2015년 5월 17일 일요일

Die Reden Gotamo Buddhos 101

Die Reden Gotamo Buddhos 101


Wohlan denn, ihr Herren, so hört auch von mir, aus welchem
und welchem Grunde[240] es vielmehr uns geziemt den Herrn
Gotamo zu besuchen, und es nicht dem Herrn Gotamo geziemt uns
zu besuchen. Der Asket Gotamo, ihr Herren, ist ja beiderseit
wohlgeboren, vom Vater und von der Mutter aus, lauter
empfangen, bis zum siebenten Ahnherrn hinauf unbefleckt,
untadelhaft von Geburt. Weil aber, ihr Herren, der Asket Gotamo
beiderseit wohlgeboren ist, vom Vater und von der Mutter aus,
lauter empfangen, bis zum siebenten Ahnherrn hinauf unbefleckt,
untadelhaft von Geburt, so geziemt es eben insofern nicht
dem Herrn Gotamo uns zu besuchen, sondern uns geziemt es den
Herrn Gotamo zu besuchen. Der Asket Gotamo, ihr Herren, hat ja
reichlichem Gold und Geschmeide pilgernd entsagt, so heimlich
vergrabenem wie offen aufgestelltem.[241] Der Asket Gotamo, ihr 576
Herren, ist ja, noch in frischer Blüthe, glänzend dunkelhaarig,
im Genusse glücklicher Jugend, im ersten Mannesalter aus dem
Hause in die Hauslosigkeit gezogen. Der Asket Gotamo, ihr
Herren, ist ja gegen den Wunsch seiner weinenden, klagenden
Eltern, mit geschorenem Haar und Barte, mit fahlem Gewande
bekleidet, aus dem Hause in die Hauslosigkeit gezogen. Der
Asket Gotamo, ihr Herren, ist ja schön, hold, liebenswürdig,
mit höchster Anmuth begabt, mit heiligem Glanze, heiligem
Lichte, es ist keine geringe Gunst ihn anzublicken. Der Asket
Gotamo, ihr Herren, ist ja tugendrein, von herrlicher Tugend,
gediegener Tugend, in gediegener Tugend erfahren. Der Asket
Gotamo, ihr Herren, spricht ja angemessen, redet angemessen,
seine Rede ist höflich, deutlich, nicht stammelnd, tauglich den
Sinn darzulegen. Der Asket Gotamo, ihr Herren, ist ja vieler
Meister und Altmeister. Der Asket Gotamo, ihr Herren, hat
ja Wunschbegier versiegt, ist frei von Unfrieden. Der Asket
Gotamo, ihr Herren, lehrt ja eigene That und eigenes Handeln,
schützt den heilsuchenden Menschen kein Böses vor. Der Asket
Gotamo, ihr Herren, ist ja aus hohem Hause hinausgezogen,
aus unabhängigem Herrscherhause.[242] Der Asket Gotamo, ihr
Herren, ist ja aus reichem Hause hinausgezogen, mit Geld und
Gut mächtig begabtem. Zum Asketen Gotamo, ihr Herren, kommen
sie ja über Länder und Reiche her Fragen zu stellen. Beim
Asketen Gotamo, ihr Herren, haben ja viele tausend Gottheiten
zeitlebens Zuflucht genommen.[243] Den Asketen Gotamo, ihr
Herren, begrüßt man ja allenthalben mit dem frohen Ruhmesrufe,
so zwar: Das ist der Erhabene, der Heilige, vollkommen
Erwachte, der Wissens- und Wandelsbewährte, der Willkommene,
der Welt Kenner, der unvergleichliche Leiter der Männerheerde,
der Meister der Götter und Menschen, der Erwachte, der
Erhabene.Der Asket Gotamo, ihr Herren, ist ja mit den 577
zweiunddreißig Merkmalen eines großen Mannes begabt. Beim
Asketen Gotamo, ihr Herren, hat ja der König von Magadhā Seniyo
Bimbisāro mit seinen Frauen und Kindern zeitlebens Zuflucht
genommen.[244] Beim Asketen Gotamo, ihr Herren, hat ja König
Pasenadi von Kosalo mit seinen Frauen und Kindern zeitlebens
Zuflucht genommen. Beim Asketen Gotamo, ihr Herren, hat ja der
Priester Pokkharasāti mit seinen Frauen und Kindern zeitlebens
Zuflucht genommen. Der Asket Gotamo, ihr Herren, ist ja zu
Opāsādam angekommen, weilt bei Opāsādam, nördlich vom Dorfe,
im Götterhain am Kronwalde. Wer aber auch immer von Asketen
und Priestern in unser Dorfgebiet kommt ist unser Gast. Und
einen Gast müssen wir werthhalten, hochschätzen, achten und
ehren.[245] Weil nun, ihr Herren, der Asket Gotamo zu Opāsādam
angekommen ist, bei Opāsādam weilt, nördlich vom Dorfe, im
Götterhain am Kronwalde, so ist der Asket Gotamo unser Gast:
und der Gast ist von uns werthzuhalten, hochzuschätzen, zu
achten und zu ehren. Auch insofern geziemt es nicht dem Herrn
Gotamo uns zu besuchen, sondern uns eben geziemt es den Herrn
Gotamo zu besuchen. Soviel weiß ich, ihr Herren, vom Preis des
Herrn Gotamo; doch ist der Preis des Herrn Gotamo nicht soviel:
unermesslich ist ja der Preis des Herrn Gotamo. Schon um jeder
einzelnen Eigenschaft willen, ihr Herren, geziemt es nicht dem
Herrn Gotamo uns zu besuchen, sondern uns eben geziemt es den
Herrn Gotamo zu besuchen. So wollen wir uns denn alle, ihr 578
Herren, zum Asketen Gotamo hinbegeben.«
 
