2015년 6월 21일 일요일

Balboa 11

Balboa 11



Balboa.~
 
Ha, zu viel!
 
~Pedrarias.~
 
Euch ziemt's zu schweigen, euch, dem Hochverräther!
 
~Alle.~
 
Verläumdung!
 
~Maria.~
 
O!
 
~Balboa.~
 
Ein Hochverräther? -- ich!
Wer wagt's, mich deß zu zeihen? -- Unerhört!
Nennt mir die That! Führt mir den Kläger vor! --
Ich stehe vor euch unerschüttert da!
 
~Pedrarias.~
 
So stand schon mancher, dessen Kopf doch fiel.
 
~Linares~ (zu dem Gefolge).
 
Sein Leben in Gefahr! Zum Schutze, Brüder!
 
(Alle umdrängen Balboa.)
 
~Balboa~ (treibt sie zurück).
 
Zurück! Zurück! Hat Wahnsinn euch ergriffen,
Daß ihr die Majestät in Pedrarias
Durch frechen Trotz verletzt? -- Verehrt in ihm
Den König! -- Auseinander! schnell! sogleich!
 
(zu Pedrarias.)
 
Ihr möget nicht nach voller Strenge ahnden,
Was überraschet das Gefühl verbrach.
 
~Pedrarias.~
 
So zahm auf einmal, stolzer Balboa?
 
~Balboa.~
 
Mir ist des Königs Stellvertreter heilig! --
Als diesem leg' ich euch mein Schwert zu Füßen,
Und auch den Schmuck, der manche Wunde deckt.
Was mir mein König nicht versagen würde,
Das fordr' ich nun, mein gnäd'ger Herr, von euch,
Ein schnelles strenges offnes Kriegesrecht.
 
~Pedrarias.~
 
Tollkühner Balboa! bedenkt euch wohl!
Des Hochverrathes Strafe heißet Tod!
 
~Maria.~
 
Barmherzigkeit!
 
~Pedrarias.~
 
Seht her! Um dieser willen
Wollt' ich vermeiden, was ihr frevelnd sucht.
Nein, fordert kein Gericht!
 
~Maria.~
 
Du tödtest mich!
 
~Balboa~ (außer sich).
 
Unschuldig bin ich bei dem großen Gott,
Dem König treu, kein unverdienter Mann!
Und ford're nochmals strenges Kriegesrecht.
 
~Pedrarias.~
 
So sey es dann! Ich kann es nicht verweigern.
 
~Balboa.~
 
Viel lieber Tod, als meinem Nachruhm Schande! --
Zeigt gütig nun mir mein Gefängniß an.
 
~Pedrarias.~
 
Nicht also, Balboa. -- Ich weiß den Zorn
Zu zähmen. Wäret ihr mein schlimmster Todfeind,
Ihr solltet mich gerecht und billig finden. --
Das Schwert, von euch so lang mit Ruhm geführt,
Für euern König, für das Vaterland,
Soll nicht das unbewies'ne leere Wort,
Darf nur des Richters Urtheil euch entreißen.
So nehmt es nun von meiner Hand zurück. --
Auch dieses Zeichen königlicher Huld,
Es strahle heiter fort an eurer Brust:
Verschwinden macht es nur die offne Schuld;
In eurer Wohnung werdet ihr bewacht;
Dort harret still, gelassen des Gerichts.
Bereitet euch in meiner Gegenwart,
Vor der gesammten hohen Audienz,
Dem Richter dann mit festem Sinn zu stehen.
 
~Balboa.~
 
Für diese Schonung danket euch mein Herz.
 
(will ab.)
 
~Maria~ (ihm nacheilend).
 
Halt ein, so ruhig scheidest du von mir?
 
~Balboa.~
 
So kannst auch du an meiner Unschuld zweifeln?
Geliebte, ruhig! Ja, wir seh'n uns bald,
Bald, Theure! Diesen Kuß zum Pfand.
 
(reißt sich los und stürzt ab.)
 
~Maria.~
 
(stürzt sich zu ihres Vaters Füßen, und umfaßt seine Knie.)
 
Hilf, Vater!
 
~Der Vorhang fällt.~
 
 
 
 
Dritter Aufzug.
 
Gerichts-Saal. Seitwärts der Thron. Gegenüber eine Thür. Den
Hintergrund bilden chorähnliche Hallen, und unter denselben der
Haupteingang. In der Mitte steht ein Tisch für die Richter bereitet.
 
 
Erster Auftritt.
 
~Linares.~ ~Almes.~ ~Suligo.~
 
~Linares.~
 
Hier sind wir endlich doch allein. Sprecht leise!
Da tretet her, daß uns der Thron verberge. --
Wer hat die Wache?
 
~Suligo.~
 
Perez Gonsalo. --
 
~Almes.~
 
Wohl gut, denn seine schlechte Seel' ist käuflich;
Für hundert feine Pesos ist er unser.
 
~Linares.~
 
Almes, du holst sogleich das Geld bei mir.
 
~Almes.~
 
Ihr kommt zu spät. Er zählet schon den Götzen,
Und prüft ihn wägend in der falschen Hand.
Als ich das Geld erst los war, nun bei Gott!
Mir war's als fiel' ein Stein von meinem Herzen.
Kein Kapital verzins't sich mir so schön.
 
~Suligo.~
 
Ich habe hier und da ein Wort gesprochen.
Es faßte Zunder. Pedrarias hat
Längst all' der Seinen Haß auf sich geladen.
Will Balboa, so hat sein Reich ein Ende.
 
~Almes.~
 
Wann soll es brechen? Sprecht! -- Die Unsern werden
Sich auf die Galerie bewaffnet drängen.
Wir wären stark genug, um vor Gericht
Statt Balboa den Stolzen vorzurufen.
 
~Linares.~
 
Erst muß die Tyranney ihr Haupt enthüllen,
Zum Mörderschlag den frechen Arm erheben,
Eh' wir zum off'nen Kampf die Fahne schwingen.
Dann erst erscheinet unsre That gerecht,
Vor aller Welt, und vor des Königs Augen.
Was über ihn nun auch gesprochen werde;
Bleibt stille, ruhig, noch ist's nicht zur Zeit.
 
~Suligo.~
 
Wir fügen uns.
 
~Linares.~
 
Zerstreut euch einzeln.
Sprecht euch geheim, vertraulich, nichts in's Ohr.
Die Späher lauschen. Nur die Klugheit siegt.
 
(gehen auf verschiedenen Wegen ab.)

댓글 없음: