Der Sultan versammelt in allen wichtigen Angelegenheiten die Dattos um sich, um ihre Einwilligung einzuholen. Auf allen Vertragsurkunden mussen die Unterschriften der Dattos neben die des Sultans gesetzt werden, sonst ware der Vertrag ungultig.
Da die Macht und das Ansehen der Dattos vornamlich nur auf der Zahl der Sclaven beruhte, so suchten sich die Mindanaos und Sulus durch grossartige Piratenzuge, welche mitunter sich bis nach Banka und Billiton erstreckten, vorzugsweise aber gegen Celebes und die Philippinen gerichtet waren, solche zu verschaffen. Schon vor Ankunft der Spanier stand die Piraterie in schonster Bluthe (Mas I, 28). Gefuhrt von Renegaten uberfielen sie mit ihren leichten und seichtgehenden Schiffen die Kustenniederlassungen, verbrannten die Dorfer, vernichteten das auf den Feldern stehende Getreide, hieben die Fruchtbaume um und schleppten die Dorfbewohner in die Sclaverei, lange bevor die tiefgehenden spanischen Kriegsschiffe zur Rettung anlangen konnten. Von je drei Gefangenen erhielt der Datto, der die Expedition ausrustete, zwei, einer gebuhrte der Mannschaft. Man kann sich einen Begriff von der Ausdehnung dieser Piratenzuge machen, wenn man erfahrt, dass diese Piraten in 30 Jahren 20 000 Gefangene in den Philippinen allein gemacht hatten (Jagor, Reisen 180). Selbst die Einfuhrung von seichtgehenden Dampfkanonenbooten befreite die Philippinen nicht von dieser Plage. "Die leichten, flachen, sehr stark mit Ruderern bemannten Boote (der Piraten) sind so geschwind, dass nur die schnellsten Dampfer ihnen folgen konnen, diese verrathen sich aber schon aus grosser Ferne an ihrer Rauchsaule, so dass die nur wenige Fuss uber das Wasser ragenden und folglich in sehr geringer Ferne unsichtbaren Pancos gewohnlich vollauf Zeit haben, zu entwischen" (Jagor, Reiseskizzen 86). Auch die wiederholten Expeditionen, mit welchen fruher die Spanier diese Piratennester durch Niederbrennen zu vernichten suchten, halfen Nichts, es bemerkte hieruber schon in der ersten Halfte des vorigen Jahrhunderts ein spanischer Stabsofficier im Kriegsrathe zu Manila: "Sie (die Piraten) verandern die Lage einer Stadt mit derselbigen Leichtigkeit, wie wir den Ankerplatz eines Schiffes, und es liegt ihnen wenig daran, sie zehn Leguas weiter oben oder weiter unten neu zu begrunden, denn uberall finden sie Berglehnen zum Feldbau, gutes Schiffsbauholz, Nipa-Palmen zum Dachdecken und Mangel-Sumpfe, um sich bei drohender Gefahr zu verbergen" (Fr. Juan XIII, 378). Man vergleiche ubrigens uber die Schwierigkeit, sie in ihrem eigenen Lande zu bekampfen, die gute Bemerkung in Pazos, Jolo, p. 378. Erst durch die Eroberung Sulu's und die kostspielige Occupation des Mundungsgebietes des Rio Grande de Mindanao ist die Piraterie einigermaassen, aber nicht ganzlich unterdruckt worden.
Der Islam ist zwar die herrschende Religion, an der seine Bekenner mit fanatischem Eifer hangen, aber die Vorschriften des Korans werden nur oberflachlich erfullt, der Genuss des Schweinefleisches und spirituoser Getranke ist allgemein. Auf Sulu heisst die hochste geistliche Autoritat Sarif (Scherif), dann folgt der Jabdi und endlich die Panditas. Die Polygamie gestattet naturlich der Islam, gewohnlich aber begnugt sich auch der Vornehme mit einem Weibe, Koner will hierin den Einfluss der gefangenen Christinnen bemerken. Bei diesen Piratenstammen ist der Knechtsdienst, den der Brautigam seinem Schwiegervater in spe bei den Tagalen und Visayern zu leisten hat, nicht gebrauchlich. Der Brautigam kauft die Frau von ihrem Vater fur Schiffe, Kanonen, Feuerwaffen, Munition &c.; ist der Schwiegervater ein nobler Mann, so giebt er seiner Tochter eine aus ahnlichen Dingen bestehende Mitgift. Am Vorabende der Hochzeit fuhrt der Pandit die Brautleute jedes in ein besonderes Hauschen, wo sie sich beide festlich schmucken. Am anderen Tage geleitet der Pandit unter Trommelwirbel den Brautigam in das Hauschen seiner Braut, welche unter Zeugen, besonders Flaggen, verborgen liegt. Der Pandit wiederholt drei Mal die Frage, ob der Brautigam jenes Weib zu ehelichen wunsche, welches unter dieser Hulle sich befande. Kaum hat der Brautigam diess bejaht, so springt die Braut aus ihrem Verstecke hervor und lauft davon, verfolgt von dem Brautigam und den Gasten. Hat der Brautigam oder vielmehr Gatte sein Weibchen eingeholt, so zieht er sich auf ein einsames Platzchen zuruck, um sofort das matrimonium zu einem consumatum zu machen. Diese Ceremonie ist nur beim Einholen der legitimen Frau--"Dayana" genannt--ublich. Die Sittenlosigkeit ist bei der affenartigen Geilheit dieser Piraten zugellos, und die Zustande, wie sie Dampier in Mindanao fand, sind auch bis heute sich gleichgeblieben. Das Abtreiben der Leibesfrucht findet sehr haufig Statt (Garin 176).
Bei schweren Erkrankungen [39] suchen die Panditen durch Recitiren von Koransuren und Gebeten den Patienten zu heilen. Stirbt ein Vornehmer, so werden Kanonenschusse abgefeuert und vor dem Hause desselben Trommeln geschlagen und mit verschiedenen Musikinstrumenten ein hollisches Concert angestimmt. Der Todte wird, nachdem der Priester ihn gewaschen, in ein weisses Kleid gehullt und angethan mit seinem Kris in einer Kiste unter grossem Spectakel begraben. Die Hinterbliebenen tragen zum Zeichen der Trauer einen weissen Turban und verbringen acht Tage mit Wehklagen auf dem Grabe des Dahingeschiedenen. Die Panditen beten noch langer, bis zu 40 Tagen, und werden dann von den Hinterbliebenen reichlich beschenkt.
Der Ackerbau obliegt den Sclaven (Sacopes) und umfasst Reis, Mais, Camote und verschiedene Gemuse, auch Cacao wird gepflanzt, Cocoswalder bilden aber den Hauptreichthum. Der Viehstand weist Pferde, Rinder, Buffel, Ziegen, Huhner und Tauben auf.
Die Bauart der Hutten unterscheidet sich nicht von der der Tagalen und Visayer, nur werden dieselben mit Vorliebe direct uber dem Wasser erbaut. Bambusstege fuhren von einem Hause zum andern, so dass durch Wegziehen derselben jedes Haus isolirt im Wasser dasteht. Am Lande pflegen sie feste Forts aus Palissadenzaunen, welche durch Korallenblocke vor Kanonenkugeln gesichert sind, zu errichten.
Die Tracht besteht aus Jacke, weiten Hosen, einem Turban oder einer fezahnlichen, aber aus leichterem Stoffe verfertigten Mutze. Auch die Weiber tragen, wenigstens auf Sulu, Hosen (Garin 124), auf Mindanao aber auch Rocke. Die Dattos fuhren schon bemalte Schilde mit sich, als Waffen dienen Feuergewehr, Bogen und Pfeil, Lanze, Kris und ein gegen das Ende zu breiter werdendes krummes Schwert. Seltener sind Panzer aus eisernen Maschenhemden, oder aus zusammengefugten Muschelschalen oder Buffelhaut verfertigt, manche schutzen den Korper durch den Cambut, einen dicken Gurtel aus grober Baumwolle, der mehrmals um den Leib herumgeschlungen wird. Die meisten begnugen sich mit dem Schutze, den ihnen ihre Schilde gewahren, welche aus hartem Holz, das mitunter noch mit Buffelleder uberzogen ist, in zweierlei Grossen verfertigt werden; die runden Schilde decken nur den halben, die eckigen den ganzen Korper, letztere werden auch an den Bordwanden der Schiffe aufgerichtet, um als Brustwehr zu dienen. Die Landbefestigungen und Schiffe sind mit zahlreichem (meist geraubtem) Geschutz des verschiedenartigsten Calibers versehen, doch wissen die Piraten sie nicht gut zu bedienen.
Ohne Compass schwarmen sie mit ihren leichten Schiffen bis nach Singapore hin. Ihre Fahrzeuge zeichnen sich alle durch besondere Schnelligkeit und geringen Tiefgang aus, einen Kiel besitzen nur die Panco, Guban und Garay genannten Schiffsgattungen. Der Panco hat die Form und den Tonnengehalt einer flachen Kustenbrigantine und hat, wie alle Schiffe dieser Piratenstamme, keinen einzigen Nagel oder Eisenbestandtheil aufzuweisen. Die ubrigen Boote, Salisipans, Barotos, Lancans, Vintas, Dalamas, sind nur aus einem ausgehohlten Baumstamm verfertigt und mit Ausliegern--"Batangas"--versehen. Alle Schiffe sind auf Fortbewegung durch Ruder eingerichtet, letztere--Gayong genannt--haben die Form der Ruder europaischer Galeeren. Das Steuerruder ist bei den grosseren Schiffen mitunter in derselben Weise und Form angebracht, als diess bei europaischen Schiffen der Fall ist, meistentheils sind es aber blos zwei oder ein Schaufelruder am Buge. Die Mastbaume sind dreigetheilt in eine Spitze zusammenlaufend, ahnlich den drei Stutzen der Malerstaffelei. Die Segel sind stets viereckig und das Segelzeug bunt gefarbt.
Pazos (Jolo 7) schliesst seine Beschreibung ihrer Schiffe mit folgenden Worten: "Der leichte Bau ihrer Fahrzeuge ermoglicht bei ihrem geringen Gewichte und seichtem Tiefgang eine schnelle Fahrt; wenn sich die Piraten verfolgt sehen, so segeln sie kaltblutig, weil fur sie ohne Gefahr, durch die gefahrlichsten Klippenreihen durch, wohin ihnen auch die kleinsten Kanonenboote nicht folgen konnen, und falls einmal (innerhalb der Klippen oder am Strande) die Seichtigkeit des Wassers die Weiterfahrt unmoglich macht, dann wirft sich die Mannschaft einfach in's Wasser und schleift das Boot in's tiefere Wasser oder tragt es selbst auf seinen Schultern dahin, worauf die Bemannung wieder an Bord steigt und ruhig seine Fahrt fortsetzt, auf diese Weise nur zu oft die Verfolgung, welche unsere Kreuzer anstellen, illusorisch machend".
Sie sind leidenschaftliche Tabakraucher und Betelkauer, aber diese Reizmittel genugen ihnen nicht, sie rauchen auch Opium aus langen Rohrpfeifen (Garin 127; Pazos 205). Unter den Betel wird gewohnlich Opium, ja auch Theriak gemengt (Garin I, 27). Musik und Tanz wird gepflegt, letzterer wird gewohnlich nur von Madchen [40], Sclavinnen, zumeist zur Ergotzung der Dattos aufgefuhrt. Ihnen eigenthumliche Instrumente sind der Agun oder Agon und Culintangang (Ilustr. del Oriente 1877, n. 10, p. 4), der Agun ist nichts Anderes als eine metallene, auf einer Seite offene Kugel, wahrend der Culintangang aus mehreren geschlossenen Metalldecken besteht, welche mit zwei Holzkloppeln geschlagen werden.
Die Industrie reducirt sich auf Schiffsbau, Waffenschmiedekunst und grobe Hauswebewaaren, dagegen ist der Handel bluhend. Besonders Sulu ist der Hauptsitz der Trepang- und Perlfischerei, sowie des Handels mit Salangan-Schwalbennestern, Ambra und Schildkrotschalen. Die Chinesen concentriren den Handel ganz in ihre Hande. Der schwungvolle Handel, welchen die Sulus und Mindanaos durch Verkauf der gefangenen Christen in Batavia betrieben, hat bereits im vorigen Jahrhundert aufgehort.
Sie lassen nicht nur Hahne, sondern auch Buffel gegeneinander kampfen.
III. CHINESEN, CHINESISCHE MESTIZEN, JAPANEN.
1. Chinesen.
Der Verkehr zwischen China und den Philippinen muss in das fruhe Mittelalter hineinreichen, denn schon 1372 wird in chinesischen Werken--und zwar in dem Buche Ming-tsche--erwahnt, dass eine Gesandtschaft von Liu-sung, d. i. Luzon, in China angelangt ware, und dass schon vor diesem Zeitpunkt Sulu in Intervallen von funf zu funf Jahren Tribut nach Amoy gesandt hatte (Ilustr. del Oriente 1877, n. 12, p. 10). Man hat auch in Visayergrabern, welche aus einer Zeitperiode lange vor der Conquista herstammen, bunt gemalte chinesische Schusseln gefunden (Jagor 209). Der Handelsverkehr zwischen China und den Philippinen muss spater stark zuruckgegangen sein, denn als Don Miguel Lopez de Legazpi 1565 in den Visayern anlangte, da erfuhr er daselbst, dass die chinesischen Schiffe nur Luzon besuchten (Fr. Gaspar de S. Augustin, p. 95 f.). Die ersten Chinesen trafen die Spanier 1571 bei Mindoro, und die freundliche Behandlung, welche ihnen zu Theil wurde, bewirkte, dass im folgenden Jahre drei Dschunken in Manila erschienen (Fr. Gaspar 251). Von da an fand ein regelmassiger Verkehr zwischen ihnen und den Spaniern Statt, die Zahl der chinesischen Schiffe wuchs mit jedem Jahre, und dieses freundliche Verhaltniss erlitt selbst keine Trubung, als 1574 der chinesische Piratenkonig Limahon drei Mal Manila angriff, welches nur durch die Energie und Tapferkeit des ritterlichen Salcedo vor dem Untergange gerettet wurde. Erst 1575 gelang es Salcedo, Limahon aus dem Golfe von Lingayen, wohin er sich nach der Niederlage von Manila zuruckgezogen hatte, zu verjagen. Erst im Jahre 1585 wird erwahnt, dass in Manila eine Niederlassung von chinesischen Kramern, Sangleyes genannt, existire, und zwar zahlte selbe uber 1000 Kopfe (Brief des Bischofs Salazar in den Cartas de Indias, Fol. 640). Sie handelten mit chinesischen Waaren und waren ferner Fischer, Gartner, Handwerker, Apotheker (!) und Maler. Schon damals mussten die Chinesen Abgaben entrichten, denn in dem Decrete, mit welchem 1588 Philipp II. sammtliche Angelegenheiten der neuen Colonie regelte, wird die Halfte der Abgaben, welche von den Chinesen gezahlt wurden, dem Municipium der Stadt Manila als Einnahme zugewiesen (Fr. Juan de la Concepcion II, 132).
