2015년 6월 21일 일요일

Balboa 4

Balboa 4


Maria.~
 
An diesem Glauben will ich fest mich halten.
 
~Balboa.~
 
Warum, geliebte Seele, nun so ängstlich?
Ganz anders stimmt ~mich~ dieses Tages Feier.
Wie kann ich dir's erklären, wie beschreiben? --
Als auf den Bergen von San Miguel
Die langersehnte Sonne mir erschien;
Vor ihrem Glanz die Nebelhülle riß;
Ich dann des Meeres unermeßne Fluth
Der erste sah, und laut als Herr begrüßte:
Da glaubt' ich schon das höchste Glück zu fassen.
Es war ein Wahn! Was jene Länder bergen,
Ist flimmernd Gold, sind eitle Perlen nur;
Viel edlern Schatz verwahrt dies treue Herz.
Wohl mir! Ich darf es ~mein~ jetzt nennen, ~mein~!
Und stolz erheb' ich mich, ein Herr der Welt,
Da ich ihr Schönstes, Köstlichstes gewann!
 
~Maria.~
 
Ich kann dir doch nur Liebe, Liebe geben!
 
~Balboa.~
 
Und ich mit Liebe, Liebe nur vergelten!
 
~Maria.~
 
Zu groß ist dieses Glück! Es kann nicht währen.
 
~Balboa.~
 
Mach deinem Herzen Luft. -- Was fürchtest du?
 
~Maria.~
 
-- Ist nicht die nahe Trennung schon genug? --
Beneidenswerth ist noch des Mannes Loos;
Ihn reißt die Zeit im Thatenfluge fort.
Uns, den Verlass'nen, Einsamweilenden,
Wird jeder Tag zur bangen Ewigkeit. --
Berede meinen Vater! Nimm mich mit!
 
~Balboa.~
 
Wo denkst du hin? Dich sollt' ich dann mit Hunger,
Mit Frost und Hitze kämpfen, leiden seh'n.
Das fordre nicht. Soll dieser zarte Fuß
Die Felsenklippen blutend überklimmen;
Und wenn -- mich schauerts -- einst im Kampf! --
 
~Maria~ (heftig).
 
Das ist's!
Dann kämpf' ich dir zur Seite, Balboa.
 
~Balboa.~
 
Um schnell den Muth in meiner Brust zu tödten.
Für dich besorgt, könnt' ich für andre denken?
Ich bin nur ruhig, wenn du sicher bist.
 
~Maria.~
 
Selbstsüchtiger! Ich aber soll für dich
In Gram, und Angst, und Einsamkeit vergehen.
 
~Balboa.~
 
Gott und die Liebe wird mich sicher leiten!
Sey ohne Furcht! Wo bleibt dein Muth, Maria?
Wenn düster uns die Gegenwart umdrängt,
Wer möchte thöricht noch bei ihr verweilen?
Laß uns im Geiste schnell die Zukunft fassen,
In ihr nur leben. -- Freundlich lacht sie uns!
So schafft' ich oft mir eine bess're Welt,
Mir meine höchsten Lebensfreuden selbst.
 
~Maria.~
 
Und welche Aussicht winkt dir nun so freundlich?
 
~Balboa.~
 
~Du~ kannst das fragen, holde Schöpferinn? --
Ein Bild, von Engeln oft im Traum geseh'n,
Ein Bild, von karger Wirklichkeit versagt,
Vollendet hobst du's auf aus deiner Brust. --
Ha! wie der Adler nach der Sonne fleugt,
So streb' ich schon dem hellen Bild entgegen! --
Der Indier mit dem Kastilier
Im Freundschaftsbund; ~ein~ Volk sie beide;
Das heil'ge Kreuz des frommen Bundes Zeichen;
Ein fest auf Menschlichkeit gegründet Reich,
Wo man mit Liebe herrscht, gehorcht aus Liebe:
O dies zu gründen, eil' ich schnell hinweg!
Bald hebt es sich empor, bald flieg' ich her,
Entreiße dich den Gräueln hier, um dort
Als frommer Liebe sprechendes Symbol
Mit freudereichem Frühlingsglanz zu leuchten.
 
