2015년 5월 13일 수요일

Die Reden Gotamo Buddhos 46

Die Reden Gotamo Buddhos 46



Da überlegt nun, Sandako, ein verständiger Mann: Dieser
liebe Meister behauptet eine solche Meinung, eine solche
Ansicht. Wenn es wahr ist, was er sagt, so hab’ ich hier ohne
zu wirken gewirkt, habe hier ohne zu vollbringen vollbracht.
Beide sind wir also hier ohne Unterschied einsgeworden; obzwar
ich nicht behaupte, dass wir durch unsere Thaten keine Schuld
begehn. Ein Uebermaaß ist es daher von diesem lieben Meister,
nackt zu gehn, den Scheitel zu scheeren, auf den Fersen zu
sitzen, Haar und Bart auszuraufen, wenn ich, der in einem
Hause voller Kinder lebt, der Seide und Sandel gebraucht,
Schmuck und duftende Salben verwendet, der an Gold und Silber
Gefallen hat, künftighin ganz das selbe Loos wie dieser liebe
Meister erfahren werde. Was lehrt er mir, was zeigt er mir,
dass ich bei diesem Meister ein Asketenleben führen sollte?
Und er merkt: Es ist unächte Asketenschaft, und wendet sich
unbefriedigt von solchem Asketenthum ab.
 
»Das aber, Sandako, ist von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner,
dem Seher, dem Heiligen, vollkommen Erwachten, als zweite
Art unächter Asketenschaft gekennzeichnet worden, wo ein
verständiger Mann sicherlich keine Askese üben wird, übt er sie
aber, nicht Aechtes, heilsames Recht erwirken kann.
 
»Und wieder, Sandako, behauptet da ein Meister diese Meinung,
diese Ansicht: Es giebt keinen Anlass, es giebt keinen Grund
der Verderbniss der Wesen; ohne Anlass, ohne Grund werden
die Wesen verderbt. Es giebt keinen Anlass, es giebt keinen
Grund der Läuterung der Wesen; ohne Anlass, ohne Grund werden
die Wesen lauter. Es giebt keine Macht und keine Kraft, es
giebt keine Mannesgewalt und keine Mannestapferkeit. Alle 517
Wesen, alle Lebendigen, alle Gewordenen, alle Geborenen sind
willenlos, machtlos, kraftlos. Nothwendig kommen sie zustande
und entwickeln sich zur Reife und empfinden je nach den sechs
Arten von Dasein Wohl und Wehe.[85]
 
Da überlegt nun, Sandako, ein verständiger Mann: Dieser
liebe Meister behauptet eine solche Meinung, eine solche
Ansicht. Wenn es wahr ist, was er sagt, so hab’ ich hier ohne
zu wirken gewirkt, habe hier ohne zu vollbringen vollbracht.
Beide sind wir also hier ohne Unterschied einsgeworden; obzwar
ich nicht behaupte, dass wir ohne Anlass, ohne Grund lauter
werden. Ein Uebermaaß ist es daher von diesem lieben Meister,
nackt zu gehn, den Scheitel zu scheeren, auf den Fersen zu
sitzen, Haar und Bart auszuraufen, wenn ich, der in einem
Hause voller Kinder lebt, der Seide und Sandel gebraucht,
Schmuck und duftende Salben verwendet, der an Gold und Silber
Gefallen hat, künftighin ganz das selbe Loos wie dieser liebe
Meister erfahren werde. Was lehrt er mir, was zeigt er mir,
dass ich bei diesem Meister ein Asketenleben führen sollte?
Und er merkt: Es ist unächte Asketenschaft, und wendet sich
unbefriedigt von solchem Asketenthum ab.
 
»Das aber, Sandako, ist von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner,
dem Seher, dem Heiligen, vollkommen Erwachten, als dritte
Art unächter Asketenschaft gekennzeichnet worden, wo ein
verständiger Mann sicherlich keine Askese üben wird, übt er sie
aber, nicht Aechtes, heilsames Recht erwirken kann.
 