Und Caṉkī der Priester, begleitet von der zahlreichen
Priesterschaar, begab sich dorthin wo der Erhabene weilte.
Dort angelangt tauschte er höflichen Gruß und freundliche,
denkwürdige Worte mit dem Erhabenen und setzte sich seitwärts
nieder. Damals nun hatte der Erhabene mit alten, erfahrenen
Priestern gerade irgend ein denkwürdiges Gespräch zu Ende
geführt. Und es befand sich da ein junger Brāhmane in dieser
Versammlung Namens Kāpaṭhiko, eben erst, mit geschorenem
Scheitel, vom Lehrer entlassen, im sechzehnten Lebensjahre,
ein Meister der drei Veden, sammt ihrer Auslegung und Deutung,
sammt ihrer Laut- und Formenlehre, und ihren Sagen zufünft, der
Gesänge kundig und ein Erklärer, der die Merkmale eines großen
Weltweisen aufwies. Der hatte, während der Erhabene sich mit
den alten, erfahrenen Priestern besprach, stets einen anderen
Gegenstand vorgebracht. Und der Erhabene rieth nun Kāpaṭhiko
dem jungen Brāhmanen ab:
 
»Möge der ehrwürdige Bhāradvājo[246], während die alten,
erfahrenen Priester sich besprechen, keinen anderen Gegenstand
vorbringen: das Ende der Unterredung möge der ehrwürdige
Bhāradvājo abwarten.«
 
Das hörte Caṉkī der Priester, und er sprach also zum Erhabenen:
 
»Möge Herr Gotamo Kāpaṭhiko dem jungen Brāhmanen nicht
abrathen: ein edler Spross ist Kāpaṭhiko der junge Brāhmane,
viel hat Kāpaṭhiko der junge Brāhmane gelernt, ist gelehrt,
weiß angemessen zu reden, er vermag wohl mit Herrn Gotamo über 579
einen Gegenstand hier ein Gespräch zu führen.«
 
Da wusste nun der Erhabene: Gewiss wird Kāpaṭhiko der junge
Brāhmane die Kenntniss der drei Veden erworben haben, und
desshalb räumen ihm die Priester einen solchen Vorrang ein.
Aber Kāpaṭhiko der junge Brāhmane sagte zu sich: Wann der
Asket Gotamo seinen Blick meinem Blicke begegnen lässt,
so werd’ ich dem Asketen Gotamo eine Frage stellen.Und
der Erhabene, im Geiste den Geist und Gedanken des jungen
Brāhmanen Kāpaṭhiko erkennend, lenkte den Blick nach ihm.
Da gedachte nun Kāpaṭhiko der junge Brāhmane: Der Blick des
Asketen Gotamo ruht auf mir: wie, wenn ich nun dem Asketen
Gotamo eine Frage stellte?Und Kāpaṭhiko der junge Brāhmane
sprach zum Erhabenen also:
 
