Martin Luthers
Geistliche Lieder
Im Insel-Verlag zu Leipzig
Inhalt
Luthers Vorrede zum Waltherschen Chorgesangbuchlein 1524 3
Luthers Vorrede auf alle gute Gesangbucher (aus Walthers Lob und Preis der loblichen Kunst Musica 1538) 5
Ein neu Lied von den zween Marterern Christi, zu Brussel von den Sophisten zu Lowen verbrannt 1523 7
Ein Danklied fur die hochsten Wohltaten, so uns Gott in Christo erzeigt hat 1523 11
Der zwolfte Psalm 1523 13
Der vierzehnte Psalm 1523 15
Der 130. Psalm 1523 16
Der 67. Psalm 1523/24 17
Der 128. Psalm 1524 18
Der 124. Psalm 1524 19
Ein Lobgesang von der Geburt Christi, vielleicht Weihnachten 1523 20
Hymnus: Veni redemptor gentium 1524 21
Der Hymnus: A solis ortus 1524 22
Ein Lobsang auf dem Osterfest 1524 24
Der Lobsang: Christ ist erstanden, gebessert 1524 24
Der Hymnus: Veni creator spiritus 1524 26
Der Gesang: Veni sancte spiritus 1524 27
Der Lobgesang: Nu bitten wir den heiligen Geist 1524 28
Das Lied S. Johannis Huß, gebessert 1524 29
Der Gesang: Gott sei gelobet 1524 30
Der Lobsang: Mitten wir im Leben sind 1524 31
Die zehen Gebot Gottes, auf den Ton: In Gottes Namen fahren wir 1524 33
Die zehen Gebot aufs kurzeste 1524 35
Das deutsche Patrem 1524 36
Gott der Vater wohn' uns bei 1524 37
Der Lobgesang Simeonis: Nunc dimittis 1524 37
Das deutsche Sanctus 1526 38
Te Deum laudamus 1527 39
Der 46. Psalm: Deus noster refugium et virtus 1527 oder 29 40
Da pacem Domine, Deutsch 1529 42
Ein Kinderlied auf die Weihnacht Christi 1535 42
Ein Lied von der heiligen christlichen Kirchen, aus dem 12. Kapitel Apokalypsis 1535 44
Gloria in excelsis deo ca. 1536 46
Das Vaterunser, kurz ausgelegt und in Gesangsweise gebracht 1539 47
Der Hymnus: Hostis Herodes, in Ton: A solis ortus 1541 49
Ein geistlich Lied von unser heiligen Taufe 1541 50
Hymnus: O Lux beata, verdeutscht 1542 52
Ein ander Christlied 1542 53
Ein Kinderlied, zu singen wider die zween Erzfeinde Christi und seiner heiligen Kirchen, den Papst und Turken 1542 54
Nachwort 55
Luthers Vorrede zum Waltherschen Chorgesangbuchlein.
Daß geistliche Lieder singen gut und Gott angenehme sei, acht' ich, sei keinem Christen verborgen, dieweil idermann nicht allein das Exempel der Propheten und Konige im alten Testament (die mit singen und klingen, mit dichten und allerlei Saitenspiel Gott gelobt haben) sondern auch solcher Brauch sonderlich mit Psalmen gemeiner Christenheit von Anfang kund ist. Ja, auch St. Paulus solchs 1. Cor. 14 einsetzt und zu den Kollossern gebeut, von Herzen dem Herrn [zu] singen geistliche Lieder und Psalmen: auf daß dadurch Gottes Wort und christliche Lehre auf allerlei Weise getrieben und geubt werden.
Demnach hab ich auch, samt etlichen andern, zum guten Anfang und Ursach zu geben denen, die es besser vermugen, etliche geistliche Lieder zusammen bracht, das heilige Evangelion, so itzt von Gottes Gnaden wieder aufgangen ist, zu treiben und in Schwang zu bringen, daß wir auch uns mochten ruhmen, wie Moses in seim Gesang tut, Exodus 15, daß Christus unser Lob und Gesang sei, und nichts wissen sollen, zu singen noch zu sagen, denn Jesum Christum, unsern Heiland, wie Paulus sagt 1. Cor. 2.
Und sind dazu auch in vier Stimme bracht, nicht aus anderer Ursach, denn daß ich gerne wollte, die Jugend, die doch sonst soll und muß in der Musica und andern rechten Kunsten erzogen werden, etwas hatte, damit sie der Buhllieder und fleischlichen Gesange los worde und an derselben statt etwas Heilsames lernete und also das Gute mit Lust, wie den Jungen gebuhrt, einginge. Auch daß ich nicht der Meinung bin, daß durchs Evangelion sollten alle Kunste zu Boden geschlagen werden und vergehen, wie etliche Abergeistlichen furgeben; sondern ich wollt alle Kunste, sonderlich die Musica gerne sehen im Dienst des, der sie geben und geschaffen hat. Bitte derhalben, ein iglicher frummer Christ wollt solchs ihm lassen gefallen und, wo ihm Gott mehr oder desgleichen verleihet, helfen fodern. Es ist sonst leider alle welt all zu laß und zu vergessen, die arme Jugend zu ziehen und lehren, daß man nicht allererst darf auch Ursach dazu geben. Gott geb uns seine Gnade. Amen.
Vorrede auf alle gute Gesangbucher.
_Frau Musica._
Fur allen Freuden auf Erden Kann niemand kein feiner werden, Denn die ich geb mit meim Singen Und mit manchem sußen Klingen.
