2015년 5월 17일 일요일

Die Reden Gotamo Buddhos 97

Die Reden Gotamo Buddhos 97


In der Vorzeit, Assalāyano, als die Sieben priesterlichen
Seher in der Waldeinsamkeit unter Hütten aus Blättern zu Rathe
saßen, kamen sie einst zu einer solchen verkehrten Ansicht:
Die Priester nur sind höchste Kaste, verworfen andere Kaste,
die Priester nur sind helle Kaste, dunkel andere Kaste; die
Priester nur können rein werden, nicht Unpriester; die Priester
nur sind Brahmās Söhne, von ächter Abstammung, aus dem Munde
geboren, in Brahmā gezeugt, in Brahmā gebildet, Erben Brahmās.
Und es vernahm, Assalāyano, der Seher Asito Devalo, dass die
Sieben priesterlichen Seher, in der Waldeinsamkeit unter Hütten
aus Blättern zu Rathe sitzend, diese verkehrte Ansicht gefasst
hatten. Und Asito Devalo der Seher, Assalāyano, strich Haar
und Bart zurecht, warf den grünlichen Mantel herum, zog die
röthlichen[229] Sandalen an, nahm den goldigen Stab in die Hand
und erschien auf dem Opferplatz vor den Sieben priesterlichen
Sehern. Und er wandelte, Assalāyano, auf dem Opferplatze einher 552
und sprach also zu ihnen:
 
Sagt mir doch, ihr Lieben, die priesterliche Seher seid, wer
vorangeht, sagt mir doch, ihr Lieben, die priesterliche Seher
seid, wer vorangeht.[230]
 
»Da fragten sich nun, Assalāyano, die Sieben priesterlichen
Seher:
 
Wer ist es nur, der sich als Hirte gebärdend auf dem
Opferplatze der Sieben priesterlichen Seher einherschreitet und
also spricht: ‚Sagt mir doch, ihr Lieben, die priesterliche
Seher seid, wer vorangeht, sagt mir doch, ihr Lieben, die
priesterliche Seher seid, wer vorangeht‘? Wohlan denn, wir
wollen ihn verfluchen!
 
Und sie fluchten ihm:
 
Asche sei, Elender! Asche sei, Elender! Asche sei, Elender!
 
»Je mehr und mehr aber, Assalāyano, die Sieben priesterlichen
Seher ihm fluchten, desto mehr und mehr nahm Asito Devalo der
Seher nur an Pracht und Schönheit und Herrlichkeit zu. Da
riefen, Assalāyano, die Sieben priesterlichen Seher aus:
 
Vergehlich ist, ach, unsere Buße, fruchtlos unser Asketenthum!
Wem wir da früher geflucht hatten ‚Asche sei, Elender!‘,
alsogleich war ein jeder zu Asche geworden[231]: je mehr und
mehr wir aber diesen verfluchen, desto mehr und mehr nimmt er
nur an Pracht und Schönheit und Herrlichkeit zu!
 
Nicht ist euere Buße vergeblich und nicht fruchtlos das
Asketenthum; hört, ihr Lieben: die Zorngedanken gegen mich, die
lasset fahren.
 
Unsere Zorngedanken, wir lassen sie fahren! Wer ist wohl der
Herr?
 
Habt ihr Herren von Asito Devalo dem Seher gehört?553
 
Ja, Herr!
 
Der also bin ich.
 
»Da gingen denn, Assalāyano, die Sieben priesterlichen Seher
dem Seher Asito Devalo zur Begrüßung entgegen. Und Asito
Devalo der Seher, Assalāyano, wandte sich also an die Sieben
priesterlichen Seher:
 
Erfahren hab’ ich, ihr Herren, dass die Sieben priesterlichen
Seher, in der Waldeinsamkeit unter Hütten aus Blättern zu
Rathe sitzend, eine solche verkehrte Ansicht gefasst haben:
‚Die Priester nur sind höchste Kaste, verworfen andere Kaste;
die Priester nur sind helle Kaste, dunkel andere Kaste; die
Priester nur können rein werden, nicht Unpriester; die Priester
nur sind Brahmās Söhne, von ächter Abstammung, aus dem Munde
geboren, in Brahmā gezeugt, in Brahmā gebildet, Erben Brahmās.‘«
 
Allerdings, Herr!
 
Wissen aber die Herren, ob ihre Großmutter nur einem Priester
beigewohnt hat und keinem Unpriester?
 
Das wohl nicht, Herr!
 
