2014년 12월 30일 화요일

Der Konig Candaules 2

Der Konig Candaules 2

SYPHAX: Paßt auf ... um so schlimmer, wenn sie schlecht sind:

    Du Sonne, deren letzten Strahlen
    Dich Karpfen durchaus goldig malen,
    Laß auch den Dichter ohne Qualen
    Dir diesen Spruch als Dank bezahlen.

PHARNACES und CANDAULES: Bravo, Syphax!

NICOMEDES: Hoffen wir, der Fisch ist besser als das Gedicht. (Man reicht
den Fisch.)

CANDAULES: Wie findet Ihr ihn, Pharnaces? Archelaos?

PHARNACES: Ausgezeichnet ...

ARCHELAOS (mit einem Schrei): Holle! Was ist das? -- Beinahe hatt' ich
einen Ring gegessen!

NICOMEDES und ANDERE: Einen Ring? --

ARCHELAOS: Und habe mir zwei Zahne daran ausgebrochen.

SYPHAX (leise): Was ein gefraßiges Tier!

ARCHELAOS: Er war im Fleisch des Fischs versteckt. Ihr lacht dazu?!

SYPHAX und ANDERE (lebhaft widersprechend): Durchaus nicht! Nicht im
geringsten!

SEBAS: Du nimmst eben zu große Bissen.

ARCHELAOS: Ich hatte dran ersticken konnen.

SYPHAX: Mindestens.

NICOMEDES: Zeig' doch den Ring.

PHILEBOS (gibt ihn ihm): Er ist nicht ubel.

NICOMEDES (nimmt ihn in der Reihe): Im Fisch, sagst Du?

SYPHAX: Hochst sonderbare Nahrung.

NICOMEDES: Der Stein darin ist hubsch.

CANDAULES: Ein ganz gewohnlicher Saphir, nichts weiter. Ich hab' mehr
solche, großer noch und reiner. Morgen sollst Du sie sehen, Nicomedes.

SYPHAX (zu dem nun der Ring, der die Runde gemacht, gekommen): Wem
gehort er nun, der Ring?

ARCHELAOS: Mir gab ihn der Fisch und ich geb ihn dem Konig.

SYPHAX: Fur Archelaos ist das Wort sehr hubsch.

EINIGE: Dem Konig den Ring, dem Candaules!

PHEDROS (der den Ring genommen, um ihn dem Konig zu geben): Halt, da ist
was eingeschrieben.

NICOMEDES (neigt sich schauend zu Phedros): Syphax hat Recht: der
Karpfen hat gesprochen.

DIE KONIGIN und CANDAULES: Was sagt er?

NICOMEDES: Ich seh' nicht deutlich.

PHEDROS: Pharnaces hat scharfe Augen.

PHARNACES (erhebt sich und geht mit dem Ring zu einer der Fackeln, die
die Diener mittlerweile gebracht hatten): Zwei griech'sche Worte.

CANDAULES: Und heißen?

PHARNACES: εὐτυχίαν κρύπτω

PHEDROS: ≪Ich verberge das Gluck.≫

EINIGE: ≪Ich verberge das Gluck≫? Was fur ein Gluck?...

NICOMEDES: Das Wort ist dunkel.

PHARNACES (als ob er noch etwas sahe): Wartet! -- Da ... (Alle in
Erwartung.) Nein -- es ist alles. Konig Candaules, ich stecke diesen
ratselvollen Ring an Deinen Finger.

CANDAULES (halt mit einer Geste Pharnaces zuruck): Koch! -- Woher kommt
der Fisch?

DER KOCH: Ein Mensch bracht' ihn vorhin. Der Fisch war schon, so kaufte
ich ihn.

CANDAULES: Wo ist der Mensch?

DER KOCH: Er ist heim.

CANDAULES: Weshalb hast Du ihn nicht zum Gelage in der Kuche
zuruckgehalten?

DER KOCH: Er wollte nicht.

CANDAULES: Ich seh's nicht gern, daß man zuruckweist, was ich biete ...
Was fur ein Mensch?

DER KOCH: Ein armer Fischer, weiter besond'res nichts.

CANDAULES: Und Du, Du gabst ihm fur den Fisch?

DER KOCH: Vier Silberstucke.

CANDAULES: Gold verdiente er dafur.

DER KOCH: Er ist so unglucklich, daß Silber ihm genug ist.

CANDAULES: Es gibt nur Gluckliche in meinem Reich, -- oder es ist, daß
ich ihn nicht kenne. Wie heißt er?

DER KOCH: Er hat, zu dienen, den Namen Gyges.

CANDAULES: Man suche ihn. Ich will ihn kennen. Ich schwore es, kein
Finger kommt in diesen Ring, bevor ich nicht den Mann gesehn. Gyges
sagst Du?

DER KOCH: Ja, Gyges.

CANDAULES: Bevor ich nicht mit Gyges, dem Fischer, gesprochen. Geh!
Such' ihn!

