2015년 5월 12일 화요일

Die Reden Gotamo Buddhos 45

Die Reden Gotamo Buddhos 45



Nach diesen Worten wandte sich Māgandiyo der Pilger also an den
Erhabenen:
 
»Vortrefflich, o Gotamo, vortrefflich, o Gotamo! Gleichwie
etwa, o Gotamo, als ob man Umgestürztes aufstellte, oder
Verdecktes enthüllte, oder Verirrten den Weg zeigte, oder Licht
in die Finsterniss brächte: Wer Augen hat wird die Dinge
sehn: ebenso auch hat Herr Gotamo die Lehre gar manigfach
dargelegt. Und so nehm’ ich bei Herrn Gotamo Zuflucht, bei der
Lehre und bei der Jüngerschaft: möge mir Herr Gotamo Aufnahme
gewähren, die Ordensweihe ertheilen!«
 
»Wer da, Māgandiyo, erst einem anderen Orden angehörte und in
diese Lehre und Zucht aufgenommen werden, die Weihe erhalten
will, der bleibt vier Monate bei uns; und nach Verlauf von
vier Monaten wird er, wenn er also verblieben ist, von innig
erfahrenen Mönchen aufgenommen und eingeweiht in das Mönchthum:
denn ich habe hier manche Veränderlichkeit erfahren.«
 
»Wenn, o Herr, die früheren Anhänger anderer Orden, welche in
diese Lehre und Zucht aufgenommen werden, die Weihe erhalten
wollen, vier Monate bleiben, und nach Verlauf von vier Monaten,
wenn sie also verblieben sind, von innig erfahrenen Mönchen
aufgenommen und eingeweiht werden in das Mönchthum, so will ich
vier Jahre bleiben: und nach Verlauf von vier Jahren sollen
mich, wenn ich also verblieben bin, innig erfahrene Mönche
aufnehmen und einweihen in das Mönchthum.«
 
* * * * *
 
Es wurde Māgandiyo der Pilger vom Erhabenen aufgenommen, wurde 513
mit der Ordensweihe belehnt.
 
* * * * *
 
Nicht lange aber war der ehrwürdige Māgandiyo in den Orden
aufgenommen, da hatte er, einsam, abgesondert, unermüdlich,
in heißem, innigem Ernste gar bald was edle Söhne gänzlich
vom Hause fort in die Hauslosigkeit lockt, jenes höchste Ziel
des Asketenthums noch bei Lebzeiten sich offenbar gemacht,
verwirklicht und errungen. Versiegt ist die Geburt, vollendet
das Asketenthum, gewirkt das Werk, nicht mehr ist diese Welt
verstand er da. Auch einer war nun der ehrwürdige Māgandiyo der
Heiligen geworden.
 
 
 
 
76.
 
Achter Theil Sechste Rede
 
SANDAKO
 
 
Das hab’ ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei
Kosambī[80], im Stiftungsgarten.
 
Zu dieser Zeit nun hielt sich der Pilger Sandako in der Großen
Feigenbaumgrotte auf, in Gesellschaft vieler Pilger, von
fünfhundert Pilgern umgeben.
 
Als nun der ehrwürdige Ānando gegen Abend die Gedenkensruhe
beendet hatte, wandte er sich an die Mönche und sprach:
 
»Kommt, ihr Brüder, wir wollen nach der Götterkluft[81] gehn
und uns die Grotte betrachten.«
 
»Gern, Bruder!« erwiderten da jene Mönche, dem ehrwürdigen
Ānando zustimmend.
 
Und der ehrwürdige Ānando begab sich nun, von vielen Mönchen
begleitet, nach der Götterkluft.
 
