2015년 5월 14일 목요일

Die Reden Gotamo Buddhos 68

Die Reden Gotamo Buddhos 68


Lass’ die Gewebe, Königsohn, fortschaffen; nicht will der
Erhabene über Teppiche schreiten: auf die Nachfolger hat der
Vollendete zurückgeblickt.«
 
Und Bodhi der Königsohn ließ die Gewebe fortschaffen und auf
dem Söller der Lotusrose die Stühle bereit stellen. Und der
Erhabene stieg die Terrasse empor und nahm mit den Mönchen auf
den dargebotenen Sitzen Platz. Und Bodhi der Königsohn bediente
und versorgte eigenhändig den Erwachten und seine Jünger mit
ausgewählter fester und flüssiger Speise.
 
Nachdem nun der Erhabene gespeist und das Mahl beendet hatte,
nahm Bodhi der Königsohn einen von den niederen Stühlen zur
Hand und setzte sich zur Seite hin. Zur Seite sitzend sprach
nun Bodhi der Königsohn zum Erhabenen also:
 
»Ich hab’ es, o Herr, bei mir bedacht: Man kann nicht Wohl um 434
Wohl gewinnen: um Wehe lässt sich Wohl gewinnen.«[167]
 
»Auch ich hab’ es, Königsohn, noch vor der vollen Erwachung,
als unvollkommen Erwachter, Erwachung erst Erringender, bei
mir bedacht: Man kann nicht Wohl um Wohl gewinnen: um Wehe
lässt sich Wohl gewinnen.Und da bin ich, Königsohn, nach
einiger Zeit, noch in frischer Blüthe, glänzend dunkelhaarig,
im Genusse glücklicher Jugend, im ersten Mannesalter[168],
gegen den Wunsch meiner weinenden und klagenden Eltern, mit
geschorenem Haar und Barte, mit fahlem Gewande bekleidet, vom
Hause fort in die Hauslosigkeit gezogen.
 
»Also Pilger geworden, das wahre Gut suchend, nach dem
unvergleichlichen höchsten Friedenspfade forschend, begab ich
mich zu Āḷāro Kālāmo und sprach zu ihm: Ich möchte, Bruder
Kālāmo, in dieser Lehre und Ordnung das Asketenleben führen.
Hierauf, Königsohn, erwiderte mir Āḷāro Kālāmo: Bleibt,
Ehrwürdiger! Solcherart ist diese Lehre, dass ein verständiger
Mann, sogar binnen kurzem, sich die eigene Meisterschaft
begreiflich und offenbar machen und ihren Besitz erlangen
kann.Und ich begriff, Königsohn, binnen kurzem, sehr bald
diese Lehre. Ich lernte nun soviel, Königsohn, als Lippen und
Laute mitzutheilen vermögen, das Wort des Wissens und das Wort
der älteren Jünger, und ich und die anderen wussten: Wir
kennen und verstehn es.Da kam mir, Königsohn, der Gedanke:
Āḷāro Kālāmo verkündet nicht die ganze Lehre nach seinem
Glauben ‚Mir selbst begreiflich und offenbar gemacht verweil’ 435
ich in ihrem Besitze‘, sicher kennt Āḷāro Kālāmo diese Lehre
genau.Ich ging nun, Königsohn, zu Āḷāro Kālāmo hin und
sprach also: Inwiefern, Bruder Kālāmo, erklärst du, dass wir
diese Lehre begriffen, uns offenbar gemacht und ihren Besitz
erlangt haben?Hierauf, Königsohn, stellte Āḷāro Kālāmo das
Reich des Nichtdaseins dar.[169] Da kam mir, Königsohn, der
Gedanke: Nicht einmal Āḷāro Kālāmo hat Zuversicht, ich aber
habe Zuversicht; nicht einmal Āḷāro Kālāmo hat Standhaftigkeit,
ich aber habe Standhaftigkeit; nicht einmal Āḷāro Kālāmo hat
Einsicht, ich aber habe Einsicht; nicht einmal Āḷāro Kālāmo
hat Selbstvertiefung, ich aber habe Selbstvertiefung; nicht
einmal Āḷāro Kālāmo hat Weisheit, ich aber habe Weisheit. Wie,
wenn ich nun diese Lehre, von welcher Āḷāro Kālāmo sagt ‚Mir
selbst begreiflich und offenbar gemacht verweil’ ich in ihrem
Besitze‘, mir anzueignen suchte, damit sie mir völlig klar
würde?Und binnen kurzem, sehr bald, Königsohn, hatte ich
diese Lehre begriffen, mir offenbar gemacht und ihren Besitz
erlangt. Ich ging nun, Königsohn, wieder zu Āḷāro Kālāmo hin
und sprach also: Ist diese Lehre, Bruder Kālāmo, insofern
von uns begriffen, offenbar gemacht und erlangt worden?--
Insofern, o Bruder, ist diese Lehre begriffen, offenbar
gemacht und erlangt worden.-- Ich habe nun, Bruder Kālāmo,
diese Lehre insofern begriffen, mir offenbar gemacht und 436
erlangt.-- Beglückt sind wir, o Bruder, hoch begünstigt, die
wir einen solchen Ehrwürdigen als ächten Asketen erblicken!
So wie ich die Lehre verkünde, so hast du sie erlangt; so wie
du sie erlangt hast, so verkünde ich die Lehre. So wie ich
die Lehre kenne, so kennst du die Lehre. So wie du die Lehre
kennst, so kenne ich die Lehre. So wie ich bin, so bist du; so
wie du bist, so bin ich. Komm’ denn, Bruder: selbander wollen
wir diese Jüngerschaar lenken.So, Königsohn, erklärte Āḷāro
Kālāmo, mein Lehrer, mich, seinen Schüler, als ihm ebenbürtig
und ehrte mich mit hoher Ehre. Da kam mir, Königsohn, der
Gedanke: Nicht diese Lehre führt zur Abkehr, zur Wendung, zur
Auflösung, zur Aufhebung, zur Durchschauung, zur Erwachung,
zur Erlöschung, sondern nur zur Einkehr in das Reich des
Nichtdaseins.Und ich fand diese Lehre, Königsohn, ungenügend;
und unbefriedigt von ihr zog ich fort.
 
