2015년 5월 17일 일요일

Die Reden Gotamo Buddhos 99

Die Reden Gotamo Buddhos 99


Er ist nun Pilger geworden und hat die Ordenspflichten der
Mönche auf sich genommen. Lebendiges umzubringen hat er
verworfen, Lebendiges umzubringen liegt ihm fern: ohne Stock,
ohne Schwerdt, fühlsam, voll Theilnahme, hegt er zu allen
lebenden Wesen Liebe und Mitleid. Nichtgegebenes zu nehmen hat
er verworfen, vom Nehmen des Nichtgegebenen hält er sich fern:
Gegebenes nimmt er, Gegebenes wartet er ab, nicht diebisch
gesinnt, rein gewordenen Herzens. Die Unkeuschheit hat er
verworfen, keusch lebt er: fern zieht er hin, entrathen der
Paarung, dem gemeinen Gesetze. Lüge hat er verworfen, von Lüge 564
hält er sich fern: die Wahrheit spricht er, der Wahrheit ist
er ergeben, standhaft, vertrauenswürdig, kein Häuchler und
Schmeichler der Welt. Das Ausrichten hat er verworfen, vom
Ausrichten hält er sich fern: was er hier gehört hat erzählt er
dort nicht wieder, um jene zu entzweien, und was er dort gehört
hat erzählt er hier nicht wieder, um diese zu entzweien, so
einigt er Entzweite, festigt Verbundene, Eintracht macht ihn
froh, Eintracht freut ihn, Eintracht beglückt ihn, Eintracht
fördernde Worte spricht er. Barsche Worte hat er verworfen, von
barschen Worten hält er sich fern: Worte, die frei von Schimpf
sind, dem Ohre wohlthuend, liebreich, zum Herzen dringend,
höflich, viele erfreuend, viele erhebend, solche Worte spricht
er, Plappern und Plaudern hat er verworfen, von Plappern und
Plaudern hält er sich fern: zur rechten Zeit spricht er, den
Thatsachen gemäß, auf den Sinn bedacht, der Lehre und Ordnung
getreu, seine Rede ist reich an Inhalt, gelegentlich mit
Gleichnissen geschmückt, klar und bestimmt, ihrem Gegenstande
angemessen.
 
»Sämereien und Pflanzungen anzulegen hat er verschmäht. Einmal
des Tags nimmt er Nahrung zu sich, nachts ist er nüchtern,
fern liegt es ihm zur Unzeit zu essen. Von Tanz, Gesang,
Spiel, Schaustellungen hält er sich fern. Kränze, Wohlgerüche,
Salben, Schmuck, Zierrath, Putz weist er ab. Hohe, prächtige
Lagerstätten verschmäht er. Gold und Silber nimmt er nicht
an. Rohes Getreide nimmt er nicht an. Rohes Fleisch nimmt er
nicht an. Frauen und Mädchen nimmt er nicht an. Diener und
Dienerinen nimmt er nicht an. Ziegen und Schaafe nimmt er nicht
an. Hühner und Schweine nimmt er nicht an. Elephanten, Rinder 565
und Rosse nimmt er nicht an. Haus und Feld nimmt er nicht an.
Botschaften, Sendungen, Aufträge übernimmt er nicht. Von Kauf
und Verkauf hält er sich fern. Von falschem Maaß und Gewicht
hält er sich fern. Von den schiefen Wegen der Bestechung,
Täuschung, Niedertracht hält er sich fern. Von Raufereien,
Schlägereien, Händeln, vom Rauben, Plündern und Zwingen hält er
sich fern.
 
»Er ist zufrieden mit dem Gewande, das seinen Leib deckt,
mit der Almosenspeise, die sein Leben fristet. Wohin er auch
pilgert, nur mit dem Gewande und der Almosenschaale versehn
pilgert er. Gleichwie da etwa ein beschwingter Vogel, wohin er
auch fliegt, nur mit der Last seiner Federn fliegt, ebenso auch
ist der Mönch mit dem Gewande zufrieden, das seinen Leib deckt,
mit der Almosenspeise, die sein Leben fristet. Wohin er auch
wandert, nur damit versehn wandert er.
 
