2016년 8월 25일 목요일

Neuestes Süddeutsches Kochbuch für alle Stände 45

Neuestes Süddeutsches Kochbuch für alle Stände 45


Hefenbackwerk.
 
 
601. Bauernhefenküchlein.
 
An 2 Pfund Mehl in einer Schüssel schlägt man 4 ganze Eier und arbeitet
diesen Teig mit einem halben Schoppen dickem saurem Rahm, 3 Loth
gestoßenem Zucker, 2 Messerspitzen voll Salz, einem Viertelpfund sauber
gewaschenen kleinen Weinbeeren, einem Viertelpfund zerlassener Butter
recht zusammen, thut noch 2 Löffel voll weiße Bierhefe dazu, legt den
Teig wieder in die Schüssel, stellt ihn zu gelinder Wärme und läßt ihn
gehen; wenn er reif ist, legt man ihn aufs Nudelnbrett, macht runde
Küchlein daraus wie ein Hühnerei, zieht sie auseinander, daß sie in der
Mitte wie Papier so dünn werden, legt sie in heißes Schmalz, backt sie
gelb aus und streut Zucker und Zimmt darauf.
 
 
602. Caffeebrod.
 
Ein halbes Pfund Mehl, 4 Loth Zucker, ein Ei, 2 Löffel voll dicke
Bierhefe macht man mit lauer Milch zu einem festen Teig an, mischt etwas
zerlassene Butter, etwas Citronenschalen und Anis darunter und arbeitet
ihn auf dem Nudelnbrett recht lange, macht sodann 2 Laibchen davon,
wellt diese einen Schuh lang aus, läßt sie bei gelinder Wärme stehen,
bestreicht sie mit Eiern und backt sie im Ofen.
 
 
603. Citronenbrod mit Hefe.
 
Man nimmt ein Pfund feines Mehl in eine Schüssel, macht mit 2 Löffeln
voll guter Bierhefe und einem halben Schoppen lauer Milch ein Teiglein
in der Mitte der Schüssel an, thut 4 Loth zerlassene Butter, 2 ganze
Eier und 2 Dotter nebst dem geriebenen Gelben von einer Citrone dazu,
klopft den Teig eine Viertelstunde, läßt ihn gehen bis er reif ist,
macht auf einem Nudelnbrett 2 lange Würste davon, legt sie auf ein mit
Mehl bestreutes Blech, stellt dieses zur Wärme, läßt den Teig noch
einmal gehen, bestreicht ihn zuerst mit einem verklopften Ei, streut
Zucker darauf und backt ihn im Ofen schön gelb; schneidet ihn aber erst
den andern Tag an. Man kann das Citronenbrod zum Thee und zum Dessert
geben.
 
 
604. Augsburger Kugelhopf.
 
9 Loth Butter rührt man in einer Schüssel, 6 Eiergelb, 3 Loth fein
gestoßenen Zucker, 12 Loth feines Mehl, 2 Eßlöffel voll gute Bierhefe,
zulezt den Schnee von den 6 Eierweiß darunter, läßt den Teig gehen,
füllt ihn in einen mit Butter bestrichenen Kugelhopfenmodel und backt
ihn.
 
 
605. Biscuitkugelhopf.
 
12 Eiergelb, das Weiße davon zu steifem Schnee geschlagen, ein halbes
Pfund fein gestoßener Zucker, eine am Reibeisen abgeriebene Citrone
werden miteinander eine halbe Stunde gerührt, bis die Masse ganz dick
ist; dann rührt man nach und nach ein halbes Pfund ganz feines Mehl
dazu, bestreicht den Kugelhopfenmodel (oder türkischen Bund) mit Butter,
füllt die Masse darein und backt ihn schön gelb.
 
 
606. Frankfurter Kugelhopf.
 
Mit einem Pfund Mehl, 2 Löffeln voll Bierhefe, einem halben Schoppen
lauer Milch macht man in einer Schüssel ein kleines Teiglein an, läßt
es bei gelinder Wärme gehen, schneidet 10 Loth Butter dazu, thut
ein Viertelpfund sauber gewaschene, kleine Weinbeeren, 2 Loth große
ausgesteinte, in 2 Theile geschnittene Weinbeeren, ein Loth gestoßenen
Zucker, eine Messerspitze voll Salz, 4 Stück abgezogene, bittere, grob
gestoßene Mandeln, 4 ganze Eier darunter, macht den Teig mit Allem an,
klopft ihn eine Viertelstunde, bestreicht einen Kugelhopfenmodel mit
Butter, streut ein wenig Zucker darein, füllt die Masse hinein, läßt nun
den Kugelhopfen bei gelinder Wärme noch ein wenig gehen und backt ihn im
Ofen gelb.
 
