2015년 5월 12일 화요일

Die Reden Gotamo Buddhos 29

Die Reden Gotamo Buddhos 29


Nicht viele seid ihr, Bhaddāli, damals gewesen, als ich euch
im Gleichniss vom jungen Rosse die Lehre dargelegt habe;
erinnerst du dich, Bhaddāli?«
 
»Nein, o Herr!«
 
»Und kannst du, Bhaddāli, den Grund angeben?«
 
»Doch wohl darum, o Herr, weil ich lange Zeit im Meisterorden
der Regel nicht vollkommen genügt habe.«
 
»Nicht allein das, Bhaddāli, ist der Anlass, ist der Grund,
denn ich habe dich, Bhaddāli, schon lange, im Geiste geistig
erfassend, erkannt: Nicht mag dieser Thor, wann ich die Lehre
darlege, achtsam, aufmerksam, mit ganzem Gemüthe hingegeben,
offenen Ohres die Lehre hören.Aber ich will dir, Bhaddāli, im
Gleichniss vom jungen Rosse die Lehre darlegen: das höre du und
achte wohl auf meine Rede.« 446
 
»Ja, o Herr!« sagte da der ehrwürdige Bhaddāli aufmerksam zum
Erhabenen. Der Erhabene sprach also:
 
»Gleichwie etwa, Bhaddāli, ein gewandter Rossebändiger, wann
er ein schönes edles Ross erhalten hat, zu allererst am
Gebisse Uebungen ausführen lässt; und während es am Gebisse
Uebungen ausführt zeigt es eben allerlei Ungebührlichkeit,
Ungebärdigkeit, Unbändigkeit, weil es nie zuvor solche Uebungen
ausgeführt hat: aber durch wiederholtes Ueben, durch allmäliges
Ueben giebt es sich damit zufrieden. Sobald nun, Bhaddāli, das
schöne edle Ross durch wiederholtes Ueben, durch allmäliges
Ueben sich damit zufriedengegeben hat, dann lässt es der
Rossebändiger weitere Uebungen ausführen und schirrt es an; und
während es angeschirrt Uebungen ausführt zeigt es eben allerlei
Ungebührlichkeit, Ungebärdigkeit, Unbändigkeit, weil es nie
zuvor solche Uebungen ausgeführt hat: aber durch wiederholtes
Ueben, durch allmäliges Ueben giebt es sich damit zufrieden.
Sobald nun, Bhaddāli, das schöne edle Ross durch wiederholtes
Ueben, durch allmäliges Ueben sich damit zufriedengegeben hat,
dann lässt es der Rossebändiger weitere Uebungen ausführen
und im Schritt gehn, im Trab gehn, Galopp laufen[49], er
lässt es rennen und springen, bringt ihm königlichen Gang
und königliche Haltung bei, er macht es zum schnellsten und
flüchtigsten und verlässlichsten der Pferde; und während es
also Uebungen ausführt zeigt es eben allerlei Ungebührlichkeit,
Ungebärdigkeit, Unbändigkeit, weil es nie zuvor solche
Uebungen aufgeführt hat: aber durch wiederholtes Ueben, durch
allmäliges Ueben giebt es sich damit zufrieden. Sobald nun,
Bhaddāli, das schöne edle Ross durch wiederholtes Ueben, durch
allmähliges Ueben sich damit zufriedengegeben hat, dann lässt
ihm der Rossebändiger noch die letzte Strählung und Striegelung
angedeihen. Das sind, Bhaddāli, die zehn Eigenschaften, die ein
schönes edles Ross dem Könige schicklich, dem Könige tauglich,
eben als Königsguterscheinen lassen. Ebenso nun auch,
Bhaddāli, sind es zehn Dinge, die einen Mönch Opfer und Spende,
Gabe und Gruß verdienen, heiligste Stätte der Welt sein lassen:
und welche zehn? Da eignet, Bhaddāli, einem Mönche untrüglich
rechte Erkenntniss, untrüglich rechte Gesinnung, untrüglich
rechte Rede, untrüglich rechtes Handeln, untrüglich rechtes
Wandeln, untrüglich rechtes Mühn, untrüglich rechte Einsicht,
untrüglich rechte Einigung, untrüglich rechte Weisheit, 447
untrüglich rechte Erlösung. Das sind, Bhaddāli, die zehn Dinge,
die einen Mönch Opfer und Spende, Gabe und Gruß verdienen,
heiligste Stätte der Welt sein lassen.«
 
* * * * *
 
Also sprach der Erhabene. Zufrieden freute sich der ehrwürdige
Bhaddāli über das Wort des Erhabenen.[50]
 
 
 
 
66.
 
