2015년 6월 21일 일요일

Balboa 20

Balboa 20



Balboa.~
 
O holder Engel, der mir Stärkung bringt!
Wie schön erhellst du meines Kerkers Nacht!
 
~Maria.~
 
Ich denke nun des Tag's, der uns verband.
Ein Schreckenstag! -- Zwölf Opfer sollten bluten!
Entfloh'n dem Grauen dieses Höllenschauspiels,
Dem wilden Wirbeln dieser Todestrommeln,
Irrt' ich am Meeresufer, einsam trauernd,
Und meine Thränen flossen um die Wilden.
Auch du erschienst! Auch dich, mein Balboa,
Vertrieben diese Schrecken. -- Welche Stunde!
In Harmonie zerflossen unsre Seelen,
Die lang sich suchten, hatten sich gefunden,
Und schnell für ewig waren sie verbunden!
Vor uns das Meer, den Himmel über uns,
So haben wir den heil'gen Bund beschlossen:
»Zu stehen für der armen Menschheit Sache,
Im Glück und Unglück, bis zur Todesstunde.
Wer pflichtvergessen diesen Bund einst bräche,
Der habe nimmer Recht auf heil'ge Liebe!«
-- O du hast Wort gehalten, Balboa,
Mit Ehrfurcht lieb' ich dich!
 
(will vor ihm niederfallen.)
 
~Balboa~ (hält sie auf).
 
Maria! Theure!
Du reine Seele, du beschämst mich tief.
 
~Maria.~
 
Ich bin ein schwaches Weib. -- Ich kann's nicht denken,
Was einst aus mir noch werden wird. -- Ich hoffe,
Nicht werd' ich's überleben. -- Nimm mich, Gott!
Was blickst du nun so düster auf mich nieder? --
Ich sage dir: Du stirbst mit meiner Liebe,
Brich du mein Herz! Doch unser Bund bestehe!
 
(setzt sich erschöpft.)
 
~Balboa.~
 
Bei unsrer Liebe fleh', beschwör' ich dich...
 
~Maria.~
 
Befiehl! es soll geschehen, was du heischest.
 
~Balboa~ (zu Jeronimo).
 
Tritt näher, Freund! --
Bald wird er dir, Maria,
Ein stilles sichres Heiligthum eröffnen.
 
~Maria.~
 
Wohin ich wandle, folget mir die Qual.
Für mich giebt's einen Hafen nur: -- das Grab!
 
~Jeronimo.~
 
Die Palme winkt dem edlen Dulder dort.
 
~Maria.~
 
Nicht bin ich würdig, solchen Preis zu fassen.
 
~Balboa~ (lebhaft).
 
Beim Wiederseh'n bring' ich dir selbst die Palme.
 
~Maria~ (steht auf).
 
O süßer Preis! Womit erring' ich ihn?
 
~Balboa.~
 
Wenn du der Trauer siegend widerstehst.
 
~Maria.~
 
Nicht trauern sollt' ich? -- O du forderst viel!
 
~Jeronimo.~
 
Wer will, der kann; erwecket euern Muth!
 
~Maria.~
 
Doch denken, an ihn denken darf ich doch?
 
~Balboa~ (schnell).
 
Laß nicht mein Bild aus deiner Seele weichen!
 
~Maria~ (innig).
 
Und wenn es schön vor meiner Seele strahlt?
 
~Balboa.~
 
Dann ist's mein Geist, der liebend dich umschwebt!
 
~Maria~ (noch lebhafter).
 
Und wenn mein Herz von heißer Sehnsucht glüht?
 
~Balboa.~
 
Dann reicht die Hoffnung kühlend dir den Kranz.
 
~Maria.~
 
Vereinigung mit dir ~muß~ ich doch wünschen!
 
~Balboa.~
 
Erfüllung reicht aus Wolken dir die Hand.
 
~Maria~ (ängstlicher, lauter).
 
Was ich verlor, ~ich~ will es wiederfinden!
 
~Balboa.~
 
Und glaube mir, es bleibt dir treu verwahrt!
 
~Maria.~
 
Was ich verlor, das ist doch jetzt verloren. --
O laßt mich weinen! -- Fühllos seyn ist schlimmer.
 
~Balboa.~
 
(in heftiger Bewegung.)
 
Geliebte! Liebe mich! und hoffe! weine!
Was sagt' ich? -- Gott!
 
(umarmt sie.)
 
O meines Lebens Leben!
 
~Jeronimo.~
 
Dies eine denkt! Die Trennung währt nicht immer!
Wie bald entflieht des Lebens düstre Nacht!
Der Tag beginnt. Ihr findet euch im Schimmer.
Wo ist dein Stachel, Tod, wo deine Macht?
Auf Erden fühlt ihr nur der Trennung Wunden;
Doch ewig, ewig lebt ihr dort verbunden.
 
~Maria.~
 
Tönt aus dem Himmel uns die sanfte Stimme?
 
~Balboa.~
 
Mit süßer Ahndung scheiden; es ist schön!
 
~Jeronimo.~
 
Der innre Sturm begab sich nun zur Ruhe.
Erhaltet diese Stimmung! Trennt euch schnell,
Sogleich, jetzt, da euch Kraft und Muth belebt!
 
(zu Balboa.)
 
Euch ziemt's, durch hohes Beispiel sie zu stärken.
O zaudert nicht!
 
~Balboa.~
 
(abgewandt mit erstickter Stimme.)
 
Leb' wohl! Leb' wohl, Maria!
 
(geht seitwärts und verhüllt sich.)
 
~Jeronimo.~
 
Was weilet ihr, Maria? -- Neue Qual
Bereitet nicht dem Dulder.
 
~Maria~ (verworren).
 
Qual! O nein!
Wie schmerzlich! Ah!
 
~Jeronimo.~
 
O kommet und folget mir.
 
~Maria.~
 
(fast schreiend.)
 
Ich folge! Ah!
 
~Balboa.~
 
Noch einen Kuß!

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