2015년 5월 17일 일요일

Die Reden Gotamo Buddhos 95

Die Reden Gotamo Buddhos 95



Doch der ehrwürdige Selo[223], einsam, abgesondert,
unermüdlich, in heißem, innigem Ernste verweilend, hatte
gar bald was edle Söhne gänzlich vom Hause fort in die
Hauslosigkeit lockt, jenes höchste Ziel des Asketenthums noch
bei Lebzeiten sich offenbar gemacht, verwirklicht und errungen.
Versiegt ist die Geburt, vollendet das Asketenthum, gewirkt 540
das Werk, nicht mehr ist diese Weltverstand er da. Auch einer
war nun der ehrwürdige Selo der Heiligen geworden.
 
Da begab sich denn der ehrwürdige Selo mit seiner Schaar zum
Erhabenen hin. Dort angelangt schlug er den Mantel um die eine
Schulter, hob die Hände zum Erhabenen empor und sprach den
Erhabenen mit den Sprüchen an:
 
»Die Zuflucht, Herr, erwählt von uns,
Erfleht am letzten Mondestag:
Verwirklicht ist sie heute schon,
Am achten Tag der Jüngerschaft!
 
»Du bist der Wache, bist der Herr,
Hast überwunden Todesweh,
Hast überwältigt Wunschgewalt:
Errettet rettest andre du.
 
»Du haftest nimmer irgend an,
Zerborsten ist was Wähnen war,
Alleinig, wie der Löwe lebt,
Bist ledig du der Bangigkeit.
 
»Dreihundert Jünger beugen sich
Und blicken auf, zu dir empor:
Die Füße biet’ uns, Großer, dar,
Den Meister grüßen Helden hier.[224]
 
 
 
 
93.
 
Zehnter Theil Dritte Rede
 
ASSALĀYANO
 
 
Das hab’ ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei
Sāvatthī, im Siegerwalde, im Garten Anāthapiṇḍikos.
 
Um diese Zeit nun waren gegen fünfhundert Brāhmanen aus
verschiedenen Landen in Sāvatthī zusammengekommen, irgend eine
Angelegenheit zu verhandeln. Nun sagten jene Brāhmanen zu sich:
Dieser Asket Gotamo behauptet, dass alle vier Kasten rein
wären: wer ist da wohl imstande, mit dem Asketen Gotamo über 541
diesen Gegenstand zu reden?
 
Damals aber befand sich Assalāyano, ein junger Brāhmane, zu
Sāvatthī, eben erst, mit geschorenem Scheitel, vom Lehrer
entlassen, im sechzehnten Lebensjahre, ein Meister der drei
Veden, sammt ihrer Auslegung und Deutung, sammt ihrer Laut-
und Formenlehre, und ihren Sagen zufünft, der Gesänge kundig
und ein Erklärer, der die Merkmale eines großen Weltweisen
aufwies. Und jene Brāhmanen besprachen sich: Dieser
Assalāyano, der junge Brāhmane, lebt da in Sāvatthī, ist eben
erst, mit geschorenem Scheitel, vom Lehrer entlassen worden,
im sechzehnten Lebensjahre, als Meister der drei Veden, sammt
ihrer Auslegung und Deutung, sammt ihrer Laut- und Formenlehre,
und ihren Sagen zufünft, der Gesänge kundig und ein Erklärer,
der die Merkmale eines großen Weltweisen aufweist. Der wird
imstande sein, mit dem Asketen Gotamo über diesen Gegenstand zu
reden.
 
Da begaben sich denn jene Priester zu Assalāyano dem jungen
Brāhmanen und sprachen also zu ihm:
 
»Dieser Asket Gotamo, o Assalāyano, behauptet, alle vier Kasten
wären rein: wohlan, möge Herr Assalāyano mit dem Asketen Gotamo
über diesen Gegenstand reden!«
 
Also aufgefordert erwiderte Assalāyano, der junge Brāhmane
jenen Priestern:
 
»Der Asket, wahrlich, Herr Gotamo, redet Wahrheit, und denen,
die Wahrheit reden, lässt sich schwer standhalten; ich vermag
es nicht, mit dem Asketen Gotamo über diesen Gegenstand zu
reden.«
 
Und ein zweites Mal sprachen jene Priester also zum jungen
Assalāyano:
 
»Dieser Asket Gotamo, o Assalāyano, behauptet, alle vier Kasten
wären rein: wohlan, möge Herr Assalāyano mit dem Asketen
Gotamo über diesen Gegenstand reden! Vertraut ist ja doch Herr
Assalāyano mit dem Pilgerthum.«
 
Und zum zweiten Mal erwiderte Assalāyano, der junge Brāhmane 542
jenen Priestern:
 
»Der Asket, wahrlich, Herr Gotamo, redet Wahrheit, und denen,
die Wahrheit reden, lässt sich schwer standhalten; ich vermag
es nicht, mit dem Asketen Gotamo über diesen Gegenstand zu
reden.«
 
