2015년 5월 12일 화요일

Die Reden Gotamo Buddhos 20

Die Reden Gotamo Buddhos 20


Da überlegt nun, Hausväter, ein verständiger Mann: Wenn da
die einen lieben Asketen und Priester sagen und lehren ‚Es
giebt keine gänzliche Auflösung des Daseins‘, so hab’ ich
das nicht gesehn; und wenn da die anderen lieben Asketen und
Priester sagen und lehren ‚Es giebt eine gänzliche Auflösung
des Daseins‘, so hab’ ich das nicht erfahren. Doch wenn ich
mich nun, ohne es erfahren, ohne es gesehn zu haben, einzig
für eines entschiede, ‚Dies nur ist Wahrheit, Unsinn anderes‘,
so stände mir das übel an. Ist es nun wahr, was da die einen
lieben Asketen und Priester sagen und lehren ‚Es giebt keine
gänzliche Auflösung des Daseins‘, so kann es wohl sein, dass
mir unter den Göttern, die formlos wahrnehmbar bestehn, ein
Wiederdasein fraglos erreichbar sei; ist aber das wahr, was da
die anderen lieben Asketen und Priester sagen und lehren ‚Es
giebt eine gänzliche Auflösung des Daseins‘, so kann es wohl
sein, dass mir noch bei Lebzeiten Wahnerlöschung erreichbar
sei. Den Asketen und Priestern nun, die da sagen und lehren ‚Es
giebt keine gänzliche Auflösung des Daseins‘, denen gereicht
diese Lehre zum Reize, zur Lockung, zur Freude, zum Behagen,
zum Anhalt: den Asketen und Priestern aber, die da sagen und
lehren ‚Es giebt eine gänzliche Auflösung des Daseins‘, denen
gereicht diese Lehre nicht zum Reize, nicht zur Lockung,
nicht zur Freude, nicht zum Behagen, nicht zum Anhalt.Also
überlegend wird er eben des Daseins überdrüssig, wendet sich
ab, löst sich los.
 
* * * * *
 
»Vier Arten von Menschen, Hausväter, finden sich hier in
der Welt vor: welche vier? Da ist, Hausväter, einer ein
Selbstquäler, ist der Uebung der Selbstquaal eifrig ergeben;
da ist, Hausväter, einer ein Nächstenquäler, ist der Uebung
der Nächstenquaal eifrig ergeben; da ist, Hausväter, einer
ein Selbstquäler, ist der Uebung der Selbstquaal eifrig
ergeben, und er ist ein Nächstenquäler, ist der Uebung der
Nächstenquaal eifrig ergeben; da ist, Hausväter, einer weder
ein Selbstquäler, ist nicht der Uebung der Selbstquaal eifrig
ergeben, noch ist er ein Nächstenquäler, ist nicht der Uebung
der Nächstenquaal eifrig ergeben: ohne Selbstquaal, ohne 412
Nächstenquaal ist er schon bei Lebzeiten ausgeglüht, erloschen,
kühl geworden, fühlt sich wohl, heilig geworden im Herzen.
 
»Was ist das aber, Hausväter, für ein Mensch, der ein
Selbstquäler, der Uebung der Selbstquaal eifrig ergeben ist?
Da ist, Hausväter, einer ein Unbekleideter, ein Ungebundener, 342
ein Handverköster, kein Ankömmling, kein Abwärtling, gestattet
keine Darreichung, keine Vergünstigung, keine Einladung, späht
beim Empfangen des Almosens nicht nach dem Topfe, nicht nach
der Schüssel, nicht über die Schwelle, nicht über das Gitter,
nicht in den Kessel hinein, nimmt nicht von zu zweit Speisenden
an, nicht von einer Schwangeren, nicht von einer Säugenden,
nicht von einer, die vom Manne kommt, nicht von Beschmutzten,
nicht wo ein Hund dabei steht, nicht wo Fliegen hin und her
schwärmen, isst keinen Fisch, kein Fleisch, trinkt keinen
Wein, kein gebranntes Wasser, keinen gegohrenen Haferschleim.
Er geht zu einem Hause und begnügt sich mit einer handvoll
Almosenspeise; geht zu zwei Häusern und begnügt sich mit zwei
handvoll Almosenspeise; geht zu sieben Häusern und begnügt
sich mit sieben handvoll Almosenspeise. Er fristet sein Leben
durch die Mildthätigkeit von nur einer Spenderin, von nur
zwei Spenderinen, von nur sieben Spenderinen. Er nimmt nur
jeden ersten Tag Nahrung ein, nur jeden zweiten Tag, nur jeden
siebenten Tag. Solcherart wechselnd beobachtet er streng diese 343
bis auf einen halben Monat ausgedehnte Fastenübung. Oder er
lebt von Kräutern und Pilzen, von wildem Reis und Korn, von
Saamen und Kernen, von Pflanzenmilch und Baumharz, von Gräsern,
von Kuhmist, fristet sich von Wurzeln und Früchten des Waldes,
lebt von abgefallenen Früchten. Auch trägt er das hänfene Hemd,
trägt das härene Hemd, trägt einen Rock, geflickt aus den im
Leichenhof und auf der Straße gefundenen Fetzen, hüllt sich
in Lumpen, in Felle, in Häute, gürtet sich mit Flechten aus
Gras, mit Flechten aus Rinde, mit Flechten aus Laub, birgt
die Blöße unter pelzigem Schurze, unter borstigem Schurze,
unter einem Eulenflügel. Und er rauft sich Haupt- und Barthaar
aus, die Regel der Haar- und Bartausraufer befolgend; ist ein
Stetigsteher, verwirft Sitz und Lager; ist ein Fersensitzer,
übt die Zucht der Fersensitzer; ist Dornenseitiger und legt
sich zur Seite auf ein Dornenlager; steigt allabendlich zum
dritten Mal herab ins Büßerbad. So übt er sich gar vielfach
in des Körpers inbrünstiger Schmerzensaskese. Den heißt man,
Hausväter, einen Menschen, der ein Selbstquäler, der Uebung der
Selbstquaal eifrig ergeben ist.
 
»Was ist das aber, Hausväter, für ein Mensch, der ein
Nächstenquäler, der Uebung der Nächstenquaal eifrig ergeben
ist? Da ist, Hausväter, einer ein Schlächter, der Schaafe und
Schweine schlachtet, ist ein Vogelfänger, ein Wildsteller, ein
Jäger, ein Fischer, ein Räuber, ein Henker, ein Kerkermeister,
oder was man da sonst noch anderes als grausames Handwerk
betreibt. Den heißt man, Hausväter, einen Menschen, der ein
Nächstenquäler, der Uebung der Nächstenquaal eifrig ergeben ist.
 
»Was ist das aber, Hausväter, für ein Mensch, der ein
Selbstquäler, der Uebung der Selbstquaal eifrig ergeben ist,
und der ein Nächstenquäler, der Uebung der Nächstenquaal eifrig
ergeben ist? Da ist, Hausväter, einer ein König, ein Herrscher,
dessen Scheitel gesalbt ist, oder ein hochmögender Priester.
Der hat im Osten der Stadt ein neues Herrenhaus errichten
lassen. Und mit geschorenem Haar und Barte, mit rauhem Felle
gegürtet, mit Butteröl am Körper bestrichen, den Rücken mit
einem Hirschhorne reibend tritt er in das Herrenhaus ein,
begleitet von der ersten Gemahlin und dem Oberpriester. Dort
nimmt er im offenen Hofe, von wo man das Gras entfernt hat,
Platz. Einer Kuh, die ein ihr gleichendes Kalb bei sich hat,
wird an dem einen Euter die Milch ausgemolken, und damit der 344
König bedient; wird an dem zweiten Euter die Milch ausgemolken,
und damit die Königin bedient; wird an dem dritten Euter die
Milch ausgemolken, und damit der Oberpriester bedient; wird
an dem vierten Euter die Milch ausgemolken, und damit dem
Feuer geopfert. Was noch bleibt wird dem Kalbe gelassen. Und
er gebietet: Soviele Stiere sollen erschlagen werden um des
Opfers willen, soviele Farren sollen erschlagen werden um des
Opfers willen, soviele Färsen sollen erschlagen werden um des
Opfers willen, soviele Ziegen sollen erschlagen werden um des
Opfers willen, soviele Schaafe sollen erschlagen werden um
des Opfers willen, soviele Bäume sollen gefällt werden, als
Pfosten zu dienen, soviel Gras soll gemäht werden, als Streu zu
dienen!Und seine Knechte und Söldner und Werkleute gehn aus
Furcht vor Strafe, von Angst eingeschüchtert, mit thränenden
Augen klagend daran, den Befehl auszuführen. Den heißt man,
Hausväter, einen Menschen, der ein Selbstquäler, der Uebung der
Selbstquaal eifrig ergeben ist, und der ein Nächstenquäler, der
Uebung der Nächstenquaal eifrig ergeben ist.
 
