2015년 5월 17일 일요일

Die Reden Gotamo Buddhos 93

Die Reden Gotamo Buddhos 93



Also beschieden erhob sich Brahmāyu der Priester von seinem
Sitze, entblößte eine Schulter, fiel dem Erhabenen zu Füßen und
bedeckte des Erhabenen Füße mit Küssen und umschlang sie mit
den Händen. Und er nannte seinen Namen:
 
»Brahmāyu bin ich, o Gotamo, der Priester.«
 
Da wurden die Umsitzenden durch den außerordentlichen,
wunderbaren Vorgang im Innersten getroffen: Außerordentlich,
o, wunderbar, ach, ist die mächtige Kraft, die mächtige Gewalt
des Asketen! Dass da sogar dieser berühmte, gepriesene Priester
Brahmāyu eine so hohe Huldigung darbringen mag!Doch der
Erhabene wandte sich also an Brahmāyu den Priester:
 
»Genug, Brāhmane, steh’ auf, setze dich wieder hin, da dein
Herz mir so zugethan ist.«
 
Und Brahmāyu der Priester stand auf und setzte sich wieder
hin. Und der Erhabene führte nun Brahmāyu den Priester
allmälig in das Gespräch ein, sprach erst mit ihm vom Geben,
von der Tugend, von säliger Welt, machte des Begehrens Elend,
Ungemach, Trübsal, und der Entsagung Vorzüglichkeit offenbar.
Als der Erhabene merkte, dass Brahmāyu der Priester im Herzen
bereitsam, geschmeidig, unbehindert, aufgerichtet, heiter
geworden war, da gab er die Darlegung jener Lehre, die den
Erwachten eigenthümlich ist: das Leiden, die Entwicklung, die
Auflösung, den Weg.
 
Gleichwie etwa ein reines Kleid, von Flecken gesäubert, 529
vollkommen die Färbung annehmen mag, ebenso auch ging da
Brahmāyu dem Priester, während er noch da saß, das abgeklärte,
abgespülte Auge der Wahrheit auf:
 
Was irgend auch entstanden ist
Muss alles wieder untergehn.
 
Und Brahmāyu der Priester, der die Wahrheit gesehn, die
Wahrheit gefasst, die Wahrheit erkannt, die Wahrheit ergründet
hatte, zweifelentronnen, ohne Schwanken, in sich selber gewiss,
auf keinen anderen gestützt im Orden des Meisters, der wandte
sich nun an den Erhabenen also:
 
»Vortrefflich, o Gotamo, vortrefflich, o Gotamo! Gleichwie
etwa, o Gotamo, wenn einer Umgestürztes aufstellte, oder
Verdecktes enthüllte, oder Verirrten den Weg wiese, oder Licht
in die Finsternis brächte: Wer Augen hat wird die Dinge sehn:
ebenso auch hat Herr Gotamo die Lehre gar manigfach gezeigt.
Und so nehm’ ich bei Herrn Gotamo Zuflucht, bei der Lehre
und bei der Jüngerschaft: als Anhänger möge mich Herr Gotamo
betrachten, von heute an zeitlebens getreu. Und möge mir Herr
Gotamo die Bitte gewähren, morgen mit den Mönchen bei mir zu
speisen!«
 
Schweigend gewährte der Erhabene die Bitte.
 
Als nun Brahmāyu der Priester der Zustimmung des Erhabenen
sicher war, stand er von seinem Sitze auf, begrüßte den
Erhabenen ehrerbietig, ging rechts herum und entfernte sich.
 
Und Brahmāyu der Priester ließ am nächsten Morgen in seiner
Behausung ausgewählte feste und flüssige Speise auftragen und
sandte einen Boten an den Erhabenen mit der Meldung: Es ist
Zeit, o Gotamo, das Mahl ist bereit.Und der Erhabene rüstete 530
sich beizeiten, nahm Mantel und Almosenschaale und begab sich
zur Wohnung Brahmāyu des Priesters. Dort angekommen nahm der
Erhabene mit den Mönchen auf den dargebotenen Sitzen Platz. Und
Brahmāyu der Priester bediente und versorgte eigenhändig den
Erwachten und seine Jünger eine Woche lang mit ausgewählter
fester und flüssiger Speise. Und als die Woche um war zog der
Erhabene wieder im Videher-Lande weiter.
 
Bald aber, nachdem der Erhabene von dannen gezogen, starb
Brahmāyu der Priester.
 
Da begaben sich denn viele Mönche zum Erhabenen hin, begrüßten
den Erhabenen ehrerbietig und setzten sich seitwärts nieder.
Seitwärts sitzend sprachen nun diese Mönche zum Erhabenen also:
 
»Brahmāyu, o Herr, der Priester, ist gestorben. Wo ist er
jetzt, was ist aus ihm geworden?«
 
»Weise, ihr Mönche, ist Brahmāyu der Priester gewesen,
nachgefolgt ist er der Lehre gelehrig, und nicht hat er an
meiner Belehrung Anstoß genommen. Brahmāyu, ihr Mönche, der
Priester, ist nach Vernichtung der fünf niederzerrenden Fesseln
emporgestiegen, um von dort aus zu erlöschen, nicht mehr
zurückzukehren nach jener Welt.«
 
 
Also sprach der Erhabene. Zufrieden freuten sich jene Mönche
über das Wort des Erhabenen.[217]
 
 
 
 
92.
 