Hie kann nicht sein ein boser Mut, Wo da singen Gesellen gut; Hie bleibt kein Zorn, Zank, Haß noch Neid, Weichen muß alles Herzeleid; Geiz, Sorg und was sonst hart anleit, Fahrt hin mit aller Traurigkeit.
Auch ist ein Jeder des wohl frei, Daß solche Freud kein Sunde sei, Sondern auch Gott viel baß gefallt, Denn alle Freud der ganzen Welt: Dem Teufel sie sein Werk zerstort Und verhindert viel boser Mord.
Das zeugt Davids, des Kon'ges, Tat, Der dem Saul oft gewehret hat Mit gutem sußen Harfenspiel, Daß er in großen Mord nicht fiel.
Zum gottlichen Wort und Wahrheit Macht sie das Herz still und bereit, Solchs hat Elisaus bekannt, Da er den Geist durchs Harfen fand.
Die beste Zeit im Jahr ist mein, Da singen alle Vogelein, Himmel und Erden ist der voll, Viel gut Gesang da lautet wohl. Voran die liebe Nachtigall Macht alles frohlich uberall Mit ihrem lieblichen Gesang, Des muß sie haben immer Dank.
Viel mehr der liebe Herre Gott, Der sie also geschaffen hat, Zu sein die rechte Sangerin, Der Musica ein Meisterin. Dem singt und springt sie Tag und Nacht, Seins Lobes sie nichts mude macht: Den ehrt und lobt auch mein Gesang Und sagt ihm ein ewigen Dank.
Ein neu Lied von den zween Marterern Christi, zu Brussel von den Sophisten zu Lowen verbrannt.
Ein neues Lied wir heben an, Des walt Gott, unser Herre, Zu singen, was Gott hat getan Zu seinem Lob und Ehre: Zu Brussel in dem Niederland Wohl durch zween junge Knaben Hat er sein Wundermacht bekannt, Die er mit seinen Gaben So reichlich hat gezieret.
Der erst recht wohl Johannes heißt, So reich an Gottes Hulden, Sein Bruder Heinrich nach dem Geist, Ein rechter Christ ohn Schulden: Von dieser Welt gescheiden sind, Sie han die Kron erworben, Recht wie die frummen Gotteskind' Fur sein Wort sind gestorben, Sein Mart'rer sind sie worden.
Der alte Feind sie fangen ließ, Erschreckt' sie lang mit Drauen, Das Wort Gotts er sie leugnen hieß, Mit List auch wollt sie tauben. Von Lowen der Sophisten viel, Mit ihrer Kunst verloren, Versammlet er zu diesem Spiel, Der Geist sie macht zu Toren, Sie kundten nichts gewinnen.
Sie sungen suß, sie sungen saur, Versuchten manche Listen. Die Knaben stunden wie ein Maur, Verachten die Sophisten. Den alten Feind das sehr verdroß, Daß er war uberwunden Von solchen Jungen, er, so groß, Er ward voll Zorn von Stunden, Gedacht', sie zu verbrennen.
Sie raubten ihn'n das Klosterkleid, Die Weih sie ihn'n auch nahmen. Die Knaben waren des bereit, Sie sprachen frohlich: Amen. Sie dankten ihrem Vater Gott, Daß sie los sollten werden Des Teufels Larvenspiel und Spott, Darin durch falsche 'berden Die Welt er gar betreuget.
Das schickt Gott durch sein Gnad also, Daß sie recht Priester worden, Sich selbs ihm mußten opfern do Und gehn im Christenorden, Der Welt ganz abgestorben sein, Die Heuchelei ablegen, Zu Himmel kommen frei und rein, Die Moncherei ausfegen Und Menschentand hie lassen.
Man schreib ihn'n fur ein Brieflin klein, Das hieß man sie selbs lesen, Die Stuck sie zeichten alle drein, Was ihr Glaub war gewesen. Der hochste Irrtum dieser war: ≫Man muß allein Gott glauben, Der Mensch leugt und treugt immer dar, Dem soll man nichts vertrauen≪; Des mußten sie verbrennen.
Zwei große Feur sie zundten an, Die Knaben sie her brachten. Es nahm groß Wunder idermann, Daß sie solch Pein verachten. Mit Freuden sie sich gaben drein, Mit Gottes Lob und Singen, Der Mut ward den Sophisten klein Fur disen neuen Dingen, Da sich Gott ließ so merken.
Der Schimpf sie nu gereuen hat, Sie wolltens gern schon machen. Sie turn nicht ruhmen sich der Tat, Sie bergen fast die Sachen. Die Schand im Herzen beißet sie Und klagens ihr'n Genossen; Doch kann der Geist nicht schweigen hie: Des Habels Blut vergossen, Es muß den Kain melden.
Die Aschen will nicht lassen ab, Sie staubt in allen Landen, Hie hilft kein Bach, Loch, Grub noch Grab, Sie macht den Feind zu Schanden. Die er im Leben durch den Mord Zu schweigen hat gedrungen, Die muß er tot an allem Ort Mit aller Stimm und Zungen Gar frohlich lassen singen.
Noch lassen sie ihr Lugen nicht, Den großen Mord zu schmucken: Sie geben fur ein falsch Gedicht, Ihr Gewissen tut sie drucken. Die Heilgen Gotts auch nach dem Tod Von ihn'n gelastert werden, Sie sagen: in der letzten Not Die Knaben noch auf Erden Sich sollen han umkehret.
