2015년 5월 14일 목요일

Die Reden Gotamo Buddhos 67

Die Reden Gotamo Buddhos 67


War er da, o Kaccāno, als Krieger bekannt, so hat er nun
diesen Namen verloren: Räuber wird er schlechthin geheißen.«
 
»Was meinst du wohl, großer König: es sei da ein Priester,
sei da ein Bürger, sei da ein Diener, der breche in Häuser
ein, oder raube fremdes Gut, oder stehle, oder betrüge, oder
verführe Ehefrauen; und wenn deine Leute ihn fassten und dir
brächten: Hier, o König, ist ein Räuber, ein Verbrecher: was
du ihm bestimmst, diese Strafe gebiete!; was würdest du da mit
ihm machen?«
 
»Wir würden ihn, o Kaccāno, hinrichten, oder ächten, oder
bannen, oder je nach dem Falle züchtigen lassen.«
 
»Und warum das?«
 
»War er da, o Kaccāno, als Priester, oder als Bürger, oder als
Diener bekannt, so hat er nun diesen Namen verloren: Räuber 428
wird er schlechthin geheißen.«
 
»Was meinst du wohl, großer König: ist es also, sind da diese
vier Kasten einander gleich, oder sind sie es nicht, oder wie
denkst du darüber?«
 
»Allerdings, o Kaccāno, ist es also, da sind diese vier Kasten
einander gleich, und ich kann hierbei keinerlei Unterschied
merken.«
 
»Darum soll man es eben, großer König, je nach dem Umstand
beurtheilen, ob es bloßes Gerede ist unter den Leuten: Die
Priester nur sind höchste Kaste, verworfen andere Kaste;
die Priester nur sind helle Kaste, dunkel andere Kaste; die
Priester nur können rein werden, nicht Unpriester; die Priester
sind Brahmās Söhne, von ächter Abstammung, aus dem Munde
geboren, in Brahmā gezeugt, in Brahmā gebildet, Erben Brahmās.
Was meinst du wohl, großer König: es sei da ein Krieger, der
habe sich Haar und Bart abgeschoren, das fahle Gewand angelegt,
sei aus dem Hause in die Hauslosigkeit gezogen, habe das Tödten
verleugnet, das Stehlen verleugnet, das Lügen verleugnet,
zufrieden mit einer Mahlzeit, keusch wandelnd, tugendrein,
edelgeartet; was würdest du da mit ihm machen?«
 
»Wir würden ihn, o Kaccāno, ehrerbietig begrüßen, uns vor
ihm erheben und ihn zu sitzen einladen, ihn bitten Kleidung,
Speise, Lager und Arzenei für den Fall einer Krankheit
anzunehmen, würden ihm wie sich’s gebührt Schutz und Schirm und
Obhut angedeihen lassen.«[163]
 
»Und warum das?«
 
»War er da, o Kaccāno, als Krieger bekannt, so hat er nun
diesen Namen verloren: Asket wird er schlechthin geheißen.«
 
»Was meinst du wohl, großer König: es sei da ein Priester, sei
da ein Bürger, sei da ein Diener, der habe sich Haar und Bart
abgeschoren, das fahle Gewand angelegt, sei aus dem Hause in
die Hauslosigkeit gezogen, habe das Tödten verleugnet, das
Stehlen verleugnet, das Lügen verleugnet, zufrieden mit einer
Mahlzeit, keusch wandelnd, tugendrein, edelgeartet: was würdest
du da mit ihm machen?«
 
»Wir würden ihn, o Kaccāno, ehrerbietig begrüßen, uns vor ihm 429
erheben und ihn zu sitzen einladen, ihn bitten Kleidung,
Speise, Lager und Arzenei für den Fall einer Krankheit
anzunehmen, würden ihm wie sich’s gebührt Schutz und Schirm und
Obhut angedeihen lassen.«
 
»Und warum das?«
 
»War er da, o Kaccāno, als Priester, oder als Bürger, oder als
Diener bekannt, so hat er nun diesen Namen verloren: Asket wird
er schlechthin geheißen.«[164]
 
