2015년 5월 12일 화요일

Die Reden Gotamo Buddhos 16

Die Reden Gotamo Buddhos 16


Gewähre mir, o Herr, der Erhabene die Bitte, morgen selbviert
bei mir zu speisen!«
 
Schweigend gewährte der Erhabene die Bitte.
 
Als nun Abhayo der Königsohn der Zustimmung des Erhabenen
sicher war, stand er von seinem Sitze auf, begrüßte den
Erhabenen ehrerbietig, ging rechts herum und entfernte sich.
 
Und der Erhabene begab sich am nächsten Morgen, zeitig
gerüstet, mit Mantel und Schaale versehn, nach dem Hause Abhayo
des Königsohns. Dort angelangt nahm der Erhabene auf dem
dargebotenen Sitze Platz. Und Abhayo der Königsohn bediente und
versorgte eigenhändig den Erhabenen mit ausgewählter fester
und flüssiger Speise.
 
Nachdem nun der Erhabene gespeist und das Mahl beendet hatte,
nahm Abhayo der Königsohn einen von den niederen Stühlen zur
Hand und setzte sich zur Seite hin. Zur Seite sitzend sprach
dann Abhayo der Königsohn zum Erhabenen also:
 
»Mag wohl, o Herr, der Vollendete Dinge sagen, die den anderen
unlieb und unangenehm sind?«
 
»Nicht wohl, Königsohn, einzig das.«
 
»Das haben, o Herr, die Freien Brüder vorgebracht.«
 
»Warum denn, Königsohn, sprichst du also: Das haben, o Herr,
die Freien Brüder vorgebracht?« 394
 
»Da war ich, o Herr, zum Freien Bruder Nāthaputto hingegangen,
hatte ihn ehrerbietig begrüßt und mich seitwärts niedergesetzt.
Und als ich da saß, sprach der Freie Bruder Nāthaputto also
zu mir: Gehe, du Königsohn, und nimm den Asketen Gotamo beim
Worte: dann wird man dir mit dem frohen Ruhmesrufe begegnen:
‚Abhayo der Königsohn hat den Asketen Gotamo, den so mächtigen,
so gewaltigen, beim Worte genommen!‘Auf diesen Rath, o Herr,
erwiderte ich dem Freien Bruder Nāthaputto: Wie soll ich aber,
o Herr, den Asketen Gotamo, den so mächtigen, so gewaltigen,
beim Worte nehmen?-- Gehe, du Königsohn, hin wo der Asket
Gotamo weilt, und sprich dann also zu ihm: ‚Mag wohl, o
Herr, der Vollendete Dinge sagen, die den anderen unlieb und
unangenehm sind?‘ Wenn dir der Asket Gotamo auf diese Frage
also antwortet: ‚Sagen mag, o Königsohn, der Vollendete Dinge,
die den anderen unlieb und unangenehm sind‘, so hast du also
zu ihm zu reden: ‚Aber was ist dann nur, o Herr, für ein
Unterschied zwischen dir und einem gewöhnlichen Menschen? Denn
auch der gewöhnliche Mensch mag Dinge sagen, die den anderen
unlieb und unangenehm sind.‘ Doch wenn dir der Asket Gotamo
auf deine Frage also antwortet: ‚Nicht mag, o Königsohn, der
Vollendete Dinge sagen, die den anderen unlieb und unangenehm
sind‘, so hast du also zu ihm zu reden: ‚Aber hast du denn
nicht, o Herr, von Devadatto gesagt: „Unsälig ist Devadatto,
unrettbar ist Devadatto, Zwecke sucht Devadatto, unheilbar ist
Devadatto“? Und diese deine Worte haben Devadatto zornig und
unzufrieden gemacht!‘ Legst du, o Königsohn, dem Asketen Gotamo
diese doppeldeutige Frage vor, so wird er weder ausschlingen
noch einschlingen können. Gleichwie etwa ein Mann, dem ein
eiserner Ring um den Hals gelegt ist, nicht ausschlingen kann
und nicht einschlingen, ebenso nun auch, o Königsohn, wird der
Asket Gotamo auf diese doppeldeutige Frage weder ausschlingen
noch einschlingen können.«
 
Während dieses Gespräches nun hatte Abhayo der Königsohn einen
zarten Knaben, einen unvernünftigen Säugling auf dem Schooße
sitzen. Da sprach nun der Erhabene zu Abhayo dem Königsohn also:
 
»Was meinst du wohl, Königsohn: wenn dieser Knabe infolge 395
deiner Nachlässigkeit oder der Nachlässigkeit seiner Amme ein
Holzstück oder einen Scherben in den Mund nähme, was würdest du
mit ihm machen?«
 
»Ich würd’ es ihm wegnehmen, o Herr! Wenn ich es, o Herr,
nicht gleich von Anfang an wegnehmen könnte, so würd’ ich mit
der linken Hand seinen Kopf halten und mit der rechten einen
Finger krümmen und es ihm, selbst blutig, herausziehen. Und
warum das? Weil mich, o Herr, der Knabe erbarmt.«
 
