2015년 5월 12일 화요일

Die Reden Gotamo Buddhos 41

Die Reden Gotamo Buddhos 41



Wie du eben, Vaccho, es wünschen magst: Wenn ich doch mit dem 495
himmlischen Gehör, dem geläuterten, über menschliche Gränzen
hinausreichenden, beide Arten der Töne hörte, die himmlischen
und die irdischen, die fernen und die nahen: was da je zu
verwirklichen ist wirst du gewinnen, je nach der Wirkensart.
 
»Wie du eben, Vaccho, es wünschen magst: Wär’ es mir doch
gegeben, der anderen Wesen, der anderen Personen Herz im Herzen
zu schauen und zu erkennen, das begehrliche Herz als begehrlich
und das begehrlose Herz als begehrlos, das gehässige Herz als
gehässig und das hasslose Herz als hasslos, das irrende Herz
als irrend und das irrlose Herz als irrlos, das gesammelte
Herz als gesammelt und das zerstreute Herz als zerstreut, das
hochstrebende Herz als hochstrebend und das niedrig gesinnte
Herz als niedrig gesinnt, das edle Herz als edel und das
gemeine Herz als gemein, das beruhigte Herz als beruhigt und
das ruhelose Herz als ruhelos, das erlöste Herz als erlöst und
das gefesselte Herz als gefesselt: was da je zu verwirklichen
ist wirst du gewinnen, je nach der Wirkensart.
 
»Wie du eben, Vaccho, es wünschen magst: Wär’ ich doch
imstande, mich an manche verschiedene frühere Daseinsform zu
erinnern, als wie an ein Leben, dann an zwei Leben, dann an
drei Leben, dann an vier Leben, dann an fünf Leben, dann an
zehn Leben, dann an zwanzig Leben, dann an dreißig Leben,
dann an vierzig Leben, dann an fünfzig Leben, dann an hundert
Leben, dann an tausend Leben, dann an hunderttausend Leben,
dann an die Zeiten während mancher Weltenentstehungen, dann
an die Zeiten während mancher Weltenvergehungen, dann an die
Zeiten während mancher Weltenentstehungen-Weltenvergehungen,
‚Dort war ich, jenen Namen hatte ich, jener Familie gehörte ich
an, das war mein Stand, das mein Beruf, solches Wohl und Wehe
habe ich erfahren, so war mein Lebensende; dort verschieden
trat ich anderswo wieder ins Dasein: da war ich nun, diesen
Namen hatte ich, dieser Familie gehörte ich an, dies war
mein Stand, dies mein Beruf, solches Wohl und Wehe habe ich
erfahren, so war mein Lebensende; da verschieden trat ich
hier wieder ins Dasein‘, wär’ ich doch also imstande, mich
an manche verschiedene frühere Daseinsform zu erinnern, mit
je den eigenthümlichen Merkmalen, mit je den eigenartigen
Beziehungen[71]: was da je zu verwirklichen ist wirst du
gewinnen, je nach der Wirkensart. 496
 
»Wie du eben, Vaccho, es wünschen magst: Hätt’ ich doch das
himmlische Auge, das geläuterte, über menschliche Gränzen
hinausreichende, die Wesen zu sehn, wie sie dahinschwinden
und wiedererscheinen, gemeine und edle, schöne und unschöne,
glückliche und unglückliche, säh’ ich doch wie die Wesen je
nach den Thaten wiederkehren, ‚Diese lieben Wesen sind freilich
in Thaten dem Schlechten zugethan, in Worten dem Schlechten
zugethan, in Gedanken dem Schlechten zugethan, tadeln Heiliges,
achten Verkehrtes, thun Verkehrtes, bei der Auflösung des
Leibes, nach dem Tode, gerathen sie auf den Abweg, auf
schlechte Fährte, zur Tiefe hinab, in untere Welt; jene lieben
Wesen sind aber in Thaten dem Guten zugethan, in Worten dem
Guten zugethan, in Gedanken dem Guten zugethan, tadeln nicht
Heiliges, achten Rechtes, thun Rechtes, bei der Auflösung des
Leibes, nach dem Tode, gelangen sie auf gute Fährte, in sälige
Welt‘, könnt’ ich doch also mit dem himmlischen Auge, dem
geläuterten, über menschliche Gränzen hinausreichenden, die
Wesen erkennen, wie sie dahinschwinden und wiedererscheinen,
gemeine und edle, schöne und unschöne, glückliche und
unglückliche, säh’ ich doch wie die Wesen je nach den Thaten
wiederkehren[72]: was da je zu verwirklichen ist wirst du
gewinnen, je nach der Wirkensart.
 
»Wie du eben, Vaccho, es wünschen magst: O könnte ich
doch den Wahn versiegen und die wahnlose Gemütherlösung,
Weisheiterlösung noch bei Lebzeiten mir offenbar machen,
verwirklichen und erringen: was da je zu verwirklichen ist
wirst du gewinnen, je nach der Wirkensart.«
 
Und der ehrwürdige Vacchagotto war durch des Erhabenen Rede
erfreut und befriedigt; und er stand von seinem Sitze auf,
begrüßte den Erhabenen ehrerbietig, ging rechts herum und
entfernte sich.
 
Und der ehrwürdige Vacchagotto, einsam, abgesondert,
unermüdlich, in heißem, innigem Ernste verweilend, hatte
gar bald was edle Söhne gänzlich vom Hause fort in die
Hauslosigkeit lockt, jenes höchste Ziel des Asketenthums noch
bei Lebzeiten sich offenbar gemacht, verwirklicht und errungen.
Versiegt ist die Geburt, vollendet das Asketenthum, gewirkt
das Werk, nicht mehr ist diese Weltverstand er da. Auch einer
war nun der ehrwürdige Vacchagotto der Heiligen geworden.
 
Um diese Zeit nun waren viele Mönche unterwegs, den Erhabenen
zu besuchen. Es sah aber der ehrwürdige Vacchagotto jene Mönche
wie sie von ferne heranzogen, und als er sie gesehn ging er
ihnen entgegen und sprach also zu ihnen: 497
 
»Wohlan, wo geht ihr, Ehrwürdige, denn hin?«
 
»Den Erhabenen, o Bruder, wollen wir besuchen.«
 
»So geht, ihr Brüder, und bringt dem Erhabenen zu Füßen meinen
Gruß dar: Vacchagotto, o Herr, der Mönch, bringt dem Erhabenen
zu Füßen Gruß dar, und er lässt sagen:
 
Bedient von mir ist unser Herr,
Bedient von mir der hohe Held.«
 
»Gern, o Bruder!« sagten da jene Mönche, dem ehrwürdigen
Vacchagotto zustimmend.
 
Und jene Mönche begaben sich dorthin wo der Erhabene weilte.
Dort angelangt begrüßten sie den Erhabenen ehrerbietig und
setzen sich zur Seite nieder. Zur Seite sitzend sprachen nun
jene Mönche zum Erhabenen also:
 
»Der ehrwürdige Vacchagotto, o Herr, bringt dem Erhabenen zu
Füßen Gruß dar, und er lässt sagen:
 
Bedient von mir ist unser Herr,
Bedient von mir der hohe Held.«
 
»Schon hab’ ich, ihr Mönche, Vacchagotto den Mönch, im Geiste
geistig erfassend, erkannt: Drei Wissen weiß Vacchagotto der
Mönch, hat hohe Macht, hohe Gewalt.Und auch Gottheiten haben
es mir angezeigt: Drei Wissen weiß, o Herr, Vacchagotto der
Mönch, hat hohe Macht, hohe Gewalt.«
 
* * * * *
 
Also sprach der Erhabene. Zufrieden freuten sich jene Mönche
über das Wort des Erhabenen.
 
 
 
 
74.
 
Achter Theil Vierte Rede
 
DĪGHANAKHO
 
 
Das hab’ ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei
Rājagaham, am Geierkulm, zu Eberswühl.
 
Da nun begab sich Dīghanakho, ein Pilger, dorthin wo der
Erhabene weilte, wechselte höflichen Gruß und freundliche,
denkwürdige Worte mit dem Erhabenen und stellte sich seitwärts
hin. Seitwärts stehend sprach nun Dīghanakho der Pilger also
zum Erhabenen:
 
»Ich aber, o Gotamo, sage und lehre: Nichts gefällt mir.«
 
»Und auch die Lehre da, Aggivessano[73], die du behauptest,
Nichts gefällt mir, gefällt dir auch diese nicht?«
 
»Und wenn mir, o Gotamo, diese Lehre gefiele, so wär’s doch nur
dasselbe, so wär’s doch nur dasselbe!«
 
»Nun giebt es freilich, Aggivessano, viel mehr der Menschen 498
in der Welt, die mit dir sagen So wär’s doch nur dasselbe,
so wär’s doch nur dasselbe, und die zwar diese Lehre nicht
lassen und doch eine andere annehmen. Nun giebt es freilich,
Aggivessano, viel weniger Menschen in der Welt, die mit dir
sagen So wär’s doch nur dasselbe, so wär’s doch nur dasselbe,
und die eben diese Lehre lassen und eine andere nicht annehmen.
 
»Manche Asketen und Priester, Aggivessano, sagen und lehren:
Alles gefällt mir.Manche Asketen und Priester, Aggivessano,
sagen und lehren: Nichts gefällt mir.Manche Asketen und
Priester, Aggivessano, sagen und lehren: Manches gefällt
mir, manches missfällt mir.Den Asketen und Priestern nun,
Aggivessano, die da sagen und lehren Alles gefällt mir,
denen gereicht diese Lehre zum Reize, zur Lockung, zur Freude,
zum Behagen, zum Anhalt. Den Asketen und Priestern nun,
Aggivessano, die da sagen und lehren Nichts gefällt mir,
denen gereicht diese Lehre nicht zum Reize, nicht zur Lockung,
nicht zur Freude, nicht zum Behagen, nicht zum Anhalt.«
 
Auf diese Worte hin wandte sich Dīghanakho der Pilger also an
den Erhabenen:
 
»Meinen Lehrsatz lobt Herr Gotamo, meinen Lehrsatz belobt Herr
Gotamo!«
 
»Den Asketen und Priestern nun, Aggivessano, die da sagen
und lehren Manches gefällt mir, manches missfällt mir, was
denen ihrer Lehre gemäß gefällt gereicht ihnen zum Reize, zur
Lockung, zur Freude, zum Behagen, zum Anhalt: und was denen
ihrer Lehre gemäß missfällt gereicht ihnen nicht zum Reize,
nicht zur Lockung, nicht zur Freude, nicht zum Behagen, nicht
zum Anhalt.
 
»Bei den Asketen und Priestern, Aggivessano, die da sagen
und lehren Alles gefällt mir, wird ein verständiger Mann
also überlegen: Diese Lehre da, ‚Alles gefällt mir‘, wenn
ich diese beharrlich pflegte, mir aneignete, behauptete ‚Dies
nur ist Wahrheit, Unsinn anderes‘, so erführ’ ich doppelten
Widerspruch, von dem Asketen oder dem Priester, der da sagt
und lehrt Nichts gefällt mir, und von dem Asketen oder dem 499
Priester, der da sagt und lehrt Manches gefällt mir, manches
missfällt mir, von diesen beiden erführ’ ich Widerspruch,
und aus Widerspruch erfolgte Widerstreit, aus Widerstreit
Widerstand, aus Widerstand Widerwille; und weil er Widerspruch und Widerstreit, Widerstand und Widerwillen in sich merkt, lässt er eben diese Lehre und nimmt eine andere nicht an:

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