»Was meinst du wohl, großer König: ist es also, sind da diese
vier Kasten einander gleich, oder sind sie es nicht, oder wie
denkst du darüber?«
 
»Allerdings, o Kaccāno, ist es also, da sind diese vier Kasten
einander gleich, und ich kann hierbei keinerlei Unterschied
merken.«
 
»Darum soll man es eben, großer König, je nach dem Umstand
beurtheilen, oh es bloßes Gerede ist unter den Leuten: Die
Priester nur sind höchste Kaste, verworfen andere Kaste;
die Priester nur sind helle Kaste, dunkel andere Kaste; die
Priester nur können rein werden, nicht Unpriester; die Priester
sind Brahmās Söhne, von ächter Abstammung, aus dem Munde
geboren, in Brahmā gezeugt, in Brahmā gebildet, Erben Brahmās.«
 
Nach diesen Worten wandte sich König Madhuro von Avanti also an
den ehrwürdigen Mahākaccāno:
 
»Vortrefflich, o Kaccāno, vortrefflich, o Kaccāno! Gleichwie
etwa, o Kaccāno, als ob man Umgestürztes aufstellte, oder
Verdecktes enthüllte, oder Verirrten den Weg wiese, oder ein
Licht in die Finsterniss hielte: Wer Augen hat wird die Dinge
sehn: ebenso auch ist von Herrn Kaccāno die Lehre gar vielfach
gezeigt worden. Und so nehm’ ich bei Herrn Kaccāno Zuflucht,
bei der Lehre und bei der Jüngerschaft: als Anhänger möge mich 430
Herr Kaccāno betrachten, von heute an zeitlebens getreu.«
 
»Nicht bei mir, großer König, wolle du Zuflucht nehmen: sondern
bei Ihm, dem Erhabenen, nimm Zuflucht, bei dem ich Zuflucht
genommen.«
 
»Wo aber, o Kaccāno, weilt Er jetzt, der Erhabene, der Heilige,
vollkommen Erwachte?«
 
»Erloschen ist Er nun, großer König, der Erhabene, der Heilige,
vollkommen Erwachte.«
 
»Wenn wir da hörten, o Kaccāno, Er, der Erhabene, sei dreißig
Meilen fern, so würden wir eben dreißig Meilen wandern, Ihn,
den Erhabenen zu sehn, den Heiligen, vollkommen Erwachten. Wenn
wir da hörten, o Kaccāno, Er, der Erhabene, sei sechzig Meilen
fern, sei neunzig Meilen, hundertzwanzig Meilen, hundertfünfzig
Meilen fern, so würden wir eben hundertfünfzig Meilen wandern,
Ihn, den Erhabenen zu sehn, den Heiligen, vollkommen Erwachten.
Und wenn wir da hörten, o Kaccāno, dreihundert Meilen sei Er,
der Erhabene, fern, so würden wir eben dreihundert Meilen
wandern, Ihn, den Erhabenen zu sehn, den Heiligen, vollkommen
Erwachten. Weil nun aber, o Kaccāno, Er, der Erhabene,
erloschen ist, so nehmen wir eben bei Ihm, dem Erhabenen, der
erloschen ist, unsere Zuflucht, und bei der Lehre und bei der
Jüngerschaft: als Anhänger möge mich Herr Kaccāno betrachten,
von heute an zeitlebens getreu.«[165]
 
 
 
 
85.
 
Neunter Theil Fünfte Rede
 
BODHI DER KÖNIGSOHN
 
 
Das hab’ ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene im
Lande der Bhagger, bei der Stadt Suṃsumāragiram, im Forste des
Bhesakaḷā-Waldes.
 
Damals nun hatte Bodhi der Königsohn eben erst ein Landhaus, 431
Lotusrose genannt, sich erbauen lassen, und niemand noch hatte
darin gewohnt, kein Asket und kein Priester noch irgendein
menschliches Wesen.
 
