2015년 11월 17일 화요일

Karte und Kroki 3

Karte und Kroki 3



Bisher sind nur die _Land_karten erwähnt worden. Bei den
_See_karten unterscheidet man Küstenkarten, Segel- oder Kurskarten,
Übersichtskarten.
 
§ 3. =Einteilung der Karten nach dem Inhalt.= Hier unterscheidet man:
geologische, hydrographische, orographische, ethnographische Karten,
Verkehrskarten, politische, administrative und historische Karten,
statistische Karten, meteorologische, erdmagnetische, klimatologische
Karten usw.
 
 
 
 
ABSCHNITT 2. ARBEITEN ZUR HERSTELLUNG DER KARTEN
 
 
KAPITEL 1. DIE TRIGONOMETRISCHEN ARBEITEN
 
§ 4. =Die Netzlegung.= Alle Generalstabskarten sind das Ergebnis einer
genauen Landesaufnahme, die zunächst wohl aus strategischen, dann aber
auch aus staatswirtschaftlichen, technischen und wissenschaftlichen
Gründen ausgeführt wird. Man kann bei jeder Landesaufnahme mehrere
Arbeitsabschnitte unterscheiden, nämlich die trigonometrischen,
topographischen und kartographischen Arbeiten. In Preußen werden
diese ausgeführt von der _Königl. Preußischen Landesaufnahme_ (1865
gegründet), welche dem Generalstab angegliedert ist und entsprechend
der genannten Einteilung in die trigonometrische, topographische und
kartographische Abteilung zerfällt.
 
Die Grundlage einer jeden Landesvermessung bildet ein Netz von
möglichst gleichseitigen Dreiecken, welches über das ganze Land
gelegt wird. Man nennt diese Arbeit _Triangulation_. Je nach der
Entfernung der Netzpunkte voneinander unterscheidet man Netze 1.,
2., 3. und 4. Ordnung. Bei der 1. Ordnung sind die Dreiecksseiten
über 20 km, bei der 2. Ordnung 10--20 km, bei der 3. Ordnung 3--10 km
und bei der 4. Ordnung unter 3 km lang. Um die Punkte bei den großen
Entfernungen gegenseitig sichtbar zu machen, ist es nötig, sie auf die
höchsten Erhebungen zu legen oder Kirchtürme als Punkte zu wählen.
Auch sollen die Dreiecke eine möglichst günstige Form erhalten. Es
wird also der Netzlegung eine _Erkundung_ vorausgehen müssen. Sind
die Punkte ausgewählt, dann werden sie, wenn nötig, durch Signale
aus Holz bezeichnet. Bei 20 m hohen Signalen verwendet man seit 1898
Holzgerüste in der Form achtseitiger abgestumpfter Pyramiden beim
Unterbau (Sockelsignale), sonst einfache Gerüste (Fig. 10). Senkrecht
unter der Spitze wird ein quadratischer, etwa 1 m langer Stein mit
eingemeißeltem Kreuz so eingegraben, daß er noch 1--2 dcm aus dem
Boden herausragt. Der Mittelpunkt des Kreuzes ist dann der dauernd
festgelegte trigonometrische Punkt, der auch noch unter dem Stein durch
eine Platte mit Kreuz vermarkt wird.
 
[Illustration: Fig. 10.]
 
 
[Illustration: Fig. 11.]
 
§ 5. =Die Basismessung.= Zur Berechnung der Seiten eines Dreiecks
braucht man eine Ausgangsseite und zwei Winkel. Es müßte also bei einer
Triangulation zunächst eine Dreiecksseite gemessen werden. Diese selbst
zu messen, ist aber schwer möglich, und so begnügt man sich mit der
Messung einer kurzen Linie (_Basis_) von mehreren Kilometern (Berliner
Basis ca. 8 km), die man durch ein _Basisnetz_ mit der Hauptseite des
Dreiecks verbindet (Fig. 11). Diese (_AB_) wird dann aus der gemessenen
Basis (_CD_) berechnet. Die _Basismessung_ wird mit einem besonderen
Apparat ausgeführt. In Preußen verwendet man den Basisapparat von
Bessel (1789--1845). Er besteht aus vier Stangen und jede Stange aus
einem nahezu 4 m langen Eisenstabe mit darüber lagerndem Zinkstab,
die zum Schutze gegen äußere Einflüsse in einem Holzkasten ruhen.
Die genaue Länge der Stäbe bzw. ihre Gleichung für eine bestimmte
Temperatur wird vorher auf einem besonderen Vergleichapparat
(Komparator) mit Normalmetern bestimmt. Bei der Messung selbst werden
die Stangen nicht aneinander gelegt; es wird ein Zwischenraum gelassen
und dieser wird mit einem Keil gemessen. Auch werden die Stangen
nicht auf den Boden gelegt, sondern auf Böcke. Die Neigung gegen den
Horizont wird mit einer Libelle bestimmt. Auch die Temperatur muß
gemessen werden. Die Durchschnittsleistung am Tage beträgt etwa 2 km.
In den Kolonien hat man mit gutem Erfolge statt des Basisapparates
_Jäderin-_ oder _Invardrähte_ für Basismessungen verwendet. Diese sind
24 m lang und bestehen aus einer Nickelstahllegierung (64% Stahl, 36%
Nickel), die gegen Temperatureinflüsse nahezu invariabel ist. An den
Enden laufen die Drähte in eine in Millimeter geteilte Skala aus. Bei
der Messung werden sie auf Stative gelegt und durch ein 10 kg-Gewicht
gleichmäßig gespannt. Auch ihre Länge ist vorher mit Normalmetern genau
bestimmt (normiert). Nach der Messung werden sie auf Spulen aufgerollt.
Die Geschwindigkeit der Messung beträgt etwa 5 km am Tage. Die
Genauigkeit der Basismessung wird nach dem mittleren Fehler beurteilt.
Er beträgt auf den Kilometer noch nicht ± 1 mm.
 
[Illustration: Fig. 12.]
 
§ 6. =Die Winkelmessung= wird auf _jedem_ Dreieckspunkt ausgeführt,
um eine Probe im Dreieck zu haben; denn die Winkelsumme muß bei einem
Dreieck auf der Kugel 180° + sphärischem Exzeß, in der Ebene 180° sein.
Zur Messung benutzt man einen _Theodolit_, dessen einfachste Form in
Fig. 12 im Schnitt dargestellt ist. Der Dreifuß aus Metall mit den drei
Stell- oder Fußschrauben erweitert sich nach oben zu einer konisch
ausgebohrten Hohlachse oder Büchse. Die Mittellinie derselben nennt man
Stehachse. Rechtwinklig zu ihr ist der Horizontalkreis _l_ aus Metall
angebracht, der auf einem eingelegten silbernen Rand _s_ (Limbus) die
Teilung trägt. Der Limbus ist meistens in 360° (sexagesimal) eingeteilt
und ein Grad wieder in zwei oder drei Teile, jeder Teil zeigt also
30´ oder 20´ an. Bei feineren Instrumenten findet man auch vier und
sechs Unterteile, also 15´ und 10´. Je feiner die Unterteilung ist,
desto größer ist der Durchmesser des Kreises. Er schwankt zwischen 8
und 27 cm. In der Hohlachse steckt drehbar ein konischer Zapfen aus
Stahl mit einer Platte (Alhidade), die mit zwei gegenüber liegenden
Nonien _n_ versehen ist. Diese Nonien sollen die feinere Ablesung des
Limbus ermöglichen, also mindestens Minuten angeben. Bei größerem
Durchmesser des Limbus und bei feinerer Unterteilung desselben
beträgt die Angabe des Nonius 30´´, 20´´ und 10´´. Bei den besten
geodätischen Instrumenten verwendet man statt der Nonien Schätz- und
Schraubenmikroskope, die Ablesung auf Sekunden (´´) gestatten. Die
Unterteilung des Limbus geht dann bis auf ¹/₁₂°, d. h. 5´.
 
Auf der Alhidade erheben sich die Fernrohrträger, in deren Lagern
das Fernrohr mit der Kippachse ruht. Forderung bei der Winkelmessung
ist, daß das Fernrohr beim Kippen vertikale Ebenen beschreibt. Dazu
muß zunächst die Stehachse lotrecht stehen und dann die Kippachse
wagerecht und ferner die Zielachse oder Kollimationsachse rechtwinklig
zur Kippachse sein. Die Stehachse wird nahezu lotrecht gestellt,
indem man eine auf der Alhidade angebrachte justierte Dosenlibelle
(Fig. 12) mit den Fußschrauben zum Einspielen bringt. Die Kippachse
wird wagerecht gestellt, indem man bei lotrechter Stehachse eine
auf ihr ruhende justierte Reiterlibelle durch Heben oder Senken der
Kippachse zum Einspielen bringt. Die Zielachse wird rechtwinklig zur
Kippachse gestellt durch Anzielen eines Fernpunktes vor und nach dem
Durchschlagen des Fernrohrs und Ablesen am Kreis. Unter Zielachse
versteht man die Verbindung von optischem Mittelpunkt des Objektivs und
Kreuzungspunkt der Fäden, die am »Diaphragma« angebracht sind.
 
Im einzelnen soll hier auf diese und andere Justiermethoden nicht
eingegangen werden. Bemerkt sei nur noch, daß diese »Achsenfehler«
auch durch die _Anordnung_ der Winkelmessung (_Kompensation_) ohne
Justierung unschädlich gemacht werden können, indem man jedes Ziel
bei lotrechter Stehachse in zwei »Fernrohrlagen«, vor und nach dem
Durchschlagen des Fernrohrs, beobachtet und aus den jedesmaligen
Ablesungen das Mittel bildet. Zu diesen Fehlern gehört auch eine
etwaige seitliche Stellung (Exzentrizität) der Zielachse gegen die
Mitte der Alhidade. Zu den kompensierbaren Fehlern gehört ferner die
Exzentrizität der Alhidadenachse, wenn die Mittellinie des Zapfens
der Alhidade nicht mit der Mitte des Limbus zusammenfällt. Sie wird
getilgt durch Mitteln der Ablesungen an den beiden um 180° voneinander
abstehenden Nonien.
 
Die Feineinstellung der Zielachse auf den Zielpunkt erfolgt durch die
Mikrometerschraube, nachdem vorher durch die Klemmschraube die Alhidade
an den Limbus geklemmt wurde. Auch am Fernrohrträger ist eine ähnliche
Vorrichtung für die Kippbewegung angebracht. Das Instrument wird beim
Beobachten auf ein Stativ gesetzt, mit dessen Teller es durch einen
»Stengelhaken« verbunden wird. Die zentrische Aufstellung über dem
Punkt erfolgt durch ein Lot.
 
Außer dem »einfachen Theodolit« unterscheidet man noch den
»_Doppelachsen-_« oder »_Repetitionstheodolit_«, bei welchem auch der
Horizontalkreis um eine besondere Achse drehbar ist. Durch besondere
Klemm- und Feinschrauben können dann sowohl Limbus und Alhidade
vereint in der Dreifußbüchse, als auch die Alhidade für sich in der
»Limbustülle« gedreht werden, so daß es möglich ist, einen Winkel durch
Aneinanderlegen öfter zu messen, zu repetieren bzw. das Vielfache
desselben zu erhalten. Wegen der geringen Zahl der Ablesungen, die
nur bei der ersten und letzten Einstellung nötig sind, wird diese
»_Repetitionsmethode_« bei Instrumenten mit grober Nonienangabe (etwa
1´ und 30´´), also geringer Ablesegenauigkeit, angewendet. Außer dieser
Methode wird namentlich bei einer größeren Anzahl von stets sichtbaren
Zielen und bei bequemen und festen Standpunkten, gleicher Ablese- und
Zielgenauigkeit, die Methode der _Richtungsmessung_ verwendet, bei der
die einzelnen Ziele der _Reihe nach_ in beiden Lagen des Fernrohrs
(in einem _Satz_) angezielt und bei _jeder_ Einstellung Ablesungen
an beiden Nonien gemacht werden. Zur Erhöhung der Genauigkeit werden
mehrere Sätze angeordnet und zur Herabminderung des Einflusses der
_Kreisteilungsfehler_ wird dann bei Beginn eines neuen Satzes der Kreis
um 180°/Anzahl der Sätze verstellt. Ferner werden die Ziele nach dem
Durchschlagen in umgekehrter Reihenfolge anvisiert, um die Wirkung
etwaiger durch die Sonnenwärme verursachter _Drehungen des Stativs_
zu beseitigen. Trotz dieser Umkehr der Zielfolge wird doch stets
rechtsläufige Drehung der Alhidade beibehalten, um den Einfluß eines
_Mitschleppens_ des Limbus zu tilgen.
 
Als Beispiel sei eine einfache Winkelmessung angegeben.
 
 
Standpunkt 2
 
+------+-----------+-----------+-----------+-----------+------------+
| | Nonius I | Nonius II | Mittel | Richtung | Richtungs- |
| Ziel | | | | | mittel |
| | | | | | |
| | ° ´ ´´ | ° ´ ´´ | ° ´ ´´ | ° ´ ´´ | ° ´ ´´ |
+------+-----------+-----------+-----------+-----------+------------+
| 1 | 15 16 30 | 195 16 00 | 15 16 15 | 0 00 00 | 0 00 00 |
| 3 | 176 20 00 | 356 20 30 | 176 20 15 | 161 04 00 | 161 04 30 |
| | + + + + |
| | Fernrohr durchgeschlagen | |
| | + + + + |
| 3 | 356 20 30 | 176 21 00 | 356 20 45 | 161 05 00 | |
| 1 | 195 15 30 | 15 16 00 | 195 15 45 | 0 00 00 | |
+------+-----------+-----------+-----------+-----------+------------+
 
Der Winkel 1--2--3 ist demnach gleich 161° 04´ 30´´. Die Genauigkeit
der Winkelmessung bei der Landesaufnahme beträgt ± 0,5´´.
 
Bemerkt sei noch, daß zur Signalisierung entfernter Dreieckspunkte
das »Heliotrop« verwendet wird, bei dem das Sonnenlicht durch einen
drehbaren Spiegel nach dem Punkt reflektiert wird, auf dem der
Beobachter mit dem Instrument steht. Dasselbe wurde 1821 von Gauß
erfunden. Die Landesaufnahme benutzt heute das Heliotrop von Bertram,
das einfacher und leichter zu handhaben ist wie das von Gauß.

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