DER KOCH (gibt einem Mann Befehle): Auf der Stelle.

  (Ein ziemlich langes Schweigen begleitet das Schweigen des Konigs.
  Dann hort man):

SEBAS: Es ist luftiger hier als drinnen im Saal.

PHILEBOS: Und diese Stelle hier im Garten ist wundervoll zur Nacht.

NICOMEDES: Was fur ein Blick! Ich hab' es gern, wenn man so bis aufs
Meer sieht: -- wo sich, da seht, der wachsende Mond heraufhebt.

NYSSIA: Was ist das fur ein Leuchten?

PHILEBOS: Es ist der Mond, hohe Frau.

NYSSIA: Nein! Da, da unten, ganz am Rand der Kuste.

PHARNACES: Man mochte sagen, eine Hutte brennt.

NICOMEDES: Es sieht sehr schon aus, so in der Nacht, das Brennen.

SEBAS: Diese Fasane sind vorzuglich.

ARCHELAOS: Ich habe eine Wachtel genommen.

SYPHAX: Candaules spricht kein Wort und scheint bekummert.

CANDAULES: Man sieht fast nichts mehr ... bringt Fackeln, mehr Fackeln.
(Man bringt Fackeln.) -- Mein Becher ist leer. Der Eure auch. Philebos!
Pharnaces ... der Wein verdirbt.

(Philebos, dem man Wein eingießen will, weist zuruck.) Und wenn Du schon
nicht trinkst, so sprich -- ich bin voll Unruh ... dies Wort im Ring ...
was denkst Du davon? Philebos? Ich kann mein Denken nicht davon wenden.

PHILEBOS: Weshalb, Candaules? Ich glaube, nichts weiter ist's als
solcher doppelsinniger Worte Spiel, wie sie im Brauche der Orakel. Was
sie Geheimnisvolles haben, ist nur der Glaube, den man ihnen gibt. Mit
vieler Muhe findet man am Ende nichts weiter in dem Ratsel als eine ganz
gemeine Alltagswahrheit.

PHARNACES: Und ofter noch findet man uberhaupt nichts.

CANDAULES: So meint Ihr, die Worte wollen fast nichts sagen?

PHILEBOS: ≪Ich verberge das Gluck≫ --? Nein ... nichts.

CANDAULES: So besser so. Ich hatte mich davon beunruhigen lassen.

NICOMEDES: Und dann, wenn Worte dieser Art schon einem nuchternen
Menschen widerspenstig scheinen, sind wir, der eine nicht und nicht der
andere, glaub' ich, jetzt im Stand, das Ratsel zu losen.

SYPHAX: Du hast recht, Nicomedes! Trinken wir kurz und gut auf das Gluck
des Candaules. Er macht es dem Ring nicht nach, er verbirgt sein Gluck
nicht, im Gegenteil! --

PHARNACES (erhebt sich, um mit den Anderen anzustoßen): Es lebe
Candaules, der glucklichste Mensch der Erde!

CANDAULES (schlagt mit der Faust heftig auf den Tisch): Was! Mein Gluck!
Was wißt ihr von meinem Gluck!? Was!

PHEDROS: Nichts, Candaules.

CANDAULES (sich besinnend): Verzeiht, Ihr werten Herren -- ich weiß
nicht, was mich so bewegen konnte ... Und Ihr, Nyssia, die Ihr schweigt,
wenn man an Euch nicht ganz besonders das Wort richtet -- sagt, was
denkt Ihr von meinem Gluck?

NYSSIA: Daß es ist wie ich, hoher Herr.

CANDAULES (von Neuem erregt): Ratsel! Wieder Ratsel! -- Was meint Ihr
damit? Sprecht!

NYSSIA: Ich wollte sagen, das Gluck verwelkt, wird es entschleiert.

CANDAULES (in dem der Wein zu wirken beginnt): So bedeckt Euch! Es liegt
mir nichts mehr daran nun Jeder Euch gesehen hat.

NYSSIA (macht eine Bewegung traurigen Erstaunens).

CANDAULES: O, verzeiht, Nyssia!... Was habe ich sagen konnen? Ach
Schmerz ... ich will Euch keinen Schmerz antun. Doch weil mein Gluck,
weil mir mein unverborg'nes Gluck im Andern seine Kraft und seine
Heftigkeit zu schopfen scheint, so kommt's mir vor, oft kommt's mir vor,
es existierte nur im Wissen, daß die Andern davon haben und daß ich's
erst besitze, wenn Andere wissen, daß ich es besitze. Dies schwor' ich
Euch, Ihr Freunde, wenig lag' mir daran, die Erde mein zu nennen, war'
ich allein auf ihr und keiner da, der wußte, daß die Erde _mein_ ist.
Glaubt mir dies: ich fuhle meinen Reichtum nur, da Ihr ihn nutzt. Ich
bin so reich ...! Kein Rausch ist stark genug, daß er mich dieses
ubertreiben machte: ich bin sehr reich. Und da ich vorhin unwillig ward,
als Ihr mein Wohl, das Wohl des reichsten Menschen dieser Erde tranket,
so war es nur, weil Ihr ja gar nicht wißt, wie reich ich bin.

PHEDROS: Nicht auf Deinen Reichtum tranken wir, Candaules, wir tranken
auf Dein Gluck.

CANDAULES (beugt sich vor, sich ereifernd): Das ist das Schlimm're! Was?
Was wißt Ihr von meinem Gluck? Weiß ich denn selbst davon? Kann man sein
Gluck denn ansehn, greifen? Man sieht nur das der Anderen. Das eigene
fuhlt man nur, wenn man's nicht ansieht. -- Die Luft ist schwul heut
Nacht und ihre Wollust druckend ... Und dieser Gyges! Was ist's mit ihm!
(Er erhebt sich und schwankt ein wenig, aber ganz wenig.) Wenn Gyges
kommt, so wollen wir ihn betrunken machen. (Man gießt ihm ein. -- Er
nahert sich Phedros.) Und Du weißt nicht, Phedros, noch nicht weißt Du
-- ein Geheimnis ...

  (Er setzt sich zwischen Phedros und Simmias. Die Tafel ist etwas in
  Unordnung, wie bei unsern Mahlzeiten, wenn der Kaffee gereicht wird.
  Nicomedes nahert sich der Konigin und spricht zu ihr.)

CANDAULES (zu Phedros): Und dann -- was liegt mir, mir am Gluck? Nicht
wahr, 's ist nur des Armen wurdig, sich zu beschaftigen mit dem
Glucklichsein. Sag, verstehst Du mich, Phedros? Und Deine Weisheit,
unterschreibt sie, was ich nur Dir sagen kann? Jedes neue Gut, das man
besitzt, es schleppt sein neues Verlangen nach, es zu probieren, es zu
wagen ... Und Besitzen, das ist fur mich Versuchen, Wagen. (Er schlagt
mit seinem Becher auf den Tisch und hort auf den Ton.) Warum sagst Du
nichts, Phedros? Hast Du nichts getrunken? Phedros, ist Dein Gluck denn
in der Ruhe? Hab' ich mehr Weisheit, als Du Philosoph, um zu verstehen,
daß, nur wo das Leben uberfließt, das Gluck ist? O Phedros! Fur mehr
Gluck und mehr Leben verbraucht sich der Mensch, wenn er arm ist, im
Verlangen -- das ist die eine Art, verstehst Du? Aber nichts verlangen,
nein: Arbeiten fur das, was man verlangt. Und wenn man es hat, es wagen.
Verstehst Du. Das Gluck auf's Spiel setzen -- das ist die andere Art,
die Art der Reichen. Das ist die meine. Ich bin so reich, Phedros, und
des Lebens so voll ...

SIMMIAS: Ware Dein Gluck eine Freundschaft, Du sprachst nicht davon, mit
diesem Gluck zu spielen, Candaules: aber eine Freundschaft, das ist es,
was Dir fehlt.

CANDAULES: Du hast recht. Um wieviel Schatze, schoner Simmias, kaufte
ich nicht die Deine!

DER KOCH (kommt mit Gyges, von links.)

DER KOCH: Konig, hier ist der Fischer.

CANDAULES (von der rechten Seite des Tisches, wo er sich
niedergelassen): Also Du bist Gyges?

GYGES: Ja, ich bin Gyges, Konig Candaules.

CANDAULES: Gyges, der Fischer.

GYGES: Ja, Gyges der Fischer.

CANDAULES: Gyges, der Arme.

GYGES: Gyges, der Arme, Konig Candaules.

ARCHELAOS: Er ist nicht sehr gesprachig.

SEBAS: Das hat er von den Fischen.

CANDAULES: Laß, Sebas, -- Komm naher, Gyges. Warum bist Du nicht beim
Gelage in den Kuchen?

GYGES (antwortet nicht).

CANDAULES: Man reiche ihm einen Becher. Trinkst Du manchmal Wein?

GYGES: Sozusagen nie.

CANDAULES: Trink! (Er sieht einen Sklaven gewohnlichen Wein eingießen.)
Nein! Nicht von dem! Bessern.

PHARNACES: He! Das schmeckt, Gyges!

CANDAULES: Laß, Pharnaces! Ist es wahr, daß Du so unglucklich bist,
Gyges?

GYGES: Nein, nicht unglucklich -- elend.

CANDAULES: Bist Du sehr arm?

GYGES: Ich habe, was ich brauche.

SYPHAX: Fur einen Fischer ist er gar nicht so dumm.

CANDAULES: Was hast Du denn?

GYGES: Ich hatte ein kleines Haus. Aber mein Weib kam aus Deinen Kuchen,
Konig, und hatte sich da ein wenig betrunken. Sie wollte das Herdfeuer
aufschuren, mir meine Suppe zu warmen. Sie brachte Feuer an's Stroh und,
ich weiß nicht wie es kam, die Hutte war wohl ausgedorrt -- Alles
brannte nieder.

CANDAULES: Hattest Du sonst nichts, Gyges?

GYGES: Meine Netze -- sie verbrannten in der Hutte.

CANDAULES: Wie kann auf dieser selben Erde, neben einem Gluck wie dem
meinen, wie kann ein solches Elend sein?... Ich will Dein Weib sehen
armer Gyges.

ARCHELAOS: Und ich auch.

GYGES: Sie sehen? -- Leicht, Candaules, sie ist nicht weit. Ich wollte
sie nicht allein lassen, denn sie ist betrunken, so nahm ich sie mit
mir. (Gyges ab.)

SEBAS (stoßt Archelaos mit dem Ellenbogen, leise): Archelaos, das gibt
zu lachen! S' ist _die_! Du weißt, mein Schatz von gestern Nacht.

ARCHELAOS: Ich bin gespannt. (Zu Pharnaces.) Candaules hat da wahrhaftig
einen wunderbaren Einfall! (Zu Sebas.) Ist sie wenigstens schon?

SEBAS: Was willst Du! Ein Fischerweib!

PHARNACES: Na weißt Du, ich hab' schon Bauerinnen gesehen, die nicht ...

PHEDROS (sieht Gyges mit seinem Weibe kommen; die ist wie eine Wilde,
das Haar wirr und schlecht gekleidet): O Konig, was Du tust, ist
gefahrlich!

GYGES: Hier, werte Herren, ist das Weib des Gyges.

ARCHELAOS (lacht).

CANDAULES: Wie heißt sie?

GYGES: Ich ruf' sie Trydo.

SEBAS: Haha, hatt ich das gewußt! Trydo! Trydo!

CANDAULES: Gebt Frieden! (Leise.) Laßt mich gut zu diesem Menschen
sprechen. Nun, armer Gyges, das ist alles, was Du hast?

GYGES: Besser das Wenige, aber das fur mich allein.

SEBAS (platzt heraus, zu Archelaos): Paß auf!

GYGES: Vier Dinge waren mein Eigen, ich hab' nur mehr zwei. Man halt
zwei Dinge besser in den Handen als vier.

CANDAULES: Was sind das fur zwei Dinge, tapfrer Gyges?

GYGES: Das eine ist mein Weib.

SEBAS (kann sich nicht mehr halten): Ach, mein lieber Gyges, was das
Weib betrifft, da kannst Du sicher sein, daß Du es nicht allein
besitzest.

CANDAULES (entrustet): Sebas!

SEBAS: Nein. Aber es darf doch dieses Schwein nicht kommen und sich
stolz vor mir machen und sagen, daß er das Weib da allein hat ...

CANDAULES: Sebas!

SEBAS: Wenn sie, wahrend er seinen gehornten Fisch fangt, (Archelaos
krummt sich vor Lachen) nicht, Trydo, he? Gestern in der Kuche ...

NYSSIA (zu Candaules): Aber, mein Gebieter, das ist ja furchterlich ...

CANDAULES: Ich bitt' Euch, Nyssia. Ich werde es nicht dulden, daß man
diesen Mann beschimpft.

GYGES: Danke, Candaules. -- Und Du, Herr, dessen Namen ich gar nicht
kenne und den zu kennen mich wahrhaftig nicht verlangt -- Du vermagst
viel uber mich, ich uber Dich -- nichts. Aber ich vermag alles uber die
da. Sie gehort mir, sag ich Dir. (Er reißt ein Messer vom Tisch und
sticht auf Trydo.) Sie gehort mir! -- (Bewegung.) Sie gehort mir!

NYSSIA: Haltet ihn doch!

NICOMEDES: Archelaos! Sebas! Haltet ihn doch!

SEBAS (der sich erhoben, verwickelt sich mit seinen Beinen in seine
Kleider und rollt, vollig betrunken, unter den Tisch).

NYSSIA (erhebt sich und will gehen).

NICOMEDES (versucht, sie zuruckzuhalten.)

PHARNACES: Dieser Mensch ist scheußlich!...

CANDAULES: Nein, Pharnaces, wunderbar ist er! Und vornehmer als Du,
Sebas. -- Sebas! Wo ist er denn?

NICOMEDES: Er ist unter den Tisch gefluchtet.

CANDAULES: Laß ihn, Pharnaces, er ist besser dort, als anderswo. Nyssia!
Ihr geht?

NYSSIA (ab).

GYGES (der eine Weile neben seinem toten Weibe steht, will fort.)

CANDAULES: Bleib! Bleib! Gyges! Gyges!

GYGES: Nein, Herr.

CANDAULES: Gyges!