Da nun wandte sich Bodhi der Königsohn also an Sañjikāputto den
jungen Brāhmanen:
 
»Komm’, bester Sañjikāputto, und geh’ zum Erhabenen hin und
bring’ dem Erhabenen zu Füßen meinen Gruß dar und wünsche
Gesundheit und Frische, Munterkeit, Stärke und Wohlsein:
Bodhi, sage, o Herr, der Königsohn, bringt dem Erhabenen zu
Füßen Gruß dar und wünscht Gesundheit und Frische, Munterkeit,
Stärke und Wohlsein;und füge hinzu: möge, o Herr, lässt er
sagen, der Erhabene Bodhi dem Königsohne die Bitte gewähren,
morgen mit den Mönchen bei ihm zu speisen!«
 
»Jawohl, Herr!« entgegnete da gehorsam Sañjikāputto der junge
Brāhmane Bodhi dem Königsohne. Und er begab sich dorthin wo
der Erhabene weilte, tauschte höflichen Gruß und freundliche,
denkwürdige Worte mit dem Erhabenen und setzte sich seitwärts
nieder. Seitwärts sitzend sprach nun Sañjikāputto der junge
Brāhmane zum Erhabenen also:
 
»Bodhi, o Gotamo, der Königsohn, bringt Herrn Gotamo zu Füßen
Gruß dar und wünscht Gesundheit und Frische, Munterkeit, Stärke
und Wohlsein; und er lässt sagen: Möge, o Herr, sprach er,
der Erhabene Bodhi dem Königsohne die Bitte gewähren, morgen
mit den Mönchen bei ihm zu speisen!«
 
Schweigend gewährte der Erhabene die Bitte.
 
Als nun Sañjikāputto der junge Brāhmane der Zustimmung des
Erhabenen gewiss war, stand er auf, begab sich zu Bodhi dem
Königsohne zurück und sprach also zu ihm:
 
»Ausgerichtet haben wir Herrn Gotamo euere Botschaft: und Herr 432
Gotamo hat angenommen.«
 
Da ließ nun Bodhi der Königsohn am nächsten Morgen in seiner
Behausung ausgewählte feste und flüssige Speise auftragen und
den Boden in seinem Landhause Lotusrose mit weißen Geweben
bespreiten, bis zur untersten Treppenstufe herab.[166] Dann
befahl er Sañjikāputto dem jungen Brāhmanen:
 
»Eile dich, bester Sañjikāputto, geh’ hin zum Erhabenen und
melde: Es ist Zeit, o Herr, das Mahl ist bereit.«
 
»Jawohl, Herr!« entgegnete da gehorsam Sañjikāputto der junge
Brāhmane Bodhi dem Königsohne. Und er begab sich dorthin wo der
Erhabene weilte, und gab dem Erhabenen Meldung:
 
»Es ist Zeit, o Gotamo, das Mahl ist bereit.«
 
Und der Erhabene rüstete sich beizeiten, nahm Mantel und
Almosenschaale und begab sich zur Wohnung Bodhi des Königsohns.
Um diese Zeit aber stand Bodhi der Königsohn vor dem Eingange
seines Hauses, den Erhabenen erwartend. Und Bodhi der Königsohn
sah den Erhabenen von ferne herankommen, und als er ihn gesehn
schritt er ihm entgegen, bot ehrerbietigen Gruß dar, ließ
den Erhabenen vorangehn und geleitete ihn zu der Lotusrose
Landhaus. An die unterste Treppenstufe gelangt blieb der
Erhabene stehn. Und Bodhi der Königsohn lud den Erhabenen ein: 433
 
»Möge, o Herr, der Erhabene die Gewebe beschreiten, möge der
Willkommene die Gewebe beschreiten, auf dass es mir lange zum
Wohle, zum Heile gereiche!«
 
Also eingeladen schwieg der Erhabene still. Und zum zweiten
Male sprach Bodhi der Königsohn zum Erhabenen also; und zum
zweiten Male schwieg der Erhabene still. Und zum dritten Male
wandte sich Bodhi der Königsohn an den Erhabenen:
 
»Möge, o Herr, der Erhabene die Gewebe beschreiten, möge der
Willkommene die Gewebe beschreiten, auf dass es mir lange zum
Wohle, zum Heile gereiche!«
 
Da blickte nun der Erhabene auf den ehrwürdigen Ānando zurück.Und der ehrwürdige Ānando sprach also zu Bodhi dem Königsohne:

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