2015년 11월 17일 화요일

Karte und Kroki 2

Karte und Kroki 2


Auch der ministerielle Erlaß, durch den der Unterricht im Kartenlesen,
Skizzieren und Krokieren auf den höheren Schulen eingeführt wird,
war maßgebend für den Entschluß zur Bearbeitung eines Bändchens, das
die in den bekannten »Richtlinien« für die Ausbildung der Jungmannen
angegebenen Kenntnisse über Karte und Kroki in leichtverständlicher
Form entwickelt.
 
+Berlin+, Januar 1917.
 
=H. Wolff.=
 
 
 
 
INHALT
 
 
Seite
Erster Teil
 
Die topographische Karte
 
Abschnitt 1. Grundbegriffe und Einteilung der Karten
 
§ 1. Begriff der Karte 1
 
§ 2. Einteilung der Karten nach dem Maßstab 3
 
§ 3. Einteilung der Karten nach dem Inhalt 4
 
 
Abschnitt 2. Arbeiten zur Herstellung der Karten
 
Kapitel 1. Die trigonometrischen Arbeiten
 
§ 4. Die Netzlegung 5
 
§ 5. Die Basismessung 6
 
§ 6. Die Winkelmessung 7
 
§ 7. Die Berechnung 10
 
§ 8. Die grundlegenden Höhenbestimmungen 13
 
Kapitel 2. Die topographischen Arbeiten
 
§ 9. Die vorbereitenden Arbeiten. Das Gradnetz 16
 
§ 10. Die Aufnahme der Lage (Situation) 19
 
§ 11. Die Aufnahme der Höhen des Geländes 22
 
Kapitel 3. Die kartographischen Arbeiten
 
§ 12. Ausarbeitung der Feldaufnahmen. Die Kartenschrift 24
 
§ 13. Die Signaturen für die Situation 24
 
§ 14. Die Arten der Geländedarstellung 25
 
§ 15. Vervielfältigung und Vertrieb der Karten 36
 
 
Zweiter Teil
 
Das Kroki
 
§ 16. Einleitung. Grundbegriffe 38
 
§ 17. Orientieren der Karte. Festlegen von Punkten und
Richtungen 39
 
§ 18. Messen von Entfernungen 41
 
§ 19. Messen von Horizontalwinkeln 43
 
§ 20. Messen von Böschungswinkeln. Berechnung von
Höhenunterschieden 44
 
§ 21. Krokieren im Zusammenhange 46
 
§ 22. Anfertigung von Krokis bei vorhandenen Karten 53
 
§ 23. Anfertigung von Skizzen 54
 
 
 
 
ERSTER TEIL
 
DIE TOPOGRAPHISCHE KARTE
 
 
 
 
ABSCHNITT 1. GRUNDBEGRIFFE UND EINTEILUNG DER KARTEN
 
 
§ 1. =Begriff der Karte.= Der Name »Karte« stammt von dem lateinischen
»charta« ab, das ursprünglich »Brief, Bericht, Urkunde« bedeutete.
Seit dem 14. Jahrhundert wird »charta« aber auch schon als Bezeichnung
für eine Landkarte verwendet. Seit dieser Zeit ist der Name »Charte«
geblieben, und nur die Schreibweise hat sich geändert.
 
Unter einer Karte versteht man die zeichnerische, verjüngte Darstellung
eines Teiles der physischen Erdoberfläche, die nach Lage (Situation)
und Höhe zum Ausdruck gebracht werden soll. Man erreicht dies,
indem man die einzelnen Punkte der physischen Erdoberfläche auf
eine Grundfläche, die mathematische Erdoberfläche oder den ideellen
Meeresspiegel, lotrecht projiziert. Dadurch würden also zunächst die
Punkte in der Projektion gegeneinander ihrem _Abstande_ nach und die
Flächen ihrer _Ausdehnung_ nach festgelegt sein. Es ist nun Aufgabe
der Kartographie, den Verlauf der Erdoberfläche auch der Höhe nach
darzustellen, und das geschieht, indem man die _Höhen_[1] (_Koten_)
der Punkte, d. h. ihre senkrechten Abstände von dem Meeresspiegel (der
Projektionsfläche) neben die Projektionen schreibt und dann weiter
das Erdrelief durch Höhenlinien und bestimmte Schraffiermethoden zur
Vorstellung zu bringen sucht. Eine weitere Aufgabe der Kartographie
ist es, die Figuren auf der gekrümmten, ellipsoid- oder kugelförmigen
mathematischen Erdoberfläche, in der Kartenblatt_ebene_ möglichst
längen-, flächen- und winkeltreu zur Abbildung zu bringen.
 
Eine Karte ist demnach der auf einer Kartenblattebene maßstäblich
verkleinert gezeichnete Grundriß mit Höhendarstellung eines auf
die mathematische Erdoberfläche projizierten Teiles der physischen
Erdoberfläche oder kürzer nach Rothe: »_Eine Karte mit Höhenangaben ist
eine geometrische Grundrißdarstellung eines Geländes durch kotierte
Projektionen._«
 
[Illustration: Fig. 1--8.]
 
Man teilt nun die Karten nach dem Maßstab und nach dem Inhalt ein.
_Maßstab_ ist das Maß der Verkleinerung oder Verjüngung der Karte im
Vergleich zur Natur.
 
Für _Längen_ _L_ gilt also:
 
_L_K_ : _L_N_ = 1 : _m_,
 
wobei _K_ Karte und _N_ Natur bedeutet; z. B. bei 1 : _m_ = 1 : 25000
sind 1000 m in der Natur auf der Karte nur 4 cm lang, denn
 
_L_K_ = 1000 m/25000 = 4 cm.
 
Ist umgekehrt _L_K_ = 2,5 cm, dann ist
 
_L_N_ = 2,5 cm 25000 = 625 m.
 
Für _Flächen_ _F_ gilt:
 
_F_K_ : _F_N_ = 1 : _m²_;
 
z. B. die Fläche eines Waldes sei auf der Karte 1 : 25000 in
natürlichem Maßstab 4 qcm groß. Dann ist in Wirklichkeit
 
_F_N_ = _F_K_ _m²_
_F_N_ = 4 qcm 25000 25000
d. h. _F_N_ = 2500000000 qcm = 0,25 qkm.
 
Auf jede Karte wird zur Vereinfachung der Maßstab gezeichnet bzw.
aufgedruckt. Man unterscheidet Längen- oder Linearmaßstäbe (Fig. 1--8)
und Transversalmaßstäbe (Fig. 9). Um den Maßstab einer Karte, d. h. das
Verhältnis 1 : _m_ festzustellen, braucht man nur eine Länge zwischen
zwei festen Punkten auf der Karte mit einem Millimeterstab abzugreifen
und mit der wirklich abgemessenen Länge zu vergleichen. Es mögen z. B.
4 cm einer Länge von 1000 m zwischen zwei Punkten entsprechen, dann ist
der Maßstab 4 cm : 100000 cm = 1 : 25000. Bei allen Umrechnungen ist es
zweckmäßig, von der Einheit auszugehen.
 
[Illustration: Fig. 9.]
 
§ 2. =Einteilung der Karten nach dem Maßstabe.= Hier unterscheidet man
1. topographische, 2. geographische Karten. Die topographischen Karten
sind in allen Einzelheiten das Erzeugnis der Geodäten und Topographen
und beruhen auf Aufnahmen an Ort und Stelle. Diese werden je nach
dem Zweck, dem sie dienen sollen, mit feineren oder mit einfacheren
Meßinstrumenten erfolgen, und auch der Maßstab der Karte wird diesem
Zweck entsprechend gewählt werden. Zu 1 gehören:
 
a) Detailkarten oder Pläne in 1 : 500 bis 1 : 10000; Katasterkarten,
Stadtpläne, Stromkarten, Pläne zu technischen Zwecken usw.
 
b) Topographische Spezialkarten von 1 : 10000 bis 1 : 200000; z.B.
Meßtischblätter 1 : 25000, Karte des Deutschen Reiches 1 : 100000,
Spezialkarte der österreichisch-ungarischen Monarchie 1 : 75000
in 832 Blatt, topographischer Atlas von Bayern 1 : 50000, Karte
von Frankreich 1 : 80000, von Italien 1 : 100000, von England 1 :
63360, von Rußland 1 : 126000.
 
c) Topographische Übersichtskarten 1 : 200000 bis 1 : 500000.
Reymannsche Karte von Mitteleuropa 1 : 200000, topographische
Übersichtskarte des Deutschen Reiches 1 : 200000, Übersichtskarte
von Mitteleuropa 1 : 300000, Vogels Karte des Deutschen Reiches 1 :
500000, österreichische Generalkarte von Mitteleuropa 1 : 200000,
französische Karte 1 : 320000.
 
2. Die geographischen Karten von dem kleinsten Maßstab bis 1 :
500000. Sie sollen von einzelnen Teilen der Erdoberfläche nur die
hauptsächlichsten Eigenschaften jeder Örtlichkeit hervorheben, so daß
ein Gesamtbild entsteht, bei dem es weniger auf die topographischen
Einzelheiten ankommt. Sie sind mehr das Ergebnis wissenschaftlicher,
kritischer Arbeit, die das Wesentliche von dem Unwesentlichen
unterscheiden soll und beruhen nicht durchweg auf _Aufnahmen_ an Ort
und Stelle. Man unterscheidet:
 
a) Geographische Spezialkarten 1 : 500000 bis 1 : 50000000.
Europäische Großstaaten 1 : 500000 bis 1 : 1000000,
außereuropäische Erdteile 1 : 10000000 bis 1 : 50000000.
 
b) Geographische Übersichtskarten 1 : 10000000 bis 1 : 50000000. Sie
stellen ganze Länder und Erdteile möglichst auf einem Blatt dar.
Asien 1 : 30000000, Afrika, Nord- und Südamerika 1 : 20000000,
Europa und _Australien_ 1 : 10000000.

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