2015년 6월 21일 일요일

Balboa 14

Balboa 14


Balboa.~
 
-- Nein!
 
~Jeronimo.~
 
Des Königs Thron steht jedem Bürger offen. --
Hielt euch Gewalt zurück?
 
~Balboa.~
 
Gewalt! Gewalt!
Ich hätte sie vernichtet! --
 
~Jeronimo.~
 
Saget dann,
Was hat zu diesem Schweigen euch vermocht? --
Seyd offen, Balboa, sprecht ohne Rücksicht! --
Die Krone hoffet Vieles noch von euch,
Und Selbsterhaltung sey euch heil'ge Pflicht. --
Laßt falschen Edelmuth euch nicht verleiten! --
Schwiegt ihr vielleicht aus einer zarten Schonung,
Ein theures Herz vor Kränkung zu bewahren?
 
(Pause.)
 
Ihr schweigt? -- Bei allem, was euch heilig ist,
Bei eurem Leben, eurer Gattin Leben,
Steht mir zur Rede, schweiget länger nicht! --
 
(Pause.)
 
Wißt ihr noch etwas, das euch schützen kann;
So bringt es vor.
 
~Balboa.~
 
Ich harre nun des Urtheils.
 
(Auf einen Wink des Jeronimo entfernt er sich mit der Wache in
das Nebenzimmer. Hierauf stehen die Richter auf und entblößen das
Haupt.)
 
~Jeronimo.~
 
Habt ihr des Untersuchten Worte nun
Genau erwogen, reiflich überdacht;
Und seyd ihr frei von aller Menschenfurcht;
Und schweigen euch im Busen Lieb' und Haß;
Und fesselt euer Auge keine Rücksicht,
Daß ihr gerechtes Urtheil sprechen mög't:
So legt betheuernd eure Hand auf's Herz,
Und denkt an Gott und an die Ewigkeit!
 
(Pause.)
 
Nun werft die Loose: Leben oder Tod!
 
(Jeder wirft eine Kugel in einen Becher. Jeronimo zuletzt.)
 
Man rufe den Beklagten vor Gericht!
 
(Wache bringt den Balboa.)
 
Seyd ihr gefaßt, das Urtheil zu vernehmen?
 
~Balboa.~
 
Gott wird mich stärken! Sprecht es immer aus!
 
~Jeronimo.~
 
(mit Selbstüberwindung.)
 
Das Urtheil -- der gesammten Audienz --
Gott sey euch gnädig -- ist -- der Tod durch's Beil!
 
~Volk.~
 
Gott! Gott!
 
~Einer der Richter.~
 
Nun fort dort oben! Stille! Stille!
 
(Man sieht ~Marien~ sich auf der Galerie händeringend
durchdrängen.)
 
~Volk.~
 
Zurück! Zurück! Laßt sie nicht durch! Zu spät!
 
 
Fünfter Auftritt.
 
Maria. Balboa. Pedrarias. Die Richter im Hintergrunde.
 
~Balboa~ (erschrocken).
 
Maria!
 
~Pedrarias.~
 
Ha! was soll's, wer rief dich her?
 
~Maria.~
 
Gott denk' ich, denn ich Arme hatte Kraft,
Das Urtheil mit Bewußtseyn anzuhören;
Nichts fürcht' ich mehr auf dieser Welt, nichts mehr.
 
~Pedrarias.~
 
Was suchst du hier?
 
~Maria.~
 
Den Sieger!
 
(wendet sich, und umarmt Balboa.)
 
Balboa!
 
~Pedrarias.~
 
Führt sie hinweg!
 
~Maria.~
 
O führt mich in das Grab!
Man hat als eine Braut mich ausgeschmückt;
Das war nicht recht. -- Mir ziemt der Wittwenschleier.
Ich bitte, Vater, sorget mir für einen!
Den Brautkranz lös' ich weinend aus den Locken.
Wer will ihn tragen? -- Nimm ihn, Balboa!
Nimm ihn als Siegeskranz! -- Der Himmel ruft:
Ist nicht mein Lieber herrlich nun geschmückt? --
Dumpf schweigt die Erde! Fluch belastet sie!
 
(~Jeronimo~ führt sie auf einen Wink des ~Pedrarias~ ab.)
 
O lieber Gott! Nimm uns in's bess're Land!
 
(~Balboa~ stürzt sich in einen Sitz und verhüllet sein
Gesicht.)
 
 
Sechster Auftritt.
 
~Pedrarias.~ ~Balboa.~
 
~Pedrarias.~
 
(öffnet die Hauptthüre. Zur Wache.)
 
Bei euerm Kopf! Hier lasset Niemand ein!
 
(kömmt zurück.)
 
Nun habet ihr vollendet, nun gesiegt!
 
~Balboa.~
 
Weis't gnädig, Herr, mir mein Gefängniß an;
Ich bin erschöpft, und sehne mich nach Ruhe.
 
~Pedrarias.~
 
Erschöpft in dem Bewußtseyn eurer Größe?
Ihr saht den Abgrund, saht den Tod vor euch;
Hinein! ihr stürztet euch hinein! -- Die Wuth
Lieh euch die Kraft. -- Ihr sporntet euch zur Wuth! --
O ich durchschau' euch ganz! Wie freut es mich,
Daß nie mich eure Heuchlersmiene trügte.
 
~Balboa.~
 
Die Zeit ist mir gemessen. Wenig Gutes
Kann ich mehr üben. -- Ich vergeb' euch, Herr!
 
~Pedrarias.~
 
Wirf deine Larve weg, du falscher Frömmler!
Der Satan blickt doch durch. Dein Höllenplan,
Er ist verrathen. -- Sterben? immerhin!
Doch eine Tochter frech dem Vater rauben,
Sie in den Abgrund der Verzweiflung schleudern:
~Das~ ist der Weg zu ihres Vaters Herzen. --
~Das~ trift! Mit ~dem~ Bewußtseyn sterbt ihr leicht.
Nicht wahr? -- O wahrlich!

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