Die Ermordung des Gouverneurs Gomez Perez Dasmarinas durch die chinesische Bemannung seines Admiralschiffes (1593) flosste zuerst Misstrauen gegen die Sangleyes ein, bis dann im Jahre 1603 in Manila die Chinesen, welche bereits 30 000 Seelen zahlten, sich gegen die Spanier erhoben. Der Aufstand wurde niedergeschlagen, 23 000 Chinesen waren auf dem Schlachtfelde gefallen oder am Richtplatze gestorben. Trotzdem waren 1605 16 000 Chinesen wieder im Parian (Ghetto und Bazar) von Manila angesiedelt, deren Zahl im Jahre 1639 bis auf 40 000 angeschwollen war (Fr. Gaspar, 374). Im November dieses Jahres erhoben sich die Chinesen von Neuem, gerade in einer Zeit, wo die Spanier mit Holland und den Sultanen von Sulu und Mindanao im Kriege lagen. Erst im Marz 1640 wurde der Aufstand bewaltigt, nur 7000 Chinesen uberlebten das Ende desselben. Die spanischen Behorden liessen sich durch diese Vorfalle zu keinem Verbote der chinesischen Einwanderung bewegen, und so verbreiteten sich dieselben in allen Provinzen. Einzelne Chinesen nahmen Antheil an dem Aufstande der Pampangos vom Jahre 1660, dadurch wurde die Erbitterung gegen sie allgemein. Als bald darauf der Konig Kogseng von Formosa den Gobernador Manrique Lara mit Krieg bedrohte, erhoben sich neuerdings die Chinesen Manila's, wurden aber besiegt und die Uberlebenden, ausgenommen die Christen, ausgewiesen. Die Chinesen-Einwanderung nahm zwar geringere Dimensionen an, horte jedoch nicht auf. Um der Gefahr eines nochmaligen Aufstandes zu begegnen, ordnete ein kgl. Erlass vom 17. Juni 1679 an, dass alle heidnischen und die ledigen christlichen Sangleyes Manila's in dem ihnen zugewiesenen Parian oder Ghetto, die verheiratheten aber in den Vorstadten Binondo und Santa Cruz sich niederlassen sollten. Auch die in den Provinzen lebenden Chinesen sollten womoglich in besonderen Quartieren vereinigt werden. Diese Verordnung scheint nicht befolgt worden zu sein, oder es haben vielleicht die Colonialbehorden Vorstellungen beim Rathe von Indien dagegen erhoben, denn sie wurde am 14. November 1686 neuerdings erlassen. Als 1709 der kuhne Eroberer von Verapaz, der Graf Lizarraga, Gouverneur der Philippinen wurde, vertrieb er alle Chinesen, welche nicht im Dienste der Regierung standen oder sonst fur Gewerbe und Industrie unentbehrlich waren. 1721 plunderten sieben chinesische Dschunken in den Calamianen, sie wurden zwar von den Spaniern genommen, auch waren die Sangleyes von Manila an dem Vorfalle unschuldig, aber man begann sie immer argwohnischer zu beobachten, zumal ihre Zahl im steten Wachsthum begriffen war.
Man suchte nun durch hohe Auflagen die unentbehrlich gewordenen Chinesen von massenhafter Zuwanderung abzuschrecken, im Jahre 1732 allein trug die Licenzengebuhr, welche die chinesischen Kramer fur die Ausubung ihres Handels zahlten, 24 000 Dollar dem Staatsschatze ein, abgesehen davon, was die mit der Chinesenaufsicht betrauten Organe unterschlugen. 1745 verbreitete sich in Manila das falsche Gerucht, die Chinesen wollen die Spanier niedermetzeln, weshalb man eine grosse Anzahl Verdachtiger auswies. Bereits 1747 war ein Decret erlassen worden, welches alle heidnischen Chinesen von den Philippinen verbannte, erst 1757 wurde es aber ausgefuhrt und zugleich der Handel mit China durch Erlass einer Anzahl Verordnungen geregelt. Die meisten der aus Manila vertriebenen Chinesen, 4000 an der Zahl, wanderten nach Sulu aus. Obwohl 1759 neuerdings Ausweisungen vorkamen, so war bereits 1762 der Parian wieder stark bevolkert. Als die Briten Manila's sich bemachtigten, schlossen sich die Sangleyes ihnen an und fochten gegen die Spanier, weshalb der spanische Generalissimus Anda alle in den Provinzen lebenden Chinesen aufknupfen liess. Als 1763 die Briten Manila raumten, zogen auch die Chinesen ab, und eine kurze Zeit hindurch gab es keine Chinesen auf den Philippinen. Da sie aber unentbehrlich geworden waren, so gestattete man ihnen wieder, sich niederzulassen. Der Gobernador Basco (1778-87) suchte durch die Anlage eines neuen Chinesenviertels den Handel Manila's noch mehr zu heben, stiess aber dabei auf so heftige Opposition, dass er den Gedanken aufgeben musste. Dagegen grundete er bei Candava eine Ackerbaucolonie von 200 christlichen Chinesen (Diaz Arenas 114), doch ging selbe unter seinen Nachfolgern ein. 1790 richtete der Gouverneur Marquina ein Gesuch an den Hof, in welchem er die Erlaubniss unbeschrankter Importation und Einwanderung von Chinesen verlangte. In Madrid aber erneuerte man 1804 die alten Ausweisungsdecrete, nur die verheiratheten Chinesen und jene, welche mit der Bebauung des Landes beschaftigt waren, durften bleiben. Bei Gelegenheit der Cholera-Epidemie im Jahre 1819 fand wieder ein grosses Chinesenmassacre Statt, welches die ausgeruckten Truppen nicht zu hindern vermochten. 1828 wurde das Steuerwesen und die Selbstverwaltung der Chinesen und Chinesengemeinden neu regulirt, ebenso 1839 Anordnungen getroffen, um die Ertheilung der Licenzen fur chinesische Kramer zu reformiren. Die weisen Maassregeln wurden durch ein Gesetz im Jahre 1843 vervollstandigt, von nun an sollten die chinesischen Schiffe im Hafen- und Zoll-Verkehr den ubrigen auslandischen gleichgestellt werden. 1850 erliess die Colonialbehorde ein Decret, welches vor Allem die Einwanderung chinesischer Ackerbauer und Feldarbeiter befordern wollte, es blieb jedoch ohne ein Resultat.
Die Chinesen, welche nach Manila kamen und kommen, waren und sind entweder Kramer oder Handwerker, es giebt nur wenige Ackerbauer und Feldarbeiter unter ihnen, so 1867 unter 20 293 nur 425 Ackerbauer. Diess ist um so merkwurdiger, als die Leyes de Indias nur die Niederlassung von ackerbautreibenden und Dienerstellen einnehmenden Chinesen gestatten (Canamaque, Recu. I, 278; Scheidnagel 71). Nach Jagor (Reisen 274) hindert sie die Feindseligkeit der Indier daran, welche den Chinesen mit grimmigem Hasse und Neide begegnen [41]. Nach einigen Werken (Canamaque, Recu. I, 202; Scheidnagel 70) ist die Einwanderung chinesischer Frauen gesetzlich untersagt, es muss aber wohl ein Irrthum der resp. Verfasser oder eine Nachlassigkeit der Behorden vorliegen, denn nicht allein Dr. Jagor (Reiseskizzen 227) erwahnt die Anwesenheit derselben; nach den statistischen Angaben in Cavada (I, 373, II, 339) lebten 1870 unter den 23 242 Chinesen der Philippinen 193 Frauen.
Die Chinesen pflegen sehr jung nach den Philippinen zu kommen, wo sie zuerst bei einem reich gewordenen Landmanne als Commis oder Lehrling einzutreten pflegen. So lange er die spanische oder tagalische Sprache noch nicht erlernt hat, beschaftigt sich der Neuling lediglich mit Handlanger- und Packer-Arbeiten. Hat er sich hinreichende Sprach- und Geschaftskenntniss erworben, dann beginnt er mit dem Hausirhandel, um sich dann spater einen Laden einzurichten. In verhaltnissmassig kurzer Zeit hat sich der betriebsame Zopftrager ein kleines Capital erworben, mit dem er sich in die Heimath zuruckzieht. Der gesammte Kleinhandel ist in ihren Handen vereinigt, "den Aufkauf der Colonialproducte in den Provinzen fur die Ausfuhr theilen sie etwa zur Halfte mit Indiern und Mestizen" (Jagor, Reisen 274). In jedem grosseren Pueblo ist wenigstens ein Chinese anzutreffen. Uber die Zahlungsfahigkeit ihrer Kunden sind sie stets gut unterrichtet (Ilustracion 1860, n. 14, 158). Alle Handwerke werden von ihnen betrieben, selbst das unedle Gewerbe der Kurpfuscherei und Charlatanerie findet unter ihnen zahlreiche, vielgesuchte Vertreter (Buzeta, I, 20).
Da die spanischen Gesetze nur christlichen Chinesen gestattet zu ehelichen, und die Aufmerksamkeit der Geistlichkeit Concubinate unmoglich macht oder wenigstens sehr erschwert, so lassen sich viele taufen, sobald sie einen "guten" Pathen finden. Die Abschliessung einer Ehe hindert aber den Chinesen nicht, sobald er ein Vermogen sich erworben, Weib und Kinder im Stiche zu lassen und in sein Vaterland zuruckzukehren, weshalb die Indierinnen, wenn sie mit einem Chinesen eine Ehe eingehen wollen, sich ein Capital sicherstellen lassen.
Die Chinesen der Philippinen theilen alle Laster ihrer Nation, insbesondere huldigen sie ubermassigem Genusse des Opiums, welcher in den bekannten Opiumpfeifen geraucht wird. Nur den Chinesen gestattet die spanische Regierung den Genuss dieses gefahrlichen Reizmittels, fur welche Erlaubniss sie eine Abgabe zahlen mussen, welche fur 1877 auf 2 345 340 Reales de vellon veranschlagt wurde (Illustration de l'Oriente 1877, n. 3, p. 9).
Wo die Chinesen in grosserer Anzahl vorhanden sind, wie in Manila-extramuros, bilden sie autonome politische Gemeinden, welche nach Art der Indier-Pueblos gegliedert sind. Sie zahlen einen bedeutend hoheren Tribut als die Indier, und 50 Tributzahler bilden auch hier eine Cabeceria, deren Tribut der Cabecilla del Tributo oder Champan einzunehmen hat. An der Spitze der Gemeinde steht der Gobernadorcillo oder Capitan, dessen Amtsgehulfen der Teniente, Alguacil mayor und die Bilangos (gleich den Jueces der Indiergemeinden) sind. Die Wahl dieser Magistratspersonen erfolgt in derselben Weise, wie jene der Indiergemeinden. Der Gobernadorcillo, der Teniente und der Alguacil mayor mussen immer Christen sein.
Was die Zahl der Chinesen anbelangt, so betrug sie:
1585 1 000 Seelen 1603 30 000 Seelen (in Manila allein) 1639 40 000 Seelen (nach Fr. Gaspar, nach Anderen nur uber 30 000) 1815 5 000 Seelen allein in der Provinz Tondo 1828 5 708 Seelen davon in der Prov. Tondo (Manila) 5279 1830 8 640 Seelen 1834 5 000 Seelen 1836 9 038 | 1837 10 168 | 1838 10 877 | Seelen allein in der Prov. Tondo 1839 11 575 | 1840 5 729 | 1842 10 000 Seelen 1847 5 736 | allein in der Prov. Tondo 1848 7 422 | 1849 9 331 Seelen 1850 9 158 Seelen nach Diaz Arenas 9 901 Seelen nach Buzeta und Bravo 1870 23 242 Seelen 1876 30 797 Seelen 1880 ca 20 000 Seelen in Manila allein.
2. Chinesische Mestizen.
Die Mischlinge von Chinesen und Malaiinnen wurden fruher Mestizos de Sangley genannt, jetzt beginnt dieser Name allmahlig durch die Bezeichnung Mestizos chinos verdrangt zu werden. Diese Mischlinge sind kraftig gebaut und besitzen die vaterliche Sparsamkeit und Gewerbfleiss, weshalb ein grosser Theil des Kleinhandels, ja selbst der Bankgeschafte (im kleinen Umfange) in ihren Handen ruht. In Tracht und Gewandung nahern sie sich den vornehmen Indiern oder spanischen Mestizen, von der Mutter haben sie die leidenschaftliche Vorliebe fur den Tabak und das Buyokauen geerbt, vom Vater aber stammt ihr Hang zum Opiumrauchen her (Canamaque, Recu. II, 195). Wo die chinesischen Mestizen in grosserer Anzahl zusammen wohnen, bilden sie autonome Gemeinden, wie die Chinesen. Bei ihnen genugen 25 bis 30 Tributos zur Constituirung eines Baranguay. Vor 1783 zahlten sie denselben Tribut wie die Indier, damals aber wurde er um das Doppelte erhoht, und seit jener Zeit zahlen sie Abgaben, welche stets hoher sind als die der Indier, aber niedriger als jene der Chinesen. Ihre Zahl ist eine verhaltnissmassig grosse, sie bilden den Burgerstand der Philippinen, im Gegensatze zu den Weissen und deren Abkommlingen, von denen die ersteren den militarischen oder bureaukratischen, die letzteren den Landadel darstellen. 1842 zahlte man 240 000, 1850 180 000, 1867 210 816 chinesische Mestizen, wobei zu bemerken ist, dass man diesen Zahlenangaben kein unbedingtes Vertrauen schenken darf, denn bei der Volkszahlung werden nur die Tributos, wenigstens bis vor Kurzem, gezahlt; ein Tributo ist aber die Steuer, welche zwei erwachsene Personen, quasi ein Ehepaar, zusammen entrichten, es sind also die Kinder, die erwerbsunfahigen und uber 60 Jahre alten Personen bei der Tributzahlung nicht berucksichtigt, weil sie von der Zahlung des Tributes befreit sind. Um nun die Bevolkerungsziffer herzustellen, multipliciren die spanischen Statistiker die Zahl der Tribute mit 4-1/2, manche mit 5, andere mit 6, wodurch die oft widersprechenden Zahlenangaben hinreichend aufgeklart sind. Nach meinen muhseligen und langwierigen Untersuchungen verhalt sich im Allgemeinen die Zahl der spanischen Mestizen (diese zahlen keinen Tribut) zu jener der chinesischen durchschnittlich wie 1:16, nach alteren Daten berechnet, da in der neueren Zeit die spanischen Mestizen nicht mehr besonders in den Censuslisten gefuhrt werden.
3. Japanen.
Zu Ende des XVI. und Anfang des XVII. Jahrhunderts existirte in Manila und zwar in der Vorstadt Dilao eine Japanen-Niederlassung [42]. Von derselben hat sich jetzt keine Spur erhalten, die Japanen gingen in den Tagalen auf.
IV. WEISSE UND ANDERE BEVOLKERUNGSBESTANDTHEILE.
1. Weisse und deren Mischlinge.
Die weisse Bevolkerung der Philippinen war nie eine betrachtliche. Sie erhielt am Anfange des XVII. Jahrhunderts einen Zuwachs durch jene portugiesischen Familien, welche nach der Eroberung der Molukken durch die Hollander sich nach den Philippinen fluchteten. Was unseren Archipel von allen ubrigen spanischen Coloniallandern scharf schied, war das ganzliche Fehlen eines weissen Grundbesitzerstandes; die Hacenderos und Mineros von Neu-Spanien und Peru waren hier nicht vorhanden, denn die Philippinen lieferten bis zur Regierung des thatigen Gobernadors Basco nichts Nennenswerthes an Bodenproducten, sie waren nur ein Entredepot des chinesisch-spanischen Handels. Nach dem westphalischen Frieden wanderten nur Wenige ein, kein Wunder, wenn man bedenkt, dass man von Spanien nach Manila nur den Weg uber Mejico und durch den Stillen Ocean nehmen durfte, und dass der jahrliche Verkehr zwischen Neu-Spanien und Manila sich nur auf ein einziges Schiff beschrankte. Die Einwanderer waren Beamte, Soldaten, Monche, politische Verbrecher, mitunter auch Abenteurer dunkler Vergangenheit und wenige Kaufleute. Fast die gesammte weisse Bevolkerung concentrirte sich in Manila, die von den ersten Conquistadoren begrundeten Stadte mit spanischer Bevolkerung und Municipalverfassung verodeten, wie Cebu, N. Caceres, N. Segovia oder wurden wieder zu Indier-Dorfern, wie Arevalo auf Panay. Die wenigsten von den Eingewanderten trugen sich mit dem Gedanken, sich hier bleibend niederzulassen, sondern kehrten nach einer Reihe von Jahren in ihr Vaterland zuruck, da uberdiess die Zahl der eingewanderten Frauen eine geringe war, so konnte sich nicht jene machtige Creolenkaste bilden, die in Spanisch-Amerika noch heute dominirt.
Als das Festland von Amerika sich von Spanien losriss und eine Militarrevolte in Manila Statt fand, verwies die spanische Regierung alle die zahlreichen Mejicaner und Peruaner, welche seit Basco zahlreich nach den Philippinen gewandert waren. Die Regierung erschwerte auch in einer dem Gedeihen der Colonie sehr hinderlichen Weise die Ansassigmachung von Weissen auf dem Lande, und erst in neuerer Zeit haben Erleichterungen Platz gegriffen. Trotzdem nimmt die Einwanderung der Weissen mit jedem Jahre zu, und demgemass beginnt sich auch eine zahlreiche Creolenkaste zu bilden, da viele von den Einwanderern sich bleibend niederlassen. Die weisse Bevolkerung steigert sich auch in den Provinzen. Die Ordensgeistlichkeit besteht ausschliesslich nur aus Weissen.
Die spanischen Mestizen widmen sich nur dem Plantagenbau als kleine Grundbesitzer oder sie wahlen sich die Beamtenlaufbahn. Jene der niederen Klassen tragen europaische Beinkleider und Schuhe, uber den Pantalons aber das Hemd, dann eine bunte Cravatte und Cylinderhut. Die Zahl der Mestizen ist in Wirklichkeit viel grosser als die Censuslisten aufweisen, indem bei der Nachgiebigkeit der Indierinnen, besonders der Frauen, von den Spaniern viele Kukukseier gelegt werden, wenn ich mich dieser vulgaren Redewendung bedienen darf. Nach Jagor (Reisen 64) fallt einem in allen Gegenden, wo Spanier haufig sind, die weisse Farbe der Eingeborenen auf, was auf eine starke Blutmengung hinweist, wenn auch diese officiell als "Indios" angefuhrt werden. "Madchen, die als Geliebte von Europaern Kinder bekommen, rechnen sich dieses fast zur Ehre. Noch mehr ist diess der Fall, wenn das Kind vom Pfarrer ist" (Jagor 129). Die spanischen Mestizen zahlen ebenso wie die Weissen keine Kopfsteuer.
Weisse Mestizen Zusammen
1575 540 [43] ? ? 1830 6 000 ? ? 1842 1 500 Spanier 20 000 25 000 3 500 Creolen 1849 ? 8 475 [44] ? 1850 4 050 [45] 8 584 12 634
Die neueren Censuslisten lassen die Zahl der Weissen und spanischen Mestizen nicht mit Sicherheit feststellen, da sie die von der Kopfsteuer befreite Bevolkerung, d. h. die Weissen und deren Abkommlinge, nach der Beschaftigung aufzahlen, andererseits die in der Armee und Flotte Dienenden zusammen mit den Indiern aufgefuhrt werden. Die Differenzen in den obengenannten Zahlen weisen einerseits nur auf blosse Schatzungen hin, dann sind ein Mal die europaischen Soldaten mit eingerechnet, ein anderes Mal wieder nicht.
2. Sonstige Bevolkerungsbestandtheile.
In den vergangenen Jahrhunderten bis zu den Jahren 1821-23 bestand die Linientruppe der Philippinen, soweit sie sich nicht aus Eingeborenen erganzte, zumeist aus mejicanischen Indianern und Mestizen. Zwar blieben die Soldaten auch nach vollendeter Dienstzeit im Lande und verheiratheten sich mit eingeborenen Frauen, aber ohne irgendwie eine selbstandige Kaste zu bilden, sie gingen einfach in den Malaien auf. Dasselbe gilt von den Negern, Kaffern und Papuas, welche in geringer Anzahl nach den Philippinen im Beginne der spanischen Conquista von portugiesischen Sclavenhandlern gebracht wurden; da aber bereits Philipp II. durch ein Decret die Aufhebung der Sclaverei auf den Philippinen bewirkte [46], so blieben die Philippinen von dem Fluche einer Negerkaste befreit. Die wenigen Sclaven, welche 1565-90 den Spaniern aus Siam, Cambodscha und Borneo zugefuhrt wurden, kommen gar nicht in Betracht.
ANHANG.
Die maritimen Entdeckungen der Spanier im Archipel der Philippinen.
Fernando Magallanes erreichte am 16. Marz 1521 die Insel Jomonjol in der Surigao-Gruppe und wurde so der Entdecker der Philippinen, denen er den Namen S. Lazarus-Archipel verlieh, doch hat diese Benennung wenig Anklang gefunden, und wir werden sehen, dass diese so reiche Inselgruppe bis zum Empfange des heutigen Namens von den Spaniern gewohnlich "Islas de Poniente" genannt wurde, d. h. die Inseln des Westens, wahrend sie die Portugiesen die "Islas del Oriente", d. h. die Inseln des Ostens, hiessen. Magallanes trat mit den Bewohnern Jomonjols in freundlichen Verkehr, setzte aber, sobald seine Kranken sich ein wenig erholt hatten, seine Reise fort, auf welcher er die grosse Insel Leyte und zwar die Sudostkuste entdeckte, zwischen welcher und der kleinen Insel Panaon er zu dem Inselchen Limasaua [47] gelangte, deren Radjah ihn freundlich aufnahm. Von dort begab er sich nach Butuan an der Nordkuste von Mindanao. In Butuan zog er genaue Erkundigungen uber die grosse Insel ein, insbesondere uber die Ostkuste derselben, deren Namen Caraga sein Chronist Pigafetta in Calagan verzerrte. Da aber in Mindanao keine Lebensmittel aufzutreiben waren, so kehrte Magallanes nach Limasaua zuruck, deren Radjah sich ihm selbst als Lootsen erbot, um die Spanier nach dem Centrum der Visayer-Inseln, nach Cebu zu fuhren. Die Expedition brach also unter der Fuhrung des Radjahs auf und segelte zunachst nach Norden, entlang den Gestaden Leyte's. Diese grosse Insel fuhrt bei Pigafetta zwei Namen, der sudliche Theil wird dort Ceylon, der nordliche nach einem Orte der Westkuste Baybay genannt. Von Baybay wandte sich die Expedition nach Westen, erreichte die kleine Inselgruppe der Camotes, segelte dann Sudwest und gelangte so zur Insel Cebu [48] und nach Passirung des Canales, welcher Cebu von der Insel Mactan trennt, nach der wichtigsten Stadt jener grossen Insel, welche ebenfalls Cebu hiess.
Da es nicht meine Aufgabe ist, eine Geschichte der Fahrt Magallane's zu geben, sondern nur die auf die Philippinen bezuglichen Entdeckungen kurz zu registriren, so sei erwahnt, dass nach dem unglucklichen Ende des kuhnen Magallanes seine Expedition sich nach der Westkuste von Bohol wandte und von dort zwischen der Sudspitze von Negros und der Insel Siquijor ihre Richtung gegen Sudwesten nahm. Die Spanier entdeckten einen neuen Theil der Mindanaokuste und zwar jenen, welcher westlich von Dapitan beginnt und ungefahr bei der Punta Gorda endigt. Nach dem im Osten der Punta Gorda befindlichen Cap Quipit nannten sie die ganze Strecke, die sie vielleicht fur eine besondere Insel ansahen, Isla de Quipit o Quepindo. Dann folgte die Entdeckung von Palawan, welches von den Spaniern Paragua genannt wird; die Spanier entdeckten ferner auf ihrer abenteuerlichen Flucht von Borneo Sulu (Hauptinsel), die Sudkuste von Mindanao und die Serangani-Inseln, von wo aus sich die Reste der Magallanes-Expedition nach den Molukken wandten und somit das Gebiet der Philippinen verliessen.
Durch diese spanische Expedition wurden die Portugiesen auf die Philippinen aufmerksam, sie schickten einzelne Schiffe dahin ab, welche aber keine neuen Entdeckungen machten. In Spanien hatte man sich inzwischen entschlossen, eine neue Expedition nach den Molukken auslaufen zu lassen, nachdem ein in Elvas und Badajoz tagender Congress spanischer und portugiesischer Geographen und Seefahrer resultatlos auseinandergegangen war; der Congress hatte uber die Frage entscheiden sollen, ob die Molukken zum spanischen oder zum portugiesischen Weltantheil gehorten. Die neue Expedition bestand aus sieben baskischen Schiffen, welche unter dem Befehle des Johanniters Don Fray Garcia Jofre de Loaisa standen, zu dessen eventuellem Nachfolger der erste Weltumsegler Don Juan Sebastian de Elcano bestimmt war. Nach schweren Verlusten erreichte die Expedition die Sudsee, wo rasch hintereinander Loaisa und Elcano starben; den Oberbefehl ubernahm nun Toribio Alonso de Salazar, welcher, nach kurzem Aufenthalte in den Ladronen, am 8. October 1526 die Islas de Poniente erreichte und zwar an der Ostkuste von Mindanao. Salazar wurde so der Entdecker der Caraga-Kuste. Er lief in den Hafen von Liangan ein, starb aber bald, worauf der muthige Baske Martin Iniguez (Yanez) de Carquizano Chef der Expedition wurde. Carquizano versuchte nach Cebu zu gelangen, widrige Winde hinderten ihn daran, und so begab er sich nach den Molukken, wo er mit seinen Leuten gegen die Portugiesen kampfte. Salazar soll den Islas de Poniente zuerst den Namen "Philippinen" beigelegt haben, doch ist diess ein Irrthum. So war durch Loaisa's Expedition nur die Ostkuste von Mindanao entdeckt worden.
Eine Expedition nach den Islas de Poniente und den Molukken sollte bald darauf Neu-Spanien verlassen. Auf Befehl Kaiser Karl's V. rustete der glorreiche Eroberer von Mejico D. Fernando Cortes in dem kleinen pacifischen Hafen Neu-Spaniens Zacatula oder Civatlanejo eine Flotte von drei Schiffen aus, welche unter der Fuhrung des D. Alvaro de Saavedra am 31. October 1527 auslief. Da das Hauptziel dieser Expedition der Molukken-Archipel war, so beruhrte Saavedra nur fluchtig die Philippinen und zwar an der Ostkuste von Mindanao, von wo er nach den Molukken aufbrach, so dass diese Expedition nicht in der Lage war, neue Entdeckungen in dem Archipel zu machen. Von den Molukken aus versuchte Saavedra zwei Mal ohne Erfolg durch das Stille Meer nach Mejico zuruckzukehren, wobei Sulu von den Spaniern wieder aufgesucht wurde.