 
607. Münchner Kugelhopf.
 
Man läßt ein halbes Pfund Butter in einer Schüssel zergehen, rührt ihn
ganz schaumig, rührt 12 Eier, welche vorher in lauem Wasser gelegen
sind, nach und nach daran, nebst 4 Loth fein gestoßenem Zucker, das
Gelbe von einer am Reibeisen abgeriebenen Citrone, einen halben Schoppen
dicken süßen Rahm, 12 Eßlöffel voll ganz feines Mehl, 3 Loth Rosinen,
2 Loth fein geschnittenen Citronat, 3 Löffel voll gute Bierhefe, mengt
dieses Alles recht untereinander, bestreicht einen Kugelhopfenmodel mit
Butter, füllt die Masse darein, läßt sie bei gelinder Wärme gut gehen
und backt den Kugelhopfen bei nicht starker Hitze im Ofen.
 
 
608. Pariser Kugelhopf.
 
Ein Pfund Mehl, 2 Löffel voll gute Bierhefe, 3 Eßlöffel voll laue Milch
werden in eine Schüssel genommen, ein kleines Teiglein in der Mitte
der Schüssel von Obigem angerührt, welches man in gelinder Wärme gehen
läßt; dann stößt man ein Loth bittere Mandeln recht fein mit einem
Schoppen Milch, gießt diese durch ein Haarsieb, preßt die Mandeln fest
aus und stellt nun die Mandelmilch zur Wärme; hierauf werden 10 Loth
Butter in einer Schüssel schaumig gerührt, 6 Eier, 4 Loth gestoßener
Zucker und eine Messerspitze voll Salz nach und nach daran gerührt, mit
der Mandelmilch der Teig vollends angemacht, eine Viertelstunde lang
geklopft, ein Kugelhopfenmodel mit Butter bestrichen, mit Zucker und
Mandeln bestreut, der Teig darein gefüllt und im Ofen gebacken.
 
 
609. Stuttgarter Kugelhopf.
 
Man nimmt ein Pfund Mehl in eine Schüssel, macht von 3 Löffeln voll
guter Bierhefe und einem halben Schoppen Rahm ein Teiglein in der Mitte
der Schüssel an, läßt es gehen, schneidet ein Viertelpfund Butter dazu,
4 Eiergelb, ein Loth gestoßenen Zucker, eine Messerspitze voll Salz,
macht einen guten, etwas festen Teig von Allem an, gießt, wenn es nöthig
ist, noch etwas laue Milch dazu, arbeitet ihn eine Viertelstunde lang
und läßt ihn schön gehen, wenn er reif ist, wellt man ihn auf einem
Nudelnbrett ein wenig breit aus, bestreicht den Kuchen mit 4 Loth
zerlassener Butter, streut 10 Loth große und kleine Weinbeeren darauf,
wickelt ihn zusammen wie eine Wurst, bestreicht einen türkischen Bund
mit Butter, legt die Wurst darein, läßt sie gut gehen und backt den
Kugelhopfen bei ziemlich starker Hitze schön gelb.
 
 
610. Käsküchlein.
 
Man macht von einem Pfund Mehl, Parmesankäs, 3 Löffeln voll saurem Rahm,
2 Messerspitzen voll Salz, 2 Löffeln voll Bierhefe und 2 Löffeln voll
Kirschengeist einen Teig, arbeitet ihn eine halbe Stunden lang, läßt ihn
in der Wärme gehen, macht mit einem Löffel Küchlein daraus und backt sie
in heißem Schmalz.
 
 
611. Nürnberger Traubenkuchen.
 
Ein halbes Pfund frische Butter wird recht schaumig gerührt, ein halbes
Pfund fein gestoßener Zucker nebst 8 Eiergelb (eines nach dem andern),
gestoßener Zimmt nach Belieben, 6 bis 8 Hände voll schöne zeitige
Traubenbeeren unter die Masse gethan, von den 8 Eierweiß ein steifer
Schnee geschlagen, dieser nebst einem Löffel voll Mehl locker unter die
Masse gemischt, ein Geschirr, welches zur Tafel bestimmt ist, mit Butter
bestrichen, die Masse darein gefüllt und schön gelb gebacken.
 
