2015년 5월 11일 월요일

Die Reden Gotamo Buddhos 6

Die Reden Gotamo Buddhos 6


Sechster Theil Dritte Rede
 
DIE SCHRITTE DES KÄMPFERS
 
 
Das hab’ ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene im
Lande der Sakker, bei Kapilavatthu, im Park der Feigenbäume.
Damals aber hatten die Sakyer von Kapilavatthu eben erst
ein neues Herrenhaus erbauen lassen, und niemand noch hatte
darin gewohnt, kein Asket und kein Priester noch irgendein
menschliches Wesen.
 
Da begaben sich denn die Sakyer von Kapilavatthu dorthin wo
der Erhabene weilte, begrüßten den Erhabenen ehrerbietig und
setzten sich seitwärts nieder. Seitwärts sitzend sprachen nun
die Sakyer von Kapilavatthu zum Erhabenen also:
 
»Es ist da, o Herr, von den Sakyern in Kapilavatthu ein neues
Herrenhaus errichtet worden, und niemand noch hat es bewohnt,
kein Asket und kein Priester, noch irgendein menschliches
Wesen. Das möge, o Herr, der Erhabene zuerst benutzen: vom
Erhabenen zuerst benutzt, werden es dann die Sakyer von
Kapilavatthu benutzen. So soll es den Sakyern von Kapilavatthu
lange zum Wohle, zum Heile gereichen!«[8] 354
 
Schweigend gewährte der Erhabene die Bitte.
 
Als nun die Sakyer von Kapilavatthu der Zustimmung des
Erhabenen sicher waren, standen sie auf, begrüßten den
Erhabenen ehrerbietig, gingen rechts herum und begaben sich
nach dem Herrenhause. Dort ließen sie den Boden ganz mit Matten
bedecken[9], die Stühle bereit richten, einen Eimer mit Wasser
aufstellen und eine Oellampe zurecht machen. Dann kehrten sie
wieder zum Erhabenen zurück, verneigten sich ehrerbietig vor
dem Erhabenen und standen seitwärts. Seitwärts stehend sprachen
nun die Sakyer von Kapilavatthu zum Erhabenen also:
 
»Ganz mit Matten bedeckt, o Herr, ist der Boden des Hauses, die
Stühle stehn bereit, ein Eimer mit Wasser ist aufgestellt, eine
Oellampe zurecht gemacht: wie es nun, o Herr, dem Erhabenen
belieben mag.«
 
Da hat denn der Erhabene sich gerüstet, Mantel und Schaale
genommen und ist in Begleitung der Jüngerschaar zum Herrenhause
hingeschritten. Dort angelangt spülte der Erhabene die Füße
ab, trat in den Saal ein und setzte sich nahe dem mittleren
Pfeiler, gegen Osten gewendet, nieder. Und auch die
begleitenden Mönche spülten die Füße ab, traten in den Saal
ein und setzten sich nahe der westlichen Wand, gegen Osten
gewendet, nieder, so dass der Erhabene ihnen voransaß. Und auch
die Sakyer von Kapilavatthu spülten die Füße ab, traten in den
Saal ein und setzten sich nahe der östlichen Wand, gegen Westen
gewendet, nieder, so dass der Erhabene ihnen voransaß.
 
Nachdem nun der Erhabene die Sakker von Kapilavatthu bis tief
in die Nacht in lehrreichem Gespräche ermuntert, ermuthigt,
erregt und erheitert hatte, wandte er sich an den ehrwürdigen
Ānando:
 
»Besinne dich, Ānando, den Sakyern von Kapilavatthu zuliebe auf
die Schritte des Kämpfers; der Rücken ist mir ermüdet: den
will ich ausstrecken.«
 
»Gern, o Herr!« erwiderte da der ehrwürdige Ānando, dem
Erhabenen gehorchend.
 
Und der Erhabene spreitete den Mantel, vierfach gefaltet, aus
und legte sich auf die rechte Seite wie der Löwe hin, einen Fuß
über dem anderen, gesammelten Sinnes, der Zeit des Aufstehns
gedenkend.
 
Und der ehrwürdige Ānando wandte sich nun also an Mahānāmo den
Sakyer:
 
»Da ist, Mahānāmo, der heilige Jünger tüchtig in Tugend, die
Thore der Sinne hütet er, beim Essen weiß er Maaß zu halten, er
weiht sich der Wachsamkeit, sieben rechte Eigenschaften eignen
ihm, und die vier Schauungen, die das Herz erquicken, schon im
Leben besäligen, die kann er nach Wunsch gewinnen, in ihrer
Fülle und Weite.
 
»Wie aber ist, Mahānāmo, der heilige Jünger tüchtig in Tugend? 355
Da ist, Mahānāmo, der heilige Jünger tugendhaft, in reiner
Zucht richtig gezügelt bleibt er lauter im Handel und Wandel:
vor geringstem Fehl auf der Hut kämpft er beharrlich weiter,
Schritt um Schritt. Also ist, Mahānāmo, der heilige Jünger
tugendhaft.
 
»Wie aber hütet, Mahānāmo, der heilige Jünger die Thore der
Sinne? Hat da, Mahānāmo, der heilige Jünger mit dem Gesichte
eine Form erblickt, so fasst er keine Neigung, fasst keine
Absicht. Da Begierde und Missmuth, böse und schlechte Gedanken
gar bald den überwältigen, der unbewachten Gesichtes verweilt,
befleißigt er sich dieser Bewachung, er hütet das Gesicht, er
wacht eifrig über das Gesicht. Hat er mit dem Gehöre einen Ton
gehört -- hat er mit dem Geruche einen Duft gerochen -- hat
er mit dem Geschmacke einen Saft geschmeckt -- hat er mit dem
Getaste eine Tastung getastet -- hat er mit dem Gedenken ein
Ding erkannt, so fasst er keine Neigung, fasst keine Absicht.
Da Begierde und Missmuth, böse und schlechte Gedanken gar
bald den überwältigen, der unbewachten Gedenkens verweilt,
befleißigt er sich dieser Bewachung, er hütet das Gedenken,
er wacht eifrig über das Gedenken. Also hütet, Mahānāmo, der
heilige Jünger die Thore der Sinne.
 
»Wie aber weiß, Mahānāmo, der heilige Jünger beim Essen Maaß
zu halten? Da nimmt, Mahānāmo, der heilige Jünger gründlich
besonnen die Nahrung ein, nicht etwa zur Letzung und Ergetzung,
nicht zur Schmuckheit und Zier, sondern nur um diesen Körper zu
erhalten, zu fristen, um Schaden zu verhüten, um ein heiliges
Leben führen zu können: So werd’ ich das frühere Gefühl
abtödten und ein neues Gefühl nicht aufkommen lassen, und
ich werde ein Fortkommen haben, ohne Tadel bestehn, mich wohl
befinden.Also weiß, Mahānāmo, der heilige Jünger beim Essen
Maaß zu halten.
 
»Wie aber weiht sich, Mahānāmo, der heilige Jünger der
Wachsamkeit? Da läutert, Mahānāmo, der heilige Jünger bei Tage,
gehend und sitzend, das Gemüth von trübenden Dingen; läutert in
den ersten Stunden der Nacht, gehend und sitzend, das Gemüth
von trübenden Dingen; legt sich in den mittleren Stunden der
Nacht auf die rechte Seite wie der Löwe hin, einen Fuß über dem
anderen, gesammelten Sinnes, der Zeit des Aufstehns gedenkend;
läutert in den letzten Stunden der Nacht, wieder aufgestanden,
gehend und sitzend, das Gemüth von trübenden Dingen. Also weiht
sich, Mahānāmo, der heilige Jünger der Wachsamkeit.
 
»Wie aber eignen, Mahānāmo, dem heiligen Jünger sieben rechte 356
Eigenschaften? Da hat, Mahānāmo, der heilige Jünger Zutrauen,
er traut der Wachheit des Vollendeten, so zwar: Das ist der
Erhabene, der Heilige, vollkommen Erwachte, der Wissens-
und Wandelsbewährte, der Willkommene, der Welt Kenner, der
unvergleichliche Leiter der Männerheerde, der Meister der
Götter und Menschen, der Erwachte, der Erhabene.Und er ist
schaamhaft, er schämt sich Schlechtes in Werken, Worten und
Gedanken zu begehn, er wahrt sich, dass er nicht in böse,
unheilsame Dinge gerathe. Und er ist schüchtern, er scheut
sich Schlechtes in Werken, Worten und Gedanken zu begehn, er
sorgt, dass er nicht in böse, unheilsame Dinge gerathe. Und
er hat viel gehört, ist Behälter des Wortes, Hort des Wortes
der Lehre; und was da am Anfang begütigt, in der Mitte
begütigt, am Ende begütigt und sinn- und wortgetreu das
vollkommen geläuterte, geklärte Asketenthum überliefert: das
kennt er, behält er, beherrscht er mit der Rede, bewahrt es im
Gedächtniss, hat es von Grund aus verstanden. Und er hat den
Muth und die Kraft unheilsame Dinge zu verleugnen und heilsame
Dinge zu erringen, er dauert stark und standhaft aus, giebt
den heilsamen Kampf nicht auf. Und er hat Einsicht, ist mit
höchster Geistesgegenwart begabt: was da einst gethan, einst
gesagt wurde, daran denkt er, daran erinnert er sich. Und er
ist witzig, mit der Weisheit begabt, die Aufgang und Untergang
sieht, mit der heiligen, durchdringenden, die zur völligen
Leidensversiegung führt. Also eignen, Mahānāmo, dem heiligen
Jünger sieben rechte Eigenschaften.
 
»Und wie, Mahānāmo, kann der heilige Jünger die vier
Schauungen, die das Herz erquicken, schon im Leben besäligen,
nach Wunsch gewinnen, in ihrer Fülle und Weite? Da weilt,
Mahānāmo, der heilige Jünger, gar fern von Begierden, fern
von unheilsamen Dingen, in sinnend gedenkender ruhegeborener
säliger Heiterkeit, in der Weihe der ersten Schauung. Nach
Vollendung des Sinnens und Gedenkens erreicht er die innere
Meeresstille, die Einheit des Gemüthes, die von sinnen, von
gedenken freie, in der Einigung geborene sälige Heiterkeit, die
Weihe der zweiten Schauung. In heiterer Ruhe, gleichmüthig,
einsichtig, klar bewusst weilt er, ein Glück empfindet er
im Körper, von dem die Heiligen sagen: Der gleichmüthig
Einsichtige lebt beglückt; so erwirkt er die Weihe der
dritten Schauung. Nach Verwerfung der Freuden und Leiden, nach
Vernichtung des einstigen Frohsinns und Trübsinns erwirkt er
die Weihe der leidlosen, freudlosen, gleichmüthig einsichtigen
vollkommenen Reine, die vierte Schauung. Also kann, Mahānāmo,
der heilige Jünger die vier Schauungen, die das Herz erquicken,
schon im Leben besäligen, nach Wunsch gewinnen, in ihrer Fülle
und Weite.
 
»Ist nun, Mahānāmo, der heilige Jünger also tüchtig in Tugend,
hütet er also die Thore der Sinne, weiß er also beim Essen
Maaß zu halten, weiht er sich also der Wachsamkeit, eignen
ihm also sieben rechte Eigenschaften, und kann er die vier 357
Schauungen, die das Herz erquicken, schon im Leben besäligen,
also nach Wunsch gewinnen, in ihrer Fülle und Weite, so heißt
man ihn, Mahānāmo, den heiligen Jünger, der die Schritte des
Kämpfers gegangen, ja bis oben an die Verschaalung gelangt
ist, fähig zur Durchbrechung, fähig zur Erwachung, fähig die 

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