»Ich begab mich nun, Königsohn, das wahre Gut suchend, nach dem
unvergleichlichen höchsten Friedenspfade forschend, zu Uddako,
dem Sohne des Rāmo, und sprach zu ihm: Ich möchte, Bruder
Rāmo, in dieser Lehre und Ordnung das Asketenleben führen.
Hierauf, Königsohn, erwiderte mir Uddako Rāmaputto: Bleibt, 437
Ehrwürdiger! Solcherart ist diese Lehre, dass ein verständiger
Mann, sogar binnen kurzem, sich die eigene Meisterschaft
begreiflich und offenbar machen und ihren Besitz erlangen
kann.Und ich begriff, Königsohn, binnen kurzem, sehr bald
diese Lehre. Ich lernte nun soviel, Königsohn, als Lippen und
Laute mitzutheilen vermögen, das Wort des Wissens und das Wort
der älteren Jünger, und ich und die anderen wussten: Wir
kennen und verstehn es.Da kam mir, Königsohn, der Gedanke:
Rāmo hat nicht die ganze Lehre nach seinem Glauben ‚Mir
selbst begreiflich und offenbar gemacht verweil’ ich in ihrem
Besitze‘ verkündet, sicher hat Rāmo diese Lehre genau gekannt.
Ich ging nun, Königsohn, zu Uddako, dem Sohne Rāmos, hin und
sprach also: Inwiefern, Bruder, hat Rāmo diese Lehre als von
uns begriffen, offenbar gemacht und erlangt erklärt?Hierauf,
Königsohn, stellte Uddako, der Sohn Rāmos, das Reich der Gränze
möglicher Wahrnehmung dar.[170] Da kam mir, Königsohn, der
Gedanke: Nicht einmal Rāmo hatte Zuversicht, ich aber habe
Zuversicht; nicht einmal Rāmo hatte Standhaftigkelt, ich aber
habe Standhaftigkeit; nicht einmal Rāmo hatte Einsicht, ich
aber habe Einsicht; nicht einmal Rāmo hatte Selbstvertiefung,
ich aber habe Selbstvertiefung; nicht einmal Rāmo hatte
Weisheit, ich aber habe Weisheit. Wie, wenn ich nun diese
Lehre, von welcher Rāmo sagte ‚Mir selbst begreiflich und
offenbar gemacht verweil’ ich in ihrem Besitze‘, mir anzueignen
suchte, damit sie mir völlig klar würde?Und binnen kurzem,
sehr bald, Königsohn, hatte ich diese Lehre begriffen, mir
offenbar gemacht und ihren Besitz erlangt. Ich ging nun, 438
Königsohn, wieder zu Uddako, dem Sohne Rāmos, und sprach also:
Ist diese Lehre, Bruder, der Darlegung Rāmos gemäß insofern
von uns begriffen, offenbar gemacht und erlangt worden?--
Insofern, Bruder, hat Rāmo diese Lehre als begriffen, offenbar
gemacht und erlangt dargestellt.-- Ich habe nun, Bruder,
diese Lehre insofern begriffen, mir offenbar gemacht und
erlangt.-- Beglückt sind wir, o Bruder, hoch begünstigt, die
wir einen solchen Ehrwürdigen als ächten Asketen erblicken! So
wie Rāmo die Lehre verkündet hat, so hast du die Lehre erlangt;
so wie du sie erlangt hast, so hat Rāmo die Lehre verkündet.
So wie Rāmo die Lehre gekannt hat, so kennst du die Lehre; so
wie du die Lehre kennst, so hat Rāmo die Lehre gekannt. So wie
Rāmo war, so bist du; so wie du bist, so war Rāmo. Komm’ denn,
o Bruder: sei du das Haupt dieser Jüngerschaar.So, Königsohn,
belehnte Uddako Rāmaputto, mein Ordensbruder, mich mit der
Meisterschaft und ehrte mich mit hoher Ehre. Da kam mir,
Königsohn, der Gedanke: Nicht diese Lehre führt zur Abkehr,
zur Wendung, zur Auflösung, zur Aufhebung, zur Durchschauung,
zur Erwachung, zur Erlöschung, sondern nur zur Einkehr in das
Reich der Gränze möglicher Wahrnehmung.Und ich fand diese 439
Lehre, Königsohn, ungenügend; und unbefriedigt von ihr zog ich
fort.
 
