2015년 5월 13일 수요일

Die Reden Gotamo Buddhos 47

Die Reden Gotamo Buddhos 47


Da überlegt nun, Sandako, ein verständiger Mann: Dieser
liebe Meister, der ist ein Grübler und Forscher; der trägt
eine grüblerisch vernagelte Lehre vor, die er selbst ersonnen
und ausgedacht hat. Ein Meister aber, der ein Grübler ist und
Forscher, der grübelt gut und grübelt schlecht, berichtet so
und berichtet anders.Und er merkt: Es ist unerquickliche
Askese, und wendet sich unbefriedigt von solchem Asketenthum
ab.
 
»Das aber, Sandako, ist von ihm, dem Erhabenen, dem Kenner,
dem Seher, dem Heiligen, vollkommen Erwachten, als dritte Art
unerquicklicher Askese gezeigt worden, wo ein verständiger
Mann sicherlich keine Askese üben wird, übt er sie aber, nicht
Aechtes, heilsames Recht erwirken kann.
 
»Und wieder, Sandako, giebt es einen Meister, der ist verstockt
und verstört; aus Verstocktheit und Verstörtheit bringt er, um
dies oder das befragt, verwickelte Worte vor, eine verwickelte
Nabelschnur: Dergleichen passt mir nicht, und auch so passt 521
es mir nicht, und auch anders passt es mir nicht, und auch mit
nein passt es mir nicht, und auch mit nicht nein passt es mir
nicht.[92]
 
»Da überlegt nun, Sandako, ein verständiger Mann: Dieser liebe
Meister, der ist verstockt und verstört; aus Verstocktheit und
Verstörtheit bringt er, um dies oder das befragt, verwickelte
Worte vor, eine verwickelte Nabelschnur: Dergleichen passt
mir nicht, und auch so passt es mir nicht, und auch anders
passt es mir nicht, und auch mit nein passt es mir nicht, und
auch mit nicht nein passt es mir nicht.Und er merkt: Es
ist unerquickliche Askese, und wendet sich unbefriedigt von
solchem Asketenthum ab.
 
»Das aber, Sandako, ist von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner,
dem Seher, dem Heiligen, vollkommen Erwachten, als vierte Art
unerquicklicher Askese gezeigt worden, wo ein verständiger
Mann sicherlich keine Askese üben wird, übt er sie aber, nicht
Aechtes, heilsames Recht erwirken kann. Das sind nun, Sandako,
die vier Arten, die von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner, dem
Seher, dem Heiligen, vollkommen Erwachten, als unerquickliche
Askese gezeigt worden sind, wo ein verständiger Mann sicherlich
keine Askese üben wird, übt er sie aber, nicht Aechtes,
heilsames Recht erwirken kann.«
 
»Wunderbar, o Ānando, außerordentlich ist es, o Ānando, wie da
von Ihm, dem Erhabenen, dem Kenner, dem Seher, dem Heiligen,
vollkommen Erwachten, die vier Arten der eben unerquicklichen
Askese als unerquickliche Askese gezeigt worden sind, wo ein
verständiger Mann sicherlich keine Askese üben wird, übt er
sie aber, nicht Aechtes, heilsames Recht erwirken kann. Was
aber, o Ānando, kündigt und zeigt einen Meister an, bei dem ein
verständiger Mann sicherlich Askese üben mag, und übt er sie,
Aechtes, heilsames Recht erwirken kann?«
 
»Da erscheint, Sandako, der Vollendete in der Welt, der
Heilige, vollkommen Erwachte, der Wissens- und Wandelsbewährte,
der Willkommene, der Welt Kenner, der unvergleichliche Leiter
der Männerheerde, der Meister der Götter und Menschen,
der Erwachte, der Erhabene. Er zeigt diese Welt mit ihren
Göttern, ihren bösen und heiligen Geistern, mit ihrer Schaar
von Priestern und Büßern, Göttern und Menschen, nachdem er
sie selbst verstanden und durchdrungen hat. Er verkündet die
Lehre, deren Anfang begütigt, deren Mitte begütigt, deren Ende
begütigt, die sinn- und wortgetreue, er legt das vollkommen
geläuterte, geklärte Asketenthum dar.
 