GYGES: Nein. -- Nichts hab' ich mehr als eines -- das kann mir keiner
rauben. (Fragende Geste des Candaules) Mein Elend!

CANDAULES: Ja, Gyges; und der es von Dir nimmt, bin ich, Dein Herr.

GYGES: Ich bin nicht Dein Knecht, o Konig.

CANDAULES: Das sagst Du gut. Ihr hortet es, Philebos und Phedros. Nein,
Du bist mein Knecht nicht, Gyges, und ich bin nicht Dein Herr; Dein
Freund! (Zu den Dienern) Man richte im Palast ein Gemach fur ihn. -- Die
Tafel ist aufgehoben, meine Herren. Heute wird wohl keiner mehr trinken
wollen.

  Vorhang schnell.




ZWEITER AKT

  Die Szene ist ein Gemach im Palaste, offen nach links und da von einer
  Terrasse abgeschlossen, auf der Musikanten ihren Platz haben.
  CANDAULES und GYGES sitzen noch beim Schluß eines Mahles, fast
  ausgestreckt auf niedrigen Stuhlen. GYGES ist glanzend gekleidet. Die
  Musikanten spielen.


Erste Szene.

CANDAULES: Nun qualt mich die Musik. Hort auf! Gyges weiß nun, was ihr
konnt. Jede Regung hat nichts sonst Kostliches als ihre Uberraschung.
Unsere Freude gleicht dem beweglichen Wasser des Stromes -- es dankt die
Frische seiner wahrenden Flucht. (Zu den Musikanten.) Geht und zerstreut
die Gaste in den Garten. Entschuldigt mich bei ihnen. Und daß ich spater
in der Nacht noch komme. Versucht mit Eurem leichten Spiel, sie wach zu
halten. (Die Musikanten ab.) Deckt ab! (Die Diener beeilen sich damit.)
Den sußen Wein laßt da ... Vielleicht trinkt Gyges noch davon ... Gib
Deinen Becher, Gyges. -- Er kommt von Cypern. -- Liebst Du ihn? (Zu den
Dienern, die abseits stehen.) Bringt uns bald Licht. Der Abend schließt
sich. Geht! (Die Diener ab. Candaules ruckt Gyges naher.) Freund Gyges!
So mußtest Du, wenn Dir das Meer nicht gnadig war, hungrig zu Bett.

GYGES: Ja, Candaules. Es gibt in Deinen Landern mehr als einen Armen,
der ofter als an einem Abend ohne Mahl sein Lager aufsucht.

CANDAULES: Das hatt' ich fruher wissen mogen.

GYGES: Wozu?

CANDAULES: Vielleicht -- um mich darum zu kummern.

GYGES: Um Dein Gluck Dir zu verderben?...

CANDAULES: Nein, nein -- mein Gluck hatte das Elend besiegt ... Ich
glaubte es so groß, so strahlend groß, daß neben ihm nichts Armes
moglich ware.

GYGES: Was Du fur mich getan, das hattest Du so auch getan, so ohne mich
zu kennen?

CANDAULES: Selbst ohne Dich zu kennen, ja, wahrhaftig.

GYGES (wendet sich traurig ab): So siehst Du, daß Freundschaft zwischen
uns nicht sein kann.

CANDAULES: Weshalb denn? Sag!

GYGES: Was Du fur mich getan, das tatest Du aus Mitleid. Man hat nicht
Freundschaft, man hat nur Mitleid mit den Armen.

CANDAULES: Arm! Bist Du's denn noch? Steh' auf und sieh Dich an! Dein
Kleid ist doch ein anderes. Glanzender Gyges, wer wollte Dir jetzt wohl
sein Mitleid schenken? (Gyges hat sich erhoben, er betrachtet sein
kostbares Gewand, doch sieht bekummert und wendet sich von Candaules.)
Nimm diese Kette ... (Er nimmt eine seiner Halsketten ab und will sie
Gyges umhangen, der abwehrt.) Ich will es. (Gyges tragt nun die Kette
und setzt sich wieder. Candaules neben ihm, eindringlich): Glaubst Du
mich reich?

GYGES: Ja.

CANDAULES: Sehr reich?

GYGES: Ja, sehr reich.

CANDAULES: Dann sag mir noch, ... wie ... wie reich?

GYGES: Ich weiß, so weit mein Blick reicht, ist Dein Land.

CANDAULES: O großer, Gyges, viel großer!

GYGES: Man sagt, Du habest Inseln auf dem Meer.

CANDAULES: Meine schwerbeladenen Schiffe kommen her von dort ... Doch,
das ist nur ein kleiner Teil ... Kannst Du Dir denken, wie viel Gold in
meinen Kellern liegt?

GYGES: Fast so viel, denk' ich, als den Armen fehlt.

CANDAULES: Sprich mir nicht von den Armen, Gyges, ich kann sie reich
machen wie Konige und wurd' es doch kaum spuren in meinem Schatzhause.
Morgen sollst Du es sehen. Deine Hutte war eng, Gyges, nicht wahr?