Siebenter Theil Sechste Rede
 
DAS GLEICHNISS VON DER WACHTEL
 
 
Das hab’ ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene im
Lande der Aṉguttarāper, bei einer Burg der Aṉguttarāper
Namens Āpaṇam. Und der Erhabene, zeitig gerüstet, nahm Mantel
und Schaale und ging nach Āpaṇam um Almosenspeise. Und als
der Erhabene, von Haus zu Haus tretend, Almosen erhalten,
kehrte er zurück, nahm das Mahl ein und begab sich dann in
ein nahe gelegenes Waldgehölz, für den Tag. Im Inneren dieses
Waldgehölzes setzte sich der Erhabene am Fuß eines Baumes
nieder, bis gegen Sonnenuntergang da zu verweilen.
 
Und auch der ehrwürdige Udāyī ging, zeitig gerüstet, mit Mantel
und Schaale versehn, nach Āpaṇam um Almosenspeise. Und als er,
von Haus zu Haus tretend, Almosen erhalten, kehrte er zurück,
nahm das Mahl ein und begab sich dann in dieses Waldgehölz,
für den Tag. Und er setzte sich im Inneren des Waldgehölzes
am Fuß eines Baumes nieder, bis gegen Sonnenuntergang da zu
verweilen.
 
Da kam nun dem ehrwürdigen Udāyī, während er einsam
zurückgezogen sann, folgender Gedanke in den Sinn: Viel
unsälige Dinge, wahrlich, hat uns der Erhabene genommen, viel
sälige Dinge, wahrlich, hat uns der Erhabene gegeben! Viel
unheilsame Dinge, wahrlich, hat uns der Erhabene genommen, viel
heilsame Dinge, wahrlich, hat uns der Erhabene gegeben!
 
Als nun der ehrwürdige Udāyī gegen Abend die Gedenkensruhe
beendet hatte, begab er sich dorthin wo der Erhabene weilte,
begrüßte den Erhabenen ehrerbietig und setzte sich seitwärts
nieder. Seitwärts sitzend sprach nun der ehrwürdige Udāyī also 448
zum Erhabenen:
 
»Während ich da, o Herr, einsam zurückgezogen sann, kam mir
folgender Gedanke in den Sinn: Viel unsälige Dinge, wahrlich,
hat uns der Erhabene genommen, viel sälige Dinge, wahrlich,
hat uns der Erhabene gegeben! Viel unheilsame Dinge, wahrlich,
hat uns der Erhabene genommen, viel heilsame Dinge, wahrlich,
hat uns der Erhabene gegeben!Denn wir haben früher, o Herr,
sowohl am Abend als am Morgen und zu Mittag, außer der Zeit,
gegessen. Es war einmal, o Herr, ein Anlass, wo der Erhabene
die Mönche ermahnte: Wohlan, ihr Mönche, jenes Mittagessen,
außer der Zeit, sollt ihr lassen.Da wurden wir nur betrübt,
o Herr, wurden traurig: Was uns gläubige Hausleute mittags,
außer der Zeit, an Speise und Trank Gutes darreichen, das
hat uns der Erhabene zu lassen geheißen, das hat uns der
Willkommene verleugnen geheißen.Weil wir nun, o Herr, zum
Erhabenen Liebe und Zutrauen hegten, schaamhaft und dehmüthig
waren, so ließen wir davon ab, mittags, außer der Zeit, zu
essen. Und so aßen wir denn, o Herr, abends und morgens. Es
war aber einst ein Anlass, o Herr, wo der Erhabene die Mönche
ermahnte: Wohlan, ihr Mönche, jenes Abendessen, außer der
Zeit, sollt ihr lassen.Da wurden wir wieder betrübt, o Herr,
wurden traurig: Was für Mahlzeit von den beiden uns als die
bessere gilt, die hat uns der Erhabene zu lassen geheißen, die
hat uns der Willkommene verleugnen geheißen.Einst hatte, o
Herr, ein Mann zu Mittag ein Gericht erhalten, und er sprach
also: Hebt es mir doch auf, abends wollen wir alle gemeinsam
speisen.Alles, o Herr, wird für den Abend bereitet, wenig
für den Tag. Weil wir aber, o Herr, zum Erhabenen Liebe und
Zutrauen hegten, schaamhaft und dehmüthig waren, so ließen wir
davon ab, abends, außer der Zeit, zu essen. Einst gingen die
Mönche, o Herr, im Dunkel der Dämmerung auf Almosen aus und
geriethen in Pfützen, fielen in Tümpel, verstiegen sich in
Dickicht, traten auf eine schlafende Kuh, kamen mit Menschen
zusammen, mit feiernden oder beschäftigten, oder Weiber luden
sie auf ungehörige Weise ein. Einst ging ich, o Herr, im Dunkel
der Dämmerung auf Almosen aus. Da sah mich, o Herr, eine Frau,
die im Rinnstein Geschirr wusch, und als sie mich gesehn rief
sie entsetzt aus: Ha, weh’ mir, ein Gespenst!Ich aber, o
Herr, sprach also zur Frau: Kein Gespenst, o Schwester, ein
Mönch steht um Almosen.-- So bringt wohl ein Mönch den 449
Leib um, so bringt wohl ein Mönch ein Weib um![51] Besser
wär’ es dir, o Mönch, mit scharfem Schlachtmesser den Bauch
aufschlitzen und nicht im Dunkel der Dämmerung um des Bauches
willen auf Almosen ausgehn!-- Und weil ich, o Herr, mich
dessen erinnerte, gedacht’ ich bei mir: Viel unsälige Dinge,
wahrlich, hat uns der Erhabene genommen, viel sälige Dinge,
wahrlich, hat uns der Erhabene gegeben! Viel unheilsame Dinge,
wahrlich, hat uns der Erhabene genommen, viel heilsame Dinge,
wahrlich, hat uns der Erhabene gegeben!«
 