Durch den Vertrag von Zaragoza vom Jahre 1529 entsagte Kaiser Karl V. seinen Anspruchen auf die Molukken, und da die Islas de Poniente nach den damaligen Anschauungen ziemlich werthlos erschienen, so horten alle Versuche von spanischer Seite auf, sich mit der Entdeckung und Colonisation dieses Archipels zu befassen. Die Portugiesen selbst waren zu sehr mit den Molukken beschaftigt, als dass man in den Regierungskreisen an eine nahere Durchforschung des Archipels gedacht hatte, nachdem die Spanier aus diesen Theilen der Welt verdrangt waren. That auch der portugiesische Staat nichts, so versuchten es doch Privatleute, fur ihren Glauben und die Herrschaft ihres Vaterlandes Propaganda zu machen. Ein portugiesischer Edelmann, Francisco de Castro, hatte bereits auf Mangcassar in Celebes als Missionar gewirkt, ohne selbst Priester zu sein. 1531 kam er nach der Insel Mindanao und bekehrte dort einige Fursten, darunter den Radjah von Butuan, zum Christenthume [49]; es mogen auch noch andere Portugiesen auf dieser Insel geweilt haben, jedenfalls ist aber die Entdeckungsgeschichte der Philippinen durch sie nicht bereichert worden. Die Portugiesen machten sich bald darauf in Mindanao unmoglich, indem der portugiesische Capitan Pinto nach Abschluss eines Freundschaftsvertrages mit dem Radjah der Insel Surigao auf dessen Unterthanen Jagd machte, worauf die emporten Eingeborenen den verratherischen Sclavenjager zur schleunigen Heimkehr nothigten. Die Jesuiten und Portugiesen behaupten, dass zu Anfang der vierziger Jahre des XVI. Saeculums der beruhmte Apostel der Indier, Franciscus Xaverius auf Mindanao das Christenthum gepredigt hatte, was aber aus triftigen Grunden bezweifelt wird [50]; jedenfalls hat er zur weiteren Aufdeckung Mindanao's nichts beigetragen.
Einer von den Officieren des Loaisa, der wackere baskische Capitan D. Andres de Urdaneta kehrte erst 1536 nach Spanien von den Molukken zuruck, wo er unter den Fahnen des Sultans von Tidore ruhmlich gegen die Portugiesen gefochten hatte. Dieser tuchtige Seemann und Haudegen suchte dem Kaiser Karl die Wichtigkeit der halbvergessenen Islas de Poniente hervorzuheben, welche nach seiner Vorstellung die Spanier fur die Cession der Molukken entschadigen sollten. Eingehend wies Urdaneta nach, dass die Islas de Poniente innerhalb des spanischen Weltantheils lagen, wahrend die Portugiesen das Gegentheil behaupteten. Wenn auch Karl damals mit wichtigeren Angelegenheiten beschaftigt war, so versaumte er es nicht, dem Rathe von Indien eine genaue Prufung der Vorschlage Urdaneta's anzuempfehlen. Da der beruhmte amerikanische Conquistador D. Pedro de Alvarado ohnehin sich mit dem Plane trug, einen Zug durch das Stille Meer nach China zu unternehmen, und dieser spanische Held uber eine hinreichende Anzahl von Schiffen und Soldaten gebot, so gab der Kaiser ihm den Befehl, nach den Islas de Poniente aufzubrechen, jedoch sollte er unter keiner Bedingung die Molukken oder irgend welche andere Besitzung der portugiesischen Krone beruhren, noch auch in die Streitigkeiten der eingeborenen Fursten und Portugiesen sich mengen. Alvarado begann auch sogleich sich zu rusten; schon schien Alles zum Auslaufen bereit, als die Indier der Provinz Jalisco sich emporten. Alvarado zog gegen sie zu Felde, aber ein Sturz vom Pferde machte seinem abenteuerlichen Leben ein Ende.
Da das Geschwader segelfertig war, so beschloss der Vicekonig von Mejico, D. Antonio de Mendoza, es auch nach dem Tode des designirten Befehlshabers auslaufen zu lassen. Der Vicekonig trug das Commando zunachst dem in Mejico angelangten Urdaneta an, da aber dieser erklarte, die an die Fuhrung der Expedition geknupften Bedingungen und Vorschriften nicht annehmen zu konnen, so wurde der Oberbefehl einem Verwandten des Vicekonigs anvertraut, dem Ruy Lopez de Villalobos, von dem der alte Waffengefahrte des Cortes, Bernal Diaz de Castillo, sagt: "que sabia mucho de alturas y del arte de navegacion". Da, wie erwahnt, Alvarado seinen Zug bis nach China hatte ausdehnen wollen, so hatte er dementsprechend eine grosse Zahl von Schiffen zusammengebracht; der Vicekonig wollte das Ziel der Expedition auf die Islas de Poniente beschranken, und weil ohnediess der Aufstand in Jalisco der Flotte einen Theil der Besatzung entzog, so erhielt Villalobos den Befehl, sich nur die besten unter den Schiffen Alvarado's auszusuchen, was denn auch geschah.
Am 1. November 1542 verliess Villalobos den mejicanischen Hafen Navidad (Natividad) mit funf Schiffen und 370 Mann. Am 2. Februar 1543 erreichte er die Ostkuste Mindanao's und landete in der Caraga-Bucht. Bernardo de la Torre, Commandant der Landtruppen der Expedition, gab Mindanao [51] den Namen Cesarea zu Ehren des Kaisers. Sein Versuch, auf den an der Sudspitze Mindanao's liegenden Sarangani-Inseln eine Niederlassung zu grunden, misslang wegen Mangel an Lebensmitteln. Die Portugiesen auf den Molukken erhielten hiervon Kunde und schickten einen Gesandten ab, welcher von Villalobos die sofortige Raumung des gesammten Archipels forderte, weil er zum portugiesischen Weltantheil gehore. Der durch eine grosse Anzahl erhaltener Vorschriften in seinem freien Thun und Lassen behinderte Villalobos schickte hierauf ein Schiff nach Neu-Spanien zuruck, um neue Instructionen zu holen, aber dasselbe musste durch widrige Winde genothigt umkehren. Villalobos verliess in Folge der eintretenden Hungersnoth die Sarangani-Inseln und suchte nach Cebu zu gelangen. Jetzt begann eine wahre Odyssee fur diese ungluckliche Expedition, welche bestandig mit widrigen Winden und Mangel an Lebensmitteln zu kampfen hatte. Umsonst schickte Villalobos von Butuan aus Schiffe nach Bohol und anderen Inseln, die Spanier schwebten bestandig in der Gefahr, den Hungertod zu erleiden. Zwei seiner Brigantinen gelangten nach der Insel Samar und zwar an die Ostkuste derselben, welche damals Ibabao genannt wurde, wahrend der westliche, gegen Leyte gewendete Theil den Namen Samar schon fuhrte, welcher heute der ganzen Insel zukommt, wahrend der Name Ibabao vollstandig in Vergessenheit gerathen ist, obwohl im XVII. Jahrhundert die ganze Insel auch Ibabao genannt wurde. Die Spanier des Villalobos nannten die Insel nach dem Radjah von Ibabao Tendaya (oder Tandaya), Villalobos gab ihr aber nach dem Infanten Don Felipe den Namen Filipina, ohne jedoch den Namen auf den ganzen Archipel auszudehnen, wie gewohnlich angenommen wird. Noch am 15. Juli 1552 nennt Fray Nicolas de Witte in einem an den Kaiser selbst gerichteten Schreiben die von Magallanes entdeckten Inseln "Islas de Poniente" [52], was er gewiss nicht gethan hatte, wenn jener Archipel nach dem Sohne und Thronerben des Kaisers benannt worden ware. Die Bezeichnung Neu-Castilien, welche Villalobos den heutigen Philippinen gab, gerieth ebenso schnell in Vergessenheit, wie der Name Islas de San Lazaro, den ihnen Magallanes verliehen hatte. Die Unmoglichkeit, Lebensmittel zu erlangen oder Cebu zu erreichen, zwangen schliesslich nach langen Irrfahrten den spanischen Admiral, mit dem Reste seiner Leute nach den Molukken aufzubrechen und den Portugiesen halbverhungert sich zu ergeben, nachdem ein Versuch misslungen war, ein Schiff in sudlicheren Breiten (langs Neu-Guinea) nach Neu-Spanien um Succurs zu senden. Der Befehlshaber dieses Schiffes, der seekundige Monch Fray Geronimo de S. Estevan y Jimenez, gab angeblich Neu-Guinea den noch heute gebrauchlichen Namen. Die auf Samar durch Schiffbruch zuruckgebliebenen Spanier wurden durch Schiffe des Sultans von Tidore nach den Molukken gebracht.