GYGES: Eng und niedrig, ja, Candaules.

CANDAULES: Und Geschmeide, glaubst Du, daß ich Geschmeide habe?

GYGES: Du zeigtest mir sehr schone ...

CANDAULES: Ich habe noch schonere, Du wirst sehen. Was trinkst Du fur
gewohnlich?

GYGES: Wasser.

CANDAULES: Schmeckt Dir der Wein?

GYGES: Er mag nicht schlecht sein.

CANDAULES: Ich habe besseren.

GYGES (zieht seinen Kopf aus seinen Handen): Konig Candaules, weshalb
haltst Du so viel darauf, daß ich Deinen Reichtum kenne?

CANDAULES: Damit Dich die Freundschaft freut, die Dich von all den
Schatzen genießen laßt.

GYGES: Ich dachte, die Freundschaft, die Du wolltest, war nicht die
Deines Reichtumes, aber Deiner selbst ...

CANDAULES: Laß Deinen Spott, Gyges. Und wehr' Dich nicht gegen das
Gluck. Was liegt daran, daß Einer gibt, der Andere nimmt, wo Beide sich
desselben Gutes freuen? Hor': Unmut und Kummer ist in mir, so lang' Du
nicht die ganze Fulle meines Reichtums kennst.

GYGES: Viel besitzt Du, dessen Namen nichts fur mich bedeutet. Was
nanntest Du mir alle Deine Schatze? Wie sie schmecken, laßt sich das
denken? Was man nicht haben kann, ist besser, nicht daran zu denken.

CANDAULES: Aber ich geb' Dir alles das ... Alles ... Alles ... O Gyges,
zu lang unglucklicher Gyges. Ich mochte heut' Dein Gluck großer als je
Dein Ungluck groß war und Dein Schmerz. (Die Diener bringen Fackeln und
gehen ab. Schweigen.) An was denkt mein Freund?... Um diese Stunde, was
tat er gestern? Mude von der bittern Welle, trauriger Fischer

GYGES (unterbrechend): Kam er in seine Hutte, wo Trydo ihn erwartete.

CANDAULES: Trydo ... ja -- Du trauerst um sie! Armer Gyges ... Komm zu
mir, sag -- Du liebtest sie? (Gyges schweigt.) Hast Du fur mich nur eine
Freundschaft, die kein Vertrauen kennt? -- Mein Freund Gyges, sag,
sprich doch ... Du liebtest sie? -- Gyges?

GYGES (legt den Kopf in die Hande und bebt): Die Winternachte war sie
warm in meinem Bett ... Ich sagte zu ihr: Trydo; und sie sprach:
Meister. -- Ich glaubte, sie liebte mich, und ich war glucklich.

CANDAULES: Armer Gyges! (Er hat sich erhoben, geht langsam den Saal nach
ruckwarts, leise.) Was flusterst Du mir da zu, unruhiger Gedanke? (Er
loscht entschlossen einige Fackeln; dann wendet er sich, noch immer
ruckwarts, zu Gyges.) Gyges -- weißt Du, weshalb mich die Liebe zu Dir
faßte? -- Du allein hast die Schonheit der Konigin verstanden ... Bevor
Du sie sahest, konntest Du glauben, Dein Weib sei schon ... Aber ich
weiß es, kaum daß Du Nyssia sahest, da schien Dir auch Trydo nicht mehr
schon. (Er kommt Gyges naher.) Deshalb ... hast Du sie getotet, nicht
wahr, Gyges?

GYGES: Wie kannst Du das denken, o Konig!

CANDAULES: Fing ich Dich, Gyges?

GYGES: So wahr ich an Gott glaube, dies ist nicht so.

CANDAULES (nimmt wieder sein Gehen auf): Du glaubst an Gott?

GYGES: Ich glaube.

CANDAULES: Ich nicht viel. -- Einfach Du selber kannst Du auch nur
Einfaches denken, ich aber ... (leise) lauter, sprich lauter, mein
jungster Gedanke! Wohin willst Du mich fuhren? Herrlicher Candaules ...
(Er schreitet im Gemach, loscht wieder eine Fackel, dann zu Gyges
gewandt.) Also wirklich deshalb, weil ... So war es Dir so arg, zu
wissen, daß Dein Weib nicht Dir allein gehorte?

GYGES: Dafur hab' ich sie getotet -- und weil ich den Andern nicht toten
konnte.

CANDAULES: Stolzer Gyges!... Sonderbar ... muß man so wenig sein Eigen
nennen, um es so fur sich allein zu wollen?... Aber -- wenn der Andere
Dein Freund gewesen ware?

GYGES: O Konig, wie konnte ein Freund daran denken, mich zu betrugen?

CANDAULES: Ja ... aber, wenn er es tate, ohne Dich zu betrugen?

GYGES: Ich verstehe Dich nicht mehr, Candaules.