»Ebenso nun auch, Königsohn, kennt der Vollendete Worte, von
denen er weiß, dass sie unwahr, unächt, unheilsam und den
anderen unlieb und unangenehm sind, und mag der Vollendete
solche Worte nicht sagen; und kennt der Vollendete Worte, von
denen er weiß, dass sie wahr und ächt und unheilsam und den
anderen unlieb und unangenehm sind, und mag der Vollendete auch
solche Worte nicht sagen; doch kennt der Vollendete Worte,
von denen er weiß, dass sie wahr und ächt und heilsam und den
anderen unlieb und unangenehm sind, und mag da der Vollendete
die Zeit ermessen, solche Worte zu reden. Es kennt der
Vollendete Worte, von denen er weiß, dass sie unwahr, unächt,
unheilsam und den anderen lieb und angenehm sind, und mag der
Vollendete solche Worte nicht sagen; und kennt der Vollendete
Worte, von denen er weiß, dass sie wahr und ächt und unheilsam
und den anderen lieb und angenehm sind, und mag der Vollendete
auch solche Worte nicht sagen; doch kennt der Vollendete Worte,
von denen er weiß, dass sie wahr und ächt und heilsam und den
anderen lieb und angenehm sind, und mag da der Vollendete die
Zeit ermessen, solche Worte zu reden. Und warum das? Weil,
Königsohn, den Vollendeten die Wesen erbarmen.«
 
»Wenn da, o Herr, gelehrte Fürsten und gelehrte Priester,
gelehrte Bürger und gelehrte Asketen eine Frage zusammenstellen
und den Vollendeten aufsuchen und sie vorlegen, hat da wohl,
o Herr, der Erhabene schon vorher im Geiste daran gedacht:
Wer mich aufsuchen und befragen wird, dem werd’ ich auf
solche Frage solche Antwort geben; oder kommt es eben erst im
Augenblick dem Vollendeten in den Sinn?«
 
»Da will ich dir nun, Königsohn, eben hierüber eine Frage
stellen: wie’s dir gutdünkt magst du sie beantworten. Was
meinst du wohl, Königsohn: sind dir die Theile und Stücke des
Wagens genau bekannt?«
 
»Gewiss, o Herr, genau sind mir die Theile und Stücke des
Wagens bekannt.«
 
»Was meinst du wohl, Königsohn: wenn man zu dir käme und dich
fragte: Was ist denn das für ein Theil und Stück vom Wagen,
würdest du etwa schon vorher im Geiste daran gedacht haben:
Wer mich aufsuchen und befragen wird, dem werd’ ich auf solche 396
Frage solche Antwort geben; oder kam’ es dir eben erst im
Augenblick in den Sinn?«
 
»Ich bin ja, o Herr, ein erfahrener Wagenlenker, genau sind
mir die Theile und Stücke des Wagens bekannt, alle Theile
und Stücke des Wagens hab’ ich wohl erprobt: eben erst im
Augenblicke käm’ es mir in den Sinn.«
 
»Ebenso nun auch, Königsohn, gehn da gelehrte Fürsten und
gelehrte Priester, gelehrte Bürger und gelehrte Asketen den
Vollendeten mit einer Frage an, und es kommt dem Vollendeten
eben erst im Augenblick in den Sinn. Und warum das? Jene
Eigenart der Dinge hat ja, Königsohn, der Vollendete von Grund
aus erkannt, so dass es durch die gründliche Erkenntniss der
Eigenart der Dinge dem Vollendeten eben erst im Augenblick in
den Sinn kommt.«
 
Nach diesen Worten wandte sich Abhayo der Königsohn also an den
Erhabenen:
 
»Vortrefflich, o Herr, vortrefflich, o Herr! Gleichwie etwa,
o Herr, als ob man Umgestürztes aufstellte, oder Verdecktes
enthüllte, oder Verirrten den Weg wiese, oder ein Licht in die
Finsterniss hielte: Wer Augen hat wird die Dinge sehn: ebenso
auch hat der Erhabene die Lehre gar manigfach gezeigt. Und
so nehm’ ich, o Herr, beim Erhabenen Zuflucht, bei der Lehre
und bei der Jüngerschaft: als Anhänger möge mich der Erhabene
betrachten, von heute an zeitlebens getreu.«[30]
 
 
 
 
59.
 
Sechster Theil Neunte Rede
 
VIEL DER GEFÜHLE
 
 
Das hab’ ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei
Sāvatthī, im Siegerwalde, im Garten Anāthapiṇḍikos.
 
Da nun begab sich Pañcakaṉgo der Baumeister dorthin wo der
ehrwürdige Udāyī weilte. Dort angelangt begrüßte er den
ehrwürdigen Udāyī ehrerbietig und setzte sich zur Seite hin.
Zur Seite sitzend sprach nun Pañcakaṉgo der Baumeister also zum
ehrwürdigen Udāyī:
 
»Wieviel Gefühle hat wohl, Herr Udāyī, der Erhabene angegeben?«
 
»Drei Gefühle, Hausvater, hat der Erhabene angegeben: das
wohlige Gefühl, das wehe Gefühl und das weder wohlig noch
wehe Gefühl. Das, o Hausvater, sind die drei Gefühle, die der 397
Erhabene angegeben hat.«
 
»Nicht drei Gefühle, Herr Udāyī, hat der Erhabene angegeben,
zwei Gefühle hat der Erhabene angegeben: das wohlige Gefühl und
das wehe Gefühl. Was das weder wohlig noch wehe Gefühl anlangt,
o Herr, das hat der Erhabene beim Tüchtigen als auserlesenes
Wohl bezeichnet.«
 
Und zum zweiten Mal, und zum dritten Mal sprach der ehrwürdige
Udāyī also zu Pañcakaṉgo dem Baumeister:

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