»Und wieder, Sandako, behauptet da ein Meister diese Meinung,
diese Ansicht: Sieben Elemente giebt es, Urstoffe,
urstoffartig, ungebildet, ungeformt, starr, giebelständig,
grundfest gegründet.[86] Sie regen sich nicht, verändern sich
nicht, wirken nicht auf einander ein, können sich gegenseitig
nicht wohlthun, nicht wehthun, nicht wohl- und wehthun.
Welche sieben sind es? Erde, Wasser, Feuer, Luft, Wohl, Wehe
und siebentens Leben. Diese sieben Elemente sind Urstoffe,
urstoffartig, ungebildet, ungeformt, starr, giebelständig,
grundfest gegründet. Sie regen sich nicht, verändern sich
nicht, wirken nicht auf einander ein, können sich gegenseitig
nicht wohlthun, nicht wehthun, nicht wohl- und wehthun. Da
giebt es keinen der mordet oder tödten lässt, keinen der hört
oder hören lässt, keinen der weiß oder wissen lässt.[87]
Wenn auch einer mit scharfem Schwerdte das Haupt abschlägt,
so raubt keiner irgend wem das Leben: nur eben zwischen dem
Abstande der sieben Elemente fährt das Schwerdt hindurch. Und
es giebt vierzehnmal hunderttausend und sechzigmal hundert und
sechsmal hundert besondere Schooße der Entstehung; und der
Thaten giebt es fünfmal hundert, und fünf Thaten, und drei
Thaten, und eine That, und halbe That; und zweiundsechzig
Pfade giebt es, und zweiundsechzig Zwischenalter der Welt;
und sechs Arten von Dasein; und es giebt acht Stätten für
Menschen, und fünfzig weniger einmal hundert Lebensweisen,
und fünfzig weniger einmal hundert Pilgerorden, und fünfzig
weniger einmal hundert Schlangenreiche; und zwanzigmal hundert 518
Sinneskräfte, und dreißigmal hundert Höllenwege giebt es; und
sechsunddreißig Leidenschaften, und sieben bewusste Gebiete,
sieben unbewusste Gebiete, sieben entbundene Gebiete; sieben
der Götter, sieben der Menschen, sieben der Gespenster; sieben
Seen, sieben Strudel; sieben Felsen, sieben Abgründe; sieben
Träume, siebenmal hundert Träume giebt es. Vierundachtzigmal
hunderttausend der großen Weltalter müssen die Thoren wie die
Weisen durchwandern, durchwandeln, bis sie dem Leiden ein Ende
machen werden. Da geht es nicht an: Durch solche Uebungen oder
Gelübde, Kasteiung oder Entsagung will ich das noch nicht reif
gewordene Werk zur Reife bringen, oder das reif gewordene Werk
nach und nach zunichte machen: das geht eben nicht. Nach dem
Maaße bemessen ist Wohl und Wehe. Die Wandelwelt hat bestimmte
Gränzen; und man kann sie nicht mehren und nicht mindern, nicht
schwellen und nicht schwinden lassen. Gleichwie sich etwa ein
Fadenknäul unten, den man aufwinden muss, nicht heranziehn
lässt, ebenso auch müssen die Thoren wie die Weisen die Welt
durchwandern und durchwandeln, bis sie dem Leiden ein Ende
machen werden.[88]
 
»Da überlegt nun, Sandako, ein verständiger Mann: Dieser
liebe Meister behauptet eine solche Meinung, eine solche
Ansicht. Wenn es wahr ist, was er sagt, so hab’ ich hier ohne
zu wirken gewirkt, habe hier ohne zu vollbringen vollbracht.
Beide sind wir also hier ohne Unterschied einsgeworden;
obzwar ich nicht behaupte, dass wir die Welt durchwandern
und durchwandeln müssen, bis wir dem Leiden ein Ende machen
werden. Ein Uebermaaß ist es daher von diesem lieben Meister,
nackt zu gehn, den Scheitel zu scheeren, auf den Fersen zu
sitzen, Haar und Bart auszuraufen, wenn ich, der in einem
Hause voller Kinder lebt, der Seide und Sandel gebraucht,
Schmuck und duftende Salben verwendet, der an Gold und Silber
Gefallen hat, künftighin ganz das selbe Loos wie dieser liebe
Meister erfahren werde. Was lehrt er mir, was zeigt er mir,
dass ich bei diesem Meister ein Asketenleben führen sollte?
Und er merkt: Es ist unächte Asketenschaft, und wendet sich
unbefriedigt von solchem Asketenthum ab.
 
»Das aber, Sandako, ist von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner,
dem Seher, dem Heiligen, vollkommen Erwachten, als vierte
Art unächter Asketenschaft gekennzeichnet worden, wo ein 519
verständiger Mann sicherlich keine Askese üben wird, übt er
sie aber, nicht Aechtes, heilsames Recht erwirken kann. Das
sind nun, Sandako, die vier Arten, die von Ihm, dem Erhabenen,
dem Kenner, dem Seher, dem Heiligen, vollkommen Erwachten,
als unächte Asketenschaft gekennzeichnet worden sind, wo ein
verständiger Mann sicherlich keine Askese üben wird, übt er sie
aber, nicht Aechtes, heilsames Recht erwirken kann.«
 