CANDAULES: ... Also Du hast die Konigin nicht gesehen?

GYGES: Ein wenig, ja ... doch hab' ich sie nicht angesehen.

CANDAULES: Dann sahst Du sie nicht. -- Man kann den Blick nicht von ihr
wenden, sieht man sie. (Leiser.) Sie weiß das. Sie will nicht mehr, daß
man sie sieht. -- Sie sagte zu mir: Dies erste Mal, daß ich mich zeige,
sei auch das letzte Mal. (Noch naher zu Gyges und noch leiser.) Gyges
... willst Du sie sehn, die Konigin?

GYGES (erhebt sich, wie ermudet): Nun bin ich mude, laß mich gehn.

CANDAULES (halt ihn am Gewand zuruck): Gyges ... verlangt es Dich, die
Konigin zu sehn?

GYGES (macht sich los): Nein.

CANDAULES: Gyges, ich will Dir Nyssia zeigen.

GYGES (wendet sich heftig zu Candaules): Aber ich will sie nicht sehn.

CANDAULES (leise): Ach! Wenn Du sie angesehen hattest ...!

GYGES: Liebst Du sie denn nicht?

CANDAULES: Oh -- mehr als mich selbst! Sie durfte es auch nicht wissen
... Und wie sie mich liebt ...! Das soll Dir ihre Schonheit sagen --
doch hor's ganz leise: (Er neigt sich Gyges ans Ohr.) Niemals, niemals
hab' ich nach anderen Frauen begehrt ... Ihr Antlitz, was ist ihr
Antlitz ... Wenn Du wußtest, Gyges!... Und ihre Wollust ... Und wenn Du
sie da hortest ... Ich leide, hor' ich ein andres Weib loben und sag' zu
mir: das ist nur, weil sie Nyssia nicht kennen. -- Gyges ... willst Du
Nyssia kennen?

GYGES: Du willst mich auf die Probe stellen? -- Ich versteh' Dich nicht.

CANDAULES: So schlimmer. Lassen wir's. Das Kleinod, das ich Dir um den
Nacken legte, -- alle meine Diener kennen es und gehorchen dem, der es
tragt. Es ist des Konigs Halsband und ich schenk' es Dir. Zweifelst Du
noch an meiner Freundschaft?

GYGES: So lange Du es bist, der immer gibt: ja ... Entlaß mich nun, ich
mochte schlafen.

CANDAULES (ein wenig erregt): Spater, spater! -- Bleib, Gyges. Hor: --
Du hast mir auch etwas gegeben.

GYGES: Ich?

CANDAULES: So setz' Dich doch!... Bleib noch ein wenig. (Gyges setzt
sich halb.) Siehst Du den Ring? Gestern noch, da machte ich nicht viel
daraus. Nur, weil ich seinen Wert nicht kannte. Doch waren da zwei Worte
eingegraben, die machten mich, wie auch die sonderbare Herkunft unruhig.
Er war im Fleisch des Fisches, den Du gestern fingst. Einer fand ihn in
einem Bissen und gab ihn mir. Ich aber war erstaunt, verwirrt, und tat
den Schwur, nicht fruher den Ring an meine Hand zu stecken, bevor ich
nicht den Fischer sprach, dem wir den Fisch auf unserer Tafel dankten.
-- Du kamst. Wir sprachen. Und des Mahles blutiges Ende ließ mich den
Ring vergessen, bis heute Morgen -- ich war mit meinen Gasten -- da
steckt' ich ihn gedankenlos an meinen Finger. Auf einmal: ≪Wohin entfloh
Candaules?≫ sprach einer. Ein anderer: ≪Er war im Augenblick noch unter
uns≫, ≪Wo ist er? Wo steckt er denn? Er ist verschwunden, fort!≫ Und
doch hatt' ich mich nicht vom Fleck geruhrt. Ich sah die Herren neben
mir, ganz nah, wie ich bei Dir ... doch sie, sie sahn mich nicht. Und
voll Entzucken ward ich betaubend so gewahr, daß mich der Ring
unsichtbar machte. Stark genug, kein Wort zu sagen, schlich ich mich
leise aus ihrer Mitte, und dachte gleich: der Ring, der ist von Gyges,
meinem Freund, dem ich ihn schulde. -- Da ist er!

GYGES: War' ich _so_ Dein Freund, Candaules?

CANDAULES: Da -- sieh mich an. (Er steckt sehr deutlich auffallend den
Ring an den Finger.)

