2015년 11월 17일 화요일

Karte und Kroki 8



ZWEITER TEIL
 
DAS KROKI
 
 
§ 16. =Einleitung. Grundbegriffe.= Unter einem _Kroki_ versteht man die
in beschränkter Zeit mit den einfachsten Meß- und Zeichenvorrichtungen
aufgenommene, ungefähr maßstäblich hergestellte Zeichnung eines
Geländestückes. Das Kroki nimmt demnach eine Mittelstellung
zwischen Karte und Skizze ein. Die _Karte_ ist das Ergebnis genauer
wissenschaftlicher Aufnahmen und Zeichnungen, die _Skizze_ beruht auf
_flüchtigen_, oft nur einem einzigen Zweck dienenden unmaßstäblichen
_Handzeichnungen_ nach _Augenmaß_, bei denen ein _Genauigkeitsgrad_
nicht angegeben werden kann, während dies bei einem Kroki immerhin
möglich ist. Bei dem heutigen Stande des Kartenwesens wird es meistens
darauf ankommen, ein Kroki unter Benutzung vorhandener Karten
anzufertigen, um neue Stellungen, Batterien, neue Wege, Brücken und
andere Veränderungen einzutragen. Sehr oft wird es dann auch möglich
sein, auf Grund dieser Krokis die Karten auf ihre Genauigkeit hin
zu prüfen, wenn bei den Messungen von festen, in den Karten bereits
vorhandenen Punkten, ausgegangen wurde. Dies dürfte namentlich im
Kriege gelten, wo die oft schlechten Karten der Feinde benutzt werden
müssen. Bevor nun die Arbeiten beim Krokieren im Zusammenhange
behandelt werden, dürfte es angebracht sein, die Methoden zur
Bestimmung von _Entfernungen_, _Winkeln_ und _Höhen_, auf die es hier
ankommt, im einzelnen anzugeben.
 
§ 17. =Orientieren der Karte. Festlegen von Punkten und Richtungen.=
Sämtliche Karten der Landesaufnahme sind so »orientiert«, daß ihre
Ränder mit den Himmelsrichtungen zusammenfallen. Es würde demnach
der Rand, welcher die Zahlen für die Breitenminuten enthält,
nach _astronomisch_ Nord zeigen. Die Kartenschrift würde die
West-Ost-Richtung angeben. Im _Gelände_ würde man zunächst den
Standpunkt auf der Karte aufsuchen und sie dann so weit drehen,
bis die Richtung nach einem deutlich sichtbaren Punkt in der Natur
(Kirchturm usw.) mit der Richtung nach demselben Punkt auf der Karte
zusammenfällt. Liegt der Standpunkt an einem Wege, dann wird die
Wegrichtung selbst in Übereinstimmung zu bringen sein. Befindet man
sich in einer unbekannten Gegend oder kennt man nur den Standpunkt,
dann benutzt man zur Orientierung einen _Taschenkompaß_. Diesen legt
man auf den Punkt oder an den Rand der Karte so, daß die Nord-Süd-Linie
des Kompasses mit der der Karte übereinstimmt. Dann dreht man die Karte
so lange, bis das Nordende der Magnetnadel über dem Deklinationsstrich
des Kompasses einspielt.
 
Für Mitteleuropa ist die Deklination eine westliche, d. h. die
astronomische Nordrichtung liegt östlich der magnetischen, und zwar um
etwa 10°. Für Berlin beträgt die Deklination 1917 etwa 8°.
 
Ist die Karte orientiert, dann kann man Punkte, die in der Natur nicht
leicht auffindbar sind, durch die Richtungen nach ihnen feststellen.
Liegt der Standpunkt nicht an einer Wegeecke usw., sondern mitten im
freien Gelände, dann kann man ihn genauer festlegen und in die Karte
eintragen, indem man die Entfernungen nach festen Punkten abschreitet
und diese Maße auf der Karte absetzt. Soll von einem Punkte _A_ aus
die Richtung nach einem anderen Punkte _B_, der in der Karte nicht
vorhanden ist, in diese eingezeichnet werden, dann orientiert man die
Karte über dem Punkt _A_, legt z. B. eine Linealkante in die Richtung
nach _B_ und zieht eine Linie am Lineal entlang nach _B_ in der Natur.
Auf diese Weise würde man z. B. den Standpunkt eines Geschützes leicht
in der Karte festlegen können. Man ziehe bei orientierter Karte z.
B. von zwei Wegeecken die Strahlen nach dem Geschütz; dann legt ihr
Schnitt dasselbe in der Karte fest (Vorwärtsabschnitt). Umgekehrt
könnte man eine Richtung auf der Karte, also z. B. die Marschrichtung
nach _B_ von _A_ aus ins Gelände übertragen, ohne daß man _B_ sieht.
Man verbinde auf der Karte _A_ und _B_ durch eine Bleilinie und
bestimme die Himmelsrichtung von _A_--_B_ genauer als durch Schätzung
durch eine auf die Karte um _A_ in Blei oder auf Pauspapier gezeichnete
Windrose. Im Gelände stellt man sich in _A_ auf, dreht den Kompaß so
weit, bis die Nadel auf den Deklinationsstrich zeigt, und marschiert
in der vorher auf der Karte ermittelten Himmelsrichtung nach _B_, die
_jetzt_ der Kompaß anzeigt. Die Richtung nach _B_ wird man zweckmäßig
durch Stäbe oder Büsche bezeichnen oder sich Bäume usw. merken, die
in der Richtung liegen. Auf diese Weise kann man sich in schwierigem
Gelände auch vor dem Verlaufen schützen. Die Himmelsrichtungen von
Wegen in der Natur müssen nämlich mit den Himmelsrichtungen der
gleichen Wege auf der Karte übereinstimmen. Sehr vorteilhaft ist dabei
die Benutzung einer einfachen Diopterbussole, die nichts anderes ist
als ein Kompaß mit Gradeinteilung am Rande und mit Zielvorrichtung
(Diopter) (Fig. 36).
 
