2015년 6월 21일 일요일

Balboa 15

Balboa 15


Balboa.~
 
Herr! Ein Höllenplan!
Ihr habt ihn wohl benannt. Die heitre Welt
Erzeugt ihn nicht. Ihr nahmt die Möglichkeit
Aus eignem finstern haßerfüllten Busen.
 
~Pedrarias.~
 
Recht, Balboa! Ihr irrt euch nicht! Vernehmt:
Ich ~hass'~ euch, Balboa!
 
~Balboa.~
 
Kann selbst mein Tod
Euch nicht versöhnen?
 
~Pedrarias.~
 
Mich? -- Mit euerm Kopf
Zahlt ihr dem Staate nur die Schuld, nicht mir.
Die Welt soll glauben, das ist euer Wunsch,
Ihr fielet hin ein Opfer meines Hasses.
Vergiften wollt ihr so mit letztem Hauch
Noch meinen Ruf, brandmarken mein Gedächtniß. --
Ha, nicht gelungen, gift'ger Bösewicht!
Du triumphirst zu früh. ~Dir~ will ich's wohl,
Doch nicht auf diesem Wege. Nimm, Verräther,
Den Degen, nimm!
 
~Balboa.~
 
Vergeßt nicht eure Würde!
 
~Pedrarias.~
 
Ich Pedrarias will's dem Balboa;
Der Feind dem Feinde! Ringen will
Ich selbst mit euch. Ich will des Armes Kraft
An euern hochberühmten Heldenmuth,
An euch bewähren oder sterben. Zieht! --
Ich dächte doch, ihr fielet rühmlicher
Durch meinen Arm, als durch des Henkers Beil.
 
~Balboa.~
 
Ich ziehe nicht. Ihr seyd Mariens Vater;
Und wär' ich frei, das würd' euch vor mir schützen.
 
~Pedrarias~ (wüthend).
 
Ha, ich durchbohre dich!
 
~Balboa~ (sanft und leicht).
 
Dank euch dafür!
 
(Pause.)
 
Am Grabesrande schweigt die Leidenschaft;
So auch der Zorn in meiner heißen Brust.
Ich will genug euch thun. Was ich gefehlt,
An euch gefehlt; ich will es nicht verhehlen.
Des Königs Vorwort dank' ich meine Gattin;
Ich warb um dieses Wort. -- Vergebt es mir!
Ich liebte. -- Hold erschien mir eure Tochter,
So wie ein Engel aus der Himmelssphäre,
Und winkte mir zu neuem Lebensglück.
Mein Herz entbrannte! Ach, ein Paradies
Eröffnete sich meinem trunknen Blicke;
~Hin~ strebt' ich glühend! -- Doch ein finstrer Geist;
~Der~ dräutet ihr vor diesem heitern Himmel
Den Eingang wehrend. -- Ach, kein Wunsch, kein Opfer,
Und keine Bitte söhnte euren Zorn! --
Ich konnte sterben, nicht Marien lassen,
Und eure Gunst mir von der Zeit erwartend,
That ich den Schritt, der euern Haß verstärkte.
 
~Pedrarias.~
 
Wollt ihr den strengen Richter nun bestechen?
 
~Balboa.~
 
Entlaßt mich, Herr! Wie Wogen von dem Felsen,
So prallt mein Wort von euerm Herzen ab.
Ich euch bestechen? -- Diese Niedrigkeit
Ist meinem Herzen fremd. -- Ob ihr mich haßt,
Ich weiß, daß Pedrarias Flammenhaß
Auf den gerechten Richter nichts vermag.
Was könnte wohl Versöhnung an ihm ändern? --
Wie ich euch achte, Herr, so achtet mich!
 
~Pedrarias.~
 
So geht in das Gefängniß. -- Stolzer Mann! --
Laßt ja der Gnade keinen Ausweg offen! --
Ihr drangt ein Unheil bringender Komet
Feindselig ein in meines Ruhmes Bahne;
Ringt nun durch euern Tod ihn zu verlöschen!
 
(ruft.)
 
He, Wache!
 
(Wache erscheint.)
 
Führt ihn ab zur Felsenkluft!
 
~Balboa.~
 
(geht ab, und kehrt wieder zurück.)
 
Ihr liebt Marien. -- Mit gepreßtem Herzen
Geb' ich das theure Kleinod euch zurück.
Sie liebt euch, Vater. -- Gott beschütz' euch beide!
Mit diesem Wunsche lös't sich meine Seele. --
 
(geht ab.)
 
~Pedrarias~ (für sich).
 
So siegreich denkest du zu sterben? -- Nein!
Kampf gegen Kampf! Von deiner Höhe stürz'
Ich dennoch, Stolzer, dich! Du hast ein Herz!
 
 
Siebenter Auftritt.
 
~Pedrarias.~ ~Jeronimo.~
 
~Pedrarias.~
 
Noch hier, Jeronimo? Das Urtheil fördert!
Ihr legt es heute mir noch vor. -- Noch heute!
 
~Jeronimo.~
 
Mit süßem Trost' erfüllt mich eure Eile. --
Sein karges Leben wollt ihr nicht verkürzen;
Euch treibt das Herz, ihm Gnade zu verkünden.
 
~Pedrarias.~
 
Das spricht der Richter? Kennt ihr seine Schuld?
 
~Jeronimo.~
 
~Ich~ wog die Schuld, und sprach sein Todesurtheil;
~Ihr~ wäget sein Verdienst, und rufet Gnade.
 
~Pedrarias.~
 
Erwartet es und eilet!
 
~Jeronimo.~
 
Heute noch?
 
~Pedrarias.~
 
Ja, heute.
 
~Jeronimo.~
 
Herr! Die ganze Ritterschaft
Umfaßt mit mir nun eure Knie flehend.
 
~Pedrarias.~
 
Ich weiß, ihr liebt ihn alle.
 
~Jeronimo.~
 
Nach Verdienst!
 
~Pedrarias.~
 
Und nach Verdienst erwartet ihn sein Lohn. --
Steht auf. Wie könnt ihr doch um Gnade flehen?
Kann Pedrarias wohl die Schuld vergeben,
Die an der Krone selbst er frech verübt?
  Jeronimo.~
 
Wagt ihr es nicht, ihm Gnade zu verkünden,
So wagt's auch nicht, die Strafe zu vollstrecken;
Nein, sendet ihn nach Spanien zurück,
Und unterzieht das Urtheil höherm Spruche.
So war's in diesen Landen immer Sitte,
Wenn große Häupter ein Verbrechen übten. --
Das Leben eines Balboa ist kostbar.
Sein Arm der Krone wichtig. Karlos selbst
Nennt diesen Helden seinen Freund. -- Ihr greift
Der Majestät durch seinen Tod zuvor.
Welch anderes Vergeh'n büßt Balboa? --
Daran ermahn' ich euch, nach meiner Pflicht,
Jetzt schonend noch allein; -- doch Vorsicht fordert's,
Euch feierlich mit Männern bald zu nah'n,
Die mir dereinst vor Karlos Throne zeugen.
 
~Pedrarias.~
 
Ihr kennet eure Pflicht. -- Ich weiß die meine.
 
(schnell ab.)
 
~Der Vorhang fällt.~
 
 
 
 
Vierter Aufzug.
 
Felsenkluft. Der Eingang oben am Gewölbe. Vor demselben ein
Eisengitter. Der Weg herab ist in Felsen gehauen. Die Höhle wird durch
eine hangende Leuchte erhellet. Ein Feldbett. Steinblöcke zum Sitzen.

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