»Was ist das aber, Hausväter, für ein Mensch, der weder
ein Selbstquäler, nicht der Uebung der Selbstquaal eifrig
ergeben ist, noch ein Nächstenquäler, nicht der Uebung der
Nächstenquaal eifrig ergeben ist: der ohne Selbstquaal, ohne
Nächstenquaal schon bei Lebzeiten ausgeglüht, erloschen, kühl
geworden ist, sich wohlfühlt, heilig geworden im Herzen? Da
erscheint, Hausväter, der Vollendete in der Welt, der Heilige,
vollkommen Erwachte, der Wissens- und Wandelsbewährte, der
Willkommene, der Welt Kenner, der unvergleichliche Leiter
der Männerheerde, der Meister der Götter und Menschen,
der Erwachte, der Erhabene. Er zeigt diese Welt mit ihren
Göttern, ihren bösen und heiligen Geistern, mit ihrer Schaar
von Priestern und Büßern, Göttern und Menschen, nachdem er
sie selbst verstanden und durchdrungen hat. Er verkündet die
Lehre, deren Anfang begütigt, deren Mitte begütigt, deren Ende
begütigt, die sinn- und wortgetreue, er legt das vollkommen
geläuterte, geklärte Asketenthum dar.
 
»Diese Lehre hört ein Hausvater, oder der Sohn eines
Hausvaters, oder einer, der in anderem Stande neugeboren ward.
Nachdem er diese Lehre gehört hat, fasst er Vertrauen zum
Vollendeten. Von diesem Vertrauen erfüllt denkt und überlegt er
also: Ein Gefängniss ist die Häuslichkeit, ein Schmutzwinkel;
der freie Himmelsraum die Pilgerschaft. Nicht wohl geht es,
wenn man im Hause bleibt, das völlig geläuterte, völlig
geklärte Asketenthum Punkt für Punkt zu erfüllen. Wie, wenn
ich nun, mit geschorenem Haar und Barte, mit fahlem Gewande
bekleidet, aus dem Hause in die Hauslosigkeit hinauszöge?So
giebt er denn später einen kleinen Besitz oder einen großen
Besitz auf, hat einen kleinen Verwandtenkreis oder einen großen 345
Verwandtenkreis verlassen, und ist mit geschorenem Haar und
Barte, im fahlen Gewande von Hause fort in die Hauslosigkeit
gezogen.
 
»Er ist nun Pilger geworden und hat die Ordenspflichten der
Mönche auf sich genommen. Lebendiges umzubringen hat er
verworfen, Lebendiges umzubringen liegt ihm fern: ohne Stock,
ohne Schwerdt, fühlsam, voll Theilnahme, hegt er zu allen
lebenden Wesen Liebe und Mitleid. Nichtgegebenes zu nehmen hat
er verworfen, vom Nehmen des Nichtgegebenen hält er sich fern:
Gegebenes nimmt er, Gegebenes wartet er ab, nicht diebisch
gesinnt, rein gewordenen Herzens. Die Unkeuschheit hat er
verworfen, keusch lebt er: fern zieht er hin entrathen der
Paarung, dem gemeinen Gesetze. Lüge hat er verworfen, von Lüge
hält er sich fern: die Wahrheit spricht er, der Wahrheit ist
er ergeben, standhaft, vertrauenswürdig, kein Häuchler und
Schmeichler der Welt. Das Ausrichten hat er verworfen, vom
Ausrichten hält er sich fern: was er hier gehört hat erzählt er
dort nicht wieder, um jene zu entzweien, und was er dort gehört
hat erzählt er hier nicht wieder, um diese zu entzweien; so
einigt er Entzweite, festigt Verbundene, Eintracht macht ihn
froh, Eintracht freut ihn, Eintracht beglückt ihn, Eintracht
fördernde Worte spricht er. Barsche Worte hat er verworfen, von
barschen Worten hält er sich fern: Worte, die frei von Schimpf
sind, dem Ohre wohlthuend, liebreich, zum Herzen dringend,
höflich, viele erfreuend, viele erhebend, solche Worte spricht

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