2015년 6월 21일 일요일

Balboa 7

Balboa 7


Pinto.~
 
Wie, gnäd'ger Herr?
 
~Pedrarias.~
 
Er hob euch aus dem Staube,
Und dacht' euch höher noch emporzuheben.
Euch schwindelt vor dem Flug'. Ihr stürzt hinab.
Bleibt liegen! -- Nein, den albernen Versuch,
Den dieser Schwärmer kühn mit euch gewagt,
Ich wiederhohl' ihn nicht -- Deß seyd versichert.
 
~Pinto.~
 
So wollt ihr mich belohnen?
 
~Pedrarias.~
 
Raset ihr?
Ich euch belohnen?
 
~Pinto.~
 
Solch ein großer Dienst!
 
~Pedrarias.~
 
Sprecht nun vom Eifer für den Staat,
Von eurer Pflicht. ~Die~ Sprache kenn' ich schon.
 
~Pinto.~
 
Dem Staate nicht, euch, Herr, hab' ich gedient!
 
~Pedrarias.~
 
Was wagt ihr da zu sagen?
 
~Pinto.~
 
Wahrheit! Wahrheit!
Ich sah den Grimm in euern Augen blitzen;
Ihr hasset ihn, wie ich.
 
~Pedrarias.~
 
Ich wüßte nicht,
Daß einen Pinto mein Vertrau'n beehrte.
Dem Pedrarias schaut kein Mensch in's Herz;
Denn in dem Busen hält er's fest verwahrt.
Für die Vermessenheit, mit Späherblick
Mein inn'res Wesen listig zu belauern;
Mir nach der Ahnung einer niedern Seele,
Gedanken, Wünsche, Plane anzudichten;
Sollst du Verwegener mir heulend büßen.
 
~Pinto.~
 
Ich Unglückseliger -- Höret!
 
~Pedrarias~ (ruft.)
 
Wache! Wache!
 
(Wache erscheint.)
 
Man legt ihm Ketten an, bewacht ihn wohl. --
Ruft mir Jeronimo.
 
~Pinto~ (im Abgehen.)
 
Ha, dies mein Lohn!
 
 
Zweiter Auftritt.
 
~Pedrarias.~
 
Bist du nun endlich doch enthüllt, Verräther?
Hast du dich selbst gestürzt? -- O schönes Blatt!
Mir werther als die Schätze ganzer Welten -- --
Doch stille -- kann's mir nützen? -- Darf ich handeln? --
Verwünschtes Loos, hier halt' ich sein Verdammniß,
Und rufe knirschend: Nein, mir frommt das nicht!
 
Sie haben meinen Haß mir abgelauert! --
Schon seh' ich alles, wie es kommen würde.
Wenn die Gerechtigkeit ihn auch verdammte,
Doch stürzt er nicht von seines Glanzes Höhen. --
Laut brüllt des Pöbels ausgelass'ne Wuth:
»Der Eifersucht, dem Neide fiel er hin,
»Der fromme Held, mit sanfter Engelsmiene!« --
~Ihn~ hebt der Ruf allmächtig zu den Wolken,
~Mich~ schleudert er dem Fluch der Nachwelt zu.
 
Ha, wie? Das könnte Pedrarias kümmern? --
Was dumm der Pöbel schwatzt, das ~mich~ erschüttern? --
Ich müßte mich verachten -- Vorwärts! muthig!
Genug, er ist Verbrecher! Ja! ~er ist's!~ --
Jetzt kann ich sie mit starker Hand zerdrücken,
Wegschleudern dann mit wildem Hohngelächter,
Die Schlange, die an meinem Leben zehrt! --
Die Kraft belohnt sich selbst. Nur Schwäche bettelt
Um Beifall. Selbst genügen will ich mir!
 
 
Dritter Auftritt.
 
~Jeronimo.~ ~Pedrarias.~
 
~Pedrarias.~
 
Seyd ihr's, Jeronimo? Kaum angelangt,
Kommt euch die Arbeit lästig schon entgegen.
 
~Jeronimo.~
 
Ihr wißt wohl, gnäd'ger Herr -- ich habe stets
Zu solcher Last mich willig angeboten.
 
~Pedrarias.~
 
Doch bleibt's ein schweres Amt, ein undankbares,
Das Laster zu entlarven, zu bestrafen.
 
~Jeronimo.~
 
Oft glückt es mir, die Unschuld zu enthüllen;
Wie preis' ich dann ein Amt, das selbst sich lohnt.
 
~Pedrarias.~
 
Ihr seht die Menschheit nur in ihrer Schwärze.
 
~Jeronimo.~
 
Ich sehe das Verbrechen mit den Gründen,
Und so die Menschheit nur in ihrer Schwäche;
Mein Herz wünscht Gnade, wenn mein Mund verdammt.
 
~Pedrarias.~
 
Zum Richter seyd ihr viel zu weich geschaffen.
 
~Jeronimo.~
 
Vergebt mir, gnäd'ger Herr! So denk' ich nicht.
Es urtheilt das Gesetz, und nicht mein Herz,
Und leidet dieses, bleibt es dennoch stumm.
 
~Pedrarias.~
 
So kenn' ich euch! Ihr seyd ein fester Mann,
Mein Mann. Das strenge Recht, nicht mehr,
Nicht minder, ~das~ sey jedes Richters Ausspruch.
Verbleibt dabei! Das Richteramt will Strenge.
 
~Jeronimo.~
 
Und euch erfreut der Gnade himmlisch Recht.
 
~Pedrarias.~
 
Was mahnt ihr mich an Gnade? -- wie? ihr wißt? --
 
~Jeronimo.~
 
An Gnade mahnt der Mensch den Himmel selbst;
So darf ich wohl auch euch an Gnade mahnen.
Was ~nun~ ihr heischt, erwart' ich erst zu wissen.
 
~Pedrarias.~
 
Ihm soll die Gnade nicht erbarmend leuchten,
Ihn soll der Strafe Blitz zerschmetternd treffen!
 
~Jeronimo.~
 
Wen, Herr?
 
~Pedrarias.~
 
Wen, fragt ihr? -- -- Den Verläumder Pinto.
 
~Jeronimo.~
 
Herr, für Verläumder hab' ich nie gefleht.
 
~Pedrarias.~
 
Denkt nur, Jeronimo, der Pinto wagt's,
Klagt Balboa des Hochverrathes an!
 
~Jeronimo.~
 
Dann mag die Tugend von der Erde fliehen,
Wenn der Verläumdung schwarzes Nattergift
Auch diesen engelreinen Mann befleckt!
 
~Pedrarias.~
 
Hier les't! -- Habt ihr gelesen? -- Staunt ihr schon! --
Ja, was ihn Pinto alles sagen läßt,
Den tugendhaften, engelreinen Mann! --
Frei soll der Wilde leben, frei wie wir! --
Ihr seht, er drang in unsers Schwärmers Geist. --
Mit Weisheit hat des Königs Majestät
Die Theilungen der Wilden angeordnet,
Daß sie mit uns im Leben hier vereint,
Mit uns im Tod' ein gleiches Loos erwerben.
Das will er nicht, der freche Balboa!
Tyrannisch nennt er das Gesetz! -- Da seht!
Ihm gilt des Königs Wille, was der meine,
~Nichts~ gilt er ihm! Er folgt der Herzenslust.
Herr will er seyn, und herrschen unumschränkt.
Wie nennt ihr das? Ich nenn' es Hochverrath! --
Ja, solchen Gräuels klagt ihn Pinto an. --
Das fordert Rache, Strafe! -- Meint ihr nicht?

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