Wissen aber die Herren, ob ihrer Großmutter Mutter und deren
Mutter bis zur siebenten Ahnfrau hinauf nur einem Priester
beigewohnt hat und keinem Unpriester?[232]
 
Das wohl nicht, Herr!
 
Und wissen die Herren, ob ihr Großvater eben der Tochter eines
Priesters beigewohnt hat, keiner anderen?
 
Das wohl nicht, Herr!
 
Und wissen die Herren, ob ihres Großvaters Vater und dessen
Vater bis zum siebenten Ahnherrn hinauf eben der Tochter eines
Priesters beigewohnt hat, keiner anderen?
 
Das wohl nicht, Herr!
 
Doch wissen die Herren, wie sich eine Leibesfrucht bildet?
 
Wir wissen, Herr, wie sich eine Leibesfrucht bildet. Da sind
Vater und Mutter vereint, und die Mutter hat ihre Zeit, und der
Keimling ist bereit: so bildet sich durch der Drei Vereinigung 554
eine Leibesfrucht.
 
Wissen aber die Herren, ob dieser Keimling etwa ein Krieger
sei, oder ein Priester, oder ein Bürger, oder ein Diener?
 
Nicht wissen wir, Herr, ob dieser Keimling etwa ein Krieger
sei, oder ein Priester, oder ein Bürger, oder ein Diener.
 
Ist es also, wisst ihr dann, wer ihr seid?
 
Ist es also, wissen wir freilich nicht, wer wir sind.
 
»Und selbst die Sieben priesterlichen Seher, Assalāyano, vom
Seher Asito Devalo über ihre Behauptung von der Geburt befragt,
ausgeforscht, unterrichtet, konnten ihm nicht beikommen: wie
wirst du da jetzt, von mir über deine Behauptung von der Geburt
befragt, ausgeforscht, unterrichtet, mir beikommen wollen, der
du von ihrer Weisheit nicht einen Löffel voll hast?«
 
* * * * *
 
Auf diese Worte wandte sich Assalāyano der junge Brāhmane also
an den Erhabenen:
 
»Vortrefflich, o Gotamo, vortrefflich, o Gotamo! Als Anhänger
möge mich Herr Gotamo betrachten, von heute an zeitlebens
getreu.«[233]
 
 
 
 
94.
 
Zehnter Theil Vierte Rede
 
GHOṬAMUKHO
 
 
Das hab’ ich gehört. Zu einer Zeit weilte der ehrwürdige Udeno
bei Benāres, im Mangohaine Khemiyos. Um diese Zeit nun war
Ghoṭamukho der Priester in Benāres angekommen, irgend ein 555
Geschäft zu erledigen.
 
Und Ghoṭamukho der Priester kam, auf einem Spaziergange
lustwandelnd, nach dem Mangohaine Khemiyos. Damals nun erging
sich der ehrwürdige Udeno gerade in einer Lichtung. Da trat
denn der Priester Ghoṭamukho an den ehrwürdigen Udeno heran und
tauschte höflichen Gruß und freundliche, denkwürdige Worte mit
ihm, und an seiner Seite einherschreitend sprach er also:
 
»Lieber Mönch, es giebt keinen ächten Asketen: das ist meine
Ansicht; und zwar darum, weil ich keine solchen Ehrwürdigen
gesehn habe, oder weil es eben so ist.«
 
Auf diese Worte hielt der ehrwürdige Udeno mit seinem Gang
inne; dann begab er sich nach der Klosterhalle und nahm auf
seinem Sitze Platz. Und auch Ghoṭamukho der Priester unterbrach
seinen Gang und begab sich zur Klosterhalle und stellte sich
seitwärts hin. Und an Ghoṭamukho den Priester, der da seitwärts
stand, wandte sich nun der ehrwürdige Udeno also:
 
»Es sind hier, Priester, Sitze bereit: wenn du willst setze
dich.«
 
»Das eben haben wir ja von Herrn Udeno erwartet, bevor wir
uns setzen: denn wie könnte wohl meinesgleichen daran denken,
uneingeladen Platz zu nehmen?«
 
Und Ghoṭamukho der Priester nahm einen von den niederen Stühlen
zur Hand und setzte sich seitwärts hin. Seitwärts sitzend
sprach nun Ghoṭamukho der Priester also zum ehrwürdigen Udeno:
 
»Lieber Mönch, es giebt keinen ächten Asketen: das ist meine
Ansicht; und zwar darum, weil ich keine solchen Ehrwürdigen
gesehn habe, oder weil es eben so ist.«

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