2015년 5월 13일 수요일

Die Reden Gotamo Buddhos 55

Die Reden Gotamo Buddhos 55



Wohlan denn, Udāyī, da soll eben von dir die Ansprache
ausgehn, wie sie von mir ausgehn mag.«
 
»Die vergangenen Tage, o Herr, vor einiger Zeit, hab’ ich ihm,
der alles weiß, alles versteht, unbeschränkte Wissensklarheit
bekennt -- ‚Ob ich geh’ oder stehe, schlaf’ oder wache,
jederzeit hab’ ich die gesammte Wissensklarheit gegenwärtig‘
-- von Anfang an Fragen gestellt: er aber ist von einem auf
ein anderes übergegangen, vom Gegenstande abgeschweift, hat
Verdrossenheit, Hass und Misstrauen an den Tag gelegt. Da hab’
ich, o Herr, eben an den Erhabenen mit Freuden gedacht: Ja
der Erhabene, ja der Willkommene, der wird gewiss dieser Dinge
kundig sein!«
 
»Wer ist es denn, Udāyī, der alles weiß, alles versteht,
unbeschränkte Wissensklarheit bekennt -- ‚Ob ich geh’ oder
stehe, schlaf’ oder wache, jederzeit hab’ ich die gesammte
Wissensklarheit gegenwärtig‘ -- der von dir, von Anfang
an befragt, von einem auf ein anderes übergegangen, vom
Gegenstande abgeschweift ist, Verdrossenheit, Hass und
Misstrauen an den Tag gelegt hat?«
 
»Nāthaputto, Herr, der Freie Bruder.« 353
 
»Wer sich, Udāyī, mancher verschiedenen früheren Daseinsform
erinnerte, als wie an ein Leben, dann an zwei Leben, und
so weiter; wer sich also an manche verschiedene frühere
Daseinsform, mit je den eigenthümlichen Merkmalen, mit je den
eigenartigen Beziehungen, erinnern kann: mag der von Anfang
an mir Fragen stellen, oder mag er von Anfang an mich fragen
lassen, so wird er, wie er sich von Anfang an die Fragen
lösen lässt, sich zufrieden stellen, oder wird, wie er mich
von Anfang an die Fragen lösen lässt, sich zufrieden geben.
Wer[122] da, Udāyī, mit dem himmlischen Auge, dem geläuterten,
über menschliche Gränzen hinausreichenden, die Wesen
dahinschwinden und wiedererscheinen sähe, gemeine und edle,
schöne und unschöne, glückliche und unglückliche, erkennen
kann wie die Wesen je nach den Thaten wiederkehren: mag der
vom Ende an mir Fragen stellen, oder mag er vom Ende an mich
fragen lassen, so wird er, wie er sich vom Ende an die Fragen
lösen lässt, sich zufrieden stellen, oder wird, wie er mich vom
Ende an die Fragen lösen lässt, sich zufrieden geben. Aber,
Udāyī, sei es um den Anfang, sei es um das Ende: die Satzung
werd’ ich dir aufweisen. Wenn Jenes ist, wird Dieses, durch die
Entstehung von Jenem entsteht Dieses; wenn Jenes nicht ist,
wird Dieses nicht, durch die Auflösung von Jenem wird Dieses
aufgelöst.[123]«
 
»Ich kann mich dessen, o Herr, was ich nur in meiner
gegenwärtigen Erscheinung alles erlebt habe, durchaus nicht
je einzeln ganz genau erinnern: woher sollt’ ich mich gar an 354
manche verschiedene frühere Daseinsform erinnern, als wie
an ein Leben, dann an zwei Leben, und so weiter, mit je den
eigenthümlichen Merkmalen, mit je den eigenartigen Beziehungen,
gleichwie etwa der Erhabene? Ja, o Herr, nicht einmal ein
Irrlicht vermag ich jetzt wahrzunehmen: woher sollt’ ich gar
mit dem himmlischen Auge, dem geläuterten, über menschliche
Gränzen hinausreichenden, die Wesen dahinschwinden und
wiedererscheinen sehn, gemeine und edle, schöne und unschöne,
glückliche und unglückliche, und erkennen wie die Wesen je nach
den Thaten wiederkehren, gleichwie etwa der Erhabene? Was mir
nun erst, o Herr, der Erhabene da gesagt hat: Aber, Udāyī, sei
es um den Anfang, sei es um das Ende: die Satzung werd’ ich dir
aufweisen. Wenn Jenes ist, wird Dieses, durch die Entstehung
von Jenem entsteht Dieses; wenn Jenes nicht ist, wird Dieses
nicht, durch die Auflösung von Jenem wird Dieses aufgelöst,
das ist mir noch viel weniger klar geworden. O dass ich nur,
o Herr, bei meinem eigenen Lehrsatze dem Erhabenen durch die
Lösung der Fragen zustimmen könnte!«
 
»Was hast du denn, Udāyī, für einen eigenen Lehrsatz?«
 
»Unser eigener Lehrsatz, o Herr, der lautet: Das ist der
höchste Glanz, das ist der höchste Glanz.«
 
»Was du aber da, Udāyī, als eigenen Lehrsatz also ansiehst,
Das ist der höchste Glanz, das ist der höchste Glanz, was ist
das für ein höchster Glanz?«
 
»Ein Glanz, o Herr, über den es keinen größeren und helleren
giebt, das ist der höchste Glanz.«
 
»Und was ist das, Udāyī, für ein höchster Glanz, über den es
keinen größeren und helleren giebt?«
 
»Jener Glanz, o Herr, über den es keinen größeren und helleren 355
giebt, das ist der höchste Glanz.«
 
»Lange noch kannst du also, Udāyī, fortfahren, wenn du sagst
Jener Glanz, o Herr, über den es keinen größeren und helleren
giebt, das ist der höchste Glanz, und diesen Glanz nicht
erklärst. Gleichwie etwa, Udāyī, wenn ein Mann also spräche:
Ich habe nach ihr, die da im ganzen Lande die Schönste ist,
Verlangen, habe Sehnsucht nach ihr; und man fragte ihn:
Lieber Mann, die Schönste des Landes, nach der du verlangst
und dich sehnst, kennst du diese, ob es eine Fürstin oder eine
Priestertochter, ein Bürgermädchen oder eine Dienerin ist?;
und er gäbe Neinzur Antwort; und man fragte ihn: Lieber
Mann, die Schönste des Landes, nach der du verlangst und
dich sehnst, kennst du diese, weißt du wie sie heißt, wo sie
herstammt oder hingehört, ob sie von großer oder von kleiner
oder von mittlerer Gestalt ist, ob ihre Hautfarbe schwarz
oder braun oder gelb ist, in welchem Dorf oder welcher Burg
oder welcher Stadt sie zuhause ist?; und er gäbe Nein
zur Antwort; und man fragte ihn: Lieber Mann, die du nicht
kennst und nicht siehst, nach der verlangst du, sehnst dich
nach ihr?; und er gäbe Jazur Antwort; was meinst du wohl,
Udāyī: hätte nun nicht, bei solcher Bewandtniss, jener Mann
unbegreifliche Antwort gegeben?«
 
»Allerdings hätte, o Herr, bei solcher Bewandtniss jener Mann
unbegreifliche Antwort gegeben.«[124]
 
»Ebenso nun auch, Udāyī, hast du gesagt Jener Glanz, o Herr, 356
über den es keinen größeren und helleren giebt, das ist der
höchste Glanz, und hast diesen Glanz nicht erklärt.«
 
»Gleichwie etwa, o Herr, ein Juwel, ein Edelstein, von reinem
Wasser, achteckig, wohlbearbeitet, auf lichter Decke liegend
leuchtet und funkelt und strahlt, ebenso glänzend ist die
Seele, nach dem Tode genesen.«[125]
 
»Was meinst du wohl, Udāyī: ein Juwel, ein Edelstein, der von
reinem Wasser, achteckig, wohlbearbeitet ist, auf lichter
Decke liegend leuchtet und funkelt und strahlt, oder aber ein
Glühwurm, ein Leuchtkäfer[126] in dunkler, finsterer Nacht: wer
von den beiden hat größeren und helleren Glanz?«
 
»Ein Glühwurm, o Herr, in dunkler, finsterer Nacht, ein
Leuchtkäfer, dieser von beiden hat da größeren und helleren
Glanz.«
 
»Was meinst du wohl, Udāyī: ein Glühwurm in dunkler, finsterer
Nacht, ein Leuchtkäfer, oder aber eine Oellampe in dunkler,
finsterer Nacht: wer von den beiden hat größeren und helleren
Glanz?«
 
»Eine Oellampe, o Herr, in dunkler, finsterer Nacht, diese von
beiden hat da größeren und helleren Glanz.«
 
»Was meinst du wohl, Udāyī: eine Oellampe in dunkler, finsterer
Nacht, oder aber eine mächtige Fackel in dunkler, finsterer
Nacht: wer von den beiden hat größeren und helleren Glanz?«
 
»Eine mächtige Fackel, o Herr, in dunkler, finsterer Nacht, 357
diese von beiden hat da größeren und helleren Glanz.«
 
»Was meinst du wohl, Udāyī: eine mächtige Fackel in dunkler,
finsterer Nacht, oder aber der Morgenstern in dämmernder Frühe,
wann die Wolken und Nebel verzogen und verschwunden sind: wer
von den beiden hat größeren und helleren Glanz?«
 
»Der Morgenstern, o Herr, in dämmernder Frühe, wann die Wolken
und Nebel verzogen und verschwunden sind, dieser von beiden hat
da größeren und helleren Glanz.«
 
»Was meinst du wohl, Udāyī: der Morgenstern in dämmernder
Frühe, wann die Wolken und Nebel verzogen und verschwunden
sind, oder aber am Feiertage im halben Monat, wann die Wolken
und Nebel verzogen und verschwunden sind, unbeschränkt um
Mitternacht der Mond: wer von den beiden hat größeren und
helleren Glanz?«
 
»Der Mond, o Herr, am Feiertage im halben Monat, wann die
Wolken und Nebel verzogen und verschwunden sind, unbeschränkt
um Mitternacht, dieser von beiden hat da größeren und helleren
Glanz.«
 
»Was meinst du wohl, Udāyī: der Mond am Feiertage im halben
Monat, wann die Wolken und Nebel verzogen und verschwunden
sind, unbeschränkt um Mitternacht, oder aber im letzten Monat
der Regenzeit, im Herbste, wann die Wolken und Nebel verzogen
und verschwunden sind, unbeschränkt um Mittag die Sonne: wer
von den beiden hat größeren und helleren Glanz?«
 
»Die Sonne, o Herr, im letzten Monat der Regenzeit, im Herbste,
wann die Wolken und Nebel verzogen und verschwunden sind,
unbeschränkt um Mittag, diese von beiden hat da größeren und 358
helleren Glanz.«
 
»Nun sind es zwar, Udāyī, mehr als viele der Götter, deren
Licht sich mit dem von Sonne und Mond nicht vergleichen lässt,
und ich kenne sie: dennoch aber sag’ ich nicht Ein Glanz, über
den es keinen größeren und helleren giebt; während, Udāyī, du
dagegen von jenem Glatze, der dem Glühwurm, dem Leuchtkäfer
nachsteht, unterlegen ist, sagst Das ist der höchste Glanz,
und diesen Glanz nicht erklärst.«
 
»Abgeschnitten hat der Erhabene das Gespräch, abgeschnitten hat
der Willkommene das Gespräch!«
 
»Warum denn, Udāyī, sagst du: Abgeschnitten hat der Erhabene
das Gespräch, abgeschnitten hat der Willkommene das Gespräch
 
»Unser eigener Lehrsatz, o Herr, der lautet: Das ist der
höchste Glanz, das ist der höchste Glanz: und da sind wir, o Herr, vom Erhabenen über unseren eigenen Lehrsatz befragt, ausgeforscht, unterrichtet, hohl und leer und eitel befunden worden.«

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