Zehnter Theil Zweite Rede
 
SELO
 
 
Das hab’ ich gehört. Zu einer Zeit wanderte der Erhabene
im Lande der Aṉguttarāper von Ort zu Ort, von vielen
Mönchen begleitet, mit einer Schaar von zwölfhundertfünfzig
Mönchen[218], und kam nach Āpaṇam, einer Burg im Gebiete der
Aṉguttarāper. Da hörte denn Keṇiyo der Flechtenträger[219] 531
reden: Der Asket, wahrlich, Herr Gotamo, der Sakyersohn, der
dem Erbe der Sakyer entsagt hat, wandert in unserem Lande von
Ort zu Ort und ist mit vielen Mönchen, mit einer Schar von
zwölfhundertfünfzig Mönchen, in Āpaṇam angekommen. Diesen
Herrn Gotamo aber begrüßt man allenthalben mit dem frohen
Ruhmesrufe, so zwar: ‚Das ist der Erhabene, der Heilige,
vollkommen Erwachte, der Wissens- und Wandelsbewährte, der
Willkommene, der Welt Kenner, der unvergleichliche Leiter
der Männerheerde, der Meister der Götter und Menschen, der
Erwachte, der Erhabene. Er zeigt diese Welt mit ihren
Göttern, ihren bösen und heiligen Geistern, mit ihrer Schaar
von Büßern und Priestern, Göttern und Menschen, nachdem er
sie selbst verstanden und durchdrungen hat. Er verkündet die
Lehre, deren Anfang begütigt, deren Mitte begütigt, deren Ende
begütigt, die sinn- und wortgetreue, er legt das vollkommen
geläuterte, geklärte Asketenthum dar. Glücklich wer da nun
solche Heilige sehn kann!‘Keṇiyo der Flechtenträger begab
sich aber dorthin wo der Erhabene weilte, wechselte höflichen
Gruß und freundliche, denkwürdige Worte mit dem Erhabenen
und setzte sich seitwärts nieder. Keṇiyo den Flechtenträger,
der da seitwärts saß, ermunterte der Erhabene in lehrreichem
Gespräche, ermuthigte, erregte und erheiterte ihn. Und Keṇiyo
der Flechtenträger, vom Erhabenen in lehrreichem Gespräche
ermuntert, ermuthigt, erregt und erheitert, wandte sich nun an
den Erhabenen also:
 
»Gewähre mir Herr Gotamo die Bitte, morgen mit den Mönchen bei
mir zu speisen!«
 
Also eingeladen sagte der Erhabene zu Keṇiyo dem Flechtenträger:
 
»Groß ist, Keṇiyo, die Schaar der Mönche, zwölfhundertfünfzig
Mönche: du aber bist den Priestern ergeben.«
 
Zum zweiten Male wandte sich da Keṇiyo der Flechtenträger also 532
an den Erhabenen, und zum zweiten Male sprach der Erhabene
also zu ihm. Und zum dritten Male wandte sich Keṇiyo der
Flechtenträger also an den Erhabenen:
 
»Wenn auch, o Gotamo, die Schaar der Mönche groß ist, es
zwölfhundertfünfzig Mönche sind, und ich den Priestern ergeben
bin, möge mir dennoch Herr Gotamo die Bitte gewähren und morgen
mit den Mönchen bei mir speisen!«
 
Schweigend gewährte der Erhabene die Bitte.
 
Als nun Keṇiyo der Flechtenträger der Zustimmung des Erhabenen
gewiss war, stand er von seinem Sitze auf und begab sich nach
seiner Klause zurück. Dann rief er seine Freunde und Genossen,
Verwandte und Vettern herbei:
 
»Hört mich, liebe Freunde und Genossen, Verwandte und Vettern!
Der Asket Gotamo ist von mir geladen, für morgen zum Mahle,
mitsammt den Mönchen: wollt mir also eure Dienste leihen!« 533
 
»Gern, Herr!« erwiderten da Keṇiyo dem Flechtenträger die
Freunde und Genossen, Verwandte und Vettern. Und einige
bestellten die Feuerherde, andere spalteten Holz, einige
wieder wuschen das Geschirr, und wieder andere brachten den
Wassereimer herbei, und noch andere rückten die Stühle zurecht.
Keṇiyo aber der Flechtenträger ordnete selber die Tafel an.
 
Um diese Zeit nun lebte der Priester Selo zu Āpaṇam, ein
Meister der drei Veden, sammt ihrer Auslegung und Deutung,
sammt ihrer Laut- und Formenlehre, und ihren Sagen zufünft,
der Gesänge kundig und ein Erklärer, der die Merkmale
eines großen Weltweisen aufwies. Der ließ eine Schaar von
dreihundert Schülern die Sprüche bei sich erlernen. Keṇiyo der
Flechtenträger aber war Selo dem Priester damals von Herzen
zugethan.
 
Da begab sich denn Selo der Priester, von den dreihundert
Schülern begleitet, auf einem Spaziergange lustwandelnd, zur
Klause Keṇiyo des Flechtenträgers hin. Und er sah da wie
einige Leute Feuerherde bestellten, andere Holz spalteten,
einige wieder Geschirr wuschen, und wieder andere einen
Wassereimer herbeibrachten, und noch andere Stühle zurecht
rückten, während Keṇiyo selbst, der Flechtenträger, die Tafel
anordnete. Wie er das gesehn sprach er also zu ihm:
 
»Wird da wohl bei Herrn Keṇiyo Tochterhochzeit oder
Sohneshochzeit gehalten, oder wird ein großes Opfer

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