Nach dieser unglucklichen Expedition verlor Kaiser Karl V. alle Lust, sich weiter mit den Islas de Poniente zu beschaftigen, sie hatten ihn nur Blut und Geld gekostet, ohne auch nur einen Ersatz fur die auf ihre Entdeckung verschwendeten Opfer zu bieten; erst als sein Sohn Philipp II. zur Regierung gelangte, begann man am spanischen Hofe sich wieder der Islas de Poniente zu erinnern. Es ist nur zu wahrscheinlich, dass Urdaneta es war, der den Konig auf jenen entlegenen Erdtheil aufmerksam machte. Philipp entschloss sich im Jahre 1558 nochmals, den Versuch zu unternehmen, die Islas de Poniente zu erobern, er richtete ein in den schmeichelhaftesten Ausdrucken verfasstes Schreiben [53] an Urdaneta, in welchem er ihm mittheilte, dass der Vicekonig von Neu-Spanien den Befehl erhalten hatte, nach den Islas de Poniente (also Philipp kennt den Namen Philippinen nicht) eine Expedition auszusenden, und dass es der Wunsch des Konigs ware, dass Urdaneta an diesem Zuge Theil nehme. Urdaneta war inzwischen Augustinermonch geworden, und aus seinem Kloster in der Stadt Mejico schickte er dem Konige als Antwort auf dessen Schreiben ein ausfuhrliches Memorial uber die Schifffahrt in der Sudsee und den ihm bekannten ostasiatischen Gewassern. Der Vicekonig hatte gleichzeitig den Befehl zur Ausrustung jener Expedition erhalten, es stand ihm die Auswahl der Befehlshaber, der Schiffe und Mannschaft frei; die Richtung und Ausdehnung der Fahrt aber, kurz die ganze Direction der Unternehmung sollte dem erfahrenen Fray Andres Urdaneta uberlassen bleiben, der den Titel eines "Protector de Indios" erhielt. Auf Vorschlag des Urdaneta wurde sein Landsmann, der Baske Don Miguel Lopez de Legazpi zum Chef der Expedition ernannt, auch die Mannschaft der aus funf Schiffen bestehenden Flotte bestand grosstentheils aus seekundigen Basken.
Am 21. November 1564 verliess die Expedition die Kuste Neu-Spaniens; am 9. Januar 1565 wurden die Ladronen erreicht und am 13. Februar die erste Philippine, die kleine Insel Suluan, sudlich von Samar, der Legazpi den Namen Buen Senal (das gute Omen) gab. Da es nicht in meiner Absicht liegt, eine Geschichte der spanischen Eroberung der Philippinen zu geben, sondern mich nur mit der kurzen Registrirung der Entdeckungen zu beschaftigen, so erwahne ich, dass Legazpi zunachst Samar aufsuchte und zwar den sudlichen Theil, er nennt die Insel: "Ibabao". Von dort wandte er sich nach Leyte und landete bei dem uns schon durch Magallanes bekannten Inselchen Panaon. Da die Expedition trotz aller freundlichen Bemuhungen die in die Bergwildnisse sich fluchtenden Eingeborenen zur Lieferung von Lebensmitteln nicht bewegen konnte, so entschloss sich Legazpi, am 14. Marz nach Mindanao zu gehen, entweder nach Butuan oder der Insel Camiguin, widrige Winde verschlugen ihn aber nach dem damals sehr schwach bevolkerten [54] Bohol, so dass er auch hier keine Lebensmittel auftreiben konnte, zumal auch hier die Eingeborenen sich mit den Spaniern in keinen Verkehr setzten. Legazpi schickte nun das schnellste seiner Schiffe, den S. Juan, unter Capitan Isla nach Butuan, um mit dem Fursten dieses Landes einen Freundschaftsvertrag abzuschliessen und Lebensmittel und Zimmt dort einzukaufen. Ehe noch Isla von seiner glucklichen Fahrt nach Butuan zuruckgekehrt war, hatte Legazpi durch Vermittelung eines Steuermannes aus Borneo sich mit den Hauptlingen von Bohol befreundet und mit dem vornehmsten derselben Blutsfreundschaft (beide tranken gegenseitig ihr Blut) geschlossen. Legazpi schickte den Piloto Mayor der Flotte, Don Estevan Rodriguez, in Begleitung des borneanischen Steuermannes, mit geringer Bedeckung mit einem kleinen Fahrzeuge ab, um Cebu zu recognosciren und die Route dorthin sicherzustellen. Als dieses Schiff lange ausblieb, wurden zwei spanische Soldaten auf einem Boote der Eingeborenen dem ersteren nachgeschickt, sie kehrten mit der Nachricht zuruck, dass von dem ersten Fahrzeuge nichts zu erblicken ware, dagegen brachten sie die frohe Kunde, dass Cebu von Reichthumern strotze, bald darauf traf Rodriguez ein und bestatigte diese Nachrichten, auch Capitan Isla langte mit reicher Ladung an. Das kam zur rechten Zeit, denn schon hatten Hungersnoth und Enttauschung (man fand nirgends Gold) die Leute unzufrieden gemacht und selbst unter dem Officierscorps den Wunsch nach einer Ruckkehr nach Neu-Spanien hervorgerufen, Legazpi hatte sich genothigt gesehen, einen Kriegsrath einzuberufen, der erst nach langen und sturmischen Debatten sich fur das Bleiben entschied.
Am 22. April verliess Legazpi Bohol, statt aber direct nach Cebu zu gelangen, wurde er nach Dapitan an der Nordkuste von Mindanao verschlagen, wo ihm der Furst desselben, Pagbuya, erst die Piloten gab, welche die Expedition glucklich nach dem Hauptorte Cebu's brachten, wo Legazpi's Schiffe am 27. April 1565 Anker warfen und zwar in der Ensenada de Mandave. Dort grundete Legazpi eine spanische Niederlassung, die er zuerst S. Miguel de Cebu nannte, deren Name er aber bald darauf in "Villa de Santisimo Nombre de Jesus" umanderte, als ein Soldat die Statue eines Jesuskindes fand, die wahrscheinlich von Magallanes' Leuten zuruckgelassen worden war. Fray Andres de Urdaneta kehrte hierauf mit dem besten Schiffe nach Neu-Spanien zuruck, um den Vicekonige den Bericht uber den Stand der jungen Colonie zu erstatten und um Verstarkungen und Nachsendungen zu fordern [55]. |
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