Die laß man lugen immer hin, Sie habens kleinen frommen. Wir sollen danken Gott darin, Sein Wort ist wieder kommen. Der Sommer ist hart fur der Tur, Der Winter ist vergangen, Die zarten Blumen gehn herfur, Der das hat angefangen, Der wird es wohl vollenden.
Ein Danklied fur die hochsten Wohltaten, so uns Gott in Christo erzeigt hat.
Nu freut euch, lieben Christen gmein, Und laßt uns frohlich springen, Daß wir getrost und all in ein Mit Lust und Liebe singen, Was Gott an uns gewendet hat Und seine suße Wundertat, Gar teur hat ers erworben.
Dem Teufel ich gefangen lag, Im Tod war ich verloren, Mein Sund mich qualet Nacht und Tag, Darin ich war geboren. Ich fiel auch immer tiefer drein, Es war kein Guts am Leben mein, Die Sund hat mich besessen.
Mein gute Werk', die golten nicht, Es war mit ihn'n verdorben, Der frei Will hasset Gotts Gericht, Er war zum Gut' erstorben. Die Angst mich zu verzweifeln treib, Daß nichts denn Sterben bei mir bleib, Zur Hellen mußt ich sinken.
Da jammert Gott in Ewigkeit Mein Elend ubermassen, Er dacht an sein Barmherzigkeit, Er wollt mir helfen lassen. Er wandt zu mir das Vaterherz, Es war bei ihm furwahr kein Scherz, Er ließ sein Bestes kosten.
Er sprach zu seinem lieben Sohn: Die Zeit ist hie zu 'rbarmen, Fahr hin, meins Herzens werte Kron, Und sei das Heil dem Armen Und hilf ihm aus der Sundennot, Erwurg fur ihn den bittern Tod Und laß ihn mit dir leben.
Der Sohn dem Vater g'horsam ward, Er kam zu mir auf Erden Von einer Jungfrau rein und zart, Er sollt mein Bruder werden. Gar heimlich fuhrt' er sein Gewalt, Er ging in meiner armen G'stalt, Den Teufel wollt er fangen.
Er sprach zu mir: Halt dich an mich, Es soll dir itzt gelingen, Ich geb mich selber ganz fur dich, Da will ich fur dich ringen, Denn ich bin dein und du bist mein, Und wo ich bleib, da solltu sein, Uns soll der Feind nicht scheiden.
Vergießen wird er mir mein Blut, Dazu mein Leben rauben, Das leid' ich alles dir zu gut, Das halt mit festem Glauben: Den Tod verschlingt das Leben mein, Mein Unschuld tragt die Sunden dein, Da bist du selig worden.
Gen Himmel zu dem Vater mein Fahr ich von diesem Leben, Da will ich sein der Meister dein, Den Geist will ich dir geben, Der dich in Trubnis trosten soll Und lernen mich erkennen wohl Und in der Wahrheit leiten.
Was ich getan hab und gelehrt, Das solltu tun und lehren, Damit das Reich Gotts werd gemehrt Zu Lob und seinen Ehren, Und hut dich fur der Menschen G'satz, Davon verdirbt der edle Schatz, Das laß ich dir zur letze.
Der zwolfte Psalm: Salvum me fac.
Ach Gott von Himmel, siehe darein Und laß dich das erbarmen! Wie wenig sind der Heiligen dein, Verlassen sind wir Armen. Dein Wort man laßt nicht haben wahr, Der Glaub ist auch verloschen gar Bei allen Menschenkindern.
Sie lehren eitel falsche List, Was Eigenwitz erfindet, Ihr Herz nicht eines Sinnes ist, In Gottis Wort gegrundet. Der wahlet dies, der ander das, Sie trennen uns ohn alle Maß Und gleißen schon von außen.
Gott wollt ausrotten alle Lahr, Die falschen Schein uns lehren, Dazu ihr Zung stolz offinbar Spricht: Trotz, wer wills uns wehren? Wir haben Recht und Macht allein, Was wir setzen, das gilt gmein, Wer ist, der uns sollt meistern?
Darum spricht Gott: Ich muß auf sein, Die Armen sind verstoret, Ihr Seufzen dringt zu mir 'erein, Ich hab ihr Klag erhoret. Mein heilsam Wort soll auf dem Plan Getrost und frisch sie greifen an Und sein die Kraft der Armen.
Das Silber, durchs Feur sieben mal Bewahrt, wird lauter 'funden. Am Gotteswort man 'warten sall Desgleichen alle Stunden. Es will durchs Kreuz bewahret sein, Da wird sein Kraft erkannt und Schein Und leucht't stark in die Lande.
Das wollst du, Gott, bewahren rein Fur diesem argen G'schlechte, Und laß uns dir befohlen sein, Daß sichs in uns nit flechte. Der gottlos Hauf sich umher find't, Wo diese lose Leute sind In deinem Volk erhaben.
Der vierzehnte Psalm: Dixit insipiens in corde suo.
Es spricht der Unweisen Mund wohl: Den rechten Gott wir meinen. Doch ist ihr Herz Unglaubens voll, Mit Tat sie ihn verneinen. Ihr Wesen ist verderbet zwar, Fur Gott ist es ein Greuel gar, Es tut ihr keiner kein gut.
Gott selb vom Himmel sah 'erab Auf aller Menschen Kinden. Zu schauen sie, er sich begab, Ob er jemand wurd finden, Der sein Verstand gerichtet hatt, Mit Ernst nach Gottes Worten tat Und fragt nach seinem Willen.
Da war niemand auf rechter Bahn, Sie waren all ausschritten, Ein jeder ging nach seinem Wahn Und hielt verlorne Sitten. Es tat ihr keiner doch kein gut, Wie wohl gar viel betrog der Mut, Ihr Tun mußt Gott gefallen.
Wie lang wollen unwissend sein, Die solche Muh aufladen, Und fressen dafur das Volk mein Und nahren sich mit seim Schaden. Es steht ihr Trauen nicht auf Gott, Sie rufen ihm nicht in der Not, Sie wolln sich selb versorgen.
Darum ist ihr Herz nimmer still Und steht allzeit in Forchten. Gott bei den Frommen bleiben will, Dem sie mit Glauben g'horchen. Ihr aber schmecht des Armen Rat Und hohnet alles, was er sagt, Daß Gott sein Trost ist worden.
Wer soll Israel, dem armen, Zu Zion Heil erlangen? Gott wird sich seins Volks erbarmen Und losen, die gefangen. Das wird er tun durch seinen Sohn, Davon wird Jakob Wonne han Und Israel sich freuen.
Der 130. Psalm: De profundis.
Aus tiefer Not schrei ich zu dir, Herr Gott, erhor mein Rufen; Dein gnadig Ohren kehr zu mir Und meiner Bitt sie offen'. Denn so du willt das sehen an, Was Sund und Unrecht ist getan, Wer kann, Herr, fur dir bleiben?
Bei dir gilt nichts denn Gnad und Gonst, Die Sunden zu vergeben. Es ist doch unser Tun umsonst, Auch in dem besten Leben. Fur dir niemand sich ruhmen kann, Des muß dich furchten idermann Und deiner Gnaden leben.
Darum auf Gott will hoffen ich, Auf mein Verdienst nicht bauen. Auf ihn mein Herz soll 'lassen sich Und seiner Gute trauen, Die mir zusagt sein wertes Wort, Das ist mein Trost und treuer Hort, Des will ich allzeit harren.
Und ob es wahrt bis in die Nacht Und wieder an den Morgen, Doch soll mein Herz an Gottes Macht Verzweifeln nicht noch sorgen. So tu' Israel rechter Art, Der aus dem Geist erzeuget ward, Und seines Gotts erharre.
Ob bei uns ist der Sunden viel, Bei Gott ist viel mehr Gnaden. Sein Hand zu helfen, hat kein Ziel, Wie groß auch sei der Schaden. Er ist allein der gute Hirt, Der Israel erlosen wird Aus seinen Sunden allen.
Der 67. Psalm: Deus misereatur.
Es wollt uns Gott genadig sein Und seinen Segen geben, Sein Antlitz uns mit hellem Schein Erleucht' zum ewigen Leben, Daß wir erkennen seine Werk Und was ihm 'liebt auf Erden, Und Jesus Christus Heil und Stark Bekannt den Heiden werden Und sie zu Gott bekehren.
So danken, Gott und loben dich Die Heiden uber alle, Und alle Welt, die freue sich Und sing mit großem Schalle, Daß du auf Erden Richter bist Und laßt die Sund nicht walten, Dein Wort die Hut und Weide ist, Die alles Volk erhalten In rechter Bahn zu wallen.
Es danke, Gott, und lobe dich Das Volk in guten Taten, Das Land bringt Frucht und bessert sich, Dein Wort ist wohl geraten. Uns segen' Vater und der Sohn, Uns segen' Gott, der heilig Geist, Dem alle Welt die Ehre tun, Fur ihm sich furchten allermeist. Nu sprecht von Herzen Amen.
Der 128. Psalm: Beati omnes qui timent dominum.
Wohl dem, der in Gottes Furcht steht Und der auf seinem Wege geht. Dein eigen Hand dich nahren soll, So lebst du recht und geht dir wohl.
Dein Weib wird in deim Hause sein Wie ein Reben voll Trauben fein, Und dein' Kinder umb deinen Tisch Wie Olpflanzen gesund und frisch.
Sich, so reich' Segen hangt dem an, Wo in Gottes Furcht lebt ein Mann. Von ihm laßt der alt Fluch und Zorn, Den Menschenkindern angeborn.
Aus Zorn wird Gott seg'en dich, Daß du wirst schauen stetiglich Das Gluck der Stadt Jerusalem Fur Gott in Gnaden angenehm.
Fristen wird er das Leben dein Und mit Gute stets bei dir sein, Daß du sehen wirst Kindes Kind, Und daß Israel Friede find't.
Der 124. Psalm: Nisi quia dominus.
War Gott nicht mit uns diese Zeit, So soll Israel sagen, War Gott nicht mit uns diese Zeit, Wir hatten mußt verzagen, Die so ein armes Hauflin sind, Veracht't von so viel Menschenkind, Die an uns setzen alle.
Auf uns ist so zornig ihr Sinn; Wo Gott hatt das zugeben, Verschlungen hatten sie uns hin Mit ganzem Leib und Leben. Wir war'n, als die ein Flut ersauft Und uber die groß Wasser lauft Und mit Gewalt verschwemmet.
Gott Lob und Dank, der nicht zu gab, Daß ihr Schlund uns mocht fangen, Wie ein Vogel des Stricks kommt ab, Ist unser Seel entgangen. Strick ist entzwei, und wir sind frei, Des Herren Namen stehet uns bei, Des Gotts Himmels und Erden.
