2015년 6월 21일 일요일

Balboa 5

Balboa 5



 (Maria sinket in seine Arme. Er fährt sanft fort.)
 
Du solltest mich auf meine Schiffe wünschen,
Sie führen mich zum neuen Leben ein,
Zur Ruhe. Hier, Geliebte, komm' ich nicht
Zur Ruhe, wo die wilde Grausamkeit
Rastlos die blutbefleckte Geissel schwingt.
Ich habe sie mit Seufzen nur geduldet,
Geduldet um der schönern Zukunft willen;
Doch klagte murrend mein Gewissen stets. --
Nein, länger würd' ich diese Wuth nicht dulden!
Ein Kampf entstünde! Laß mich flieh'n, Maria,
Um dort das langverschobene Gelübde
Der Menschlichkeit mit frohem Sinn' zu lösen.
 
~Maria.~
 
So ziehe hin, erfülle dein Gelübde. --
Wie sagtest du? ein Kampf entstünde? Weh!
Mit wem? -- Mein Vater -- ah!
 
~Balboa.~
 
Sey ruhig, ruhig!
 
 
Fünfter Auftritt.
 
~Pedrarias.~ ~Eskimosa.~ ~Linares.~ ~Gefolge.~
~Die Vorigen.~
 
~Pedrarias.~
 
Euch sucht' ich, Vasco Nunez Balboa,
Mit dieser Edlen meiner Freunde Zahl,
Um euch zur Braut, wie's Sitte heischt, zu führen.
Doch habt ihr wohl auch diesesmal den Weg
Zu meiner Tochter ohne mich gefunden.
 
(Zu dem Gefolge.)
 
Kastilianer! Edle meiner Fahnen!
Es wünscht des Königs heil'ge Majestät,
Daß meine Tochter sich mit Balboa,
Adelantado seines Reichs, vermähle.
Weil, schreibt der König, er uns beide liebt,
Und innig uns vereinigt wissen möchte;
Mich, seinen Diener, dessen Treu' er ~kennt~,
Und ihn, ~berühmt~ durch Heldenmuth und Thaten.
Sie liebten lange sich -- erfuhr ich dann, --
Und ihre Herzen sind des Bundes einig.
Ich aber habe ~so~ bei mir gedacht:
Untadelich und alt ist sein Geschlecht,
Er selbst ein Mann, der seinen Adel ziert.
Denn Niemand ist, der diesen Balboa
Unritterlicher That, verletzter Treue,
Auch nur des schwächern Fehl's noch je bezeihte. --
Wie nun ihn jeder liebt, und hochverehrt; -- --
Wird meines Königs Wunsch auch mir Befehl.
 
~Eskimosa.~
 
Der König lebe hoch!
 
~Alle.~
 
Er lebe! lebe!
 
~Pedrarias.~
 
(naht sich Marien, leiser.)
 
Maria! komm mein Kind! Mein einziges!
Ich will dich nochmals schließen an mein Herz,
Eh' du sodann... du bebst? und warum bebst du?
Ist dieser Bund nicht deines Herzens Wunsch?
Noch ist es Zeit! Nicht übereilt, Maria!
Wenn auch nur Ahnung deine Brust durchfliegt;
Verachte nicht die Warnung! Frei entscheide!
Ich nicht, du selbst entscheidest nun dein Schicksal.
 
~Maria.~
 
Aus Vaterhand erwart' ich nun mein Glück.
 
~Pedrarias~ (kurz und finster).
 
Dein Glück? Aus meiner Hand? Was ist dein Glück?
 
~Maria~ (schüchtern).
 
Wir lieben uns!
 
~Pedrarias.~
 
Wohlan!
 
(laut.)
 
Adelantado!
Nehmt sie! -- Von meinem Herzen nehmt sie weg --
Nun ist sie euer --
 
~Balboa.~
 
Doch ihr kindlich Herz
Wird noch für euch an meinem Herzen schlagen.
 
(zu einem Bothen.)
 
Was bringt ihr?
 
~Bothe.~
 
Briefe von San Miguel.
 
~Balboa.~
 
Bis nach der Trauung.
 
~Pedrarias.~
 
Nein, les't sie sogleich!
Vor allem geh' euch stets des Königs Dienst.
 
(Balboa zieht sich zurück. Indessen spricht Pedrarias leise mit
Maria.)
 
Maria!
 
~Maria.~
 
Vater!
 
~Pedrarias.~
 
Warum weinest du?
 
~Maria.~
 
Ihr scheint erzürnt.
 
~Pedrarias.~
 
Daß du den Vater nicht
Beschuldigst, wenn dich Unglück einst befällt!
 
~Maria.~
 
An seiner Seite wird es schönes Glück.
 
~Pedrarias.~
 
Die Trennung von dem Vater wird dir leicht; --
Das hab' ich nicht vermuthet.
 
~Maria.~
 
Sprecht nicht also! --
Denn dieses Herz bleibt ewig euch verbunden.
 
~Balboa~ (tritt vor.)
 
Die wackre Mannschaft von San Miguel,
Sie harret sehnlich meiner Rückkunft schon.
 
~Pedrarias.~
 
Kein Wunder auch! Ihr seyd der Mann, geschaffen
Für große Plane Seelen zu begeistern.
Von Gold, von Perlen, aufgehäuften Schätzen,
Ihr spracht von neuen Meeren, neuen Welten. --
Behüte Gott, daß ich Kastiliens Krone
Um solchen Glanz noch einen Tag verkürzte!
So reis't mit Gott dann morgen schleunig ab;
Es ist auch alles schon hierzu bereitet.
 
~Balboa.~
 
Wie, morgen schon? Das ist doch wahrlich seltsam!
 
~Pedrarias.~
 
Mag's euch doch seltsam scheinen, nur gehorcht!
 
~Balboa.~
 
Don Pedrarias!
 
~Maria.~
 
Balboa! O Gott!
 
~Pedrarias.~
 
Was soll der Ton?
 
~Balboa.~
 
(sich zwingend.)
 
Wie ihr befehlt, geschieht's.
 
~Pedrarias.~
 
Noch bleib' ich euer Herr! Vergeßt das nicht!
 
~Balboa.~
 
Als meinen Vater sah ich euch vor mir.
So kam es dann, daß euer rauhes Wort
Mich leicht und flüchtig nur verwundet hat. --
An dieser Hoffnung weidet sich mein Herz:
Gelingen soll's dem treuen Kindessinne,
Sich endlich eure Liebe zu gewinnen. --
Auf diese Hoffnung gönnt mir eure Hand.

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