Um diese Zeit aber war Sandako der Pilger, im weiten Kreise der
Pilgerschaar sitzend, in lebhaftem Gespräche begriffen; und
sie machten lauten Lärm, großen Lärm, und unterhielten sich
über allerhand gemeine Dinge, als wie über Könige, über Räuber,
über Fürsten und Soldaten, über Krieg und Kampf, über Speise
und Trank, über Kleidung und Bett, über Blumen und Düfte, über
Verwandte, über Fuhrwerk und Wege, über Dörfer und Burgen, über
Städte und Länder, über Weiber und Weine, über Straßen und
Märkte, über die Altvorderen und über die Veränderungen, über
Volksgeschichten und Seegeschichten, über dies und das und
dergleichen mehr.
 
Und Sandako der Pilger sah den ehrwürdigen Ānando von ferne 514
herankommen, und als er ihn gesehn mahnte er die Umsitzenden
zur Ruhe:
 
»Seid nicht so laut, ihr Lieben, macht keinen Lärm, ihr Lieben:
da kommt ein Jünger des Asketen Gotamo heran, der Asket Ānando!
Von jenen Jüngern des Asketen Gotamo, die sich da in Kosambī
aufhalten, ist dieser auch einer, der Asket Ānando. Und sie
lieben nicht lauten Lärm, diese Ehrwürdigen, Ruhe ist ihnen
recht, Ruhe preisen sie; vielleicht mag ihn der Anblick einer
lautlosen Versammlung bewegen seine Schritte hierher zu lenken.«
 
Und so schwiegen denn diese Pilger still. Und der ehrwürdige
Ānando kam näher zu Sandako dem Pilger heran. Und Sandako der
Pilger sprach also zum ehrwürdigen Ānando:
 
»Es komme Herr Ānando, gegrüßt sei Herr Ānando! Lange schon hat
Herr Ānando hoffen lassen, mich einmal hier zu besuchen. Möge
sich Herr Ānando setzen: dieser Sitz ist bereit.«
 
Es setzte sich der ehrwürdige Ānando auf den angebotenen Sitz.
Sandako aber, der Pilger, nahm einen von den niederen Stühlen
zur Hand und setzte sich an die Seite. Und an Sandako den
Pilger, der da beiseite saß, wandte sich nun der ehrwürdige
Ānando also:
 
»Zu welchem Gespräche, Sandako, seid ihr jetzt hier
zusammengekommen, und wobei habt ihr euch eben unterbrochen?«
 
»Sei es, o Ānando, um jenes Gespräch, warum wir hier
zusammenkommen: es wird Herrn Ānando schwerlich etwas entgehn,
auch wenn er es später vernimmt. Gut wär’ es, fürwahr, wenn es
eben Herrn Ānando gefiele ein Gespräch über die Lehre seines
Meisters zu halten!«
 
»Wohlan denn, Sandako, so höre und achte wohl auf meine Rede.«
 
»Gewiss, Herr!« erwiderte da aufmerksam Sandako der Pilger dem
ehrwürdigen Ānando. Der ehrwürdige Ānando sprach also:
 
»Es sind hier, Sandako, von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner, dem
Seher, dem Heiligen, vollkommen Erwachten, vier Arten unächter
Asketenschaft gekennzeichnet, und vier Arten unerquicklicher
Askese gezeigt worden, wo ein verständiger Mann sicherlich
keine Askese üben wird, übt er sie aber, nicht Aechtes,
heilsames Recht erwirken kann.«
 
»Welche vier Arten, o Ānando, mögen es wohl sein, die von Ihm,
dem Erhabenen, dem Kenner, dem Seher, dem Heiligen, vollkommen
Erwachten, als unächte Asketenschaft gekennzeichnet worden
sind, wo ein verständiger Mann sicherlich keine Askese üben
wird, übt er sie aber, nicht Aechtes, heilsames Recht erwirken 515
kann?«
 