Ein Lobgesang von der Geburt Christi.
Gelobet seist du, Jesu Christ, Daß du Mensch geboren bist Von einer Jungfrau, das ist wahr, Des freuet sich der Engel Schar. Kyrioleis.
Des ewigen Vaters einig Kind Itzt man in der Krippen find't. In unser armes Fleisch und Blut Verkleidet sich das ewig Gut. Kyrioleis.
Den aller Welt Kreis nie beschloß, Der liegt in Maria Schoß. Er ist ein Kindlin worden klein, Der alle Ding erhalt allein. Kyrioleis.
Das ewig Licht geht da herein, Gibt der Welt ein'n neuen Schein. Es leucht't wohl mitten in der Nacht Und uns des Lichtes Kinder macht. Kyrioleis.
Der Sohn des Vaters, Gott von Art, Ein Gast in der Werlet ward, Und fuhrt' uns aus dem Jammertal, Er macht' uns Erben in seim Saal. Kyrioleis.
Er ist auf Erden kommen arm, Daß er unser sich erbarm Und in dem Himmel machet reich Und seinen lieben Engeln gleich. Kyrioleis.
Das hat er alles uns getan, Sein groß Lieb zu zeigen an, Des freu sich alle Christenheit Und dank ihm des in Ewigkeit. Kyrioleis.
Hymnus: Veni redemptor gentium.
Nu komm, der Heiden Heiland, Der Jungfrauen Kind erkannt, Daß sich wunder' alle Welt, Gott solch Geburt sich bestellt.
Nicht von Mann's Blut, noch von Fleisch, Allein von dem heilgen Geist Ist Gottes Wort worden ein Mensch Und bluht' ein Frucht Weibs Fleisch.
Der Jungfrau Leib schwanger ward, Doch blieb Keuschheit rein bewahrt. Leucht't hervur manch Tugend schon, Gott da war in seinem Thron.
Er ging aus der Kammer sein, Dem koniglichen Saal so rein, Gott von Art und Mensch, ein Held, Sein'n Weg er zu laufen eilt.
Sein Lauf kam vom Vater her Und kehrt wieder zum Vater, Fuhr hinuntern zu der Hell' Und wieder zu Gottes Stuel.
Der du bist dem Vater gleich, Fuhr hinaus den Sieg im Fleisch, Daß dein ewig Gotts Gewalt In uns das krank Fleisch enthalt.
Dein Krippen glanzt hell und klar, Die Nacht gibt ein neu Licht dar, Dunkel muß nicht kommen drein, Der Glaub bleib immer im Schein.
Lob sei Gott dem Vater g'ton, Lob sei Gott, seim ein'gen Sohn, Lob sei Gott, dem heiligen Geist, Immer und in Ewigkeit.
Der Hymnus: A solis ortus.
Christum wir sollen loben schon, Der reinen Magd Marien Sohn, So weit die liebe Sonne leucht't Und an aller Welt Ende reicht.
Der selig Schopfer aller Ding Zog an eins Knechtes Leib gering, Daß er das Fleisch durch Fleisch erworb Und sein Geschepf nicht all's verdorb.
Die gottlich Gnad von Himmel groß Sich in die keusche Mutter goß. Ein Meidlein trug ein heimlich Pfand, Das der Natur war unbekannt.
Das zuchtig Haus des Herzens zart Gar bald ein Tempel Gottis ward, Die kein Mann ruhret' noch erkannt', Von Gotts Wort sie man schwanger fand.
Die edle Mutter hat geborn, Den Gabriel verhieß zuvorn, Den Sankt Johanns mit Springen zeigt, Da er noch lag in Mutterleib.
Er lag im Heu mit Armut groß, Die Krippen hart ihn nicht verdroß. Es ward ein kleine Milch sein Speiß, Der nie ein Voglin hungern ließ.
Des Himmels Chor' sich freuen drob, Und die Engel singen Gott Lob. Den armen Hirten wird vermeldt Der Hirt und Schepfer aller Welt.
Lob, Ehr und Dank sei dir gesagt, Christe, geborn von reiner Magd, Mit Vater und dem heilgen Geist Von nun an bis in Ewigkeit.
Ein Lobsang auf dem Osterfest.
Jesus Christ, unser Heiland, Der den Tod uberwand, Ist auferstanden, Die Sund hat er gefangen. Kyrieleison.
Der ohn Sunden war geborn, Trug fur uns Gottis Zorn, Hat uns versuhnet, Daß Gott uns sein Huld gunnet, Kyrieleison.
Tod, Sund, Leben und auch Gnad, All's in Handen er hat; Er kann erretten Alle, die zu ihm treten. Kyrieleison.
Der Lobsang: Christ ist erstanden, gebessert.
Christ lag in Todesbanden, Fur unser Sund gegeben, Der ist wieder erstanden Und hat uns bracht das Leben; Des wir sollen frohlich sein, Gott loben und dankbar sein Und singen Alleluja.
Den Tod niemand zwingen kunnt Bei allen Menschenkinden, Das macht alles unser Sund, Kein Unschuld war zu finden. Davon kam der Tod so bald Und nahm uber uns Gewalt, Hielt uns in seim Reich gefangen.
Jesus Christus, Gottes Sohn, An unser statt ist kommen Und hat die Sund abgetan, Damit dem Tod genommen All sein Recht und sein Gewalt, Da bleibt nichts denn Tods Gestalt, Die Stachel hat er verloren.
