2015년 5월 11일 월요일

Die Reden Gotamo Buddhos 9

Die Reden Gotamo Buddhos 9



Gleichwie etwa, Hausvater, wenn ein Mann dargeliehenes Gut
entliehe und einen Wagen mit kostbarem Schmuck und Edelgestein
belüde[11], und er führe, mit diesem geborgten Schatze versehn 366
und versorgt, über den Marktplatz hin; und die Leute sähen
ihn und sprächen: Reich, wahrlich, ist der Mann, so können
Reiche den Reichthum genießen!Und wo ihn eben etwa die Eigner
träfen, da zögen sie eben etwa das Eigen zurück. Was meinet du
wohl, Hausvater: genügte das, um diesen Mann zu verstören?«
 
»Allerdings, o Herr!«
 
»Und warum das?«
 
»Die Eigner, o Herr, ziehn ja das Eigen zurück.«
 
»Ebenso nun auch, Hausvater, überlegt der heilige Jünger bei
sich: Darlehen gleich sind die Begierden, hat der Erhabene
gesagt, voller Leiden, voller Quaalen, das Elend überwiegt;
und er sieht es also, der Wahrheit gemäß, mit vollkommener
Weisheit an: und den Anblick, der vielfältig Vielheit sucht,
diesen verleugnet er, und den Anblick, der einfältig Einheit
sucht, wo jedes Hangen an weltlichem Köder gänzlich vereitelt
wird, ja diesen Anblick verwirklicht er.
 
»Gleichwie etwa, Hausvater, wenn sich unfern eines Dorfes
oder einer Stadt ein dichter Forst befände, und ein Baum
stände darin, der reifende Früchte trägt, und keine der
Früchte wäre herabgefallen. Und es käme ein Mann herbei, der
Früchte begehrt, Früchte sucht, nach Früchten ausspäht; und
er gelangte ins Innere des Forstes und gewahrte den Baum, der
reifende Früchte trägt; da gedächte er: Dieser Baum ist mit
reifenden Früchten behangen, und keine der Früchte zu Boden
gefallen: aber ich kann ja Bäume erklettern! Wie, wenn ich nun
da hinaufkletterte und mich daran satt äße und den Rockschurz
voll davon pflückte?Und er kletterte hinauf und äße sich
satt und pflückte den Rockschurz voll. Aber ein zweiter Mann
käme herbei, der Früchte begehrt, Früchte sucht, nach Früchten
ausspäht, mit einem scharfen Beile versehn; und er gelangte
ins Innere des Forstes und gewahrte den Baum mit den reifenden
Früchten; da gedächte er: Dieser Baum trägt reifende Früchte,
und keine der Früchte liegt auf der Erde, und Bäume erklettern,
das kann ich nicht: wie, wenn ich nun diesen Baum an der Wurzel
fällte und mich dann satt äße und den Rockschurz vollpflückte?
Und er fällte den Baum an der Wurzel. Was meinst du wohl,
Hausvater: wenn da jener Mann, der zuerst hinaufgestiegen,
nicht gar eilig herabkletterte, möchte ihm da durch den Sturz
des Baumes die Hand zerschmettert oder der Fuß zerschmettert
oder andere Glieder des Leibes zerschmettert werden, so dass er 367
Tod oder tödtlichen Schmerz erlitte?«
 
»Freilich, o Herr!«
 
»Ebenso nun auch, Hausvater, überlegt der heilige Jünger bei
sich: Baumfrüchten gleich sind die Begierden, hat der Erhabene
gesagt, voller Leiden, voller Quaalen, das Elend überwiegt;
und er sieht es also, der Wahrheit gemäß mit vollkommener
Weisheit an: und den Anblick, der vielfältig Vielheit sucht,
diesen verleugnet er, und den Anblick, der einfältig Einheit
sucht, wo jedes Hangen an weltlichem Köder gänzlich vereitelt
wird, ja diesen Anblick verwirklicht er.
 
»Hat nun, Hausvater, ein solcher heiliger Jünger eben diese
letzte, gleichmüthig einsichtige vollkommene Reine erreicht, so
erinnert er sich mancher verschiedenen früheren Daseinsform,
mit je den eigenthümlichen Merkmalen, mit je den eigenartigen
Beziehungen.
 
»Hat nun, Hausvater, ein solcher heiliger Jünger eben diese
letzte, gleichmüthig einsichtige vollkommene Reine erreicht,
so sieht er mit dem himmlischen Auge, dem geläuterten, über
menschliche Gränzen hinausreichenden, die Wesen dahinschwinden
und wiedererscheinen, gemeine und edle, schöne und unschöne,
glückliche und unglückliche, er erkennt wie die Wesen je nach
den Thaten wiederkehren.
 
»Hat nun, Hausvater, ein solcher heiliger Jünger eben diese
letzte, gleichmüthig einsichtige vollkommene Reine erreicht,
so lässt er den Wahn versiegen und macht sich die wahnlose
Gemütherlösung, Weisheiterlösung noch bei Lebzeiten offenbar,
verwirklicht und erringt sie.
 
