2015년 5월 17일 일요일

Die Reden Gotamo Buddhos 103

Die Reden Gotamo Buddhos 103


Zehnter Theil Sechste Rede
 
ESUKĀRĪ
 
 
Das hab’ ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei
Sāvatthī, im Siegerwalde, im Garten Anāthapiṇḍikos.
 
Da nun begab sich Esukārī[252] der Priester dorthin wo der
Erhabene weilte, wechselte höflichen Gruß und freundliche,
denkwürdige Worte mit dem Erhabenen und setzte sich zur Seite
nieder. Zur Seite sitzend sprach nun Esukāri der Priester zum
Erhabenen also:
 
»Die Priester, o Gotamo, verkünden die viererlei Pflichten:
sie verkünden die Pflichten des Priesters, verkünden die
Pflichten des Kriegers, verkünden die Pflichten des Bürgers,
verkünden die Pflichten des Dieners. Da geben denn, o Gotamo, 590
die Priester als Pflichten des Priesters an: Der Priester
darf dem Priester dienen, der Krieger darf dem Priester
dienen, der Bürger darf dem Priester dienen, der Diener
darf dem Priester dienen.Das geben, o Gotamo, die Priester
als Pflichten des Priesters an. Da geben denn, o Gotamo, die
Priester als Pflichten des Kriegers an: Der Krieger darf dem
Krieger dienen, der Bürger darf dem Krieger dienen, der Diener
darf dem Krieger dienen.Das geben, o Gotamo, die Priester
als Pflichten des Kriegers an. Da geben denn, o Gotamo, die
Priester als Pflichten des Bürgers an: Der Bürger darf dem
Bürger dienen, der Diener darf dem Bürger dienen.Das geben,
o Gotamo, die Priester als Pflichten des Bürgers an. Da geben
denn, o Gotamo, die Priester als Pflichten des Dieners an:
Der Diener nur darf dem Diener dienen: wer wird auch anders
einem Diener dienen?Das geben, o Gotamo, die Priester als
Pflichten des Dieners an. Die Priester, o Gotamo, verkünden
diese viererlei Pflichten. Was hält nun Herr Gotamo davon?«
 
»Sag’ mir doch, Priester: giebt das die ganze Welt den
Priestern zu, dass diese viererlei Pflichten gelten sollen?«
 
»Das wohl nicht, o Gotamo!«
 
»Gleichwie etwa, Priester, wenn da ein Mann wäre, arm, unfrei,
unselbständig; und man nöthigte ihm gegen seinen Willen einen
Bissen auf: Da hast du, lieber Mann, ein Stück Fleisch zu
essen, und das musst du mit Geld bezahlen: ebenso nun auch, 591
Priester, haben sich die Priester mit den anderen Priestern und
Asketen nicht verständigt, sondern sie verkünden eben diese
viererlei Pflichten. Ich sage nicht, Priester, dass man jedem
dienen solle; ich sag’ auch nicht, Priester, dass man keinem
dienen solle. Denn wer da, Priester, indem er einem dient,
durch den Dienst schlechter würde, nicht besser: dem, sag’ ich,
soll man nicht dienen. Doch wer da, Priester, indem er einem
dient, durch den Dienst besser würde, nicht schlechter: dem,
sag’ ich, soll man dienen. Wenn man da, Priester, einen Krieger
fragte: In wessen Dienste dienend du schlechter würdest,
nicht besser; und in wessen Dienste dienend du besser würdest,
nicht schlechter: eines wessen Dienst möchtest du da wählen?,
so würde wohl, Priester, der Krieger rechte Antwort also
geben: In wessen Dienste dienend ich schlechter würde, nicht
besser: dem mag ich nicht dienen; in wessen Dienste dienend
ich aber besser würde, nicht schlechter: dem mag ich dienen.
Wenn man da, Priester, einen Priester fragte, einen Bürger,
einen Diener fragte: In wessen Dienste dienend du schlechter
würdest, nicht besser; und in wessen Dienste dienend du besser
würdest, nicht schlechter: eines wessen Dienst möchtest du da
wählen?, so würde wohl, Priester, der Priester und der Bürger
und der Diener rechte Antwort also geben: In wessen Dienste
dienend ich schlechter würde, nicht besser: dem mag ich nicht
dienen; in wessen Dienste dienend ich aber besser würde, nicht
schlechter: dem mag ich dienen.592
 
»Ich sage nicht, Priester, dass hohe Geburt besser mache;
ich sag’ auch nicht, Priester, dass hohe Geburt schlechter
mache. Ich sage nicht, Priester, dass große Schönheit besser
mache; ich sag’ auch nicht, Priester, dass große Schönheit
schlechter mache. Ich sage nicht, Priester, dass großer
Reichthum besser mache: ich sag’ auch nicht, Priester, dass
großer Reichthum schlechter mache.[253] Auch von hoher Geburt
ist ja da, Priester, mancher ein Mörder, ist ein Dieb, ist ein
Wüstling, Lügner, Verleumder, ist ein Zänker und Schwätzer,
voll Gier und Hass und Eitelkeit: darum sag’ ich nicht,
dass hohe Geburt besser mache. Auch von hoher Geburt ist ja
da, Priester, mancher kein Mörder, ist kein Dieb, ist kein
Wüstling, Lügner, Verleumder, ist kein Zänker und Schwätzer,
ist nicht begehrlich, nicht gehässig, recht gesinnt: darum
sag’ ich nicht, dass hohe Geburt schlechter mache. Auch mit 593
großer Schönheit, Priester, auch mit großem Reichthum ist ja
da mancher ein Mörder, ist ein Dieb, ist ein Wüstling, Lügner,
Verleumder, ist ein Zänker und Schwätzer, voll Gier und Hass
und Eitelkeit: darum sag’ ich nicht, dass große Schönheit,
großer Reichthum besser mache. Auch mit großer Schönheit,
Priester, auch mit großem Reichthum ist ja da mancher kein
Mörder, ist kein Dieb, ist kein Wüstling, Lügner, Verleumder,
ist kein Zänker und Schwätzer, ist nicht begehrlich, nicht
gehässig, recht gesinnt: darum sag’ ich nicht, dass große
Schönheit, großer Reichthum schlechter mache. Ich sage nicht,
Priester, dass man jedem dienen solle; ich sag’ auch nicht,
Priester, dass man keinem dienen solle. Denn bei wem da,
Priester, indem er einem dient, durch den Dienst das Vertrauen
zunimmt, die Tugend zunimmt, die Erfahrung zunimmt, der
Opfermuth zunimmt, die Weisheit zunimmt: dem, sag’ ich, soll 594
man dienen.«
 