Es war ein wunderlich Krieg, Da Tod und Leben rungen: Das Leben behielt den Sieg, Es hat den Tod verschlungen. Die Schrift hat verkundet das, Wie ein Tod den andern fraß, Ein Spott aus dem Tod ist worden.
Hie ist das recht Osterlamm, Davon Gott hat geboten, Das ist an des Kreuzes Stamm In heißer Lieb gebroten, Deß Blut zeichnet unser' Tur, Das halt der Glaub dem Tod fur, Der Wurger kann uns nicht ruhren.
So feiren wir dies hoch Fest Mit Herzenfreud und Wonne, Das uns der Herr scheinen laßt, Er ist selber die Sonne, Der durch seiner Gnaden Glanz Erleucht't unser' Herzen ganz, Der Sunden Nacht ist vergangen.
Wir essen und leben wohl In rechten Osternfladen. Der alte Saurteig nicht soll Sein bei dem Wort der Gnaden. Christus will die Koste sein Und speisen die Seel allein, Der Glaub will keins andern leben.
Der Hymnus: Veni creator spiritus.
Komm, Gott Schepfer, heiliger Geist, Besuch das Herz der Menschen dein, Mit Gnaden sie full', wie du weißt, Daß [sie] dein' Geschepf' vor hin sein.
Denn du bist der Troster genannt, Des Allerhochsten Gabe teur, Ein geistlich Salb, an uns gewandt, Ein lebend Brunn, Lieb und Feur.
Zund uns ein Licht an im Verstand, Gib uns ins Herz der Liebe Brunst, Das schwach Fleisch in uns, dir bekannt, Erhalt fest dein Kraft und Gunst.
Du bist mit Gaben siebenfalt Der Finger an Gotts rechter Hand, Des Vaters Wort gibst du gar bald Mit Zungen in alle Land.
Des Feindes List treib von uns fern, Den Fried' schaff bei uns deine Gnad, Daß wir dein'm Leiten folgen gern Und meiden der Seelen Schad.
Lehr uns den Vater kennen wohl, Dazu Jesu Christ, seinen Sohn, Daß wir des Glaubens werden voll, Dich, beider Geist, zu verstohn.
Gott Vater sei Lob und dem Sohn, Der von den Toten auferstund, Dem Troster sei dasselb geton In Ewigkeit alle Stund.
Der Gesang: Veni sancte spiritus.
Komm, heiliger Geist, Herre Gott, Erfull mit deiner Gnaden Gut Deiner Glaubgen Herz, Mut und Sinn, Dein brunstig Lieb entzund in ihn'n, O Herr, durch deines Lichtes Glast Zu dem Glauben versammlet hast Das Volk aus aller Welt Zungen, Das sei dir, Herr, zu Lob gesungen. Alleluja, Alleluja.
Du heiliges Licht, edler Hort, Laß uns leuchten des Lebens Wort Und lern uns Gott recht erkennen, Von Herzen Vater ihn nennen. O Herr, behut fur fremder Lehr, Daß wir nicht Meister suchen mehr Denn Jesum mit rechtem Glauben Und ihm aus ganzer Macht vertrauen. Alleluja, Alleluja.
Du heilige Brunst, sußer Trost, Nu hilf uns frohlich und getrost, In deim Dienst bestandig bleiben, Die Trubsal uns nicht abtreiben. O Herr, durch dein Kraft uns bereit' Und stark des Fleisches Blodigkeit, Daß wir hie ritterlich ringen, Durch Tod und Leben zu dir dringen. Alleluja, Alleluja.
Der Lobgesang: Nu bitten wir den heiligen Geist.
Nu bitten wir den heiligen Geist Umb den rechten Glauben allermeist, Daß er uns behute an unserm Ende, Wenn wir heim fahrn aus diesem Elende. Kyrioleis.
Du wertes Licht, gib uns deinen Schein, Lern uns Jesum Christ kennen allein, Daß wir an ihm bleiben, dem treuen Heiland, Der uns 'bracht hat zum rechten Vaterland. Kyrioleis.
Du suße Lieb, schenk uns deine Gunst, Laß uns empfinden der Liebe Brunst, Daß wir uns von Herzen einander lieben Und im Friede auf einem Sinn bleiben. Kyrioleis.
Du hochster Troster in aller Not, Hilf, daß wir nicht furchten Schand noch Tod, Daß in uns die Sinnen nicht verzagen, Wenn der Feind wird das Leben verklagen. Kyrioleis.
Das Lied S. Johannis Huß, gebessert.
Jesus Christus, unser Heiland, Der von uns den Zorn Gottis wandt, Durch das bitter Leiden sein Half er uns aus der Hollen Pein.
Daß wir nimmer des vergessen, Gab er uns sein'n Leib zu essen, Verborgen im Brot so klein, Und zu trinken sein Blut im Wein.
Wer sich zu dem Tisch will machen, Der hab wohl acht auf sein' Sachen: Wer unwirdig hie zu geht, Fur das Leben den Tod empfaht.
Du sollt Gott den Vater preisen, Daß er dich so wohl wollt speisen Und fur deine Missetat In den Tod sein'n Sohn geben hat.
Du sollt glauben und nicht wanken, Daß ein Speise sei der Kranken, Den' ihr Herz von Sunden schwer Und fur Angst ist betrubet sehr.
Solch groß Gnad und Barmherzigkeit Sucht ein Herz in großer Arbeit: Ist dir wohl, so bleib davon, Daß du nicht kriegest bosen Lohn.
