2015년 5월 13일 수요일

Die Reden Gotamo Buddhos 56

Die Reden Gotamo Buddhos 56


Sag’ mir, Udāyī: giebt es ein vollkommenes Wohlsein, giebt es
einen deutlich bezeichneten Pfad, um das vollkommene Wohlsein
zu erreichen?«
 
»Wir haben, o Herr, einen Lehrsatz, der lautet: Es giebt ein
vollkommenes Wohlsein, es giebt einen deutlich bezeichneten
Pfad, um das vollkommene Wohlsein zu erreichen.«
 
»Und was ist das, Udāyī, für ein deutlich bezeichneter Pfad, um
das vollkommene Wohlsein zu erreichen?«
 
»Da hat einer, o Herr, das Tödten verworfen, vom Tödten hält
er sich fern, Nichtgegebenes zu nehmen hat er verworfen, vom
Nehmen des Nichtgegebenen hält er sich fern, Ausschweifung hat
er verworfen, von Ausschweifung hält er sich fern, das Lügen 359
hat er verworfen, vom Lügen hält er sich fern; oder er hat
noch andere Büßerpflicht auf sich genommen. Das ist, o Herr,
der deutlich bezeichnete Pfad, um das vollkommene Wohlsein zu
erreichen.«
 
»Was bedünkt dich, Udāyī: zu einer Zeit wo man das Tödten
verworfen hat, sich vom Tödten fernhält, fühlt man sich zu
einer solchen Zeit vollkommen wohl, oder wohl und weh?«
 
»Wohl und weh, o Herr!«
 
»Was bedünkt dich, Udāyī? zu einer Zeit wo man das Nehmen des
Nichtgegebenen, Ausschweifung, Lüge verworfen hat, sich davon
fernhält, fühlt man sich zu einer solchen Zeit vollkommen wohl,
oder wohl und weh?«
 
»Wohl und weh, o Herr!«
 
»Was bedünkt dich, Udāyī: zu einer Zeit wo man noch andere
Büßerpflicht auf sich genommen hat, fühlt man sich zu einer
solchen Zeit vollkommen wohl, oder wohl und weh?«
 
»Wohl und weh, o Herr!«
 
»Was bedünkt dich, Udayī: hat man nun aber den Pfad betreten,
der Wohl und Wehe mit sich bringt, kann man da vollkommenes
Wohlsein erreichen?«
 
»Abgeschnitten hat der Erhabene das Gespräch, abgeschnitten hat
der Willkommene das Gespräch!«
 
»Warum denn, Udāyī, sagst du: Abgeschnitten hat der Erhabene
das Gespräch, abgeschnitten hat der Willkommene das Gespräch
 
»Unser eigener Lehrsatz, o Herr, der lautet: Es giebt ein 360
vollkommenes Wohlsein, es giebt einen deutlich bezeichneten
Pfad, um das vollkommene Wohlsein zu erreichen: und da sind
wir, o Herr, vom Erhabenen über unseren eigenen Lehrsatz
befragt, ausgeforscht, unterrichtet, hohl und leer und eitel
befunden worden. Wie nun, o Herr: giebt es ein vollkommenes
Wohlsein, giebt es einen deutlich bezeichneten Pfad, um das
vollkommene Wohlsein zu erreichen?«
 
»Es giebt, Udāyī, ein vollkommenes Wohlsein, es giebt einen
deutlich bezeichneten Pfad, um das vollkommene Wohlsein zu
erreichen.«
 
»Und was ist das, o Herr, für ein deutlich bezeichneter Pfad,
um das vollkommene Wohlsein zu erreichen?«
 
»Da weilt, Udāyī, ein Mönch, gar fern von Begierden, fern
von unheilsamen Dingen, in sinnend gedenkender ruhegeborener
säliger Heiterkeit, in der Weihe der ersten Schauung. Nach
Vollendung des Sinnens und Gedenkens gewinnt er die innere
Meeresstille, die Einheit des Gemüthes, die von sinnen, von
gedenken freie, in der Einigung geborene sälige Heiterkeit,
die Weihe der zweiten Schauung. In heiterer Ruhe verweilt er
gleichmüthig, einsichtig, klar bewusst, ein Glück empfindet
er im Körper, von dem die Heiligen sagen: Der gleichmüthig
Einsichtige lebt beglückt; so gewinnt er die Weihe der dritten
Schauung. Das ist, Udāyī, der deutlich bezeichnete Pfad, um das
vollkommene Wohlsein zu erreichen.«
 
»Wie kann das, o Herr, der deutlich bezeichnete Pfad sein, um
das vollkommene Wohlsein zu erreichen? Erreicht hat man ja da
schon, o Herr, vollkommenes Wohlsein!«
 
»Nicht hat man, Udāyī, da schon vollkommenes Wohlsein erreicht:
der deutlich bezeichnete Pfad ist es nur, um das vollkommene
Wohlsein zu erreichen.«
 
Auf diese Worte brachen die Jünger Sakuludāyī des Pilgers in
lebhafte Rufe aus, in lauten Lärm, in großen Lärm:
 
»So haben wir unsere Lehrsätze verloren, so haben wir unsere
Lehrsätze wiedergefunden![127] Darüber hinaus begreifen wir 361
nichts Höheres mehr.«
 
Und Sakuludāyī der Pilger beschwichtigte sie und sprach dann
also zum Erhabenen:
 
»Inwiefern hat man nun, o Herr, vollkommenes Wohlsein erreicht?«
 
»Da erwirkt, Udāyī, der Mönch nach Verwerfung der Freuden und
Leiden, nach Vernichtung des einstigen Frohsinns und Trübsinns
die Weihe der leidlosen, freudlosen, gleichmüthig einsichtigen
vollkommenen Reine, die vierte Schauung. Und so da Geister sich
vollkommen wohl befinden, geht er sie an und pflegt Rede und
Rath mit ihnen, insofern hat man, Udāyī, vollkommenes Wohlsein
erreicht.«
 
»Und gewiss, o Herr, führen die Mönche um dieses vollkommene
Wohlsein zu erreichen das Asketenleben beim Erhabenen?«
 
»Nicht doch, Udāyī, um dieses vollkommene Wohlsein zu erreichen
führen die Mönche bei mir das Asketenleben; es giebt, Udāyī,
noch andere Dinge, die besser und vorzüglicher sind, um deren
Erreichung die Mönche bei mir das Asketenleben führen.«
 
»Was sind das aber, o Herr, für bessere und vorzüglichere
Dinge, um deren Erreichung die Mönche das Asketenleben beim
Erhabenen führen?«
 
»Da weilt[128], Udāyī, der Mönch solchen Gemüthes, innig, 362
geläutert, gesäubert, gediegen, schlackengeklärt, geschmeidig,
biegsam, fest, unversehrbar, und richtet das Gemüth auf die
erinnernde Erkenntniss früherer Daseinsformen. Er erinnert
sich an manche verschiedene frühere Daseinsform, als wie an
ein Leben, dann an zwei Leben, und so weiter, mit je den
eigenthümlichen Merkmalen, mit je den eigenartigen Beziehungen.
Das aber ist, Udāyī, ein besseres und vorzüglicheres Ding, um
dessen Erreichung die Mönche bei mir das Asketenleben führen.
 
»Solchen Gemüthes, innig, geläutert, gesäubert,
gediegen, schlackengeklärt, geschmeidig, biegsam, fest,
unversehrbar, richtet er das Gemüth auf die Erkenntniss des
Verschwindens-Erscheinens der Wesen. Mit dem himmlischen Auge,
dem geläuterten, über menschliche Gränzen hinausreichenden,
kann er die Wesen dahinschwinden und wiedererscheinen sehn,
gemeine und edle, schöne und unschöne, glückliche und
unglückliche, er kann erkennen wie die Wesen je nach den
Thaten wiederkehren. Das aber ist, Udāyī, ein besseres und
vorzüglicheres Ding, um dessen Erreichung die Mönche bei mir
das Asketenleben führen.
 
»Solchen Gemüthes, innig, geläutert, gesäubert, gediegen,
schlackengeklärt, geschmeidig, biegsam, fest, unversehrbar, 363
richtet er das Gemüth auf die Erkenntniss der Wahnversiegung.
Das ist das Leidenerkennt er der Wahrheit gemäß. Das ist
die Leidensentwicklungerkennt er der Wahrheit gemäß. Das
ist die Leidensauflösungerkennt er der Wahrheit gemäß. Das
ist der zur Leidensauflösung führende Pfaderkennt er der
Wahrheit gemäß. Das ist der Wahnerkennt er der der Wahrheit
gemäß. Das ist die Wahnentwicklungerkennt er der Wahrheit
gemäß. Das ist die Wahnauflösungerkennt er der Wahrheit
gemäß. Das ist der zur Wahnauflösung führende Pfaderkennt
er der Wahrheit gemäß. Also erkennend, also sehend wird da
sein Gemüth erlöst vom Wunscheswahn, erlöst vom Daseinswahn,
erlöst vom Nichtwissenswahn. Im Erlösten ist die Erlösung,
diese Erkenntniss geht auf. Versiegt ist die Geburt, vollendet
das Asketenthum, gewirkt das Werk, nicht mehr ist diese Welt
versteht er da. Das ist, Udāyī, ein besseres und vorzüglicheres
Ding, um dessen Erreichung die Mönche bei mir das Asketenleben
führen.
 
»Das sind, Udāyī, die besseren und vorzüglicheren Dinge, um
deren Erreichung die Mönche bei mir das Asketenleben führen.«
 
Nach diesen Worten wandte sich Sakuludāyī der Pilger also an
den Erhabenen:
 
»Vortrefflich, o Herr, vortrefflich, o Herr! Gleichwie etwa,
o Herr, als ob man Umgestürztes aufstellte, oder Verdecktes
enthüllte, oder Verirrten den Weg wiese, oder Licht in die
Finsterniss brächte: Wer Augen hat wird die Dinge sehn:
ebenso auch hat der Erhabene die Lehre gar vielfach gezeigt.
Und so nehm’ ich, o Herr, beim Erhabenen Zuflucht, bei der
Lehre und bei der Jüngerschaft: möge mir, o Herr, der Erhabene 364
Aufnahme gewähren, die Ordensweihe ertheilen!«
 
So sprach Sakuludāyī der Pilger. Aber seine Jünger wandten sich
also an ihn:
 
»Nicht darf Herr Udāyī beim Asketen Gotamo das Asketenleben
führen, nicht darf Herr Udāyī, längst ein Lehrer, als Schüler
in die Lehre gehn! Gleichwie etwa wenn man, längst geschmückt,
einen jeden Schmuck ablegte, ebenso würde das Herrn Udāyī
anstehn.[129] Nicht darf Herr Udāyī beim Asketen Gotamo das
Asketenleben führen, nicht darf Herr Udāyī, längst ein Lehrer,
als Schüler in die Lehre gehn!«
 
* * * * *
 
Und so hielten denn Sakuludāyī den Pilger seine Jünger vom
Asketenleben beim Erhabenen ab.[130]
 
 
 
 
80.
 
Achter Theil Zehnte Rede
 
VEKHANASO
 
 
Das hab’ ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei
Sāvatthī, im Siegerwalde, im Garten Anāthapiṇḍikos.
 
Da nun begab sich Vekhanaso, ein Pilger, dorthin wo der
Erhabene weilte, tauschte höflichen Gruß und freundliche,
denkwürdige Worte mit dem Erhabenen und stellte sich seitwärts
hin. Seitwärts stehend ließ nun Vekhanaso der Pilger vor dem
Erhabenen den Ausspruch vernehmen:
 
»Das ist der höchste Glanz, das ist der höchste Glanz.«
 
»Warum denn, Kaccāno[131], sagst du: Das ist der höchste
Glanz, das ist der höchste Glanz? Was ist das für ein höchster Glanz?«

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