»Durch die Erfüllung dieser heiligen Tugendsatzung empfindet er
ein inneres fleckenloses Glück.
 
»Erblickt er nun mit dem Gesichte eine Form, so fasst er
keine Neigung, fasst keine Absicht. Da Begierde und Missmuth,
böse und schlechte Gedanken gar bald den überwältigen, der
unbewachten Gesichtes verweilt, befleißigt er sich dieser
Bewachung, er hütet das Gesicht, er wacht eifrig über das
Gesicht.
 
»Hört er nun mit dem Gehöre einen Ton,
 
»Riecht er nun mit dem Geruche einen Duft,
 
»Schmeckt er nun mit dem Geschmacke einen Saft,
 
»Tastet er nun mit dem Getaste eine Tastung,
 
»Erkennt er nun mit dem Gedenken ein Ding, so fasst er keine
Neigung, fasst keine Absicht. Da Begierde und Missmuth,
böse und schlechte Gedanken gar bald den überwältigen, der
unbewachten Gedenkens verweilt, befleißigt er sich dieser
Bewachung, er hütet das Gedenken, er wacht eifrig über das
Gedenken.
 
»Durch die Erfüllung dieser heiligen Sinnenzügelung empfindet 566
er ein inneres ungetrübtes Glück.
 
»Klar bewusst kommt er und geht er, klar bewusst blickt er hin,
blickt er weg, klar bewusst regt und bewegt er sich, klar
bewusst trägt er des Ordens Gewand und Almosenschaale, klar
bewusst isst und trinkt, kaut und schmeckt er, klar bewusst
entleert er Koth und Harn, klar bewusst geht und steht und
sitzt er, schläft er ein, wacht er auf, spricht er und schweigt
er.
 
»Treu dieser heiligen Tugendsatzung, treu dieser heiligen
Sinnenzügelung, treu dieser heiligen klaren Einsicht sucht er
einen abgelegenen Ruheplatz auf, einen Hain, den Fuß eines
Baumes, eine Felsengrotte, eine Bergesgruft, einen Friedhof,
die Waldesmitte, ein Streulager in der offenen Ebene. Nach
dem Mahle, wenn er vom Almosengange zurückgekehrt ist, setzt
er sich mit verschränkten Beinen nieder, den Körper gerade
aufgerichtet, und pflegt der Einsicht. Er hat weltliche
Begierde verworfen und verweilt begierdelosen Gemüthes, von
Begierde läutert er sein Herz. Gehässigkeit hat er verworfen,
hasslosen Gemüthes verweilt er, voll Liebe und Mitleid zu
allen lebenden Wesen läutert er sein Herz von Gehässigkeit.
Matte Müde hat er verworfen, von matter Müde ist er frei;
das Licht liebend, einsichtig, klar bewusst, läutert er sein
Herz von matter Müde. Stolzen Unmuth hat er verworfen, er ist
frei von Stolz; innig beruhigten Gemüthes läutert er sein
Herz von stolzem Unmuth. Das Schwanken hat er verworfen, der
Ungewissheit ist er entronnen; er zweifelt nicht am Guten, vom
Schwanken läutert er sein Herz.
 
»Er hat nun diese fünf Hemmungen aufgehoben, hat die Schlacken 567
des Gemüthes kennen gelernt, die lähmenden; gar fern von
Begierden, fern von unheilsamen Dingen lebt er in sinnend
gedenkender ruhegeborener säliger Heiterkeit, in der Weihe der
ersten Schauung.
 
»Weiter sodann, Priester: nach Vollendung des Sinnens und
Gedenkens gewinnt der Mönch die innere Meeresstille, die
Einheit des Gemüthes, die von sinnen, von gedenken freie, in
der Einigung geborene sälige Heiterkeit, die Weihe der zweiten
Schauung.
 