~Maria.~
 
Und soll es wirklich werden dieses Bild?
Kann wohl die Erde sich zum Himmel wandeln?
 
~Balboa.~
 
Der schwache Mensch erhält von oben Kraft.
Gott ruft die Bilder vor in unserm Geist,
Wenn ~er~ durch uns das Herrliche vollbringt. --
Auch auf den König laß uns kühn vertrauen.
Ich kenne Karlos Herz. Er will es nicht,
Daß man als Sklaven diese Menschen braucht;
Man soll sie nicht wie eine Heerde theilen;
Ein gleiches Recht mit uns soll sie erfreu'n.
Er haßt den Zwang, der sie zu Heuchlern macht; --
Ich, Balboa, ich hass' ihn auch! -- Bei Gott!
Zum Henker kam ich nicht auf diese Welt;
Verkündet hab' ich's schon in Miguel.
 
~Maria.~
 
Mein Balboa, mein Alles, o mein Leben!
Dürft' ich entzückt nun zu den Unsern rufen:
O seht den Helden, der ein Mensch verblieb!
 
~Balboa.~
 
Ja, rühme mich! Wie gerne mag ich's dulden,
Denn unbewußt verkündest du dein Lob.
Ich ~bin~ ein neuer Mensch! Dein Werk bin ~ich~!
Das ist mein höchster Stolz: ich bin ~dein Werk~!
Einst brauste Kampf in meinem öden Herzen,
Nun waltet in der vollen Brust mir Friede.
So reich bin ich durch dich, o Gott! so reich!!
Und Andre sollten darben? -- Nein, o nein!
Rings um mich her will ich das Glück verpflanzen.
Seit Liebe mir aus deiner Seele quillt,
Möcht' liebend ich die ganze Welt umfassen!
 
(Maria, tief erschüttert, verhüllt sich.)
 
Sieh da, du weinst? Was quält dein zartes Herz?
 
~Maria.~
 
Du liebst die ganze Welt! -- ~Doch~ haßt man dich!
 
~Balboa~ (leicht).
 
Dem Hasse künd' ich Kampf, will kämpfen, kämpfen,
Bis ich dir ihn besiegt zu Füßen lege.
 
~Maria.~
 
Du scherzest, und mir schwillt das bange Herz!
Hier wogt es auf so ängstlich! -- Balboa!
 
~Balboa.~
 
Maria! Nein, so sah ich dich noch nie.
Woher die Angst? Ich fürchte nichts, Geliebte.
Froh lebt mir Muth im lebensvollen Busen!
 
~Maria.~
 
Wenn er dich täuschte! --
 
~Balboa.~
 
Nein und nimmermehr!
Denn er ist nicht auf losem Grund gebaut. --
Dir darf ich sagen, was mich hebt und stärkt;
Du wirst mich nicht verkennen. -- Höre dann! --
 
Wenn Schlummer rings, was lebt, gefangen hält,
Das heil'ge Schweigen heil'gen Ernst erweckt,
Das Mondlicht Schauer gießet in mein Herz,
Die Sterne freundlich winken aus der Ferne:
Da scheint's mich oft zu fragen: »Balboa!
»Ist auch das Werk, was du beginnst, von Gott?«
Dann dring' ich ein in meines Herzens Tiefen,
Und scharf durchblick' ich jede seiner Krümmen,
Ob Golddurst, Herrschsucht, Ruhmbegierde,
Ob Gottesliebe, Menschenliebe, mir
Die Fahne reiche zu dem Heereszuge. --
Noch rief ich stets: Mein Werk, es ist von Gott!
Froh tönt das Echo nach: Von Gott! von Gott!
Gestärket kehr' ich zu dem Lager heim;
Süß ist mein Schlaf und heiter mein Erwachen!
~Das~ schafft mir meinen Muth: Vertrau'n auf Gott!

댓글 없음: