2015년 5월 14일 목요일

Die Reden Gotamo Buddhos 78

Die Reden Gotamo Buddhos 78


Wohl, o König!« entgegnete da gehorsam Dīgho der Kanzler
dem Herrscher. Und er ließ wieder anspannen und dann melden:
Bereit stehn, o König, deine Wagen: wie es dir nun belieben
mag.
 
Und König Pasenadi von Kosalo bestieg seinen prächtigen
Wagen und fuhr, gefolgt von den anderen, von Nagarakam nach
Metāḷumpam der Sakyerburg; und er kam noch vor Abend an und
ließ sich zum Garten geleiten. So weit gefahren als man fahren
konnte, stieg er vom Wagen ab und begab sich zu Fuß in den
Garten. Um diese Zeit nun erging sich eine Schaar Mönche im 494
Freien. Da trat König Pasenadi von Kosalo zu den Mönchen heran
und sprach also zu ihnen:
 
»Sagt mir, Verehrte, wo weilt Er, der Erhabene, jetzt, der
Heilige, vollkommen Erwachte: denn wir möchten Ihn, den
Erhabenen, besuchen, den Heiligen, vollkommen Erwachten.«
 
»Das Wohnhaus dort, großer König, ist geschlossen; aber geh’
leise, ohne zu eilen, die Freitreppe hinauf, räuspere dich und
klopfe an: öffnen wird dir der Erhabene das Thor.«
 
Da gab König Pasenadi von Kosalo Schwerdt und Krone erst Dīgho
dem Kanzler über. Und Dīgho der Kanzler wusste nun: Allein
will der König jetzt bleiben, ich aber muss hier warten.Und
König Pasenadi von Kosalo stieg leise, ohne zu eilen, die
Freitreppe zum geschlossenen Wohnhaus empor, räusperte sich
und klopfte an. Es öffnete der Erhabene das Thor. Und König
Pasenadi von Kosalo trat in das Wohnhaus ein. Und er fiel dem
Erhabenen zu Füßen und bedeckte des Erhabenen Füße mit Küssen
und umschlang sie mit den Händen. Und er gab sich zu erkennen:
 
»Pasenadi bin ich, o Herr, der König von Kosalo, Pasenadi bin
ich, o Herr, der König von Kosalo.«
 
»Was hast du, großer König, für eine Veranlassung diesem Körper
da so hohe Huldigung darzubringen, Liebesbeweise zu bezeigen?«
 
»Es ist mir, o Herr, beim Erhabenen diese Ahnung der Wahrheit
aufgegangen[189]: Vollkommen erwacht ist der Erhabene,
wohlkundgethan vom Erhabenen die Satzung, wohlvertraut des
Erhabenen Jüngerschaft.Da hab’ ich, o Herr, manche Asketen 495
und Priester gesehn, die eine Zeit lang das Asketenleben
führen, zehn Jahre, oder zwanzig Jahre oder dreißig Jahre,
oder vierzig Jahre. Später dann leben sie wohlgebadet,
wohlgesalbt, mit gepflegtem Haar und Barte, haben sich mit
dem Besitz und Genuss der fünf Begehrungen umgeben.[190] Und
wiederum hab’ ich, o Herr, Mönche gesehn, die zeitlebens, bis
zum letzten Athemzug das vollkommene, vollendete Asketenleben
führen: und nicht hab’ ich, o Herr, noch anderswo als hier ein
also vollkommenes, vollendetes Asketenleben kennen lernen.
Da ist mir denn, o Herr, beim Erhabenen diese Ahnung der
Wahrheit aufgegangen: Vollkommen erwacht ist der Erhabene,
wohlkundgethan vom Erhabenen die Satzung, wohlvertraut des
Erhabenen Jüngerschaft.
 
»Weiter sodann, o Herr: es streiten Könige mit Königen, Fürsten
mit Fürsten, Priester mit Priestern, Bürger mit Bürgern,
streitet die Mutter mit dem Sohne, der Sohn mit der Mutter,
der Vater mit dem Sohne, der Sohn mit dem Vater, streitet
Bruder mit Bruder, Bruder mit Schwester, Schwester mit Bruder,
Freund mit Freund. Hier aber, o Herr, seh’ ich die Mönche
einträchtig, einig, ohne Zwist, mild geworden, wie sie einander
sanften Auges betrachten: und nicht hab’ ich, o Herr, noch
anderswo als hier eine also einträchtige Versammlung kennen
lernen. Da ist mir denn, o Herr, beim Erhabenen diese Ahnung
der Wahrheit aufgegangen: Vollkommen erwacht ist der Erhabene,
wohlkundgethan vom Erhabenen die Satzung, wohlvertraut des 496
Erhabenen Jüngerschaft.
 
»Weiter sodann, o Herr: ich habe manchen Hain, manchen Garten
betreten, besucht. Und ich habe da oft Asketen und Priester
bemerkt, elend, abgezehrt, übel anzuschauen, mit gelblichen
Flecken auf der Haut, sehnigen, knorrigen Gliedern, die wohl
kein Auge, mein’ ich, fesselten, sie anzusehn. Da ist mir, o
Herr, der Gedanke gekommen: Gewiss führen diese Ehrwürdigen
das Asketenleben ungern; oder aber sie haben irgend eine böse
That begangen, die verborgen ist; darum sind sie elend,
abgezehrt, übel anzuschauen, mit gelblichen Flecken auf der
Haut, sehnigen, knorrigen Gliedern, und wollen kein Auge
fesseln, sie anzusehn.Und ich trat an sie heran und sprach
also: Warum doch seid ihr, Ehrwürdige, elend, abgezehrt, übel
anzuschauen, mit gelblichen Flecken auf der Haut, sehnigen,
knorrigen Gliedern, so dass ihr wohl kein Auge fesseln mögt,
euch anzusehn?Und sie gaben mir zur Antwort: Fesseln fehlen
uns, großer König.Hier aber, o Herr, seh’ ich die Mönche
innig angeregt, hoch erheitert, sie scheinen zufrieden, sind
frohsinnig, genügsam, nachgiebig, dehmüthig, mild geworden
im Herzen. Da ist mir, o Herr, der Gedanke gekommen: Gewiss
haben diese Ehrwürdigen, vom Erhabenen gewiesen, ein großes,
allmälig gemerktes Ergebniss gefunden; darum sind sie innig
angeregt, hoch erheitert, scheinen zufrieden, sind frohsinnig,
genugsam, nachgiebig, dehmüthig, mild geworden im Herzen.
Da ist mir denn, o Herr, beim Erhabenen diese Ahnung der 497
Wahrheit aufgegangen: Vollkommen erwacht ist der Erhabene,
wohlkundgethan vom Erhabenen die Satzung, wohlvertraut des
Erhabenen Jüngerschaft.
 
»Weiter sodann, o Herr: ich kann als König, als Herrscher,
dessen Scheitel gesalbt ist, einen zum Tode Verurtheilten
hinrichten, oder einen in die Acht zu Erklärenden ächten,
oder einen Bannwürdigen bannen lassen. Und während ich, o
Herr, zu Gericht sitze kommt es vor, dass Zwischenrede laut
wird. Da bitt’ ich vergebens: Wollet, ihr Herren, während
ich zu Gericht sitze keine Zwischenrede verlauten lassen: die
Berathung, meine Herren, sei geschlossen.Aber man lässt
mich, o Herr, Zwischenrede vernehmen. Hier aber, o Herr,
seh’ ich die Mönche zu einer Zeit wo der Erhabene einer
vielhundertköpfigen Schaar die Lehre darlegt; und zu einer
solchen Zeit hört man eben bei des Erhabenen Jüngern nicht
einmal das Geräusch des Nießens oder Sichräusperns. Eines
Tages, o Herr, trug der Erhabene einer vielhundertköpfigen
Schaar die Lehre vor. Da ließ einer von des Erhabenen Jüngern
ein Räuspern hören. Und einer der Ordensbrüder streifte ihn
mit dem Knie an: Nicht so laut, Ehrwürdiger, bitte! Möge der
Ehrwürdige sich leise verhalten: unser Meister, der Erhabene
legt die Lehre dar.Da hab’ ich, o Herr, bei mir gedacht:
Wunderbar, wahrlich, außerordentlich ist es, dass man da
wirklich ohne Zwang, ohne Gewalt eine Versammlung derart
wohlgefügig machen kann!Und nicht hab’ ich, o Herr, noch
anderswo als hier eine also wohlgefügige Versammlung kennen
lernen. Da ist mir denn, o Herr, beim Erhabenen diese Ahnung 498
der Wahrheit aufgegangen: Vollkommen erwacht ist der Erhabene,
wohlkundgethan vom Erhabenen die Satzung, wohlvertraut des
Erhabenen Jüngerschaft.
 
»Weiter sodann, o Herr: ich habe da manche gelehrte Adelige
gesehn, feine, erprobte Gegenredner, die Haare zu spalten
schienen, die mit ihrem Scharfsinn die schönsten Ansichten,
so zu sagen, entzweischnitten. Denen war zu Ohren gekommen:
Der Asket, wahrlich, Herr Gotamo wird auf der Wanderung
dieses Dorf oder jene Stadt besuchen!Da stellten sie eine
Frage zusammen: Diese Frage wollen wir dem Asketen Gotamo
vorlegen; giebt er uns auf diese Frage diese Antwort, so
werden wir ihm auf diese Weise das Wort verdrehn: giebt er
uns aber auf diese Frage jene Antwort, so werden wir ihm auf
jene Weise das Wort verdrehn.Und sie hörten: Der Asket,
wahrlich, Herr Gotamo ist auf der Wanderung in diesem Dorfe
oder in jener Stadt angekommen!Und sie begaben sich hin. Und
der Erhabene ermunterte, ermuthigte, erregte und erheiterte
sie in lehrreichem Gespräche. Und vom Erhabenen in lehrreichem
Gespräche ermuntert, ermuthigt, erregt und erheitert stellten
sie dem Erhabenen weder eine Frage, geschweige dass sie ihm das
Wort verdrehn wollten, wurden vielmehr des Erhabenen Anhänger.
Da ist mir denn, o Herr, beim Erhabenen diese Ahnung der
Wahrheit aufgegangen: Vollkommen erwacht ist der Erhabene,
wohlkundgethan vom Erhabenen die Satzung, wohlvertraut des
Erhabenen Jüngerschaft.
 