»Ich wanderte nun, Königsohn, das wahre Gut suchend, nach
dem unvergleichlichen höchsten Friedenspfade forschend, im
Māgadhā-Lande von Ort zu Ort und kam in die Nähe der Burg
Uruvelā. Dort sah ich einen entzückenden Fleck Erde: einen
heiteren Waldesgrund, einen hell strömenden Fluss, zum Baden
geeignet, erfreulich, und rings umher Wiesen und Felder. Da kam
mir, Königsohn, der Gedanke: Entzückend, wahrlich, ist dieser
Fleck Erde! Heiter ist der Waldesgrund, der Fluss strömt hell
dahin, zum Baden geeignet, erfreulich, und rings umher liegen
Wiesen und Felder. Das genügt wohl einem Askese begehrenden
edlen Sohne zur Askese.Und ich setzte mich nun, Königsohn,
dort nieder: Das genügt zur Askese.
 
»Da sind mir nun, Königsohn, drei Gleichnisse aufgeleuchtet,
naturgemäße, nie zuvor gehörte.
 
»Gleichwie etwa, Königsohn, wenn ein feuchtes, leimiges
Holzscheit ins Wasser geworfen würde; da träte ein Mann
hinzu, mit einem Reibholz versehn: Ich will Feuer erwecken,
Licht hervorbringen.Was meinst du nun, Königsohn: könnte
wohl dieser Mann, mit dem Reibholz das feuchte, leimige, ins
Wasser geworfene Holzscheit reibend, Feuer erwecken, Licht
hervorbringen?«
 
»Gewiss nicht, o Herr!«
 
»Und warum nicht?«
 
»Jenes Holzscheit, o Herr, ist ja feucht, leimig und überdies
noch ins Wasser geworfen! Alle Plage und Mühe des Mannes wäre 440
vergeblich.«
 
»Ebenso nun auch, Königsohn, steht es mit jenen Asketen oder
Priestern, die des Körpers nicht, nicht der Wünsche entwöhnt
sind, die was bei ihren Wünschen Wunscheswille, Wunschesleim,
Wunschestaumel, Wunschesdurst, Wunschesfieber ist, die das
nicht innerlich ausgetrieben, ausgeglüht haben: wenn da jene
lieben Asketen und Priester herantretende schmerzliche,
brennende, bittere Gefühle erfahren, so sind sie unfähig zum
Wissen, zur Klarsicht, zur unvergleichlichen Erwachung; und
auch wenn jene lieben Asketen und Priester keine herantretenden
schmerzlichen, brennenden, bitteren Gefühle erfahren, so
sind sie auch dann unfähig zum Wissen, zur Klarsicht, zur
unvergleichlichen Erwachung. Dieses Gleichniss nun, Königsohn,
war das erste mir aufleuchtende, das naturgemäße, nie zuvor
gehörte.
 
»Und hierauf ist mir nun, Königsohn, ein zweites Gleichniss
aufgeleuchtet, ein naturgemäßes, nie zuvor gehörtes. Gleichwie
etwa, Königsohn, wenn ein feuchtes, leimiges Holzscheit fern
vom Wasser ans Land geworfen würde; da träte ein Mann hinzu,
mit einem Reibholz versehn: Ich will Feuer erwecken, Licht
hervorbringen.Was meinst du nun, Königsohn: könnte wohl
dieser Mann, mit dem Reibholz das feuchte, leimige, fern vom
Wasser ans Land geworfene Holzscheit reibend, Feuer erwecken, Licht hervorbringen?

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