2015년 5월 17일 일요일

Die Reden Gotamo Buddhos 107

Die Reden Gotamo Buddhos 107


Das Auge, das der Welt erwuchs,
Befragt sei von uns Gotamo:
Ist man ein Priester durch Geburt,
Ist man es durch die That allein?
Die Ungewissen weise du,
Auf dass den Priester wir verstehn.«
 
Der Herr:
 
»So will ich denn erklären euch
Der Reihe nach und recht genau
Der Wesen mancherlei Geburt, 621
Von einer Art zur andern Art.[261]
 
»Das Gras, ihr kennt es, kennt den Baum,
Doch euch erkennen diese nicht:
Ihr Stamm ist von Geburt bestimmt,
Von einer Art zur andern Art.
 
»Die Kerfe dann, was kriecht und fliegt,
Ameisen, Asseln insgesammt:
Ihr Stamm ist von Geburt bestimmt,
Von einer Art zur andern Art.
 
»Vierfüß’ge Thiere, klein und groß,
Auch sind euch diese wohlbekannt:
Ihr Stamm ist von Geburt bestimmt,
Von einer Art zur andern Art.
 
»Bauchläufer kennt ihr, was da schleicht
Als Schlange hin, als Echse her:
Ihr Stamm ist von Geburt bestimmt,
Von einer Art zur andern Art.
 
»Und Fische kennt ihr, was da schwimmt
Und schweifend in Gewässern west:
Ihr Stamm ist von Geburt bestimmt,
Von einer Art zur andern Art.
 
»Die Vögel kennt ihr, was da schwebt,
Auf Schwingen durch die Lüfte zieht:
Ihr Stamm ist von Geburt bestimmt,
Von einer Art zur andern Art.
 
»Wie nun bei diesen Arten hier
Bestimmt ist einzeln jeder Stamm,
So gilt es bei den Menschen nicht,
Dass einzeln sei der Stamm bestimmt.
 
»An Haaren nicht, am Haupte nicht,
An Ohren und an Augen nicht,
Am Munde nicht, an Lippen nicht,
An Nase nicht, an Brauen nicht,
 
»Am Halse nicht, an Schultern nicht,
Am Bauche nicht, am Rücken nicht,
An Brust nicht und an Hüften nicht,
An After nicht und nicht an Schaam,
 
»An Händen und an Füßen nicht,
An Fingern und an Nägeln nicht, 622
An Schienen und an Schenkeln nicht,
Nicht an Gestalt und Stimme nicht
Ist einzeln jeder Stamm bestimmt
Wie bei den andern Arten hier.
 
»Gemeinsam ist ein jeder Mensch
Mit seinem Leibe so begabt[262]:
Was Menschen unterschieden macht,
Es ist ein Name, den man giebt.
 
»Wer es von Menschen immer sei,
Der von der Viehzucht sich ernährt,
Verstehe da, Vāseṭṭho, wohl:
Ein Bauer heißt er; Priester nicht.
 
»Wer es von Menschen immer sei,
Der durch ein Handwerk sich erhält,
Verstehe da, Vāseṭṭho, wohl:
Handwerker heißt er; Priester nicht.
 
»Wer es von Menschen immer sei,
Der sich durch Handel unterhält,
Verstehe da, Vāseṭṭho, wohl:
Ein Händler heißt er; Priester nicht.
 
»Wer es von Menschen immer sei,
Der sich in Andrer Dienst erhält,
Verstehe da, Vāseṭṭho, wohl:
Ein Dienstmann heißt er; Priester nicht.
 
»Wer es von Menschen immer sei,
Der nimmt was ihm nicht angehört,
Verstehe da, Vāseṭṭho, wohl:
Ein Räuber heißt er; Priester nicht.
 
»Wer es von Menschen immer sei,
Der sich um Sold verdungen hat,
Verstehe da, Vāseṭṭho, wohl:
Ein Söldner heißt er; Priester nicht.
 
»Wer es von Menschen immer sei,
Der Opferamt bei Hofe hält,
Verstehe da, Vāseṭṭho, wohl:
Ein Opfrer heißt er; Priester nicht.
 
»Wer es von Menschen immer sei,
Der über Land und Leute herrscht,
Verstehe da, Vāseṭṭho, wohl:
Ein König heißt er; Priester nicht. 623
 
»Nicht kann als Priester gelten mir
Ein fleischgeborner Muttersohn;
Wohl spricht er andre eifrig an[263]
Und strebt nach diesem, strebt nach dem:
Wer nichts erstrebt, wer nichts mehr nimmt,
Als Priester gelten kann mir der.
 
»Wer jedes Band durchschnitten hat,
Wer nimmer bange Furcht erfährt,
Der Ueberwinder, fesselfrei,
Als Priester gelten kann mir der.
 
»Wer Band und Riemen, Strang und Seil
Mit Macht zerschnitten hat entzwei
Und, auferwacht, den Riegel hebt:
Als Priester gelten kann mir der.
 
»Wer Schmähung, Schläge, Haft und Tod
Geduldig, ruhig, sanft erträgt,
Der Dulderheld, der herrlich taugt:
Als Priester gelten kann mir der.
 
»Der unerzürnbar schlichte Mann,[264]
Der alles aushält, nichts verwünscht,
Der sanft das letzte Dasein lebt:
Als Priester gelten kann mir der.
 
»Dem Tropfen gleich am Lotusblatt,
Dem Senfkorn gleich an spitzem Pfriem:
Wer an der Lust nicht hängen bleibt,
Als Priester gelten kann mir der.
 
»Der Leiden Ende, wer es da
Hienieden noch an sich erfährt,
Von Lasten ledig, Fesseln frei:
Als Priester gelten kann mir der.
 
»Der tief bedacht ist, weise will,
Den Weg und Abweg deutlich schaut,
Das höchste Gut errungen hat:
Als Priester gelten kann mir der.
 
»Der Welt entfremdet, Brüdern fremd,
Sich keinen Menschen schließend an,
Zufrieden ohne Heim und Haus:
Als Priester gelten kann mir der.
 
»Verwerfend jede Waff’ und Wehr,
Nicht Thieren feind, nicht Pflanzen feind: 624
Wer weder tödtet, weder schlägt,
Als Priester gelten kann mir der.
 
»Wuthlos in dieser Wüthenswelt,
Wehrlos in dieser Waffenwelt,
Wunschlos in dieser Wunscheswelt:
Als Priester gelten kann mir der.
 
»Wer abgeworfen Gier und Hass
Und Hochmuth und Scheinheiligkeit,
Senfsaamen gleich von spitzem Pfriem:
Als Priester gelten kann mir der.
 
»Wer ohne Aerger, ohne Grimm

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