»Weiter sodann, o Herr: ich habe da manche gelehrte
Priester, gelehrte Bürger, gelehrte Asketen gesehn, feine,
erprobte Gegenredner, die Haare zu spalten schienen, die
mit ihrem Scharfsinn die schönsten Ansichten, so zu sagen,
entzweischnitten. Denen war zu Ohren gekommen: Der Asket, 499
wahrlich, Herr Gotamo wird auf der Wanderung dieses Dorf oder
jene Stadt besuchen!Da stellten sie eine Frage zusammen:
Diese Frage wollen wir dem Asketen Gotamo vorlegen; giebt er
uns auf diese Frage diese Antwort, so werden wir ihm auf diese
Weise das Wort verdrehn; giebt er uns aber auf diese Frage jene
Antwort, so werden wir ihm auf jene Weise das Wort verdrehn.
Und sie hörten: Der Asket, wahrlich, Herr Gotamo ist auf der
Wanderung in diesem Dorfe oder in jener Stadt angekommen!Und
sie begaben sich hin. Und der Erhabene ermunterte, ermuthigte,
erregte und erheiterte sie in lehrreichem Gespräche. Und vom
Erhabenen in lehrreichem Gespräche ermuntert, ermuthigt, erregt
und erheitert stellten sie dem Erhabenen weder eine Frage,
geschweige dass sie ihm das Wort verdrehn wollten, flehten
vielmehr den Erhabenen an, sie in den Orden aufzunehmen. Und
der Erhabene nahm sie auf. Und in diesen Orden aufgenommen
lebten sie einzeln, abgesondert, ernsten Sinnes, eifrig,
unermüdlich. Und in gar kurzer Zeit hatten sie jenes Ziel,
um dessen willen edle Söhne gänzlich vom Hause fort in die
Hauslosigkeit ziehn, die höchste Vollendung der Heiligkeit noch
bei Lebzeiten sich offenbar gemacht, verwirklicht und errungen.
Und sie sprachen: Den Verstand mussten wir verloren haben, den
Verstand müssen wir wiedergefunden haben![191] Die wir früher
nichts weniger als Asketen waren glaubten Wir sind Asketen,
die wir nichts weniger als Heilige waren glaubten Wir sind
Heilige, die wir nichts weniger als Sieger waren glaubten Wir 500
sind Sieger: jetzt sind wir Asketen, jetzt sind wir
Heilige, jetzt sind wir Sieger.Da ist mir denn, o Herr, beim
Erhabenen diese Ahnung der Wahrheit aufgegangen: Vollkommen
erwacht ist der Erhabene, wohlkundgethan vom Erhabenen die
Satzung, wohlvertraut des Erhabenen Jüngerschaft.
 
»Weiter sodann, o Herr: Isidatto und Purāṇo, die Kammerherren,
die sind meine Diener, meine Werkzeuge: ich geb’ ihnen den
Unterhalt, ich fördere ihren Ruhm.[192] Gleichwohl aber bringen
sie mir keine solche Huldigung dar wie dem Erhabenen. Eines
Tages, o Herr, als ich mit dem Heere ausgezogen war, schlug ich
mein Lager mit Isidatto und Purāṇo den Kammerherren in einem
kleinen Gehöfte auf, um sie zu erforschen. Und sie brachten,
o Herr, einen großen Theil der Nacht in lehrreichem Gespräche
zu; dann legten sie sich nieder, das Haupt dorthin gewandt wo
sie wußten dass der Erhabene sei, gegen mich die Füße gewandt.
Da hab’ ich, o Herr, bei mir gedacht: Wunderbar, wahrlich,
außerordentlich ist es! Isidatto und Purāṇo die Kammerherren,
die sind meine Diener, meine Werkzeuge: ich geb’ ihnen den
Unterhalt, ich fördere ihren Ruhm. Gleichwohl aber bringen sie
mir keine solche Huldigung dar wie dem Erhabenen. Gewiss haben
diese Ehrwürdigen, vom Erhabenen gewiesen, ein großes, allmälig
gemerktes Ergebniss gefunden.Da ist mir denn, o Herr, beim
Erhabenen diese Ahnung der Wahrheit aufgegangen: Vollkommen
erwacht ist der Erhabene, wohlkundgethan vom Erhabenen die Satzung, wohlvertraut des Erhabenen Jüngerschaft.

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