»Wunderbar, o Ānando, außerordentlich ist es, o Ānando, wie da
von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner, dem Seher, dem Heiligen,
vollkommen Erwachten, die vier Arten wirklich unächter
Asketenschaft als unächte Asketenschaft gekennzeichnet worden
sind, wo ein verständiger Mann sicherlich keine Askese üben
wird, übt er sie aber, nicht Aechtes, heilsames Recht erwirken
kann. Wie aber, o Ānando, mögen die vier Arten beschaffen
sein, die von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner, dem Seher, dem
Heiligen, vollkommen Erwachten, als unerquickliche Askese
gezeigt worden sind, wo ein verständiger Mann sicherlich keine
Askese üben wird, übt er sie aber, nicht Aechtes, heilsames
Recht erwirken kann?«
 
»Da giebt es, Sandako, einen Meister, der weiß alles, versteht
alles, bekennt unbeschränkte Wissensklarheit: Ob ich geh’ oder
stehe, schlaf’ oder wache, jederzeit hab’ ich die gesammte
Wissensklarheit gegenwärtig.[89] Aber er besucht ein Haus wo
niemand da ist, aber er bekommt keine Almosenspeise, aber er
wird von einem Hunde gebissen, aber er begegnet einem rasenden
Elephanten, aber ein scheues Ross rennt ihm entgegen, aber ein
wüthender Stier stürzt auf ihn zu; aber er fragt ein Weib und
einen Mann um Namen und Stand, aber er fragt nach dem Namen
und dem Wege von Dorf und Stadt. Und wenn ihn einer angeht:
Was ist das?, antwortet er: Ich sollte in das unbewohnte
Haus eintreten, darum bin ich eingetreten; ich sollte keine
Almosenspeise bekommen, darum hab’ ich keine bekommen; ich
sollte von einem Hunde gebissen werden, darum bin ich gebissen
worden; ich sollte einem rasenden Elephanten begegnen,
darum bin ich ihm begegnet; es sollte mir ein scheues Ross
entgegenrennen, darum ist es mir entgegengerannt; es sollte
ein wüthender Stier auf mich zustürzen, darum ist er auf mich
zugestürzt; ich sollte ein Weib und einen Mann um Namen und
Stand fragen, darum hab’ ich gefragt; ich sollte nach dem Namen
und dem Wege von Dorf und Stadt fragen, darum hab’ ich gefragt.
 
»Da überlegt nun, Sandako, ein verständiger Mann: Dieser liebe
Meister, der weiß alles, versteht alles, bekennt unbeschränkte
Wissensklarheit: ‚Ob ich geh’ oder stehe, schlaf’ oder wache,
jederzeit hab’ ich die gesammte Wissensklarheit gegenwärtig.‘
Aber solches begegnet ihm, aber solche Rede geht von ihm aus.
Und er merkt: Es ist unerquickliche Askese, und wendet sich
unbefriedigt von solchem Asketenthum ab.
 
»Das aber, Sandako, ist von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner,
dem Seher, dem Heiligen, vollkommen Erwachten, als erste Art
unerquicklicher Askese gezeigt worden, wo ein verständiger 520
Mann sicherlich keine Askese üben wird, übt er sie aber, nicht
Aechtes, heilsames Recht erwirken kann.
 
»Und wieder, Sandako, giebt es einen Meister, der weiß vom
Hörensagen her, hat die Wahrheit vom Hörensagen überkommen;
nach dem Hörensagen, auf Treu und Glauben hin, wie ein Korb
von Hand zu Hand weitergeht, überliefert er die Lehre.[90]
Ein Meister aber, Sandako, der vom Hörensagen her weiß, die
Wahrheit vom Hörensagen überkommen hat, der erinnert sich gut
und erinnert sich schlecht, berichtet so und berichtet anders.
 
»Da überlegt nun, Sandako, ein verständiger Mann: Dieser
liebe Meister, der weiß vom Hörensagen her, hat die Wahrheit
vom Hörensagen überkommen; nach dem Hörensagen, auf Treu
und Glauben hin, wie ein Korb von Hand zu Hand weitergeht,
überliefert er die Lehre. Ein Meister aber, der vom Hörensagen
her weiß, die Wahrheit vom Hörensagen überkommen hat, der
erinnert sich gut und erinnert sich schlecht, berichtet so
und berichtet anders.Und er merkt: Es ist unerquickliche
Askese, und wendet sich unbefriedigt von solchem Asketenthum
ab.
 
»Das aber, Sandako, ist von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner,
dem Seher, dem Heiligen, vollkommen Erwachten, als zweite Art
unerquicklicher Askese gezeigt worden, wo ein verständiger
Mann sicherlich keine Askese üben wird, übt er sie aber, nicht
Aechtes, heilsames Recht erwirken kann.
 
»Und wieder, Sandako, giebt es einen Meister, der ist ein
Grübler und ein Forscher; der trägt eine grüblerisch vernagelte
Lehre vor, die er selbst ersonnen und ausgedacht hat. Ein
Meister aber, Sandako, der ein Grübler ist und Forscher, der
grübelt gut und grübelt schlecht, berichtet so und berichtet anders.

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