Er spricht selber: ≫Kommt, ihr Armen, Laßt mich uber euch erbarmen, Kein Arzt ist dem Starken not, Sein Kunst wird an ihm gar ein Spott.
Hattst du dir was 'kunnt erwerben, Was durft dann ich fur dich sterben? Dieser Tisch auch dir nicht gilt, So du selber dir helfen willt.≪
Glaubst du das von Herzen Grunde Und bekennest mit dem Munde, So bist du recht wohl geschickt, Und die Speise dein Seel erquickt.
Die Frucht soll auch nit ausbleiben: Deinen Nahsten sollt du lieben, Daß er dein' genießen kann, Wie dein Gott hat an dir getan.
Der Gesang: Gott sei gelobet.
Gott sei gelobet und gebenedeiet, Der uns selber hat gespeiset Mit seinem Fleische und mit seinem Blute, Das gib uns, Herr Gott, zu Gute. Kyrieleison. Herr, durch deinen heiligen Leichnam, Der von deiner Mutter Maria kam, Und das heilige Blut Hilf uns, Herr, aus aller Not. Kyrieleison.
Der heilig Leichnam ist fur uns gegeben Zum Tod, daß wir dardurch leben. Nicht großer' Gute kunnt er uns geschenken, Dabei wir sein solln gedenken. Kyrieleison. Herr, dein Lieb so groß dich zwungen hat, Daß dein Blut an uns groß Wunder tat Und bezahlt unser Schuld, Daß uns Gott ist worden hold. Kyrieleison.
Gott geb uns allen seiner Gnaden Segen, Daß wir gehen auf seinen Wegen In rechter Lieb und bruderlicher Treue, Daß uns die Speis' nicht gereue. Kyrieleison. Herr, dein heilig Geist uns nimmer laß, Der uns geb' zu halten rechte Maß, Daß dein arm Christenheit Leb in Fried und Einigkeit. Kyrieleison.
Der Lobsang: Mitten wir im Leben sind.
Mitten wir im Leben sind Mit dem Tod umfangen. Wen suchen wir, der Hulfe tu, Daß wir Gnad erlangen? Das bist du, Herr, alleine; Uns reuet unser Missetat, Die dich, Herr, erzurnet hat. Heiliger Herre Gott, Heiliger starker Gott, Heiliger barmherziger Heiland, Du ewiger Gott, Laß uns nicht versinken In des bittern Todes Not. Kyrieleison.
Mitten in dem Tod anficht Uns der Hellen Rachen. Wer will uns aus solcher Not Frei und ledig machen? Das tust du, Herr, alleine. Es jammert dein Barmherzigkeit Unser Klag und großes Leid. Heiliger Herre Gott, Heiliger starker Gott, Heiliger barmherziger Heiland, Du ewiger Gott, Laß uns nicht verzagen Fur der tiefen Hellen Glut. Kyrieleison.
Mitten in der Hellen Angst Unser' Sund' uns treiben. Wo solln wir denn fliehen hin, Da wir mugen bleiben? Zu dir, Herr Christ, alleine. Vergossen ist dein teures Blut, Das gnug fur die Sunden tut. Heiliger Herre Gott, Heiliger starker Gott, Heiliger barmherziger Heiland, Du ewiger Gott, Laß uns nicht entfallen Von des rechten Glaubens Trost. Kyrieleison.
Die zehen Gebot Gottes, auf den Ton: In Gottes Namen fahren wir.
Dies sind die heilgen zehn Gebot, Die uns gab unser Herre Gott Durch Mosen, seinen Diener treu, Hoch auf dem Berg Sinai. Kyrioleis.
Ich bin allein dein Gott, der Herr, Kein Gotter sollt du haben mehr, Du sollt mir ganz vertrauen dich, Von Herzengrund lieben mich. Kyrioleis.
Du sollt nicht fuhren zu Unehr'n Den Namen Gottes, deines Herrn, Du sollt nicht preisen recht noch gut, Ohn was Gott selbs red't und tut. Kyrioleis.
Du sollt heilgen den siebent' Tag, Daß du und dein Haus rugen mag, Du sollt von deim Tun lassen ab, Daß Gott sein Werk in dir hab. Kyrioleis.
Du sollt ehrn und gehorsam sein Dem Vater und der Mutter dein, Und wo dein Hand ihn'n dienen kann, So wirst du langs Leben han. Kyrioleis.
Du sollt nicht toten zorniglich, Nicht hassen, noch selbs rachen dich, Geduld haben und sanften Mut Und auch dem Feind tun das Gut'. Kyrioleis.
Deine Ehe solltu bewahren rein, Daß auch dein Herz kein ander mein', Und halten keusch das Leben dein Mit Zucht und Maßigkeit fein. Kyrioleis.
Du sollt nicht stehlen Geld noch Gut, Nicht 'wuchern jemands Schweiß und Blut, Du sollt auftun dein milde Hand Den Armen in deinem Land. Kyrioleis.
Du sollt kein falscher Zeuge sein, Nicht lugen auf den Nahsten dein, Sein Unschuld sollt auch retten du Und seine Schand decken zu. Kyrioleis.
Du sollt deins Nahsten Weib und Haus Begehren nicht, noch etwas draus, Du sollt ihm wundschen alles gut, Wie dir dein Herz selber tut. Kyrioleis.
Die Gebot all uns geben sind, Daß du dein Sund, o Menschenkind, Erkennen sollt und lernen wohl, Wie man vur Gott leben soll, Kyrioleis.