»Was da, o Gotamo, der Priester uralte Spruchlieder anlangt,
die auf Treu und Glauben, einem Korbe gleich von Hand zu Hand
weitergehn, kommen dabei die Priester in einem Punkte überein,
‚Dies nur ist Wahrheit, Unsinn anderes‘: was hält Herr Gotamo
davon?«
 
»Was glaubst du, Bhāradvājo: giebt es unter den Priestern auch
nur einen Priester, der da gesagt hat: Ich selber weiß es, ich
selber seh’ es; dies nur ist Wahrheit, Unsinn anderes
 
»Wohl nicht, o Gotamo!«
 
»Was glaubst du, Bhāradvājo: giebt es unter den Priestern
auch nur einen Meister, oder Meister und Altmeister, bis zum
siebenten Großmeisterahnen hinauf, der da gesagt hat: Ich
selber weiß es, ich selber seh’ es; dies nur ist Wahrheit,
Unsinn anderes
 
»Wohl nicht, o Gotamo!«
 
»Was glaubst du, Bhāradvājo: die da vormals der Priester Seher
waren, die Verfasser der Sprüche, Verkünder der Sprüche, deren
uralte Spruchlieder, wie sie gesungen, ausgesprochen, gesammelt 580
wurden, die Priester heute und hier ihnen nachsingen, ihnen
nachsagen, das Gesagte weitersagen, das Gelehrte weiterlehren,
als da waren Aṭṭhako, Vāmako, Vāmadevo, Vessāmitto, Yamataggi,
Aṉgiraso, Bhāradvājo, Vāseṭṭho, Kassapo, Bhagu[247]: haben etwa
diese gesagt: Wir selber wissen es, wir selber sehn es; dies
nur ist Wahrheit, Unsinn anderes
 
»Wohl nicht, o Gotamo!«
 
»So giebt es denn, Bhāradvājo, unter den Priestern auch nicht
einen Priester, der da gesagt hat: Ich selber weiß es, ich
selber seh’ es; dies nur ist Wahrheit, Unsinn anderes; giebt
es unter den Priestern auch nicht einen Meister, oder Meister
und Altmeister, bis zum siebenten Großmeisterahnen hinauf,
der da gesagt hat: Ich selber weiß es, ich selber seh’ es;
dies nur ist Wahrheit, Unsinn anderes; und die da vormals der
Priester Seher waren, die Verfasser der Sprüche, Verkünder
der Sprüche, deren uralte Spruchlieder, wie sie gesungen,
ausgesprochen, gesammelt wurden, die Priester heute und hier
ihnen nachsingen, ihnen nachsagen, das Gesagte weitersagen, das
Gelehrte weiterlehren, als da waren Aṭṭhako, Vāmako, Vāmadevo,
Vessāmitto, Yamataggi, Aṉgiraso, Bhāradvājo, Vāseṭṭho, Kassapo,
Bhagu: auch diese haben nicht gesagt: Wir selber wissen es,
wir selber sehn es; dies nur ist Wahrheit, Unsinn anderes.
Gleichwie etwa, Bhāradvājo, eine Reihe Blinder, einer dem
anderen angeschlossen, und kein vorderer sieht, und kein
mittlerer sieht, und kein letzterer sieht: ebenso nun auch,
Bhāradvājo, als eine Reihe Blinder will mir das Reden der
Priester erscheinen, wo kein vorderer sieht, und kein mittlerer
sieht, und kein letzterer sieht.[248] Was meinst du wohl, 581
Bhāradvājo: ist also nicht das Vertrauen zu den Priestern
grundlos?«
 
»Man geht ja nicht, o Gotamo, nur aus Vertrauen zu den
Priestern, auch um des Hörensagens willen geht man zu ihnen.«

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