»Da behauptet, Sandako, ein Meister diese Meinung, diese
Ansicht: Almosengeben, Verzichtleisten, Spenden -- es ist
alles eitel; es giebt keine Saat und Ernte guter und böser
Werke; Diesseits und Jenseits sind leere Worte; Vater und
Mutter und auch geistige Geburt sind hohle Namen; die Welt
hat keine Asketen und Priester, die vollkommen und vollendet
sind, die sich den Sinn dieser und jener Welt begreiflich
machen, anschaulich vorstellen und erklären können. Aus den
vier Hauptstoffen hier ist der Mensch entstanden; wann er
stirbt geht das Erdige in die Erde ein, in die Erde über, geht
das Flüssige in das Wasser ein, in das Wasser über, geht das
Feurige in das Feuer ein, in das Feuer über, geht das Luftige
in die Luft ein, in die Luft über, in den Raum hinaus wandern
die Sinne. Mit der Bahre zufünft schreiten die Leute mit dem
Todten hinweg. Bis zur Verbrennung werden Sprüche gesungen.
Dann bleichen die Knochen. Opfer werden entflammt, Geschenke
ausgetheilt als Almosen. Unsinn, Lüge, Gefasel bringen sie
vor, die da behaupten, es gebe etwas. Seien es Thoren, seien
es Weise: bei der Auflösung des Körpers zerfallen sie, gehn
zugrunde, sind nicht mehr nach dem Tode.[82]
 
»Da überlegt nun, Sandako, ein verständiger Mann: Dieser
liebe Meister behauptet eine solche Meinung, eine solche
Ansicht. Wenn es wahr ist, was er sagt, so hab’ ich hier ohne
zu wirken gewirkt, habe hier ohne zu vollbringen vollbracht.
Beide sind wir also hier ohne Unterschied einsgeworden; obzwar
ich nicht behaupte, dass wir, bei der Auflösung des Körpers,
zerfallen, zugrunde gehn, nicht mehr sein werden nach dem
Tode. Ein Uebermaaß ist es daher von diesem lieben Meister,
nackt zu gehn, den Scheitel zu scheeren, auf den Fersen zu
sitzen, Haar und Bart auszuraufen, wenn ich, der in einem
Hause voller Kinder lebt, der Seide und Sandel gebraucht,
Schmuck und duftende Salben verwendet, der an Gold und Silber
Gefallen hat, künftighin ganz das selbe Loos wie dieser liebe
Meister erfahren werde. Was lehrt er mir, was zeigt er mir,
dass ich bei diesem Meister ein Asketenleben führen sollte?
Und er merkt: Es ist unächte Asketenschaft, und wendet sich
unbefriedigt von solchem Asketenthum ab.
 
»Das aber, Sandako, ist von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner,
dem Seher, dem Heiligen, vollkommen Erwachten, als erste
Art unächter Asketenschaft gekennzeichnet worden, wo ein
verständiger Mann sicherlich keine Askese üben wird, übt er sie
aber, nicht Aechtes, heilsames Recht erwirken kann. 516
 
»Und wieder, Sandako, behauptet da ein Meister diese Meinung,
diese Ansicht: Was einer begeht und begehn lässt: wer zerstört
und zerstören lässt, wer quält und quälen lässt, wer Kummer und
Plage schafft, wer schlägt und schlagen heißt, wer Lebendiges
umbringt, Nichtgegebenes nimmt, in Häuser einbricht, fremdes
Gut raubt, wer stiehlt, betrügt, Ehefrauen verführt[83], Lügen
spricht: was einer begeht, er begeht keine Schuld. Und wer da
gleich mit einer scharfgeschliffenen Schlachtscheibe alles
Lebendige auf dieser Erde zu einer einzigen Masse Mus, zu einer
einzigen Masse Brei machte, so hat er darum keine Schuld,
begeht kein Unrecht. Und wer auch am südlichen Ufer des Ganges
verheerend und mordend dahinzöge, zerstörte und zerstören
ließe, quälte und quälen ließe, so hat er darum keine Schuld,
begeht kein Unrecht: und wer auch am nördlichen Ufer des Ganges
spendend und schenkend dahinzöge, Almosen gäbe und geben ließe,
so hat er darum kein Verdienst, begeht nichts Gutes. Durch
Milde, Sanftmuth, Selbstverzicht, Wahrhaftigkeit erwirbt man kein Verdienst, begeht nichts Gutes.

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