Das helf uns der Herr Jesu Christ, Der unser Mittler worden ist, Es ist mit unserm Tun verlorn, Verdienen doch eitel Zorn. Kyrioleis.
Die zehen Gebot, aufs kurzeste.
Mensch, willtu leben seliglich Und bei Gott bleiben ewiglich, Solltu halten die zehn Gebot, Die uns gebeut unser Gott. Kyrioleis.
Dein Gott allein und Herr bin ich, Kein ander Gott soll irren dich, Trauen soll mir das Herze dein, Mein eigen Reich sollt du sein. Kyrioleis.
Du sollt mein'n Namen ehren schon Und in der Not mich rufen an, Du sollt heilgen den Sabbattag, Daß ich in dir wirken mag. Kyrioleis.
Dem Vater und der Mutter dein Solltu nach mir gehorsam sein, Niemand toten, noch zornig sein Und deine Ehe halten rein. Kyrioleis.
Du sollt eim andern stehlen nicht, Auf niemand Falsches zeugen icht, Deines Nahsten Weib nicht begern Und all seines Guts gern embehrn. Kyrioleis.
Das deutsche Patrem.
Wir glauben all an einen Gott, Schepfer Himmels und der Erden, Der sich zum Vater geben hat, Daß wir seine Kinder werden. Er will uns allzeit ernahren, Leib und Seel auch wohl bewahren, Allem Unfall will er wehren, Kein Leid soll uns widerfahren. Er sorget fur uns, hut't und wacht, Es steht alles in seiner Macht.
Wir glauben auch an Jesum Christ, Seinen Sohn und unsern Herren, Der ewig bei dem Vater ist, Gleicher Gott von Macht und Ehren. Von Maria der Jungfrauen Ist ein wahrer Mensch geboren Durch den heiligen Geist im Glauben, Fur uns, die wir warn verloren, Am Kreuz gestorben und vom Tod Wieder auferstanden durch Gott.
Wir glauben an den heilgen Geist, Gott mit Vater und dem Sohne, Der aller Bloden Troster heißt Und mit Gaben zieret schone, Die ganz Christenheit auf Erden Halt in einem Sinn gar eben, Hie all Sund' vergeben werden, Das Fleisch soll auch wieder leben. Nach diesem Elend ist bereit't Uns ein Leben in Ewigkeit.
Gott der Vater wohn' uns bei.
Gott der Vater wohn' uns bei Und laß uns nicht verderben, Mach uns aller Sunden frei Und helf uns selig sterben. Fur dem Teufel uns bewahr, Halt uns bei festem Glauben, Und auf dich laß uns bauen, Aus Herzen Grund vertrauen, Dir uns lassen ganz und gar Mit allen rechten Christen Entfliehen Teufels Listen, Mit Waffen Gotts uns fristen Amen, amen, das sei wahr, So singen wir Alleluja. Jesus Christus, wohn' uns bei ..... Heilig Geist, der wohn' uns bei .....
Der Lobgesang Simeonis: Nunc dimittis.
Mit Fried und Freud ich fahr dohin In Gotts Wille, Getrost ist mir mein Herz und Sinn, Sanft und stille. Wie Gott mir verheißen hat: Der Tod ist mein Schlaf worden.
Das macht Christus, wahr'r Gottes Sohn, Der treu Heiland, Den du mich, Herr, hast sehen lon Und g'macht bekannt, Daß er sei das Leben mein Und Heil in Not und Sterben.
Den hast du allen vurgestellt Mit groß Gnaden, Zu seinem Reich die ganze Welt Heißen laden, Durch dein teur heilsams Wort, An allem Ort erschollen.
Er ist das hell und selig Licht Fur die Heiden, Zu 'rleuchten, die dich kennen nicht, Und zu weiden. Er ist deins Volks Israel Der Preis, Ehr, Freud und Wonne.
Das deutsche Sanctus.
Jesaia dem Propheten das geschach, Daß er im Geist den Herren sitzen sach Auf einem hohen Thron in hellem Glanz, Seines Kleides Saum den Chor fullet ganz. Es stunden zween Seraph bei ihm daran, Sechs Flugel sach er einen idern han. Mit zwen verbargen sie ihr Antlitz klar, Mit zwen bedeckten sie die Fuße gar, Und mit den andern zwen sie flogen frei, Gen ander rufen sie mit großem Schrei: Heilig ist Gott, der Herre Zebaoth, Heilig ist Gott, der Herre Zebaoth, Heilig ist Gott, der Herre Zebaoth, Sein Ehr die ganze Welt erfullet hat! Von dem Schrei zittert Schwell und Balken gar, Das Haus auch ganz voll Rauchs und Nebel war.
Te Deum laudamus.
Herr Gott, dich loben wir, Herr Gott, wir danken dir. Dich, Vater in Ewigkeit, Ehrt die Welt weit und breit. All Engel und Himmelsheer Und was dienet deiner Ehr, Auch Cherubin und Seraphin Singet immer mit hoher Stimm: Heilig ist unser Gott, Heilig ist unser Gott, Heilig ist unser Gott, Der Herre Zebaoth. Dein gottlich Macht und Herrlichkeit Gehet uber Himmel und Erden weit. Der heiligen Zwelfboten Zahl Und die lieben Propheten all, Die teuren Martrer allzumal Loben dich, Herr, mit großem Schall. Die ganze werte Christenheit Ruhmt dich auf Erden alle Zeit, &nb |
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