2015년 6월 21일 일요일

Balboa 6

Balboa 6



Pedrarias.~
 
Sehr sonderbar! Bin ich denn euer Feind?
Laßt das! Zwar eure Worte kann ich nicht
So süß erwiedern. -- Doch die Tochter schenk'
Ich euch, mein einz'ges vielgeliebtes Kind.
Was wollt ihr mehr? -- Ihr seyd ja doch am Ziel! --
Der König wünscht dies Band -- Auch wünschen's wohl
Bei Hof und hier, von euren Freunden viele;
-- Und ich nun auch, des Königs Wunsch verehrend.
Komm, meine Tochter -- gehet zum Altar!
 
~Maria.~
 
Ach, euren Segen, Vater!
 
~Pedrarias.~
 
Lebe wohl!
 
(leise.)
 
Was machst du da? Was weinest du? Ist's Reue? --
Sie kömmt zu spät.
 
(laut.)
 
Ihr, Perez Eskimosa,
Vertretet Vaterstelle! Führt sie hin!
Mir wird das Herz zu schwer.
 
~Maria~ (abgehend).
 
Verstoßen! Gott!
 
~Pedrarias.~
 
(ruft ihr heftig nach.)
 
Maria!
 
~Maria~ (freudig).
 
Vater!
 
~Pedrarias.~
 
(kämpft mit sich, dann hastig.)
 
Meinen Segen! -- fort!
 
 
Sechster Auftritt.
 
~Pedrarias.~
 
Er hat mich übermannt, mein alter Haß;
Unbändig riß er los. Das war nicht gut. --
Und du, Maria, mußt als Opfer bluten? -- --
Mag sie's doch büßen, ja! sie hat's verdient!
Was will Jeronimo? Verhaßt ist mir
Des Heuchlers Angesicht. Und diese Briefe -- --
Fluch Balboa! Fluch dir für diese Briefe!
 
(lies't.)
 
»Wie ich euch, Lieber Treuer, schon geschrieben,
»Entlaßt nun Balboa zu seiner Reise,
»Euch hab' ich nöthig in Antigua,
»Und keinen Widerspruch erwart' ich mehr.«
Mög' ihn die Fluth verschlingen, den Verräther!
So endet sich mein schöner Lebensplan! --
Er eilt zum Ruhme fort! Ihn preißt der Hof;
Ich soll hier arm und namenlos verderben? --
 
Und dann der Schluß -- Ich habe recht geseh'n!
»Was Liebes Ihr dem Balboa erzeigt,
»Ihr habt es euerm Karlos, mir erwiesen.
»Das mögt ihr wohl erwägen. --
Ich der König!«
Scheint's doch, er habe sich beschwert? Ja wohl!
Das ist zu viel! Geklaget also? Schon
Geklagt! -- Gelungen ist es dem Verläumder!
Genügt's dir nicht an mir entriss'nem Lorbeer,
Ha, Räuber meines einz'gen Kindes, wie?
Streckst du die Hand schon aus nach meiner Würde?
Heran! heran! Ich bin gefaßt zum Kampf!
 
(Von fern Trompeten und Pauken. Freudengeschrei.)
 
Jetzt faßt der Räuber jubelnd seine Beute!
Das laß' ich zu? Hinweg!
O stille, stille!
Gemach doch, Pedrarias! -- Ha! vielleicht!
Und was vielleicht? -- Das weiß die Hölle! Doch --
~Er~ oder ~ich~! -- hier brennt's! -- ~Er~ -- oder ~ich~!
 
(sinkt kraftlos in einen Sitz.)
 
~Der Vorhang fällt.~
 
 
 
 
Zweiter Aufzug.
 
~Zimmer des Pedrarias.~
 
 
Erster Auftritt.
 
~Pedrarias.~ ~Pinto.~
 
~Pedrarias~ (im Lesen.)
 
Von Balboa erhieltet ihr die Schrift?
 
~Pinto.~
 
Ja, gnäd'ger Herr!
 
~Pedrarias.~
 
Ihr lügt!
 
~Pinto.~
 
Ich spreche Wahrheit.
 
~Pedrarias.~
 
Und abgeschrieben habt ihr sie?
 
~Pinto.~
 
Ja, Herr!
Wir waren lange schon zur Abfahrt fertig,
Und harrten noch auf guten Wind vergebens.
Da hat er sie verfaßt. Da schrieb ich sie
Wohl hundertmal. -- Denn jeder soll sie haben,
Wenn dann die neue Herrschaft einst beginnt,
Dort in den Ländern, die durch seinen Arm
Er sich erobern will.
 
~Pedrarias.~
 
Nicht sich, der Krone.
 
~Pinto.~
 
Vor seiner Herrschaft möget ihr uns schützen.
 
~Pedrarias.~
 
Doch rühmt das Volk an ihm die Milde laut.
 
~Pinto.~
 
Wozu die Milde, die nur Bettler macht?
Darum verließ ich nicht das Vaterland,
Bot nicht darum den Stürmen dieses Haupt;
Daß ich an Wunden reich, sonst arm wie vor,
Die leere Wohnung meiner Gattin grüße.
Reich oder todt! so lautet hier mein Wahlspruch.
 
~Pedrarias.~
 
Er ziemt auch Leuten eurer Abkunft wohl.
Was soll euch Ruhm? Euch kann er doch nicht heben.
 
~Pinto.~
 
Ich habe lang mit mir gekämpft, gerungen;
Denn wirklich dauert mich der gute Herr.
Doch morgen, heißt es, reiset er schon ab.
Da gilt kein Zögern. Besser doch, ~er~ leidet,
Als daß mein Lebensplan vernichtet wird.
So geb' ich ihn dann rasch in eure Hand. --
Welch Glück, daß Balboa sich mir vertraute!
 
~Pedrarias.~
 
Der sich're Thor!
 
~Pinto.~
 
Nun haltet ihr ihn fest.
Aus diesen Zeilen drehet ihr ihm Bande,
Die seine Löwenkraft doch nicht zerreißt.
 
~Pedrarias.~
 
Ergreift euch nicht ein Grauen vor dem Löwen?
 
~Pinto.~
 
Ich fürchte nichts, da euer Schild mich schützt.
 
~Pedrarias.~ Ihr träumt! Verräthern schenk' ich keinen Schutz.

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