 
612. Trisenetschnitten.
 
Man macht in einer Schüssel, worin 2 Pfund Mehl sind, mit 2 Löffeln voll
Bierhefe und lauer Milch ein Teiglein an, läßt es gehen und schlägt 2
Eiergelb dazu, auch 3 Loth fein gestoßenen Zucker, eine Messerspitze
voll Salz, 3 Eßlöffel voll Himbeersaft, macht von diesem Allen einen
Teig an, arbeitet ihn eine Viertelstunde lang auf dem Nudelnbrett, läßt
ihn hierauf in der Schüssel nochmals gehen, macht, wenn er ganz reif
ist, auf dem Nudelnbrett 2 Laibchen davon, wellt diese lang aus, legt
sie auf ein mit Mehl bestrichenes Blech, läßt sie auf diesem wieder
gehen, bestreicht sie mit Eiern, backt sie im Backofen und läßt sie 2
bis 3 Tage liegen. Man schneidet sie in gewöhnliche Schnitten, mischt
ein Pfund fein gestoßenen Zucker, ein Loth rothen Sandel, ein Loth
Trisenet, ein Loth gestoßenen Zimmt, 2 fein geriebene Muskatnüsse, eine
kleine Messerspitze voll Nelken untereinander, gießt eine Bouteille Wein
in ein Geschirr, taucht 4 bis 6 Schnitten zumal in den Wein, reibt sie
mit dem gemischten Gewürz gut ein, legt sie in einem andern Geschirr
aufeinander, fährt so fort bis alle eingerieben sind, läßt sie über
Nacht zugedeckt stehen, taucht und reibt alle den folgenden Tag wieder
so ein, läßt sie auf einem Bogen Papier in einem abgekühlten Ofen
langsam trocknen und bewahrt sie in einer Schachtel auf. Man kann sie
ein halbes Jahr auf diese Art aufheben.
 
 
613. Waffeln mit Bierhefe.
 
Von einem halben Pfund Mehl, 2 Löffeln voll dicker guter Bierhefe, lauer
Milch und einer Messerspitze voll Salz wird ein Teig gemacht, den man
bei gelinder Wärme gehen läßt. Inzwischen wird ein halbes Pfund Butter
in einer Schüssel leicht gerührt, 6 Eier darunter gethan und unter den
Teig geknetet. Dann klopft man den Teig stark, läßt ihn noch einmal
gehen, backt ihn in heißen mit Speckschwarte bestrichenen Waffeleisen
auf beiden Seiten aus und bestreut die Waffeln auf der Platte mit Zucker
und Zimmt.
 
 
614. Zimmtschnitten.
 
Man macht einen nicht sehr starken Hefenteig, wie schon öfters
beschrieben worden ist; läßt ihn gehen, nimmt 3 Loth fein gestoßenen
Zucker, 3 Messerspitzen voll Zimmt dazu, macht den Teig mit diesem
an, läßt ihn gehen, bis er reif ist, macht dann auf einem Nudelnbrett
3 Würste davon, legt sie auf ein schwarzes, mit Mehl bestreutes
Blech, läßt sie noch einmal in der Wärme gehen, bestreicht sie mit
Eiern, streut Zucker und Zimmt darauf, backt sie schön gelb und läßt
sie erkalten. Hierauf werden sie in 2 Messerrücken dicke Schnitten
geschnitten, eine jede davon mit folgendem Gemische bestreut: nämlich
von einem halben Pfund feingestoßenem Zucker, einem Loth gestoßenem
Zimmt, einer ganzen geriebenen Muskatnuß und einer Messerspitze
voll Cardamomen, tüchtig eingerieben, alle aufeinander gelegt, eine
Viertelstunde liegen gelassen, nochmals, aber nur ganz leicht, durch
das Obenbeschriebene gezogen, auf ein schwarzes Blech, worauf Papier
seyn muß, gelegt und in einem abgekühlten Ofen getrocknet. Man kann die
Schnitten zum Dessert, auch zu kalter Schale geben.
 
 
615. Karlsruher Zwieback.
   

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