Und ein drittes Mal sprachen jene Priester also zum jungen
Assalāyano:
 
»Dieser Asket Gotamo, o Assalāyano, behauptet, alle vier Kasten
wären rein: wohlan, möge Herr Assalāyano mit dem Asketen
Gotamo über diesen Gegenstand reden! Vertraut ist ja doch
Herr Assalāyano mit dem Pilgerthum: möchte doch nicht Herr
Assalāyano in einem ungekämpften Kampfe unterliegen!«
 
Auf diese Worte gab Assalāyano der junge Brāhmane jenen
Priestern zur Antwort:
 
»Gut denn, ihr Herren, ihr wollt mir nicht glauben: Der Asket,
wahrlich, Herr Gotamo, redet Wahrheit, und denen, die Wahrheit
reden, lässt sich schwer standhalten; ich vermag es nicht, mit
dem Asketen Gotamo über diesen Gegenstand zu reden.So will
ich denn in euerem Namen hingehn.«[225]
 
Und Assalāyano der junge Brāhmane begab sich mit einer
zahlreichen Schaar von Priestern zum Erhabenen hin, wechselte
höflichen Gruß und freundliche, denkwürdige Worte mit dem
Erhabenen und setzte sich seitwärts nieder. Seitwärts sitzend
wandte sich nun Assalāyano der junge Brāhmane also an den
Erhabenen:
 
»Die Priester, o Gotamo, reden also: Die Priester nur sind
höchste Kaste, verworfen andere Kaste; die Priester nur sind
helle Kaste, dunkel andere Kaste; die Priester nur können
rein werden, nicht Unpriester; die Priester nur sind Brahmās
Söhne, von ächter Abstammung, aus dem Munde geboren, in Brahmā 543
gezeugt, in Brahmā gebildet, Erben Brahmās.Was hält nun Herr
Gotamo davon?«
 
»Es giebt ja doch, Assalāyano, unter den Priestern
Priesterfrauen, die fruchtbar sind, schwanger werden, Kinder
gebären, aufsäugen; aber jene Priester, obzwar vom Weibe
geboren, reden also: Die Priester nur sind höchste Kaste,
verworfen andere Kaste; die Priester nur sind helle Kaste,
dunkel andere Kaste; die Priester nur können rein werden, nicht
Unpriester; die Priester nur sind Brahmās Söhne, von ächter
Abstammung, aus dem Munde geboren, in Brahmā gezeugt, in Brahmā
gebildet, Erben Brahmās.«
 
»Wenn auch Herr Gotamo also spricht, so bleiben die Priester
dennoch dabei und sagen: Die Priester nur sind höchste Kaste,
verworfen andere Kaste; die Priester nur sind helle Kaste,
dunkel andere Kaste; die Priester nur können rein werden, nicht
Unpriester; die Priester nur sind Brahmās Söhne, von ächter
Abstammung, aus dem Munde geboren, in Brahmā gezeugt, in Brahmā
gebildet, Erben Brahmās.«
 
»Was meinst du wohl, Assalāyano: hast du gehört, dass es bei
Ioniern und Kābulern und anderen Gränzvölkern[226] nur zwei
Kasten giebt, Herren und Knechte, und der Herr kann Knecht
werden, und der Knecht wiederum Herr?«
 
»Gewiss, Herr, ich habe gehört, dass es bei Ioniern und
Kābulern und anderen Gränzvölkern nur zwei Kasten giebt, Herren
und Knechte, und der Herr kann Knecht werden, und der Knecht
wiederum Herr.«
 
»Was haben da nun, Assalāyano, die Priester für Anhalt, was
für Gewähr, dass sie da sagen: Die Priester nur sind höchste
Kaste, verworfen andere Kaste; die Priester nur sind helle
Kaste, dunkel andere Kaste; die Priester nur können rein
werden, nicht Unpriester; die Priester nur sind Brahmās Söhne,
von ächter Abstammung, aus dem Munde geboren, in Brahmā
gezeugt, in Brahmā gebildet, Erben Brahmās
 
»Wenn auch Herr Gotamo also redet, so bleiben da die Priester 544
dennoch bei ihren Sprüchen.«
 
»Was meinst du wohl, Assalāyano: ein Krieger, der da Mörder
und Dieb ist, ein Wüstling, Lügner, Verleumder, ein Zänker und
Schwätzer, voll Gier und Hass und Eitelkeit, mag nur der, bei
der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, abwärts gerathen, auf
schlechte Fährte, in Verderben und Unheil, aber nicht so ein
Priester? Und ebenso ein Bürger, und ebenso ein Diener, aber
nicht so ein Priester?«
 
»Das wohl nicht, o Gotamo! Denn ein Krieger, o Gotamo, der da
Mörder und Dieb ist, ein Wüstling, Lügner, Verleumder, ein
Zänk

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