2015년 5월 14일 목요일

Die Reden Gotamo Buddhos 73

Die Reden Gotamo Buddhos 73


Also angeredet schritt der Erhabene schweigend weiter.
 
Und ein zweites Mal, und ein drittes Mal sprachen Hirten und 467
Landleute den Erhabenen also an: aber schweigend schritt der
Erhabene weiter.
 
Und Aṉgulimālo der Räuber sah den Erhabenen von ferne
herankommen, und als er ihn gesehn gedacht’ er bei sich:
Wunderbar, wahrlich, außerordentlich ist es! Auf diesem Wege
sind ja zehn Mann, und zwanzig Mann, und dreißig Mann, und 468
vierzig Mann vereint ausgezogen und sind alle in meine Gewalt
gerathen: und dieser Asket da kommt einzeln, allein, wie ein
Eroberer heran! Wie, wenn ich nun diesem Asketen den Garaus
machte?
 
Und Aṉgulimālo der Räuber nahm Schwerdt und Schild, hing Bogen
und Köcher um und ging dem Erhabenen Schritt um Schritt nach.
 
Da ließ nun der Erhabene eine magische Erscheinung von solcher
Art erscheinen, dass Aṉgulimālo der Räuber den Erhabenen,
der gelassen dahinschritt, mit aller Macht laufend nicht
einholen konnte. Und Aṉgulimālo der Räuber gedachte bei sich:
Wunderbar, wahrlich, außerordentlich ist es! ich habe ja
früher einen flüchtigen Elephanten überrascht und erreicht, ein
flüchtiges Ross überrascht und erreicht, einen flüchtigen Wagen
überrascht und erreicht, ein flüchtiges Reh überrascht und
erreicht: aber diesen Asketen da, der gelassen dahingeht, kann
ich mit aller Macht laufend nicht einholen!Und er blieb stehn
und rief dem Erhabenen zu:
 
»Stehe, Asket! Stehe, Asket!«
 
»Ich stehe, Aṉgulimālo: steh’ auch du.«
 
Da kam nun Aṉgulimālo dem Räuber der Gedanke: Diese Asketen
des Sakyersohnes reden die Wahrheit, bekennen die Wahrheit:
gleichwohl aber sagt dieser Asket, der da wandelt, ‚Ich stehe,
Aṉgulimālo: steh’ auch du.‘ Wie, wenn ich nun diesen Asketen
fragte?Und Aṉgulimālo der Räuber sprach den Erhabenen mit dem
Spruche an:
 
»Du wandelst, Büßer, wähnst dich aber stetig,
Und mich, der stetig ist, mich wähnst du wandelnd;
Ich frage dich, o Büßer, gieb mir Kunde:
Wie bist du stetig denn, wie bin ich unstet?«
 
Der Herr:
 
»Beständig immerdar, Aṉgulimālo. 469
Bin ich, der keinem Wesen Leides anthut;
Doch du hast wild gewüthet gegen Wesen:
So bin ich stetig denn, so bist du unstet.«
 
* * * * *
 
 
Zweites Bruchstück
 
Aṉgulimālo:
 
Schon lang ist’s her, als einst der hohe Meister,
Der Mönch erschienen mir in Waldes Mitte:
Da rief ich aus: »Entsagen tausend Sünden
Will ich um eines Wortes deiner Wahrheit!«
 
Ein Räuber war ich, ja, war Mord und Marter,
War grausam, grässlich wie die Höllengründe:
Zu Füßen lag der Räuber dem Willkommnen,
Den Auferwachten fleht’ er an um Weihe.
 
Und Er, der auferwacht ist, mild und heilig,
Der Herr der Welt mit allen ihren Göttern,
»So komm’, o Jünger!« sprach zu mir der Meister,
Nahm also auf mich in den Jüngerorden.
 
* * * * *
 
 
Drittes Bruchstück
 
Und der Erhabene begab sich nun, gefolgt vom ehrwürdigen
Aṉgulimālo, auf die Wanderung nach Sāvatthī, von Ort zu Ort
wandernd näherte er sich der Stadt.
 
Zu Sāvatthī weilte nun der Erhabene, im Siegerwalde, im Garten
Anāthapiṇḍikos.
 
Um diese Zeit nun hatte sich vor dem Palaste König Pasenadis
von Kosalo eine große Menschenmenge angesammelt, die laut
lärmte und schrie:
 
»Ein Räuber, o König, lebt in deinem Lande, Aṉgulimālo genannt,
grausam und blutgierig, an Mord und Todtschlag gewohnt,
ohne Mitleid gegen Mensch und Thier. Der macht die Dörfer
undörflich, die Städte unstädtlich, die Länder unländlich. Er
bringt die Leute um und hängt sich die Fingerlein um den Hals.
Den soll der König unschädlich machen!«
 