GYGES: Oh! Wie ein Kornchen Salz, so schmilzst Du weg. -- Die Luft, sie
schließt sich uber Dich -- -- Du verschwandest ... Candaules? Bist Du
da? -- Wo bist Du denn?... Candaules ... (Sehr deutlich auffallend zieht
Candaules den Ring vom Finger. -- Es ist vollig unnutz, daß Candaules
durch irgendwelche Maschinerie auch immer aus dem Blick der Zuschauer
verschwindet. Worte und Gesten des Gyges genugen, anzuzeigen, daß er
Candaules nicht mehr sieht. -- Da Candaules seinen Ring wieder abgezogen
hat, wirft sich Gyges vor dem Konig zu Fußen und zeigt so, daß er ihn
wieder sieht.) Ah! meine Augen!... Da bist Du! -- Du verschwandest und
erschienest wieder wie ein Gott, Candaules.

CANDAULES: Nicht wie ein Gott, Gyges -- wie Du selber, wenn Du diesen
Ring an Deinen Finger steckst ... da ...

GYGES (besieht furchtsam den Ring und wagt es, ihn an den Finger zu
stecken.)

CANDAULES: Wunder! Ein Traum entflieht nicht schneller den Augen des
aufgewachten Schlafers ... Geheimnisvoller Ring, verschwunden mit dem,
den Du verschwinden laßt, schutze das Gluck meines Freundes Gyges und
verbirg es! -- Bleib verborgen, Gyges!... Still! -- Ich hore Nyssia! (Er
wendet sich auf ungefahr gegen den Platz, auf dem er Gyges gelassen und
der leer ist, da Gyges, wie erfullt von Entsetzen, zuruckgewichen) Bleib
verborgen, Gyges. -- Halt fest den Ring an Deinem Finger. Sei still! Sei
wie die Luft unsichtbar. (Er loscht noch eine Fackel. Der Saal ist nur
noch ganz schwach erleuchtet von einer Fackel und dem Dammer der Nacht,
der von der Terrasse kommt.) Seid Ihr es, Nyssia?

NYSSIA (draußen:) Geliebter?

CANDAULES: Kommt Ihr?

NYSSIA: Langsam. -- Die Nacht ist schon ... Komm, Candaules, sieh, was
eine Sußigkeit hier draußen ...

CANDAULES (horcht auf die Worte, bleibt unbeweglich, wie bebend in
trauriger Lust ... Wie zu sich spricht er und wie in Tranen): Nyssia?
Meine Liebe -- Nyssia, meine Geliebte! -- Halte Dich, halte Dich,
schwankender Gedanke!... Wein! Ist noch genug?... (Er trinkt.) Ich wurde
schwach ... (Dann -- ins Unbestimmte, Leere.) Bleib' still! -- Ich tu'
Unsinniges ...


Zweite Szene.

  Nyssia kommt langsam, doch bleibt sie noch auf der Terrasse, die nur
  der Mond beleuchtet. Im Gemach selber nur eine Fackel. Ihr unsichtbar
  und instinktiv erschauert Gyges, da er Nyssia auf die Terrasse treten
  sieht; er geht ganz leise nach links und bleibt wahrend der ganzen
  Szene halb im Dunkel verborgen. Candaules ist Nyssia entgegengegangen.

NYSSIA: Ich war' schon lang bei Euch, doch glaubte ich Euch nicht
allein. Es kam mir vor von Weitem, als horte ich Euch sprechen.

CANDAULES: Ich sprach laut Verse von Syphax.

NYSSIA: Weshalb ließt Ihr die Gaste heut' allein?

CANDAULES: Sie fingen an, mich zu ermuden.

NYSSIA: Seit sie hier sind, sah ich Euch fast kaum ... Ihr wißt nicht
mehr allein zu sein. Liebt Ihr die Einsamkeit nicht mehr?

CANDAULES: Nein.

NYSSIA: Und fuhlt Euch einsam auch mit mir?

CANDAULES: O Nyssia!

NYSSIA: Horcht! -- Eure Musikanten in den Garten -- weshalb habt Ihr sie
denn hinabgeschickt?

CANDAULES: Nur, um mit Euch allein zu sein ...

NYSSIA: Von ferne so ist die Musik sehr schon -- der Abendwind bringt
sie uns her und tragt sie fort -- horcht! -- -- nun hort man nichts
sonst als die Stille. (Am Arm des Candaules und immer zartlicher an ihn
geschmiegt.) Wie waren diese Tage, diese Nachte mir ohne Euch so lang!

CANDAULES: Und mir nicht anders. Ich bin der Worte mud', des Singens,
Lachens und warte nicht das Ende ab, zu Euch zu kommen.

NYSSIA: Und meine Liebe hungert, da Ihr fern seid, und ich leide, nicht
mehr mit Euch allein zu sein. Ihr habt mich so an's Gluck verwohnt,
Geliebter, so viel Ihr fur mich tatet.

CANDAULES: Meine Nyssia, fur Dich zu viel? Mehr jeden Tag und jeden Tag
verliebter. Manchmal erschreck' ich, daß ich so wenig Deiner Lust zu
finden weiß. Ach Alles, was Verliebtes diese Erde schuf, ich wollt', es
sei von mir erschaffen. Doch -- was tun?...

NYSSIA: Mich lieben.

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