»Ebenso nun aber, Udāyī, haben da gar manche Thoren, von mir
ermahnt Das mögt ihr lassen, dann also gesprochen: Was wird
es auf solche Kleinigkeit, Winzigkeit ankommen? Allzu peinlich
genau ist doch dieser Asket![52] Und sie lassen nicht davon
ab und setzen in Misstrauen zu mir die Mönche, die sich eifrig
üben. Denen wird das, Udāyī, eine feste Fessel, eine tüchtige
Fessel, eine zähe Fessel, keine faule Fessel, ein schwerer
Block. Gleichwie etwa, Udāyī, eine Wachtel, mit einem Bande
aus faulem Baste gebunden, eben dadurch in Verderben, in Noth
oder Tod geräth: wer nun da, Udāyī, also spräche, Das Band
aus faulem Baste, womit diese Wachtel gebunden ist und wodurch
sie in Verderben, in Noth oder Tod geräth, das ist ja für sie
kein festes Band, ist ein schwaches Band, ein faules Band, ein
haltloses Band, würde der also, Udāyī, recht reden?«
 
»Gewiss nicht, o Herr! Das Band aus faulem Baste, o Herr, womit
diese Wachtel gebunden ist und wodurch sie in Verderben, in
Noth oder Tod geräth, das ist ja für sie ein festes Band, ein
tüchtiges Band, ein zähes Band, kein faules Band, ein schwerer
Block.«
 
»Ebenso nun auch, Udāyī, haben da gar manche Thoren, von mir
ermahnt Das mögt ihr lassen, dann also gesprochen: Was wird
es auf solche Kleinigkeit, Winzigkeit ankommen? Allzu peinlich
genau ist doch dieser Asket!Und sie lassen nicht davon ab und
setzen in Misstrauen zu mir die Mönche, die sich eifrig üben.
Denen wird das, Udāyī, eine feste Fessel, eine tüchtige Fessel,
eine zähe Fessel, keine faule Fessel, ein schwerer Block.
 
»Und wieder haben da, Udāyī, gar manche edle Söhne, von mir
ermahnt Das mögt ihr lassen, dann also gesprochen: Was wird 450
es auf solche Kleinigkeit, Winzigkeit ankommen, die zu lassen
ist, die uns der Erhabene zu lassen geheißen, die uns der
Willkommene verleugnen geheißen hat!Und sie lassen eben davon
ab und setzen nicht in Misstrauen zu mir die Mönche, die sich
eifrig üben. Und weil sie das gelassen, verweilen sie gestillt,
ohne Widerstand, ohne Widerrede, mild geworden im Gemüthe.
Denen wird das, Udāyī, keine feste Fessel, eine schwache
Fessel, eine faule Fessel, ein haltlose Fessel.
 
»Gleichwie etwa, Udāyī, ein Königselephant, mit Doppelhauern,
zum Angriff geeignet, zum Kampf erzogen, der mit starken Riemen
und Seilen gefesselt ist, nur gering den Körper bewegend diese
Fesseln zerreißt und zertritt und hingeht wohin er will: wer
nun da, Udāyī, also spräche, Die starken Riemen und Seile,
womit dieser Königselephant mit Doppelhauern, zum Angriff
geeignet, zum Kampf erzogen, gefesselt ist, und die er, nur
gering den Körper bewegend, zerreißt und zertritt, um hinzugehn
wohin er will, das sind ja feste Fesseln für ihn, tüchtige
Fesseln, keine faulen Fesseln, ein schwerer Block, würde der also, Udāyī, recht reden?«

댓글 없음: