2015년 5월 12일 화요일

Die Reden Gotamo Buddhos 44

Die Reden Gotamo Buddhos 44



Gleichwie etwa, Māgandiyo, wenn ein Aussätziger, dessen
Glieder mit Geschwüren bedeckt, faulig geworden, von Würmern
zerfressen, von den Nägeln wund aufgekratzt sind, Fetzen
davon herabreißend an einer Grube voll glühender Kohlen den
Leib ausdörren lässt; je mehr und mehr nun, Māgandiyo, jener
Aussätzige den Leib da ausdörren lässt, desto mehr und mehr
füllen sich ihm seine offenen Wunden eben nur weiter mit
Schmutz, Gestank und Eiter an, und doch empfindet er ein 508
gewisses Behagen, einen gewissen Genuss indem er die offenen
Wunden abreibt: ebenso nun auch, Māgandiyo, fröhnen die Wesen,
dem Begehren hingegeben, von begehrendem Dürsten verzehrt, von
begehrendem Fieber entzündet, den Begierden; und je mehr und
mehr nun, Māgandiyo, die Wesen, dem Begehren hingegeben, von
begehrendem Dürsten verzehrt, von begehrendem Fieber entzündet,
den Begierden fröhnen, desto mehr und mehr nur wächst in
ihnen die begehrende Lust, werden sie vom begehrenden Fieber
entzündet, und doch empfinden sie ein gewisses Behagen, einen
gewissen Genuss indem sie den fünf Begehrungen nachgehn.
 
»Was meinst du wohl, Māgandiyo: hast du etwa einen König oder
einen Fürsten gesehn oder von einem solchen gehört, der, mit
dem Besitz und Genuss der fünf Begehrungen begabt, ohne die
begehrende Lust verworfen, das begehrende Fieber verleugnet zu
haben, den Durst bezwungen und die Ebbung des eigenen Gemüthes
gefunden hat, oder findet, oder finden wird?«
 
»Das wohl nicht, o Gotamo!«
 
»Gut, Māgandiyo: auch ich hab’ es, Māgandiyo, weder gesehn
noch gehört, dass ein König oder ein Fürst, mit dem Besitz und
Genuss der fünf Begehrungen begabt, ohne die begehrende Lust
verworfen, das begehrende Fieber verleugnet zu haben, den Durst
bezwungen und die Ebbung des eigenen Gemüthes gefunden hat,
oder findet, oder finden wird. Aber wer immer auch, Māgandiyo,
von den Asketen oder den Priestern den Durst bezwungen und die
Ebbung des eigenen Gemüthes gefunden hat, oder findet, oder
finden wird, ein jeder hat eben des Begehrens Entstehn und
Vergehn, Labsal und Elend und Ueberwindung der Wahrheit gemäß
verstanden und die begehrende Lust verworfen, das begehrende
Fieber verleugnet, also den Durst bezwungen und die Ebbung
des eigenen Gemüthes gefunden, oder findet sie, oder wird sie
finden.«
 
Und der Erhabene ließ bei dieser Gelegenheit folgenden
Ausspruch vernehmen:
 
»Gesundheit ist das höchste Gut,
Die Wahnerlöschung höchstes Heil,
Der achtmal ächte bester Pfad
Um ewig sicher auszugehn.«
 
Auf diese Worte sprach Māgandiyo der Pilger zum Erhabenen also:
 
»Wunderbar, o Gotamo, außerordentlich ist es, o Gotamo, wie da
Herr Gotamo so richtig gesagt hat:
 
Gesundheit ist das höchste Gut, 509
Die Wahnerlöschung höchstes Heil.
 
Auch ich hab’ es, o Gotamo, gehört, das Wort der früheren
Pilger und ihrer Meister und Altmeister:
 
Gesundheit ist das höchste Gut,
Die Wahnerlöschung höchstes Heil.
 
Mit ihnen, o Gotamo, stimmt es überein!«
 
»Was du aber da, Māgandiyo, gehört hast, das Wort der früheren
Pilger und ihrer Meister und Altmeister:
 
Gesundheit ist das höchste Gut,
Die Wahnerlöschung höchstes Heil,
 
was bedeutet da Gesundheit, was bedeutet da Wahnerlöschung?«
 
Also gefragt fuhr sich Māgandiyo der Pilger mit der Hand eben
über Augen und Stirne:
 
»Das, was, o Gotamo, Gesundheit bedeutet, das bedeutet da
Wahnerlöschung; so bin ich jetzt, o Gotamo, gesund, fühle mich
wohl. Nichts gebricht mir.«
 
»Gleichwie etwa, Māgandiyo, wenn da ein Blindgeborener wäre:
der sähe keine schwarzen und keine weißen Gegenstände, keine
blauen und keine gelben, keine rothen und keine grünen, er
sähe nicht was gleich und was ungleich ist, sähe keine Sterne
und nicht Mond und nicht Sonne. Und er hörte das Wort eines
Sehenden: Schicklich, fürwahr, lieber Mann, ist ein weißes
Kleid, gar fein, ohne Flecken und sauber.Und er suchte sich
ein solches zu verschaffen. Und es täuschte ihn ein anderer
Mann mit einem ölrußgeschwärzten Schinderhemde[78]: Da hast
du, lieber Mann, ein weißes Kleid, gar fein, ohne Flecken
und sauber.Und er nähm’ es entgegen und bekleidete sich
damit, und damit bekleidet ließ’ er zufrieden fröhliche Rede
ergehn: Schicklich, fürwahr, ist das weiße Kleid, gar fein,
ohne Flecken und sauber.Was meinst du wohl, Māgandiyo:
hätte nun etwa dieser Blindgeborene wissend und sehend jenes
ölrußgeschwärzte Schinderhemd entgegengenommen, angelegt und
zufrieden seine fröhliche Rede ergehn lassen, oder weil er dem
Sehenden glaubte?«
 
»Ohne es zu wissen, freilich, o Gotamo, ohne es zu sehn
hätte der Blindgeborene jenes ölrußgeschwärzte Schinderhemd
entgegengenommen, angelegt und zufrieden seine fröhliche Rede
ergehn lassen, weil er dem Sehenden glaubte.« 510
 
»Ebenso nun auch, Māgandiyo, sind die anderen Asketen und
Pilger blind und augenlos, wissen nichts von Gesundheit, sehn
nichts von Wahnerlöschung, und doch sagen sie den Spruch:
 
Gesundheit ist das höchste Gut,
Die Wahnerlöschung höchstes Heil.
 
Die ehedem dagewesen, Māgandiyo, die Heiligen, vollkommen
Auferwachten haben den Spruch gesagt:
 
Gesundheit ist das höchste Gut,
Die Wahnerlöschung höchstes Heil,
Der achtmal ächte bester Pfad
Um ewig sicher auszugehn.
 
Das ist jetzt allmälig im Volke Sprichwort geworden.[79]
Aber dieser Leib da, Māgandiyo, ist ein sieches Ding, ein
bresthaftes Ding, ein schmerzhaftes Ding, ein übles Ding, ein
gebrechliches Ding; und von diesem Leibe, der ein sieches Ding,
ein bresthaftes Ding, ein schmerzhaftes Ding, ein übles Ding,
ein gebrechliches Ding ist, sagst du: Das, was, o Gotamo,
Gesundheit bedeutet, das bedeutet da Wahnerlöschung.Dir fehlt
eben, Māgandiyo, das heilige Auge: mit diesem begabt wüsstest
du was Gesundheit ist, sähest die Wahnerlöschung.«
 
»So viel trau’ ich Herrn Gotamo zu und glaube, Herr Gotamo kann
mir die Lehre derart zeigen, dass ich die Gesundheit gewahren,
die Wahnerlöschung sehn mag!«
 
»Gleichwie etwa, Māgandiyo, wenn da ein Blindgeborener wäre:
der sähe keine schwarzen und keine weißen Gegenstände, keine
blauen und keine gelben, keine rothen und keine grünen, er
sähe nicht was gleich und was ungleich ist, sähe keine Sterne
und nicht Mond und nicht Sonne. Und seine Freunde und Genossen,
Verwandte und Vettern bestellten ihm einen heilkundigen Arzt,
und dieser heilkundige Arzt gäbe ihm ein Heilmittel, und er
gebrauchte dieses Heilmittel und könnte die Augen nicht lösen,
könnte die Augen nicht läutern. Was meinst du wohl, Māgandiyo:
würde sich da nicht jener Künstler ganz vergeblich geplagt und
abgemüht haben?«
 
»Allerdings, o Gotamo!«
 
»Ebenso nun auch, Māgandiyo, mag ich dir wohl die Lehre
darlegen, was da Gesundheit, was da Wahnerlöschung ist, und du
möchtest die Gesundheit nicht wahrnehmen, die Wahnerlöschung
nicht sehn: und es wäre mir Plage gewiss und Anstoß.«
 
»So viel trau’ ich Herrn Gotamo zu und glaube, Herr Gotamo kann 511
mir die Lehre derart zeigen, dass ich die Gesundheit gewahren,
die Wahnerlöschung sehn mag!«
 
»Gleichwie etwa, Māgandiyo, wenn da ein Blindgeborener wäre:
der sähe keine schwarzen und keine weißen Gegenstände, keine
blauen und keine gelben, keine rothen und keine grünen, er
sähe nicht was gleich und was ungleich ist, sähe keine Sterne
und nicht Mond und nicht Sonne. Und er hörte das Wort eines
Sehenden: Schicklich, fürwahr, lieber Mann, ist ein weißes
Kleid, gar fein, ohne Flecken und sauber.Und er suchte sich
ein solches zu verschaffen. Und es täuschte ihn ein anderer
Mann mit einem ölrußgeschwärzten Schinderhemde: Da hast
du, lieber Mann, ein weißes Kleid, gar fein, ohne Flecken
und sauber.Und er nähm’ es entgegen und bekleidete sich
damit. Und seine Freunde und Genossen, Verwandte und Vettern
bestellten ihm einen heilkundigen Arzt, und dieser heilkundige
Arzt gäbe ihm ein Heilmittel, ließ’ ihn nach oben und nach
unten sich ausleeren, Salbe, Balsam und Nießpulver gebrauchen.
Und er unterzöge sich dieser Behandlung, und die Augen lösten
sich ihm, läuterten sich: und wie er zu sehn begänne verginge
ihm die Lust und Freude an dem ölrußgeschwärzten Schinderhemde;
und er hielte jenen Mann für seinen Feind, hielt’ ihn für
seinen Widersacher und dächte wohl gar daran, daß er ihm nach
dem Leben trachtete: Lange Zeit hindurch, wahrlich, bin ich
von jenem Manne betrogen, getäuscht, hintergangen worden mit
dem ölrußgeschwärzten Schinderhemde: ‚Da hast du, lieber Mann,
ein weißes Kleid, gar fein, ohne Flecken und sauber‘: Ebenso
nun auch, Māgandiyo, mag ich dir wohl die Lehre darlegen,
was da Gesundheit, was Wahnerlöschung ist, und du möchtest
die Gesundheit wahrnehmen, die Wahnerlöschung sehn: und es
würde dir wie du zu sehn begännest die Lust und Freude an den
fünf Stücken des Anhangens vergehn und du würdest denken:
Lange Zeit hindurch, wahrlich, bin ich von diesem Herzen
betrogen, getäuscht, hintergangen worden! Denn ich war der
Form eben anhänglich angehangen, dem Gefühl eben anhänglich
angehangen, der Wahrnehmung eben anhänglich angehangen, den
Unterscheidungen eben anhänglich angehangen, dem Bewusstsein
eben anhänglich angehangen. So entsteht mir aus Anhangen
Werden, aus Werden Geburt, aus Geburt Altern und Sterben, Wehe,
Jammer, Leiden, Gram und Verzweiflung: also kommt dieses
gesammten Leidensstückes Entwicklung zustande.« 512
 
»So viel trau’ ich Herrn Gotamo zu und glaube, Herr Gotamo
kann mir die Lehre derart zeigen, dass ich von diesem Sitze
entblindet aufstehe!«
 
»Wohlan denn, Māgandiyo, sei du den Guten gesellt; und wirst
du, Māgandiyo, den Guten gesellt sein, so wirst du, Māgandiyo,
gute Lehre hören; und wirst du, Māgandiyo, gute Lehre hören,
so wirst du, Māgandiyo, der Lehre gemäß leben; und wirst du,
Māgandiyo, der Lehre gemäß leben, so wirst du, Māgandiyo, eben
selbst erkennen, selbst sehn: Das ist das Sieche, Bresthafte,
Schmerzhafte, da wird das Sieche, Bresthafte, Schmerzhafte
ohne Ueberrest aufgelöst. So löst sich mir durch Auflösung
des Anhangens Werden auf, durch Auflösung des Werdens Geburt,
durch Auflösung der Geburt Altern und Sterben, Wehe, Jammer,
Leiden, Gram und Verzweiflung: also kommt dieses gesammten Leidensstückes Auflösung zustande.

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