[Illustration: Fig. 36.]
 
[Illustration: Fig. 37.]
 
Die Linie N--S fällt mit der Linie 0°--180° der Gradteilung zusammen,
die zweckmäßig links herum beziffert ist. Um die Abweichung (Neigung)
einer Linie _A_--_B_ gegen magnetisch Nord in Graden zu erhalten,
dreht man in _A_ die Bussole so, daß 0° nach _B_ zeigt (Fig. 37).
An dem Nordende der Nadel liest man dann sofort die Neigung 89° ab.
Angenommen, man hätte auf der nicht orientiert gehaltenen Karte den
Winkel, den _A_--_B_ mit der astronomischen Nordlinie bildet, zu 79°
mit einem Transporteur (Fig. 38) gefunden, dann hätte man in _A_ im
Gelände die Bussole so weit zu drehen, bis man an der Nadel 89° (79° +
10° Deklination) abliest. Die Dioptervisur gibt die Marschrichtung nach
_B_ an.
 
[Illustration: Fig. 38.]
 
Zweckmäßig ist es, den Kompaß oder die Bussole auf einen Stab (ein
Stativ) zu setzen oder aufzulegen. Die Nähe von Eisenteilen ist zu
vermeiden.
 
§ 18. =Messen von Entfernungen.= Beim Krokieren werden die
Entfernungen vorzugsweise _abgeschritten_ (Doppelschritte) und dann
in Meter umgerechnet. Es ist deshalb zweckmäßig, daß der Aufnehmende
seine Schrittlänge mit einer bestimmten Länge in Metern vergleicht
(Kilometersteine an Chausseen usw.). Nach Jordan kann man die
Schrittlänge eines 20jährigen Menschen von 1,75 m Größe zu 81 cm im
Mittel für ebenes Gelände annehmen. Sie hängt ab von dem Alter des
Menschen, dem Gefälle des Weges, der Marschdauer usw. Nach Jordan
beträgt der Schrittwert
 
bei einer Steigung (aufwärts) bei einem Gefälle (abwärts)
von 0° = 77 cm, von 0° = 77 cm,
" 10° = 62 " " 10° = 72 "
" 20° = 50 " " 20° = 67 "
" 30° = 38 " " 30° = 50 "
 
Auch _Schrittzähler_ (Firma Reiß, Liebenwerda) können beim Krokieren
verwendet werden. Will man für die Messung von Entfernungen ein Bandmaß
aus Stahl oder Leinen nicht benutzen, dann fertige man sich eine
_Meßschnur_ von bestimmter Länge an.
 
Oft wird es nötig sein, eine Länge, z. B. die _Breite_ eines _Flusses_,
indirekt zu bestimmen. Dies kann in folgender Weise geschehen: durch
_Vorwärtsabschnitt_. Am Ufer werden zwei Standpunkte _A_ und _B_
gewählt, deren Entfernung abgeschritten wird. Im beliebigen Maßstab
wird diese Standlinie auf dem Krokierbogen als _a_--_b_ aufgetragen.
In _A_ wird der Krokiertisch oder die Krokiermappe so orientiert, daß
_a_ senkrecht über _A_ und _a_--_b_ in der Ebene _A_--_B_ liegen. An
einer Linealkante wird nun eine Bleilinie durch _a_ nach einem Punkt
_C_ am anderen Ufer gezogen und ebenso beim Stand über _B_ eine Linie
durch _b_ nach _C_. Der Schnitt der beiden Bleilinien ergibt _c_, und
_a_--_c_ ist dann die Breite des Flusses im Maßstab der Zeichnung.
_A_--_C_ soll möglichst rechtwinklig zur Stromrichtung liegen. Ein
_anderes_ Verfahren ist folgendes (Fig. 39): Eine Linie _A_--_B_ wird
an dem einen Ufer rechtwinklig zur Flußrichtung abgesteckt, ebenso
_a_--_b_ rechtwinklig zu _A_--_B_, und zwar so, daß die Verlängerung
von _a_--_b_ auf einen Punkt _C_ am anderen Ufer trifft. _m_, _n_ und
_r_ sind gemessen. Dann verhält sich:
 
_x_ : _x_ + _r_ = _n_ : _m_,
 
oder
 
_x_ : _r_ = _n_ : _m_ _n_,
_x_ = (_r_ _n_)/(_m_ _n_).
 
Daraus ist _x_ zu berechnen.
 
[Illustration: Fig. 39.]
 
Eine _andere_ Anordnung der ähnlichen Dreiecke ist folgende (Fig. 40):
_A_ und _B_ sind zwei Punkte an dem einen Ufer, _C_ ist ein Punkt
am anderen Ufer. _b_ und _c_ sind so gewählt, daß _B_--_b_ parallel
_C_--_c_ wird. Dann ist
 
_x_ = _r_ _n_/_m_.
 
_A_--_c_ ist rechtwinklig zu _A_--_C_. _B_--_b_ und _C_--_c_ sind
parallel, wenn ihre rechtwinkligen Abstände gleich sind.
 
[Illustration: Fig. 40.]
 
Ein anderes _einfaches_ Verfahren ergibt sich aus der Benutzung eines
_Winkelkreuzes_. Ein Stab _a_ wird am Flußufer in die Erde gesteckt und
ein anderer _b_ kippbar an ihm angebracht. _b_ wird so weit gekippt,
bis seine Verlängerung auf einen Punkt am anderen Ufer zeigt. Jetzt
dreht man _a_ lotrecht um seine Achse so weit, bis _b_ in der _vorigen_
Lage auf einen Punkt _P_ am diesseitigen Ufer zeigt, der mit dem am
jenseitigen nahezu gleich hoch liegt. Die Entfernung von _P_ nach dem
Stab _a_ ist dann nahezu gleich der Flußbreite.
 
Hier sei hinzugefügt, daß die _Geschwindigkeit_ des fließenden Wassers
festgestellt wird, indem man ein Stück Holz in den Fluß wirft und dann
beobachtet, wie lange es braucht, um eine bestimmte Strecke (am Ufer
gemessen) stromab zu treiben.
 
Die _Wassertiefe_ wird mit eingeteilten Stangen (Peilstangen) gemessen.
 
§ 19. =Messen von Horizontalwinkeln.= Beim Krokieren kann es sich nicht
um die Messung von Horizontalwinkeln mit dem Theodolit handeln. Hier
müssen einfache Methoden angegeben werden:
 
1. _Zeichnen_ auf dem Kroki durch _Visieren_. Die Schenkel des Winkels
werden durch Stäbe bezeichnet. Aufstellen im Scheitelpunkt, Orientieren
des Krokis und Zielen nach dem einen Schenkel entlang der Kante eines
Lineals oder Bleistifts. An der Linealkante wird eine Bleilinie gezogen
und eine zweite beim Zielen nach dem anderen Schenkel. Bedingung
ist, daß die Orientierung bleibt. Vorteilhaft ist es, das Kroki fest
aufzulegen.
 
2. _Nachzeichnen_ des Winkels. Man kratzt auf dem Boden den Winkel
mit einem Stab ein und bildet ihn mit zwei in ihren Löchern
zusammengesteckten Linealen oder mit einem Zirkel nach. Die Zirkel-
oder Linealöffnung wird auf dem Kroki nachgezeichnet. Noch besser ist
es, den Winkel im Gelände mit einem Transporteur nachzumessen und dann
auf dem Kroki abzutragen.
 
3. _Konstruktion_ eines Dreiecks. Vom Scheitelpunkte aus wird im
Gelände ein Dreieck mit zwei Seiten auf den Schenkeln des Winkels oder
seines Nebenwinkels abgeschritten oder mit Bandmaß abgemessen und dann
auf dem Kroki durch Bogenschlag konstruiert. Zweckmäßig dürfte es sein,
ein rechtwinkliges Dreieck abzumessen, d. h. den rechtwinkligen Abstand
des einen Schenkels vom anderen zu bestimmen. Für Schüler wird es eine
gute Übung sein, den Winkel aus den Seiten zu berechnen und dann mit
einem Transporteur (Winkelmesser) auf der Zeichnung zu vergleichen.

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