»Diese Lehre hört ein Hausvater, oder der Sohn eines
Hausvaters, oder einer, der in anderem Stande neugeboren ward.
Nachdem er diese Lehre gehört hat, fasst er Vertrauen zum
Vollendeten. Von diesem Vertrauen erfüllt denkt und überlegt er
also: Ein Gefängniss ist die Häuslichkeit, ein Schmutzwinkel;
der freie Himmelsraum die Pilgerschaft. Nicht wohl geht es,
wenn man im Hause bleibt, das völlig geläuterte, völlig
geklärte Asketenthum Punkt für Punkt zu erfüllen. Wie, wenn
ich nun, mit geschorenem Haar und Barte, mit fahlem Gewande
bekleidet, aus dem Hause in die Hauslosigkeit hinauszöge?So
giebt er denn später einen kleinen Besitz oder einen großen
Besitz auf, hat einen kleinen Verwandtenkreis oder einen großen 345
Verwandtenkreis verlassen und ist mit geschorenem Haar und
Barte, im fahlen Gewande von Hause fort in die Hauslosigkeit
gezogen.
 
»Er ist nun Pilger geworden und hat die Ordenspflichten der
Mönche auf sich genommen. Lebendiges umzubringen hat er
verworfen, Lebendiges umzubringen liegt ihm fern: ohne Stock,
ohne Schwerdt, fühlsam, voll Theilnahme, hegt er zu allen
lebenden Wesen Liebe und Mitleid. Nichtgegebenes zu nehmen hat
er verworfen, vom Nehmen des Nichtgegebenen hält er sich fern:
Gegebenes nimmt er, Gegebenes wartet er ab, nicht diebisch
gesinnt, rein gewordenen Herzens. Die Unkeuschheit hat er
verworfen, keusch lebt er: fern zieht er hin, entrathen der
Paarung, dem gemeinen Gesetze. Lüge hat er verworfen, von Lüge
hält er sich fern: die Wahrheit spricht er, der Wahrheit ist
er ergeben, standhaft, vertrauenswürdig, kein Häuchler und
Schmeichler der Welt. Das Ausrichten hat er verworfen, vom
Ausrichten hält er sich fern: was er hier gehört hat erzählt er
dort nicht wieder, um jene zu entzweien, und was er dort gehört
hat erzählt er hier nicht wieder, um diese zu entzweien; so
einigt er Entzweite, festigt Verbundene, Eintracht macht ihn
froh, Eintracht freut ihn, Eintracht beglückt ihn, Eintracht
fördernde Worte spricht er. Barsche Worte hat er verworfen, von
barschen Worten hält er sich fern: Worte, die frei von Schimpf
sind, dem Ohre wohlthuend, liebreich, zum Herzen dringend,
höflich, viele erfreuend, viele erhebend, solche Worte spricht
er. Plappern und Plaudern hat er verworfen, von Plappern und
Plaudern hält er sich fern: zur rechten Zeit spricht er, den
Thatsachen gemäß, auf den Sinn bedacht, der Lehre und Ordnung
getreu, seine Rede ist reich an Inhalt, gelegentlich mit
Gleichnissen geschmückt, klar und bestimmt, ihrem Gegenstande
angemessen.
 
»Sämereien und Pflanzungen anzulegen hat er verschmäht. Einmal
des Tags nimmt er Nahrung zu sich, nachts ist er nüchtern,
fern liegt es ihm zur Unzeit zu essen. Von Tanz, Gesang,
Spiel, Schaustellungen hält er sich fern. Kränze, Wohlgerüche,
Salben, Schmuck, Zierrath, Putz weist er ab. Hohe, prächtige
Lagerstätten verschmäht er. Gold und Silber nimmt er nicht
an. Rohes Getreide nimmt er nicht an. Rohes Fleisch nimmt er
nicht an. Frauen und Mädchen nimmt er nicht an. Diener und
Dienerinen nimmt er nicht an. Ziegen und Schaafe nimmt er nicht
an. Hühner und Schweine nimmt er nicht an. Elephanten, Rinder
und Rosse nimmt er nicht an. Haus und Feld nimmt er nicht an.
Botschaften, Sendungen, Aufträge übernimmt er nicht. Von Kauf
und Verkauf hält er sich fern. Von falschem Maaß und Gewicht
hält er sich fern. Von den schiefen Wegen der Bestechung, 346
Täuschung, Niedertracht hält er sich fern. Von Raufereien,
Schlägereien, Händeln, vom Rauben, Plündern und Zwingen hält er
sich fern.
 
»Er ist zufrieden mit dem Gewande, das seinen Leib deckt,
mit der Almosenspeise, die sein Leben fristet. Wohin er auch
pilgert, nur mit dem Gewande und der Almosenschaale versehn
pilgert er. Gleichwie da etwa ein beschwingter Vogel, wohin er
auch fliegt, nur mit der Last seiner Federn fliegt, ebenso auch
ist der Mönch mit dem Gewande zufrieden, das seinen Leib deckt,
mit der Almosenspeise, die sein Leben fristet. Wohin er auch
wandert, nur damit versehn wandert er.
 
»Durch die Erfüllung dieser heiligen Tugendsatzung empfindet er
ein inneres fleckenloses Glück.
 
»Erblickt er nun mit dem Gesichte eine Form, so fasst er
keine Neigung, fasst keine Absicht. Da Begierde und Missmuth,
böse und schlechte Gedanken gar bald den überwältigen, der
unbewachten Gesichtes verweilt, befleißigt er sich dieser
Bewachung, er hütet das Gesicht, er wacht eifrig über das
Gesicht.
 
»Hört er nun mit dem Gehöre einen Ton,
 
»Riecht er nun mit dem Geruche einen Duft,
 
»Schmeckt er nun mit dem Geschmacke einen Saft,
 
»Tastet er nun mit dem Getaste eine Tastung,
 
»Erkennt er nun mit dem Gedenken ein Ding, so fasst er keine
Neigung, fasst keine Absicht. Da Begierde und Missmuth,
böse und schlechte Gedanken gar bald den überwältigen, der
unbewachten Gedenkens verweilt, befleißigt er sich dieser
Bewachung, er hütet das Gedenken, er wacht eifrig über das
Gedenken.
 
»Durch die Erfüllung dieser heiligen Sinnenzügelung empfindet
er ein inneres ungetrübtes Glück.[93]
 
»Klar bewusst kommt er und geht er, klar bewusst blickt er
hin, blickt er weg, klar bewusst regt und bewegt er sich, klar
bewusst trägt er des Ordens Gewand und Almosenschaale, klar
bewusst isst und trinkt, kaut und schmeckt er, klar bewusst
entleert er Koth und Harn, klar bewusst geht und steht und
sitzt er, schläft er ein, wacht er auf, spricht er und schweigt
er.
 
»Treu dieser heiligen Tugendsatzung, treu dieser heiligen
Sinnenzügelung, treu dieser heiligen klaren Einsicht sucht er
einen abgelegenen Ruheplatz auf, einen Hain, den Fuß eines
Baumes, eine Felsengrotte, eine Bergesgruft, einen Friedhof,
die Waldesmitte, ein Streulager in der offenen Ebene. Nach
dem Mahle, wenn er vom Almosengange zurückgekehrt ist, setzt
er sich mit verschränkten Beinen nieder, den Körper gerade
aufgerichtet, und pflegt der Einsicht. Er hat weltliche 347
Begierde verworfen und verweilt begierdelosen Gemüthes, von
Begierde läutert er sein Herz. Gehässigkeit hat er verworfen,
hasslosen Gemüthes verweilt er, voll Liebe und Mitleid zu
allen lebenden Wesen läutert er sein Herz von Gehässigkeit.
Matte Müde hat er verworfen, von matter Müde ist er frei;
das Licht liebend, einsichtig, klar bewusst, läutert er sein
Herz von matter Müde. Stolzen Unmuth hat er verworfen, er ist
frei von Stolz; innig beruhigten Gemüthes läutert er sein
Herz von stolzem Unmuth. Das Schwanken hat er verworfen, der
Ungewissheit ist er entronnen; er zweifelt nicht am Guten, vom
Schwanken läutert er sein Herz.[94]
 
»Er hat nun diese fünf Hemmungen aufgehoben, hat die Schlacken
des Gemüthes kennen gelernt, die lähmenden; gar fern von
Begierden, fern von unheilsamen Dingen lebt er in sinnend
gedenkender ruhegeborener säliger Heiterkeit, in der Weihe der
ersten Schauung.
 
»Bei einem Meister aber, Sandako, wo der Jünger so
ausgezeichnete Eigenschaft erwirbt, da mag ein verständiger
Mann sicherlich Askese üben und, übt er sie, Aechtes, heilsames Recht erwirken.

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