»Weiter sodann, Priester: in heiterer Ruhe verweilt der Mönch
gleichmüthig, einsichtig, klar bewusst, ein Glück empfindet
er im Körper, von dem die Heiligen sagen: Der gleichmüthig
Einsichtige lebt beglückt; so gewinnt er die Weihe der dritten
Schauung.
 
»Weiter sodann, Priester: nach Verwerfung der Freuden und
Leiden, nach Vernichtung des einstigen Frohsinns und Trübsinns
erreicht der Mönch die Weihe der leidlosen, freudlosen,
gleichmüthig einsichtigen vollkommenen Reine, die vierte
Schauung.[235]
 
»Solchen Gemüthes, innig, geläutert, gesäubert, gediegen,
schlackengeklärt, geschmeidig, biegsam, fest, unversehrbar,
richtet er das Gemüth auf die erinnernde Erkenntniss früherer
Daseinsformen. So kann er sich an manche verschiedene
frühere Daseinsform erinnern, als wie an ein Leben, dann an
zwei Leben, dann an drei Leben, dann an vier Leben, dann an
fünf Leben, dann an zehn Leben, dann an zwanzig Leben, dann
an dreißig Leben, dann an vierzig Leben, dann an fünfzig
Leben, dann an hundert Leben, dann an tausend Leben, dann
an hunderttausend Leben, dann an die Zeiten während mancher
Weltenentstehungen, dann an die Zeiten während mancher
Weltenvergehungen, dann an die Zeiten während mancher
Weltenentstehungen-Weltenvergehungen. Dort war ich, jenen
Namen hatte ich, jener Familie gehörte ich an, das war mein
Stand, das mein Beruf, solches Wohl und Wehe habe ich 568
erfahren, so war mein Lebensende; dort verschieden trat ich
anderswo wieder ins Dasein: da war ich nun, diesen Namen hatte
ich, dieser Familie gehörte ich an, dies war mein Stand,
dies mein Beruf, solches Wohl und Wehe habe ich erfahren, so
war mein Lebensende; da verschieden trat ich hier wieder ins
Dasein: so erinnert er sich mancher verschiedenen früheren
Daseinsform, mit je den eigenthümlichen Merkmalen, mit je den
eigenartigen Beziehungen.
 
»Solchen Gemüthes, innig, geläutert, gesäubert,
gediegen, schlackengeklärt, geschmeidig, biegsam, fest,
unversehrbar, richtet er das Gemüth auf die Erkenntniss des
Verschwindens-Erscheinens der Wesen. So kann er mit dem
himmlischen Auge, dem geläuterten, über menschliche Gränzen
hinausreichenden, die Wesen dahinschwinden und wiedererscheinen
sehn, gemeine und edle, schöne und unschöne, glückliche und
unglückliche, er erkennt wie die Wesen je nach den Thaten
wiederkehren. Diese lieben Wesen sind freilich in Thaten
dem Schlechten zugethan, in Worten dem Schlechten zugethan,
in Gedanken dem Schlechten zugethan, tadeln Heiliges, achten
Verkehrtes, thun Verkehrtes; bei der Auflösung des Leibes, nach
dem Tode, gelangen sie auf den Abweg, auf schlechte Fährte,
zur Tiefe hinab, in untere Welt. Jene lieben Wesen sind aber
in Thaten dem Guten zugethan, in Worten dem Guten zugethan,
in Gedanken dem Guten zugethan, tadeln nicht Heiliges, achten
Rechtes, thun Rechtes; bei der Auflösung des Leibes, nach dem
Tode, gelangen sie auf gute Fährte, in sälige Welt: so kann er
mit dem himmlischen Auge, dem geläuterten, über menschliche
Gränzen hinausreichenden, die Wesen dahinschwinden und
wiedererscheinen sehn, gemeine und edle, schöne und unschöne,
glückliche und unglückliche, er kann erkennen wie die Wesen je
nach den Thaten wiederkehren.
 
»Solchen Gemüthes, innig, geläutert, gesäubert, gediegen,
schlackengeklärt, geschmeidig, biegsam, fest, unversehrbar,

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