»Soweit nun, Hausvater, wird im Orden des Heiligen ganz und
gar überall aller Verkehr abgeschnitten. Was meinst du wohl,
Hausvater: wie ganz und gar überall aller Verkehr im Orden des
Heiligen abgeschnitten wird, findest du, dass auch ebenso bei
dir der Verkehr abgeschnitten sei?«
 
»Was bin ich, o Herr, und was ist der Orden des Heiligen, wo
ganz und gar überall aller Verkehr abgeschnitten wird! Fern
bin ich, o Herr, davon, dass ich ganz und gar überall allen
Verkehr, dem Orden des Heiligen gemäß, abgeschnitten hätte. --
Ja, wir haben früher, o Herr, die anderen Büßer und Pilger, die
so gewöhnlich sind, für erlesen gehalten, die so gewöhnlich
sind, mit erlesener Speise gespeist, die so gewöhnlich sind,
mit erlesener Ehre geehrt: doch haben wir, o Herr, die Mönche,
die so erlesen sind, für gewöhnlich gehalten, die so erlesen
sind, mit gewöhnlicher Speise gespeist, die so erlesen sind,
mit gewöhnlicher Ehre geehrt. Jetzt aber wollen wir, o Herr,
die anderen Büßer und Pilger, die so gewöhnlich sind, als 368
gewöhnlich erkennen, die so gewöhnlich sind, mit gewöhnlicher
Speise speisen, die so gewöhnlich sind, mit gewöhnlicher Ehre
ehren: doch wollen wir, o Herr, die Mönche, die so erlesen
sind, als erlesen erkennen, die so erlesen sind, mit erlesener
Speise speisen, die so erlesen sind, mit erlesener Ehre ehren.
Erzeugt hat mir, wahrlich, o Herr, der Erhabene Asketenliebe
zu den Asketen, Asketenfreude an den Asketen, Asketenehrfurcht
vor den Asketen. -- Vortrefflich, o Herr, vortrefflich, o Herr!
Gleichwie etwa, o Herr, wenn man Umgestürztes aufstellte,
oder Verdecktes enthüllte, oder Verirrten den Weg wiese, oder
Licht in die Finsterniss brächte: Wer Augen hat wird die Dinge
sehn: ebenso auch ist vom Erhabenen die Lehre gar vielfach
gezeigt worden. Und so nehm’ ich, o Herr, beim Erhabenen
Zuflucht, bei der Lehre und bei der Jüngerschaft: als Anhänger
möge mich der Erhabene betrachten, von heute an zeitlebens
getreu.«[12]
 
 
 
 
55.
 
Sechster Theil Fünfte Rede
 
JĪVAKO
 
 
Das hab’ ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei
Rājagaham, im Mangohaine Jīvakos, des Hofarztes.[13]
 
Da nun begab sich Jīvako der Hofarzt zum Erhabenen hin,
begrüßte den Erhabenen ehrerbietig und setzte sich seitwärts
nieder. Seitwärts sitzend sprach nun Jīvako der Hofarzt also
zum Erhabenen:
 
»Gehört hab’ ich solches, o Herr: Um des Asketen Gotamo willen
rauben sie das Leben, und der Asket Gotamo nimmt wissentlich
das eigens für ihn bereitete Fleisch an!Die da solches, o
Herr, gesagt haben, haben die wirklich, o Herr, des Erhabenen
Worte gebraucht und den Erhabenen nicht mit Unrecht angeführt
und der Lehre gemäß geredet, so dass sich kein entsprechender
Folgesatz als ungehörig erweisen kann?«
 
»Die da, Jīvako, solches gesagt haben: Um des Asketen 369
Gotamo willen rauben sie das Leben, und der Asket Gotamo nimmt
wissentlich das eigens für ihn bereitete Fleisch an, die haben
nicht meine Worte gebraucht und haben mich also ohne Grund und
mit Unrecht angeführt. Drei Fälle giebt es, Jīvako, wo ich
sage, Fleisch ist nicht zu nehmen: besehn, gehört, vermuthet.
Das sind, Jīvako, die drei Fälle, wo ich sage, Fleisch ist
nicht zu nehmen. Drei Fälle giebt es, Jīvako, wo ich sage,
Fleisch ist zu nehmen: unbesehn, ungehört, unvermuthet. Das
sind, Jīvako, die drei Fälle, wo ich sage, Fleisch ist zu
nehmen.
 
»Da lebt, Jīvako, ein Mönch in der Umgebung eines Dorfes
oder einer Stadt. Liebevollen Gemüthes weilend strahlt er
nach einer Richtung, dann nach einer zweiten, dann nach der
dritten, dann nach der vierten, ebenso nach oben und nach
unten: überall in allem sich wiedererkennend durchstrahlt er
die ganze Welt mit liebevollem Gemüthe, mit weitem, tiefem,
unbeschränktem, von Grimm und Groll geklärtem. Und es sucht ihn
ein Hausvater auf, oder der Sohn eines Hausvaters, und bittet
ihn, am nächsten Tage bei ihm zu speisen. Mag eben der Mönch
es, Jīvako, annehmen, so sagt er zu. Und am nächsten Morgen,
zeitig gerüstet, nimmt er Mantel und Schaale und begiebt
sich dorthin wo jener Hausvater, oder Sohn eines Hausvaters,
wohnt. Dort angekommen nimmt er auf dem dargebotenen Sitze
Platz. Und es bedient ihn der Hausvater, oder Sohn eines
Hausvaters, mit ausgewählter Almosenspeise. Da denkt er
nicht: Schön, wahrlich, ist es von diesem Hausvater, oder
Sohn eines Hausvaters, mich mit ausgewählter Almosenspeise
zu bewirthen: ach wenn mich doch dieser Hausvater, oder Sohn
eines Hausvaters, auch fernerhin mit ebensolcher ausgewählter
Almosenspeise bewirthen möchte!: also etwa denkt er nicht.
Er nimmt diese Almosenbissen unverlockt, unverblendet, nicht
hingerissen, das Elend sehend, der Entrinnung eingedenk, ein.
Was meinst du wohl, Hausvater: hat etwa da der Mönch bei dieser

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