2015년 5월 14일 목요일

Die Reden Gotamo Buddhos 63

Die Reden Gotamo Buddhos 63


Was meinst du wohl, großer König: leidest du an irgend einem
andauernden Uebel?«
 
»Ich leide, o Raṭṭhapālo, an dem Uebel der andauernden Gicht.
Zuweilen, o Raṭṭhapālo, stehn meine Freunde und Genossen,
Verwandte und Vettern um mich herum und reden: Diesmal wird
König Koravyo sterben! Diesmal wird König Koravyo sterben!«
 
»Was meinst du wohl, großer König: erlangst du das bei deinen
Freunden und Genossen, Verwandten und Vettern: Kommt heran,
ihr lieben Freunde und Genossen, Verwandte und Vettern! Alle,
die ihr da seid, mögt diesen Schmerz unter euch theilen, damit
ich den Schmerz minder empfinde!, oder aber musst du den
Schmerz allein erdulden?«
 
»Nicht kann ich das, o Raṭṭhapālo, bei meinen Freunden und
Genossen, Verwandten und Vettern erlangen: Kommt heran, ihr
lieben Freunde und Genossen, Verwandte und Vettern! Alle, die
ihr da seid, mögt diesen Schmerz unter euch theilen, damit ich
den Schmerz minder empfinde!, sondern ich muss den Schmerz
allein erdulden.«
 
»Daran aber, großer König, hat Er gedacht, der Erhabene, der
Kenner, der Seher, der Heilige, vollkommen Erwachte, als er
gesagt hat: Hülflos ist die Welt, ohnmächtig: das hab’ ich 404
erfahren und gesehn und gehört, und bin aus dem Hause in die
Hauslosigkeit gezogen.«
 
»Wunderbar, o Raṭṭhapālo, außerordentlich ist es, o Raṭṭhapālo,
wie Er da so richtig gesagt hat, der Erhabene, der Kenner,
der Seher, der Heilige, vollkommen Erwachte, Hülflos ist
die Welt, ohnmächtig: denn hülflos ist, o Raṭṭhapālo, die
Welt, ohnmächtig. -- Es findet sich, o Raṭṭhapālo, in meiner
Königsburg reichlich Gold und Geschmeide vor, heimlich
vergraben und offen aufgestellt. Uneigen ist die Welt, alles
verlassend muss man gehn, hat Herr Raṭṭhapālo gesagt: wie aber
soll man, o Raṭthapālo, den Sinn dieser Worte verstehn?«
 
»Was meinst du wohl, großer König: wie du hienieden mit dem
Besitz und Genuss der fünf Begehrungen begabt bist, kannst du
auch jenseit erlangen: Ebenso will ich mit eben diesem Besitz
und Genuss der fünf Begehrungen begabt sein!, oder aber wird
dieser Reichthum auf andere übergehn, und wirst du je nach den
Thaten wandeln?«
 
»Nicht kann ich, o Raṭṭhapālo, wie da hienieden mit dem Besitz
und Genuss der fünf Begehrungen begabt, auch jenseit erlangen:
Ebenso will ich mit eben diesem Besitz und Genuss der fünf
Begehrungen begabt sein!, sondern auf andere wird dieser
Reichthum übergehn, und ich werde je nach den Thaten wandeln.«
 
»Daran aber, großer König, hat Er gedacht, der Erhabene, der
Kenner, der Seher, der Heilige, vollkommen Erwachte, als er
gesagt hat: Uneigen ist die Welt, alles verlassend muss man
gehn; das hab’ ich erfahren und gesehn und gehört, und bin aus
dem Hause in die Hauslosigkeit gezogen.«
 
»Wunderbar, o Raṭṭhapālo, außerordentlich ist es, o Raṭṭhapālo, 405
wie Er da so richtig gesagt hat, der Erhabene, der Kenner,
der Seher, der Heilige, vollkommen Erwachte, Uneigen ist die
Welt, alles verlassend muss man gehn: denn uneigen ist, o
Raṭṭhapālo, die Welt, alles verlassend muss man gehn.[151] --
Bedürftig ist die Welt, nimmersatt, durstverdungen, hat Herr
Raṭṭhapālo gesagt: wie aber soll man, o Raṭṭhapālo, den Sinn
dieser Worte verstehn?«
 
»Was meinst du wohl, großer König: gedeiht dir herrlich in
Ueberfluss dein Kurūland?«
 
»Gewiss, o Raṭṭhapālo, gedeiht mir herrlich in Ueberfluss mein
Kurūland.«
 
»Was meinst du wohl, großer König: wenn da ein Mann zu
dir herkäme, von den östlichen Gränzen, glaubwürdig,
vertrauenswürdig; und er träte zu dir und spräche also: O
großer König, dass du es weißt: ich komme von den östlichen
Gränzen her! Da hab’ ich ein mächtiges Reich gesehn, blühend,
gedeihend, volkreich, von vielen Menschen bewohnt: da giebt es
viel Kriegselephanten und Reiterei, Streitwagen und Fußtruppen,
viel Elphenbein und Felle, viel Gold und Geschmeide, roh und
bearbeitet, da giebt es viel Weibergesinde! Und man kann es mit
einer gewissen Streitmacht erobern: erobere es, großer König!
Was würdest du da thun?«
 
»Wir würden es, o Raṭṭhapālo, eben erobern und beherrschen.«
 
»Was meinst du wohl, großer König: wenn da ein Mann zu dir
herkäme, von den westlichen Gränzen, und von den nördlichen
Gränzen, und von den südlichen Gränzen, und von jenseit des
Ozeans, glaubwürdig, vertrauenswürdig; und er träte zu dir und
spräche also: O großer König, dass du es weißt: ich komme von
jenseit des Ozeans her! Da hab’ ich ein mächtiges Reich gesehn,
blühend, gedeihend, volkreich, von vielen Menschen bewohnt: 406
da giebt es viel Kriegselephanten und Reiterei, Streitwagen
und Fußtruppen, viel Elphenbein und Felle, viel Gold und
Geschmeide, roh und bearbeitet, da giebt es viel Weibergesinde!
Und man kann es mit einer gewissen Streitmacht erobern: erobere
es, großer König!Was würdest du da thun?«
 
»Wir würden es, o Raṭṭhapālo, eben auch erobern und
beherrschen.«
 
»Daran aber, großer König, hat Er gedacht, der Erhabene,
der Kenner, der Seher, der Heilige, vollkommen Erwachte,
als er gesagt hat: Bedürftig ist die Welt, nimmersatt,
durstverdungen; das hab’ ich erfahren und gesehn und gehört,
und bin aus dem Hause in die Hauslosigkeit gezogen.«
 
»Wunderbar, o Raṭṭhapālo, außerordentlich ist es, o Raṭṭhapālo,
wie Er da so richtig gesagt hat, der Erhabene, der Kenner,
der Seher, der Heilige, vollkommen Erwachte, Bedürftig ist
die Welt, nimmersatt, durstverdungen: denn bedürftig ist, o
Raṭṭhapālo, die Welt, nimmersatt, durstverdungen.«
 
* * * * *
 
Also sprach der ehrwürdige Raṭṭhapālo. Und nachdem er also
geredet sprach er ferner noch dies:
 
»Ich sehe Menschen mächtig sein, gewaltig,
Und reich und thörig keine Gabe geben:
Begierig häufen an sie Gut an Güter
Und haschen lüstern nach erneuten Lüsten.
 
»Und hätt’ ersiegt ein König sich die Erde,
Und herrscht’ er weithin, bis zum Meere herrlich:
Des Meeres Gränze grämt’ ihn ungesättigt,
Nach neuen Siegen sehnt’ er sich hinüber.
 
»Der König und gar viele gehn entgegen
Mit ungestilltem Durste düsterm Tode,
Vergeblich abgenutzt stirbt nur der Leib hin:
Denn keiner in der Welt wird satt an Süchten.
 
»Verwandte weinen, raufen sich die Locken
Und rufen Wehe, weh’ uns, dass wir leben!
In weißes Linnen wickeln sie den Leichnam 407
Und schichten Scheite, schüren an die Lohe.
 
»Nun röstet er am Roste, rauh gerüttelt,
Ein einzig Tüchlein deckt ihn, das ist alles:
Der Abgelebte findet keine Zuflucht,
Geliebte, Freunde nicht und nicht Genossen.
 
»Die Erben reißen sich um seinen Reichthum,
Sein Wesen aber wandelt nach den Werken:
Am Hingeschiednen haftet keine Habe,
Nicht Weib und Kind, nicht Geld und Gut und Lande.
 
»Um Geld erkauft sich keiner langes Leben,
Und Schätze schützen elend vor dem Alter:
Gar kurz ist, künden Denker, unser Dasein,
Und unbeständig, unstet, ohne Dauer.
 
»An Reiche rührt, an Arme rührt Berührung,
Und wie der Thor, berührt wird auch der Weise;
Doch Thoren reißt Berührung rasend nieder,
An Weise rührend kann sie nimmer regen.
 
»So gilt wohl mehr als Geld und Güter Weisheit,
Da sie Vollendung sälig uns entbietet:
Unsälig stehn ja Wirre starr gebunden
An Sein und Wiedersein und wirken Böses.
 
»Man keimt in Schooßen, keimt in andern Welten
Und kehrt im Wandelkreise hin und wieder,
Ergiebt sich gern dem Wahne der Gewohnheit:
Und keimt in Schooßen, keimt in andern Welten.
 
»Gleichwie der Räuber, den die Falle festhält,
Durch eigne That sich richtet, der Verruchte,
So wird in andern Welten der Verwesne
Durch eigne That gerichtet, der Verruchte.
 
»Wie launisch locken uns Begierden gaukelnd hin,
Das Herz zerhämmernd, heftig, ungeheuer!
Erkannt hab’ ich den Kummer der Begehrung,
Bin darum Büßer nun, o König, Bettler.
 
»Der Mensch fällt, wie die Frucht vom Baume fällt herab,
Noch unreif, oder reif, in raschem Sturze;
So bin ich denn, o König, gern ein Bettler:
 Gewisse Pilgerschaft, sie dünkt mich besser.

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