Da brach denn König Pasenadi von Kosalo mit fünfhundert Reitern
von Sāvatthī auf und kam noch am Nachmittag bis an den Garten 470
hin. So weit gefahren als man fahren konnte, stieg er vom Wagen
ab und ging dann zu Fuße dorthin wo der Erhabene weilte, bot
ehrerbietigen Gruß dar und setzte sich seitwärts nieder. Und an
König Pasenadi von Kosalo, der da zur Seite saß, wandte sich
nun der Erhabene also:
 
»Was ist dir, großer König: hat etwa Magadhās König, Seniyo
Bimbisāro, gedroht, oder Vesālīs Licchavier-Fürsten, oder
andere deiner Mitherrscher?«
 
»Nicht hat mir, o Herr, Magadhās König, Seniyo Bimbisāro,
gedroht, noch auch Vesālīs Licchavier-Fürsten oder andere
meiner Mitherrscher: ein Räuber, o Herr, lebt in meinem
Lande, Aṉgulimālo genannt, grausam und blutgierig, an Mord
und Todtschlag gewohnt, ohne Mitleid gegen Mensch und Thier.
Der macht die Dörfer undörflich, die Städte unstädtlich, die
Länder unländlich. Er bringt die Leute um und hängt sich die
Fingerlein um den Hals. Den will ich, o Herr, unschädlich
machen.«
 
»Wenn du aber, großer König, Aṉgulimālo sähest, mit geschorenem
Haar und Barte, mit fahlem Gewande bekleidet, aus dem Hause in
die Hauslosigkeit gezogen, dem Tödten entfremdet, dem Stehlen
entfremdet, dem Lügen entfremdet, zufrieden mit einer Mahlzeit,
keusch wandelnd, tugendrein, edelgeartet; was würdest du da mit
ihm machen?«
 
»Wir würden ihn, o Herr, ehrerbietig begrüßen, uns vor ihm
erheben und ihn zu sitzen einladen, ihn bitten Kleidung,
Speise, Lager und Arzenei für den Fall einer Krankheit
anzunehmen, würden ihm wie sich’s gebührt Schutz und Schirm und
Obhut angedeihen lassen: wie aber sollte, o Herr, ein so arger,
bösartiger Mensch eine solche Tugendläuterung erfahren?« 471
 
Nun saß eben damals der ehrwürdige Aṉgulimālo nicht fern vom
Erhabenen. Und der Erhabene wies mit dem rechten Arme hin und
sprach also zu König Pasenadi von Kosalo:
 
»Der ist, großer König, Aṉgulimālo.«
 
Da kam nun den König Pasenadi von Kosalo Furcht an, Entsetzen
an, seine Haare sträubten sich. Und der Erhabene sah den König
Pasenadi von Kosalo erschreckt und erschüttert, mit gesträubtem
Haar, und sprach also zu ihm:
 
»Sei unbesorgt, großer König, sei unbesorgt, großer König: da
droht dir keine Gefahr.«
 
Und König Pasenadi von Kosalo wurde wieder beruhigt und
beschwichtigt; und er trat an den ehrwürdigen Aṉgulimālo heran
und sprach also zu ihm:
 
»Ist es denn, Herr, Aṉgulimālo?«
 
»Ja, großer König.«
 
»Welchem Stamme, Herr, gehörte des Ehrwürdigen Vater, welchem
die Mutter an?«
 
»Gaggo war, großer König, mein Vater, Mantāṇī meine Mutter.«
 
»Mög’ es, Herr, der ehrwürdige Gaggo, der Sohn der Mantāṇī,
zufrieden sein: ich will dafür Sorge tragen, dass der
ehrwürdige Gaggo, der Sohn der Mantāṇī, mit Kleidung und
Speise, Lager und Arzenei für den Fall einer Krankheit versehn
sei.«
 
Aber jetzt war der ehrwürdige Aṉgulimālo Waldeinsiedler
geworden, Brockenbettler, Fetzenträger, hatte drei
Kleidungstücke. Und der ehrwürdige Aṉgulimālo sprach also zu
König Pasenadi von Kosalo:
 
»Genug, großer König, schon hab’ ich mein Dreiwams.«
 
Da ging denn König Pasenadi von Kosalo wieder zum Erhabenen
hin, bot ehrerbietigen Gruß dar und setzte sich seitwärts 472
nieder. Seitwärts sitzend sprach nun König Pasenadi von Kosalo
zum Erhabenen also:
 
»Wunderbar, o Herr, außerordentlich, o Herr, ist es, wie da,
o Herr, der Erhabene Unbändige bändigt, Unstillbare stillt,
Unaussöhnliche aussöhnt! Denn ihn, o Herr, den wir weder mit
Strafe noch Schwerdt bezwingen konnten, den hat der Erhabene
ohne Strafe und Schwerdt bezwungen. -- Wohlan, o Herr, jetzt
wollen wir aufbrechen: manche Pflicht wartet unser, manche
Obliegenheit.«
 
»Wie es dir nun, großer König, belieben mag.«
 
Und König Pasenadi von Kosalo stand von seinem Sitze auf,
begrüßte den Erhabenen ehrerbietig, ging rechts herum und entfernte sich.

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