Nach diesen Worten wandte sich Esukārī der Priester also an den
Erhabenen:
 
»Die Priester, o Gotamo, verkünden vier Arten von Besitz:
sie verkünden das Besitzthum des Priesters, verkünden das
Besitzthum des Kriegers, verkünden das Besitzthum des Bürgers,
verkünden das Besitzthum des Dieners. Da geben denn, o Gotamo,
die Priester als Besitzthum des Priesters Almosenspende an; ein
Priester aber, der das Besitzthum von Almosenspende verachtet,
begeht Unrecht, dem Hüter gleich, der den Hort angreift. Das
geben, o Gotamo, die Priester als Besitzthum des Priesters
an. Da geben denn, o Gotamo, die Priester als Besitzthum
des Kriegers Bogen und Köcher an; ein Krieger aber, der das
Besitzthum von Bogen und Köcher verachtet, begeht Unrecht,
dem Hüter gleich, der den Hort angreift. Das geben, o Gotamo,
die Priester als Besitzthum des Kriegers an. Da geben denn, o
Gotamo, die Priester als Besitzthum des Bürgers Feldbau und
Viehzucht an; ein Bürger aber, der das Besitzthum von Feldbau
und Viehzucht verachtet, begeht Unrecht, dem Hüter gleich,
der den Hort angreift. Das geben, o Gotamo, die Priester
als Besitzthum des Bürgers an. Da geben denn, o Gotamo, die
Priester als Besitzthum des Dieners Hippe und Tragstock an;
ein Diener aber, der das Besitzthum von Hippe und Tragstock
verachtet, begeht Unrecht, dem Hüter gleich, der den Hort
angreift. Das geben, o Gotamo, die Priester als Besitzthum des
Dieners an. Die Priester, o Gotamo, verkünden diese vier Arten 595
von Besitz. Was hält nun Herr Gotamo davon?«
 
»Und sag’ mir, Priester: giebt das die ganze Welt den Priestern
zu, dass diese vier Arten von Besitz gelten sollen?«
 
»Das wohl nicht, o Gotamo!«
 
»Gleichwie etwa, Priester, wenn da ein Mann wäre, arm,
unfrei, unselbständig; und man nöthigte ihm gegen seinen
Willen einen Bissen auf: Da hast du, lieber Mann, ein Stück
Fleisch zu essen, und das musst du mit Geld bezahlen:
ebenso nun auch, Priester, haben sich die Priester mit den
anderen Priestern und Asketen nicht verständigt, sondern
sie verkünden eben diese vier Arten von Besitz. Ich aber,
Priester, verkünde ein heiliges, überweltliches Recht als
Besitzthum des Menschen; mag sich auch einer seiner einstigen
Abstammung von Vater und Mutter erinnern, wo er eben also
und also erzeugt und geboren eben diesen und diesen Namen
erhalten hat: im Kriegergeschlechte erzeugt und geboren eben
‚Krieger‘ genannt, im Priestergeschlechte erzeugt und geboren
eben ‚Priester‘ genannt, im Bürgergeschlechte erzeugt und
geboren eben ‚Bürger‘ genannt, im Dienergeschlechte erzeugt
und geboren eben ‚Diener‘ genannt. Gleichwie etwa, Priester,
woher da eben Feuer entfacht eben danach genannt wird, von
Holz entfacht eben ‚Holzfeuer‘ genannt, von Reisig entfacht
eben ‚Reisigfeuer‘ genannt, von Heu entfacht eben ‚Heufeuer‘ 596
genannt, von Dung entfacht eben ‚Dungfeuer‘ genannt: ebenso
nun auch, Priester, verkünde ich ein heiliges, überweltliches
Recht als Besitzthum des Menschen; mag sich auch einer seiner
einstigen Abstammung von Vater und Mutter erinnern, wo er eben
also und also erzeugt und geboren eben diesen und diesen Namen
erhalten hat: im Kriegergeschlechte erzeugt und geboren eben
‚Krieger‘ genannt, im Priestergeschlechte erzeugt und geboren
eben ‚Priester‘ genannt, im Bürgergeschlechte erzeugt und
geboren eben ‚Bürger‘ genannt, im Dienergeschlechte erzeugt
und geboren eben ‚Diener‘ genannt. Wer da, Priester, aus
einem Kriegergeschlechte vom Hause fort in die Hauslosigkeit
gezogen und zu des Vollendeten dargelegter Lehre und Ordnung
gekommen ist, von Mord absteht, von Diebstahl absteht, von
Unkeuschheit absteht, von Lüge, Verleumdung, Zank und Geschwätz
absteht, nicht begehrlich, nicht gehässig, recht gesinnt
ist, hat Aechtes erwirkt, heilsames Recht. Wer da, Priester,
aus einem Priestergeschlechte oder Bürgergeschlechte oder 597

댓글 없음: